Wichtiger Schritt für die lang geplante S-Bahnlinie S4 nach Bad Oldesloe: Das Planfeststellungsverfahren für den ersten Bauabschnitt auf Hamburger Gebiet hat begonnen. Gestern hatte die Deutsche Bahn die entsprechenden Unterlagen bei der zuständigen Behörde eingereicht.
Der Planfeststellungsabschnitt 1 beginnt laut Bahn in der Station Hamburg-Hasselbrook und endet östlich der Eisenbahnüberführung Luetkensallee (Wandsbek). In diesem Abschnitt sollen zwei neue S-Bahn-Gleise parallel zu der jetzigen Fernbahnstrecke gebaut werden.
Im nächsten Schritt prüft das Eisenbahnbundesamt die Unterlagen auf Vollständigkeit und legt den weiteren Zeitplan fest, unter anderem den Startpunkt des Beteiligungs-und Anhörungsverfahrens.
Der Verkehrsexperte der Hamburger SPD, Ole Thorben Buschhüter, spricht von einem Meilenstein. “Hamburg, Schleswig-Holstein und die Bahn meinen es ernst mit dem Bau der S4. Die Planung für dieses wichtige Großprojekt läuft auf Hochtouren. Die Bewohner der Stadtteile entlang der Strecke warten seit Jahren auf den S-Bahn-Anschluss. Diesem berechtigten Wunsch kommen wir heute einen großen Schritt näher.”
Ein Baubeginn ist laut Buschhüter nach derzeitigem Stand im Jahre 2021 vorgesehen. Allerdings wird derzeit auch geprüft, bereits ein Jahr früher anzufangen. Buschhüter: “Das macht einmal mehr deutlich, wie wichtig das Projekt S4 ist. Je eher die neue Linie in Betrieb gehen kann, umso besser. Die frühestmögliche Inbetriebnahme für die Gesamtstrecke wird momentan für das Jahr 2027 angesetzt, ab/bis …
6 Antworten auf „S4 nach Bad Oldesloe: Planfeststellungsverfahren hat begonnen“
Dass es die S4 bis ins Planfeststellungsverfahren geschafft hat ist schonmal ein Meilenstein. Die Regierungen in HH und SH scheinen wirklich gewillt, das Projekt umzusetzen. Jetzt gilt es nur noch, die Finanzierung endgültig zu klären. Dabei wird auch entscheidend sein, ob das Projekt noch nachträglich in den Bundesverkehrswegeplan mit aufgenommen wird. Zweifel daran macht vor allem die damalige Begründung, die Planungen seien noch nicht weit genug fortgeschritten, was ich für nicht nachvollziehbar halte, schließlich liegen für die meisten Projekte noch keine konkreten Planungen vor. Im Zweifel werden aber eher andere Bahnprojekte darunter leiden, sollte es keine Bundesmittel geben.
Sicher wäre die Erschließung mit zwei Stationen größer, aber wenn es am Ende an den Finanzen hängen sollte, ob die S4 definitiv gebaut wird, dann sollte es nicht an diesen Stationen scheitern. Mein Gedanke war auch, wie ein Erhalt vom Bf. Wandsbek bei Wegfall der anderen Planungen ÖPNV-seitig besser gestaltet werden kann.
Und da bietet sich idealer Weise eben eine Businsel für beide Richtungen an der gegenwärtigen Hst. stadteinwärts (nach WM) an. (Das wäre an der Bovestraße so nicht realisierbar.) Die Straßen Bahngärten und Am Alten Posthaus bieten sich geradezu als Kommunaltrasse (nicht mehr Einbahnstaße, dafür aber kein Individualverkehr) als schnellen ÖPNV-Pendel zwischen S4 und U1+Busanlage an. Natürlich sollte auch der Eilbus, der zurzeit durchfährt, dort halten.
Ich weiß auch nicht, ob der sicher kürzere Fußweg zwischen Claudiusstraße und WM als solcher stark genutz würde. Ich vermute eher, dass die Leute lieber Busse dafür nutzen würden. Und der Fußweg durchs Wandsbeker Gehölz zum AK Wandsbek ist auch nur wesentlich länger als von der Bovestarße aus (aber sicher erholsamer).
Wenn ich mir die älteren Artikel zur S4 anschaue, sehe ich genügend hitzige Diskussionen. Die Zurückhaltung in diesem Artikel wird wohl eher durch die aktuelle Urlaubszeit bedingt sein.
Dass die Einsparungen bei Beibehaltung des Wandsbeker Bahnhofs so hoch sind, wage ich zu bezweifeln. Da große Teile des Abschnitts im Hamburger Stadtgebiet neu trassiert werden müssen, können die Bestandsanlagen nicht mehr verwendet werden. Leider wurde diese Tatsache bisher kaum kommuniziert. Selbst wenn man die Bestandsanlagen beibehalten könnte, müssten die Bahnsteige neu gebaut werden, weil die Bahnsteighöhe für einen barrierefreien S-Bahnbetrieb 20cm zu niedrig ist. Insofern halte ich die Planung mit den zwei Stationen für sinnvoll, da so eine bessere Erschließung des Gebietes erreicht werden kann. Die bessere Erschließung wurde auch im Vorhinein von den Planern untersucht.
Bovestraße als Haltepunkt ist richtig. Das liegt sehr am Krankenhaus. Zudem ist das ÖPNV-Netz im Hamburger Osten (im Bezirk Wandsbek, dem flächenmäßig der Einwohnerzahl mit Abstand größtem Bezirk gibt es bisher nur ein paar U-Bahnstationen der Linie 1, dort leben weit über 100 000 Menschen leben, die 2km oder mehr von einer U-Bahnstation entfernt wohnen) nur sehr schwach ausgebaut. Zwei Stationen dort anstatt nur einer macht Sinn.
Die Station Claudiusstraße wird übrigens näher am Wandsbek Markt sein als der Bhf Wandsbek.
Bei einem Thema zum Hamburger Westen (z.B. S21-Verlängerung) wäre hier bestimmt schon eine hitzige Diskussion entbrandt. So fange ich mal an:
Ich hoffe, dass doch noch das Einsparpotenzial erkannt wird, dass ein Verzicht auf “Claudiusstraße” und “Bovestraße” und eine Beibehaltung des jetzigen Wandsbeker Bahnhofs bringen würde. Dann könnte noch dessen Vorplatz ÖPNV-gerecht umgestaltet werden mit einer Kommunaltrasse direkt zum Wandsbeker Markt als zentralen Umsteigepunkt.
Huuh, entbrandt… das ist ja peinlich… War halt etwas spät geworden… 😉
Natürlich: entbrannt