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S-Bahnen werden bunter: DB erlaubt Außenwerbung

Hamburgs S-Bahnen werden in Zukunft sehr viel bunter: Die Deutsche Bahn hat die Außenflächen aller Züge zur Vermarktung freigegeben.
Christian Hinkelmann
Ein S-Bahn-Zug der Baureihe 474 fährt aus dem Bahnhof Elbgaustraße heraus
Ein S-Bahn-Zug der Baureihe 474 fährt aus dem Bahnhof Elbgaustraße heraus
Foto: Christian Hinkelmann

Um die Vermarktung der Flächen kümmert sich die Ströer Media AG, wie das Unternehmen auf seiner Website bekannt gibt.

Demnach ist sowohl die Gestaltung einzelner Waggon-Teile unterhalb der Fenster als auch ganzer Züge möglich.

Die Preise bewegen sich bei einer Laufzeit von einem Jahr zwischen rund 2.900 und 5.900 Euro im Monat.

Außenwerbung auf S-Bahn-Zügen gibt es in Hamburg seit 2002 nicht mehr – von wenigen Ausnahmen abgesehen. Die Deutsche Bahn hatte damals beschlossen, auf die bis dahin übliche Werbeform zu verzichten und die Züge nur noch im einheitlichen DB-Lack auf die Schienen zu schicken. Diese Entscheidung wurde jetzt – nach zwölf Jahren – rückgängig gemacht.

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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11 Antworten auf „S-Bahnen werden bunter: DB erlaubt Außenwerbung“

Ich bin dafür, die Werbung statt auf die Fahrzeuge lieber auf die hässlichen Lärmschutzwände zu pappen.
Das würde für so manche beschmierte Wand wirklich ein optischer Gewinn sein. Und die Werbewirkung wäre für die Kunden sehr groß. Man denke nur an die Strecke nach Harburg, wieviele Züge da am Tag vorbei fahren. Da kann man kilometerlange Wände vermieten. Ist die DB wirklich noch nicht auf diese Idee gekommen?!

Hallo Tom

Gebe ich dir Völlig Recht, eine Creme/Blaue BR 474 würde ich auch begrüßen. Dass die Hamburger sich das Verkehrsrot haben so einfach andrehen lassen, kann ich bis heute nicht verstehen.. Die Hochbahn hat das Farbschema ja auch so seit Jahren, man stelle sich mal vor, die Würden aus Kostengründen auf das Rot verzichten 😀
Werbung an Zügen finde ich aber auch gut, nur wie schon mehrfach gewünscht. Bitte lasse die Fenster Frei

Ich finde das gut, so sehen die Bahnen nicht so Spießig aus, kenne das noch aus den 1980ern von den U-Bahen und da vermisse ich das auch etwas, so war jeder Zug speziell…
Früher hatten wir uns verabredet und sagten wir sind in dem Wagen mit Hansano, Elbmilch oder Coca Cola, das hatte schon was…

Kann man so oder so sehen. Ich persönlich würde es bevorzugen wenn man sich in Hamburg, ähnlich wie in Berlin oder Halle und Leipzig, dazu entscheiden würde ein eigenes Lackierungsschema (wieder)einzuführen. Immerhin ist ja gerade ein S-Bahn System (oder auch Busse und U-Bahnen) durchaus Teil einer regionalen Identität und des Stadtbildes. Bestes Beispiel dafür sind die roten Londoner Doppeldeckerbusse.
Prinzipiell habe ich gegen Außenwerbung auf den S-Bahnen nichts, aber könnte man das nicht irgendwie beschränken, z.B. auf den Bereich unter den Fenstern? Dann gibt es auch keine Fensterüberklebung.

@ Schnelsven: Der Effekt, dass Werbung vorm Beschmieren schützt, kann in Bremen nicht beobachtet werden. Die Züge der Regio-S-Bahn sind trotz Werbung für Weser-Kurier, EKZ Waterfront oder VBN regelmäßig „verschönert“ worden.

Hat sicher Vorteile, falls die Einnahmen an die Kunden weitergegeben werden. Aber!!!
Bitte dir Fenster freihalten von solch Werbung!!!!!!!!

Aus zwei Gründen ist die Entscheidung der DB, wieder Werbung auf den S-Bahn-Zügen zuzulassen, zu begrüßen:

1. lassen sich dadurch für die Deutsche Bahn zusätzliche Einnahmen erzielen. Den Unternehmen, die auf mobile Weise die Bekanntheit Ihrer Produkte oder Dienstleistungen in Hamburg und Umgebung erhöhen, nützt diese Strategie ebenfalls. Schließlich profitiert auch die Werbebranche von dieser Marketingplattform: Insgesamt werden dadurch Außenwerbung Arbeitsplätze zumindest gesichert.

2. vermindert sich durch Werbebanner auf S-Bahn-Zügen der Anreiz für Sprayer, ihre „Kunstwerke“, die meist nur ihnen selbst gefallen, auf die Züge zu sprühen. Allein die laufende aufwendige Beseitigung der Graffitis u. ä. von Zugwänden verursacht der Bahn jährlich erhebliche Mehrkosten, die durch Werbung auf Zugwänden reduziert werden dürften.

Beide Maßnahmen tragen dazu bei, den Kostendruck für die Deutsche Bahn zu mindern. Letztlich ist zu hoffen, dass die alljährlichen Fahrpreiserhöhungen im Nahverkehr mal moderater ausfallen werden, wenn sie nicht gar mal ausgesetzt werden.

Selbstverständlich sollte auch die Hochbahn mit ihren U-Bahn-Zügen wieder auf den anfahrenden Werbezug aufspringen. Schließlich ist das Hamburger U-Bahnnetz noch umfangreicher. Ich finde, SPNV mit Außenwerbung steigert sogar noch den urbanen Charakter der Züge. Die AKN übt sich bereits in einer gewissen Vorreiterrolle, wenngleich bislang meist nicht-kommerziell.

In Einem gebe ich Josef und MrSchmitty absolut Recht: Die Fensterflächen der Bahnen sollten unbedingt frei von Werbung bleiben. Schließlich dürfte die Mehrzahl der Fahrgäste es begrüßen, außerhalb von Tunnelstrecken „den Durchblick“ zu behalten. Andernfalls könnte die Attraktivität dieses Verkehrsmittels wieder leiden – schlimmstenfalls mit der Folge sinkender Fahrgeldeinnahmen …

…Narrenhände beschmieren Tisch und Wände…

Und für Geld geht eben alles, da kann man ruhig ein paar Prinzipien über Bord werfen!

Im Endeffekt wird das Bahnfahren so günstiger bzw. nicht teurer. Lichtfolie halte ich für unangemessen, da so die schöne Aussicht verloren geht.

Schade, denn meistens ist Werbung ziemlich dämlich. Und wenn auch noch die Fenster mit Lochfolie zugepappt sind, wird das Ganze einfach nur ärgerlich. Es ist ja fast schon skurril, dass wenn im TV Interviews stattfinden, immer alles mit Werbung vollgekleistert sein muss. Ich hoffe, das Gewinsel der Firmen um Kunden – auch auf den Bahnen – geht wieder auf ein erträgliches Maß zurück.

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