Die Finanzierungsverhandlungen für eine S-Bahn nach Ahrensburg (S4) sind ins Stocken geraten. Nach Informationen des Hamburger Abendblatts hat es seit einem Vierteljahr keine Gespräche mehr mit dem Bundesverkehrsministerium gegeben. Grund soll mangelndes Interesse der Berliner Behörde sein.
Norbert Brackmann, CDU-Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Stormarn, hält es demnach für möglich, dass Bundesverkehrsminister Ramsauer die Fördergelder der S4 lieber nach Bayern lenken will, um in München einen weiteren S-Bahn-Tunnel durch die Innenstadt bauen zu können – falls München den Zuschlag für die olympischen Winterspiele 2018 bekommt.
Der Verkehrsexperte der Hamburger SPD, Ole Thorben Buschhüter, sieht dagegen keinen Grund, die S-Bahnstrecken in Hamburg und München gegeneinander auszuspielen. Wenn es dennoch so wäre, so Buschhüter im Abendblatt, dann könne man nur hoffen, dass München nicht Olympiastadt werde.
Auch ihm sei aufgefallen, dass es nach einem vielversprechenden Gespräch im Februar, keine weiteren Termine mehr mit dem Bundesverkehrsministerium gegeben habe. Damals hatte sich die Ramsauer-Behörde prinzipiell dazu bereit erklärt, sich an der Finanzierung der S4 zu beteiligen. Politiker in Hamburg und Schleswig-Holstein sprachen damals von einem großen Durchbruch für die neue S-Bahn-Strecke.
Die S4 nach Ahrensburg soll nach ersten Schätzungen rund 350 Millionen Euro kosten. Nach Informationen des Abendblatts soll eins der beiden Gleise komplett vom Bund bezahlt werden. Das zweite Gleis soll zu 60% über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) und zu 40% über die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein finanziert werden.<…