S-Bahn nach Kaltenkirchen: Planfeststellungsverfahren gestartet

Entscheidender Schritt für die geplante S-Bahn nach Kaltenkirchen:  Das Planfeststellungsverfahren für den Streckenteil auf Hamburger Gebiet hat begonnen. Vergangene Woche ist der entsprechende Antrag bei der zuständigen Behörde eingereicht worden. Das erklärte das Kieler Wirtschaftsministerium auf NahverkehrHAMBURG-Anfrage.
Christian Hinkelmann
Fotomontage: S-Bahn auf AKN-Strecke am Haltepunkt Burgwedel in Hamburg
Fotomontage: S-Bahn auf AKN-Strecke am Haltepunkt Burgwedel in Hamburg

Für den schleswig-holsteinischen Teil des Projekts sind die Planungen allerdings noch nicht so weit.

Erst zum Monatsende soll ein Antragsentwurf zur Vorabstimmung bei der Planfeststellungsbehörde vorgelegt werden, so Ministeriumssprecher Harald Haase.

Das ist später als ursprünglich geplant. Der Grund dafür ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung, die die AKN nach Angaben des Ministeriums ursprünglich für verzichtbar hielt und daher erst verspätet in Auftrag gab.

Die geplante S-Bahn nach Kaltenkirchen soll auf der bisherigen AKN-Stammstrecke fahren. Dafür soll die Verbindung durchgehend zweigleisig ausgebaut und mit Oberleitungen elektrifiziert werden.

Bis Ende kommenden Jahres sollen die beiden Planfeststellungsverfahren in Hamburg und Schleswig-Holstein abgeschlossen sein, 2018 könnte dann der Bau beginnen. Die Eröffnung der neuen S-Bahn-Verbindung ist rund um das Jahr 2020 geplant.

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

In Bautzen baut der Fahrzeughersteller Alstom derzeit 64 weitere S-Bahn-Züge der Baureihe 490 für Hamburg. Demnächst werden sie über dieses Gleis ausgeliefert. (Foto: kmk)

64 neue S-Bahn-Züge für Hamburg – doch wohin damit?

Hamburgs S-Bahn-Flotte wird in den nächsten Monaten um ein Drittel größer. Doch die meisten neuen Bahnen werden für längere Zeit gar nicht gebraucht und haben kaum Platz im Netz. Wie es zu dieser kuriosen Situation kommen konnte und was dagegen getan wird.

Intermodaler Verkehr: HVV-Busse, Autoverkehr und Radfahrer teilen sich den Verkehrsraum in der Feldstraße in Hamburg

Koalitionsvertrag in Hamburg: Etwas weniger Verkehrswende

SPD und Grüne in Hamburg bleiben sich beim Thema Verkehrspolitik zwar grundsätzlich treu, aber der neue Koalitionsvertrag birgt auch Überraschungen. Einige einst hoch gehandelte Projekte tauchen gar nicht mehr auf, andere wurden zeitlich nach hinten verschoben – um bis zu 15 Jahre. Eine Analyse.

5 Antworten auf „S-Bahn nach Kaltenkirchen: Planfeststellungsverfahren gestartet“

@ Max:
Es ist doch gar nicht gesagt, dass die hier behandelte Planung tatsächlich schneller als die nach OD umgesetzt wird. Allerdings ist hier der Aufwand deutlich geringer, da auf existierender Trasse geplant wird.

@Max: Tatsächlich ein Schelm.

Kaltenkirchen: Die Gleise liegen im wesentlichen schon, die Bahnhöfe sind da. Es muss im wesentlichen die Oberleitung gebaut werden. Der gesamte Verkehr auf der Strecke geht von der AKN weg und wird durch die S-Bahn ersetzt. Das ist relativ preiswert und schnell geplant.

Bad Oldesloe: Es müssen neue Gleise gebaut werden. Es muss eine Ausfädelung in Hasselbrook gebaut werden. Es sollen neue Bahnhöfe entstehen. Der Fern- und Regionalverkehr soll weiterhin auf der Strecke laufen. Das ist relativ kompliziert.

Daraus folgt: Die Planfeststellung für die S-Bahn nach Kaltenkirchen geht recht schnell, die nach Bad Oldesloe dauert länger. Alles ganz normal.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert