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S-Bahn nach Kaltenkirchen: Sonntags-Takt wird verdoppelt

Die geplante S-Bahn nach Kaltenkirchen auf der heutigen AKN-Strecke A1 wird große Verbesserungen für Wochenendfahrer bringen. An Sonntagen soll der Fahrplantakt verdoppelt werden – von derzeit 40 Minuten auf 20 Minuten. Das geht aus einer Senatsantwort auf eine Anfrage des FDP-Bürgerschaftsabgeordneten Dr. Wieland Schinnenburg hervor.
Christian Hinkelmann
Zwei AKN-Triebwagen begegnen sich im Bahnhof Eidelstedt-Zentrum in Hamburg
Zwei AKN-Triebwagen vom Typ VTA begegnen sich im Bahnhof Eidelstedt-Zentrum in Hamburg

Das Fahrgastaufkommen ist auf dieser Strecke an Sonntagen bislang gering. Im vergangenen Jahr waren es 6.500 Menschen. Im Jahr 2010 waren es sogar noch 20 Prozent weniger: 5.400.

An den anderen Wochentagen sind dagegen keine Taktausweitungen geplant, wenn die neue S-Bahn kommt. Die AKN fährt derzeit in den Hauptverkehrszeiten alle 10 Minuten und ansonsten alle 20 Minuten.

Im vergangenen Jahr waren laut Senat von montags bis freitags täglich 21.300 Menschen in den Zügen der Linie A1 unterwegs. Mit der neuen S-Bahn, die zwar nicht öfter fährt aber eine umsteigefreie Verbindung in die Hamburger Innenstadt bietet, soll die Zahl auf 23.900 steigen.

Hamburg und Schleswig-Holstein wollen die AKN-Strecke bis Ende 2019 elektrifizieren und zu einer S-Bahnlinie ausbauen. Die Kosten für das Projekt liegen laut Senat bei rund 90 Millionen Euro.

Das Planfeststellungsverfahren soll noch in diesem Jahr beginnen.

Die neue S-Bahn-Verbindung nach Kaltenkirchen zieht große Veränderungen im HVV-Netz und in den Fahrgastströmen nach sich. Was sich genau ändert, lesen Sie hier:
Teil 1 – Neue AKN-Liniennummern, neues Busnetz, veränderte Anschlüsse
Teil 2 – Diese HVV-Strecken werden…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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12 Antworten auf „S-Bahn nach Kaltenkirchen: Sonntags-Takt wird verdoppelt“

„Eine Raucherpause für die Fahrgäste weniger. Würde ich diese Strecke nutzen, wäre ich dankbar für diese Zwangspause.“

Gut, ein Argument. Argument dagegen: selbst bei dieser Kleinigkeit sieht man, wie hingerotzt die aktuelle Situation ist.

Natürlich nutzen die Suchtraucher die 2 bzw. 6 Minuten planmäßige Wartezeit in Eidelstedt für ’ne Kippe. Nur herrscht auf dem Bahnsteig selbstverständlich absolutes Rauchverbot – auch und obwohl er überwiegend Open Air ist. Das wird, erkennbar an den Kippen im Gleisbett, weitgehend ignoriert und zwar auf ganzer Linie. Natürlich qualmt es sich am schönsten in wärmeren, nahen Gefilden, also mitten zwischen den anderen wartenden Fahrgästen, die die volle Ladung abbekommen. Solange, bis DB Sicherheit mal wieder vorbeiguckt und einen Nachmittag Bußgelder verteilt. Machen sie regelmäßig und arbeitslos werden sie da wohl nie. Denn: siehe oben, die Situation lädt zum Qualmen ein.

Was hätten die beteiligten Unternehmen getan, wenn sie wirklich arbeiten wollten? Vorschlag: Raucherbereich am Rande des Vollzug-Bereichs ausweisen, weit genug von den nichtrauchenden Fahrgästen entfernt, nah genug am Zughalt, Kippenmülleimer aufstellen, Raucher dahin verweisen. Klappt am Hauptbahnhof genauso. In Eidelstedt interessiert es niemanden. Und deshalb hat die AKN so einen beschissenen Ruf und so schlechte Nachfragewerte. Schon die Kleinigkeiten sind lieblos hingerotzt. Und wenn die DB dafür zuständig ist und ihr Großkunde AKN nichts ändern kann, dann ist die heutige Struktur offensichtlich untauglich und gehört geändert. „Weiter so“ geht jedenfalls nicht.

Die Umsteigezeit von wenigen Minuten in Eidelstedt existiert in erster Linie auf dem Papier.
Ich erlebe es häufig genug (1-2x/Woche), dass die S21 1-2min Verspätung aufsammelt und die A1 eben nicht wartet (oder sogar früher abfährt).
D.h. dann für mich nicht nur eine Wartezeit von 8-9min auf die nächste A1, sondern noch mal 10min drauf, da die nächste A1 leider nur bis nach Quickborn fährt.

Aus ebendiesem Umstand steigert die Elektrifizierung mein persönliches ÖPNV Empfinden ungemein.

Alle Argumente für oder gegen den Umbau zu einer S-Bahn, so wie sie in den Kommentaren genannt werdeden, finde ich neben sächlich. Mir ist es wichtig dass das ÖPNV-Netz in und um HH möglichst barrierefrei umgestaltet wird. Das rollende Material das die AKN aktuell nutzt erfüllt diese Bedingung in keiner Weise. Die neuen Fahrzeuge erfüllen beim Übergang nach Hamburg diese Eigenschafft ebenfalls nicht.
Die geringe Nutzung der AKN -zumindest Abends und am Wochenende- ergibt sich meines Erachtens auch aus dem geringen Angebot. Ein „abschreckendes“ Angebot ermuntert keinen Autofahrer auf den ÖPNV zuwechseln. Eingefleischte Autofahrer werden nur durch ein attraktives Angebot zum Umstieg ermuntert. (Diese Argumente stammen von Verwanten, die im hamburger Umland im Einzugsbereich der AKN wohnen.)

Die AKN ist ein „gesundes“ Unternehmen, das aber bei über 100.000 Menschen entlang der Strecke plus diverser Ausflugsziele nicht schafft, genügend Nachfrage für einen 20-Minuten-Takt am Sonntag selbst im Sommer zusammenzukriegen. Nix. Was soll man davon halten?

Umsteigen senkt die Attraktivität des ÖPNV ungemein. Freiwillig wartet wohl kaum jemand „wenige Minuten“, am Wochenende mit 40-Minuten-Takt eben auch mal mehr, im zugigen Eidelstedt. Die „gesunde“ AKN samt Mitarbeitern kann ja gern Alternativvorschläge machen. Da kam aber die letzten 30 Jahre nix spruchreifes raus. Schon ein anständiger Wartesaal in Eidelstedt hätte viel bewegt. Gibt es aber nicht! Da steht nur ein Bretterverschlag!

Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Takt unter der Woche morgens und abends gekürzt wird nördlich von Quickborn.

Die 10-Min-Verstärker zwischen 6 und 7 sowie 17 und 18 Uhr sind mit der S-Bahn nicht vorgesehen.

Da wird andersrum dann die A2 wieder mehr Züge pro Tag fahren. 😉

Ein 20-Min-Takt am Sonntag ist längst überfällig, zumindest zwischen 10 und 18 Uhr. Die Züge sind nicht wirklich schlecht besucht meiner Meinung nach. Es wird ja auch in Doppeltraktion gefahren, was man sich werktags vormittags allein schon spart.

Meine persönliche Prognose: Nach dem Ausbau der Strecke und Übernahme durch die S-Bahn Hamburg wird es für maximal 1 Jahr einen verdoppelten Takt am Sonntag geben. Danach wird wieder auf den alten Takt reduziert, weil sich das erhoffte Mehraufkommen an Fahrgästen – oh Wunder – nicht eingestellt hat.

Die Taktverdoppelung an Sonntagen als ein Argument für die Elektrifizierung der Strecke zu benutzen, ist blanke Augenwischerei. Diese Taktverdoppelung kann auch von der AKN heute schon problemlos geleistet werden, nur wird diese Leistung ja bisher einfach nicht von den Ländern bestellt. Die AKN kann auch nur das fahren, was bestellt ist. Selbst ein 10 Minuten Takt am Sonntag wäre Betriebs-technisch kein Problem.

Sicherlich bedarf es etwas mehr Personal dann, aber das ist beschaffbar. Immerhin gilt die AKN als ein sehr angenehmer Arbeitgeber.

Hier werden meiner Meinung nach Millionen Steuergelder für einen Ausbau verprasst, der letztendlich keinen nennenswerten Vorteil bringt. Einzig die Umstiegsfreie Verbindung von und nach HH wäre als Argument brauchbar. Allerdings beträgt die Umsteigezeit auch jetzt schon nur wenige Minuten. Also nur eine geringe Verbesserung für Reisende. Aber zu einem sehr hohen Preis. Das aber ist ja wieder typisch für die Politik. Hier wird ein Projekt zum Aushängeschild.

Das dafür ein gesundes Unternehmen eines wichtigen betrieblichen Standbeins beraubt wird, spielt überhaupt keine Rolle bei den Herren Senatoren und Ministerpräsidenten.

Danke für die Information! Gibt es einen Link zu der kleinen Anfrage, auf die sich dieser Artikel bezieht? Konnte in der Parlemantsdatenbank leider nichts finden.

Wie sieht es mit der A2 Strecke von Ulzburg Süd nach Norderstedt Mitte aus? Bleibt die A2 am Sonntag eine 40 Minuten Insel? (A1 später S21 Hamburg-Eidelstedt – Kaltenkirchen 20 Minuten Takt, U1 von Hamburg nach Norderstedt Mitte 10 Minuten Takt)

Die Taktverdopplung am Sonntag wäre auch jetzt schon problemlos möglich.
Die Länder müssten die Leistung nur bestellen.
Dafür braucht man keine S-Bahn, das kann auch die AKN.

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