Es sind noch genau 1.144 Tage, bzw. drei Jahre und 49 Tage: Dann soll ganz offiziell der erste Zug der neuen Hamburger S-Bahnlinie S4 fahren. Pünktlich zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2027 will die Deutsche Bahn den Betrieb auf der Teilstrecke zwischen Altona und Rahlstedt aufnehmen, zwei Jahre später soll die Linie dann bis nach Bad Oldesloe verlängert werden und die heutige Regionalbahn RB81 ersetzen.
Die DB hält seit Jahren eisern an diesen Terminen fest, wie eine Sprecherin vor wenigen Tagen auf NAHVERKEHR HAMBURG-Nachfrage noch einmal bekräftigte.
Doch wer in diesen Tagen auf die Baustelle im Hamburger Nordosten schaut, kann Zweifel bekommen. Seit Jahresbeginn hat sich dort sichtbar wenig verändert. Und für zwei der insgesamt drei Streckenabschnitte fehlen noch immer die Baugenehmigungen.
NAHVERKEHR HAMBURG zeigt, wie es aktuell an der Baustelle aussieht und erklärt, was die Deutsche Bahn seit Jahresbeginn geschafft hat, welche Arbeiten in den nächsten Monaten noch anstehen und wann mit den noch fehlenden Planfeststellungsbeschlüssen gerechnet wird.
Zentrales Bauwerk in Hasselbrook kommt spät
Es ist quasi das Epizentrum in dem knapp drei Kilometer langen Abschnitt, auf dem die Deutsche Bahn derzeit an der S4 bauen darf: das Gleisdreieck zwischen dem Bahnhof Hasselbrook und der Hammer Straße in Wandsbek. Eine riesige Sandwüste. Hier soll die neue S-Bahnlinie in Zukunft aus der Strecke der S1 ausfädeln und parallel zu den Fernbahngleisen Richtung Lübeck verlaufen. Damit sich die S1 und S4 nicht gegenseitig behindern, sollen die Gleise an der Ausfädelung so angehoben und abgesenkt werden, dass sie sich nicht kreuzen. „Überwerfungsbauwerk“, sagen Fachleute dazu. Es ist das aufwändigste Bauwerk im ersten Bauabschnitt – und es kommt nur langsam voran.
Vor vier Jahren, im November 2020, hatte die Deutsche Bahn damit begonnen, die Fläche zu roden, im April 2021 war sie frei. Doch erst knapp drei Jahre später, im Januar 2024, wurde damit begonnen, die Gleise der S1 provisorisch so umzuverlegen, dass mit dem Bau des Übe…
10 Antworten auf „S4: Wann kommen die fehlenden Baugenehmigungen?“
Für alle Interessenten:
Am Donnerstag, den 14. November 2024, findet um 18 Uhr im Saal 7 des UCI Kino Wandsbek, Friedrich-Ebert-Damm 134, eine Informationsveranstaltung zum PFA 2 der S4 mit anschließender Fragerunde statt.
Auf Lok Report online gibt es einen Bericht über den Pressetermin mit Präsentationen der neuen Schallschutzwände:
https://www.lok-report.de/news/deutschland/aus-den-laendern/item/53846-hamburg-bund-foerdert-naechsten-s4-bauabschnitt-mit-knapp-600-millionen-euro.html
Dass da ein oft lächelnder Senator und ein weniger oft lächelnder Minister mit auf der Hebebühne stehen, geschenkt. Aber dass es einen Wechsel bei der Gesamtprojektleitung gibt, hat mich dann doch etwas verwundert.
Wann kehrt endlich Realitätssinn ein. Die S4 jenseits von Rahlstedt ist überflüssig und kontraproduktiv zugleich. Die Nutzung der Fernbahngleise ohne Überwerfungsbauwerke durch die S4 jenseits von Ahrensburg-Gartenholz wird die Pünktlichkeit der S4 wie auch des Fern- und Güterverkehrs massiv beeinträchtigen und für die Nutzer ab Bad Oldesloe und Ahrensburg bedeutet die S4 nur eine Angebotsverschlechterung und längere Fahrtzeiten. Das Gutachterbüro Doege/Odenfeld hat in einer Studie überzeugend dargestellt, wie sich das S4-Projekt zum Nutzen aller auf die Strecke bis Rahlstedt verkürzen lässt. Dann ist auch eine Inbetriebnahme ab 2028 möglich. Da das S4 Projekt in der jetzigen Form nur gewählt wurde, weil man damit dem Bund 80% der Kosten aufs Auge drücken konnte, weil die Separierung der S-Bahn mehr Platz für den Güerverkewhr der Fehmarnbelthinterlandanbindung schafft, hängt die Finanzierung des S4 Projektes auch ganz maßgeblich an der Realisierung des FFBQ-Projektes und da sind Verzögerungen wegen Mittelknappheit vorprogrammiert. Also die Kirche im Dorf lassen, Klagen vemeiden und die S4 auf eine GleichstromS-Bahn bis Rahlstedt eindampfen. Das wäre realistisch!
Herr Jung meint wohl Herrn Ode. Ein Herr Odenfeld sagt mir im S4-Zusammenhang gar nichts. (So überzeugend kann die Studie dann nicht durchgearbeitet haben, wenn man sich noch nicht mal den Autor gemerkt hat…) Wobei die Argumentation von Herrn Jung auch schräg ist: Fehmarnbeltquerung kommt später, also brauchen wir nördlich von Rahlstedt gar nichts machen…
Ode, Doege, Oldenfelde… Da kann schon mal was durcheinander kommen. 😀
Psst, ganz leise, damit es niemand mitbekommt, nur für Sie einen Geheimtipp: die S4 auf die Systemwechselstelle an der Luetkensallee eindampfen. Das wurde vor ein paar Jahren sogar schon mal „halbamtlich“ angedacht, falls es zu unvorhergesehenen Problemen bei der Realisierung des Projektes kommen sollte. Außerdem wurde ja heute im „Busforum“ festgestellt, dass das X-Busnetz sowieso „ostlastig“ ist und mit dem X27 noch „ostlastiger“ wird. Da wäre eine S4 im 10-Minuten-Takt doch zuviel des Guten. Meinen Sie nicht auch? Und bei 20 Minuten Wartezeit hat man außerdem genug Zeit eine Möglichkeit zu finden sich zu erleichtern, bevor man in die S-Bahn ohne … einsteigt.
Wer doch mitgeghört hat und dabei Ironie gefunden haben sollte, kann die gern als Wochenendgeschenk behalten. 😃
Die S4 über Rahlstedt ist lebenswichtig ! Ich als Ahrensburger wünsche mir nichts mehr als die S-Bahn, momentan fährt die Regio alle 30 Minuten und sie ist unzuverlässig, weil sie immer ausfällt.. wir brauchen die Verbindung nach Hamburg !
Sie kritisieren doch gern mal, dass viele Fahrten im Schnellbahnnetz zwingend über den Hauptbahnhof verlaufen müssen. Bei der S4 wollen dann aber plötzlich doch ausnahmslos alle ins Zentrum und niemand zu einem Halt davor?? 😅🤔
Kommt man aus Ahrensburg oder Bad Oldesloe, will man auch z.B. ins Stadtteilzentrum von Wandsbek, ins Fernsehstudio in Tonndorf oder zum Gewerbegebiet am Neumarkt. Wer zum Hauptbahnhof will, nimmt statt S4 weiterhin den Regionalexpress.
Diese seltsame Idee mit dem Umstiegszwang ist störungsanfällig, unbequem und einfach nur ein weiterer Versuch von Leuten mit pathologischem Bremsreflex notwendigen Infrastrukturausbau in Deutschland zu behindern.
Wenn bei Ihren Vereinsbuddys ein echtes Interesse bestanden hätte sich konstruktiv im Planungsprozess einzubringen, dann würden sie nicht kurz vor Baubeginn mit fixen Ideen ankommen, die man als „Gutachten“ betitelt, um Seriösität vorzutäuschen.
Was die Deutsche Bahn nicht nur hier treibt, ist ja schon wiederholt hier im Forum als Skandal beschrieben worden. Und das die Politik dabei zusieht und nichts tut, macht die Sache nur schlimmer.
Wer ernsthaft glaubt, daß die Fehmarnsundquerung innerhalb von 3 Jahren gebaut werden kann (wobei man ja nicht einmal die Infrastruktur der Dänen nutzt, sondern ein eigenes Werk für die Tunnelsegmente bauen will), der glaubt auch an den Osterhasen. Wenn man bedenkt, daß der Staatsvertrag zwischen Dänemark und Deutschland 2008 geschlossen wurde, dann hätte die Straßen und Schienenanbindung längst fertig sein können (und hätte wohl nicht mehr als 1-2 Mrd gekostet). Die S4 ist natürlich nie im Leben bis 2027 in Betrieb, da können wir bis 2030 warten bis Rahlstedt und Ahrensburg dann wohl 2035. Bei der U5 OSt, an der seit 3 Jahren gebaut wird und wo es relativ zügig voran geht, sind bisher nur wenige Meter Schiene gelegt und selbst dort sehe ich nicht wie innerhalb von 2.5 Jahren der Tunnel am Überseering fertig werden soll.
Lieber Christian Hinkelmann,
für Ihren Artikel möchte ich einfach nur Dankeschön sagen.
Jetzt habe ich als etwas mehr Einblick bekommen, denn das ganze Hintergrundwissen fehlte mir zuvor. Trotzdem fürchte ich sehr um die Einhaltung der versprochenen Termine. Bin gespannt, was die morgige Pressekonferenz bereithält…