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Schon wieder: Radfahrer wird in Hamburg von abbiegendem Lastwagen getötet

Die Serie der tödlichen Abbiegeunfälle durch Lastwagen in Hamburg geht weiter: Gestern ist in Wandsbek ein 76 Jahre alter Radfahrer von einem LKW überrollt worden. Heute Abend Mahnwache.
Christian Hinkelmann
Symbolbild: Ein weiß lackiertes Ghostbike erinnert an tödlichen Fahrradunfall in Hamburg.
Symbolbild: Ein weiß lackiertes Ghostbike erinnert an tödlichen Fahrradunfall in Hamburg.
Foto: Christian Hinkelmann

In Hamburg ist schon wieder ein Radfahrer von einem abbiegenden Lastwagen überrollt und getötet worden. Der Unfall ereignete sich am Montagmorgen gegen 9 Uhr in Wandsbek. Der 76 Jahre alte Radfahrer starb nach Angaben der Polizei noch an der Unfallstelle.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei wollte ein 22 Jahre alter Fahrer eines Müllwagens mit seinem tonnenschweren Fahrzeug von der Rüterstraße nach rechts in die Wendemuthstraße abbiegen. Die Ampel zeigte ihm Grünlicht.

„Hierbei übersah er offenbar den Radfahrer, der sich zu diesem Zeitpunkt auf der dortigen Radwegfurt befand“, heißt es in einer Polizeimitteilung. Der Radfahrer hatte offenbar ebenfalls Grünlicht,  schreibt das Hamburger Abendblatt und beruft sich dabei auf Aussagen eines Polizeisprechers. Die Ermittlungen des Verkehrsunfalldienstes dauern laut Polizei an.

ADFC ruft zur Mahnwache heute Abend um 18.30 Uhr auf

Der Radfahrerverband ADFC sprach den Angehörigen und Freunden des getöteten Fahrradfahrers in einem Twitter-Post sein Mitgefühl aus und rief für heute Abend um 18.30 Uhr zu einer Mahnwache an der Unfallstelle auf.

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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27 Antworten auf „Schon wieder: Radfahrer wird in Hamburg von abbiegendem Lastwagen getötet“

Wir brauchen keine technischen Maßnahmen. Was wir brauchen, ist mehr Platz für Rad- und Fußverkehr, flächendeckend Tempo 30 und einen grundsätzlichen Mentalitätswandel: grundsätzlicher Vorrang für Rad- und Fußverkehr. Das Recht des Stärkeren, die Dominanz und Rechthaberei des Autoverkehrs muss aus den Köpfen. Aber diesen erforderlichen Mentalitätswandel sieht man nicht mal bei den Grünen. Wer eine Verkehrswende möchte, kommt in Hamburg an Links nicht vorbei.

„Die Radwegbenützungspflicht hat nicht die Förderung des Radverkehrs oder dessen Sicherheit zum Ziel, sondern dient der Bequemlichkeit des Autoverkehrs. Gute Radwege, die das Radfahren schneller, komfortabler und sicherer machen, brauchen keine Benützungspflicht.“ (aus der Stellungnahme der Stadt Wien vom 10.11.2004 zum Entwurf eines [österreichischen] Bundesgesetzes, mit dem die Straßenverkehrsordnung 1960 (StVO 1960) geändert wird – StVO-Novelle 2004)

„Zahlreiche statistische Erhebungen und wissenschaftliche Untersuchungen weisen nach, dass die Unfallzahlen auf innerörtlichen Radwegen mit Radfahrerfurten deutlich höher sind als auf gemeinsam von allen Fahrzeugen genutzten Fahrbahnen.“ (aus der Stellungnahme des badem-wüttembergischen Inneministeriums vom 25.10.2007 (zu 8.) zum Antrag der SPD-Fraktion im Landtag vom 04.10.2007 „Radwegenetz ausbauen – Fahrradverkehr stärken“, Drucksache 14/1818)

„… Die Polizei warnt mittlerweile vor den konventionell angelegten Radwegen, weil diese ‚leider nur eine trügerische Sicherheit bieten‘. Denn in jedem Jahr sterben Radler, die von Rechtsabbiegern übersehen wurden. …“ (aus dem Tagesspiegel vom 10.01.2001 zur Berliner Unfallstatistik 2000)

Vor etwa 25 Jahren berichtete mir mein Anwalt damals in München, er hatte einen LKW Fahrer vor Gericht „herausgehauen“ indem ein Gutachter aussagte, dass der LKW Fahrer den Radfahrer bauartbedingt gar nicht sehen konnte. Mich hat damals gewundert, dass so ein Fahrzeug überhaupt eine Betriebsgenehmigung erhält. In diesen 25 Jahren seitdem scheint auch nicht genügend geschehen zu sein.

Genau deshalb ist es auch so erstaunlich, dass immer noch die Falschinformation, das Befahren des Radwegs anstelle der Fahrbahn sei sicher, insbesondere von staatlichen Stellen derart offensiv beworben wird. Wenn ich auf der Fahrbahn fahre und ein Rechtsabbieger überholt mich während des Abbiegevorgangs, braucht man über die Frage Vorsatztat oder Fahrlässigkeit nicht mehr zu diskutieren. Der wird weggesperrt und der Schlüssel weggeschmissen. Wenn ich auf dem Radweg fahre und ein Rechtsabbieger erwischt mich in der Einmündung oder Kreuzung, greinen die Richter regelmäßig mit dem Angeklagten um die Wette, weil der Unfall ja so schicksalhaft und von höheren Mächten gewollt über die Beteiligten gekommen ist.

„Vor etwa 25 Jahren…“ Technik um das Umfeld von LKW und Co. übersichtlicher und für alle Beteiligten sicherer zu machen gibt es seit Jahren… als optionales und kostenpflichtiges Extra…

~2010 ist es mal zu einem „Runden Tisch“ im Bundesverkehrsministerium gekommen, als Daimler oder Volvo einen neuen Prototypen beworben haben und der ADFC hat sich stark für eine gesetzliche Regelung ausgesprochen. Die gibt es meines Wissens bis heute nicht.

Der LKW war im Auftrag der Stadtreinigung unterwegs. Abbiegeassistenten sollten bei solchen Aufträgen verpflichtend werden. Tut endlich was!

Haben Sie sich die Fotos angesehen? Das Fahrrad liegt vor dem linken Hinterrad, da war der Radfahrer wohl schon fast an dem LKW vorbei und zumindest in Höhe des Fahrers als er überrollt wurde! Zudem war der LKW mit Fahrer und Beifahrer besetzt die offensichtlich beide nicht auf den Verkehr geachtet haben! Ein Abbiegeassistent hätte in diesem Fall wohl auch nicht geholfen.

Nein, da helfen nur härtere Strafen. Erst wenn Fahrer, die beim Abbiegen nicht richtig hingesehen haben und dabei schuldhaft Menschen überfahren haben, für zehn Jahre in den Bau wandern, wird sich etwas ändern. Erst dann werden auch diese Fahrer beginnen, sorgfältig in den Spiegel zu sehen. Solange solche Leute ohne Strafe davonkommen, wird es wohl leider immer wieder Tote geben.

Auch härtere Strafen werden bei menschlichem Versagen nix helfen.
Meiner Einschätzung nach gibt es nur zwei Möglichkeiten: wirkliche, also bauliche Trennung von Radwegen und Autoverkehr (aufwändig). Oder an Gefahrenstellen gesonderte Abbiegerampeln (nicht ganz so aufwändig).

Polizei: Die Ermittlungen dauern an
nahverkehrhamburg: ScHoN wIeDeR rAdFaHrEr VoN lKw GeTöTeT
Schuldfrage ungeklärt; Implizierung, dass soetwas tagtäglich passiert; etc. Populismus läuft bei euch. Nicht zum ersten Mal ?

Guten Tag, dass der Radfahrer durch den LKW getötet und nicht von allein tot vom Fahrrad gefallen ist, steht außer Zweifel. Zudem bestätigt die Polizei in der erwähnte Pressemittelung, dass der LKW-Fahrer den Radfahrer nach Stand der Ermittlungen „übersehen“ hat. Hier wird von uns also nichts impliziert, sondern wir beschreiben bestätigte Tatsachen, wie es nach unseren journalistischen Standards auf dieser Seite üblich ist.
Die Formulierung „schon wieder“ bezieht sich darauf, dass in den vergangenen zwei Jahren mehrere Radfahrer durch abbiegende LKW getötet wurden. Die entsprechenden Meldungen haben wir Ihnen im Artikel verlinkt. Auch hier handelt es sich also um eine Tatsachenbeschreibung.

Das größere Problem dabei ist, dass stets impliziert wird, hier sei ausschließlich der pöhse Lastwagen(fahrer) schuld. Das ist weder erwiesen noch realistisch. Ein Sattelschlepper hat viele tote Winkel und als Verkehrsteilnehmer sollte man immer mit dem Fehler des Gegenübers rechnen.

Als Radfahrer überquere ich schlicht keine Straße, wenn sich dort ein 40-Tonner im Abbiegevorgang befindet und ich nicht sicher bin, dass er mich gesehen hat. Die rasen ja nun auch nicht unbedingt um die Ecke.

Interessant, jetzt werden erstens die Tatsachen verdreht und dem Radler unberechtigter Weise eine Mitschuld gegeben.
Ob es nun schlau ist an solch einer Kreuzung nicht zu schauen, ob sich mal wieder ein Kfz Lenker nicht an die Vorschriften hält und durch was weiß ich sich ablenken lässt steht ja auf einem anderen Blatt.

P.s.Wenn der Lkw Fahrer die angezeigte Aufmerksamkeit hätte walten lassen, hätte er gesehen, dass der Radfahrer auf dem straßenbegleitenden Radweg fährt. Sichthindernisse gibt es an der besagten Stelle nicht.Das Alter des Radfahrers war 76 und es ist davon aus zu gehen, dass er nicht mit einer Geschwindigkeit von 30 Kmh oder mehr dort längs gefahren ist.

Guten Tag Herr Hinkelmann,
zunächst möchte ich ebenso mein Bedauern über diesen sicher unnötigen erneuten Verkehrstoten in Hamburg zum Ausdruck bringen.

Auch möchte ich Sie daran erinnern, dass ich Ihre Arbeit durchaus schätze und immer wieder positiv hervorgehoben habe, jedoch kann ich mich leider dieses mal nicht so positiv äußern. Ich werde jetzt keineswegs GHH unreflektiert zur Seite springen, da ich den Begriff Populismus für ebenso komplett überzogen empfinde. Jedoch muss ich diesem beipflichten, dass allein der Titel schon durchaus impliziert und triggert, so etwas würde tagtäglich oder zumindest sehr häufig sein. So kann ich Ihnen ebenfalls auch mein Empfinden als Reflektion mitteilen.

Ich habe mir zur Beurteilung die, nach meinem Wissen letzte Hamburger Unfallstatistik von 2018 https://www.hamburg.de/contentblob/12187706/b330992ecc97019d1f519d5b158ea40e/data/2019-02-22-bis-verkehrsunfallzahlen-2018-verkehrsunfallstatistik-do.pdf
(und ich liebe ja Statistiken) betrachtet.

Aus dieser kann ich die, sicher emotional verständliche, Aufregung nicht so nachvollziehen. Ich gehe zunächst im folgenden nur auf Verkehrstote (Seite 5) ein: es starben in diesem Zeitraum 7 mal mehr Fußgänger, als sowohl Radfahrer, als auch(!) LKW Fahrer. Aus der Erinnerung las ich allein Artikel über Radfahrer.
Es wurden (bedingt durch den schwammigen Betrachtungsbereich 25-64 Jahre verwässert) deutlich mehr ältere Verkehrsteilnehmer getötet (Seite 6). Mir ist durchaus bewusst, warum dem so ist. Aus der Erinnerung las ich aber allein Artikel über Radfahrer.
Letztendlich starben auch 3 mal mehr Pkw Fahrer als Radfahrer. Ok diese sind sowieso böse und damit immer automatisch selbst schuld (da ich momentan hauptsächlich auch Pkw Fahrer bin, erlaube ich mir diesen Sarkasmus mir selbst gegenüber). Aus der Erinnerung las ich aber allein Artikel über Radfahrer.

Auch die nun vorgenommenen Schlüsse halte ich nicht für so tragfähig. Sicher sind komplett alle Rechtsabbiegefehler von Lkw´s sehr dramatisch und zu viele (zusätzlich könnte ich ebenso von genügenden dramatischen´Beinaheunfällen´berichten, da ich mich vor Jahren durchaus auch sehr oft als Radfahrer durch Hamburg bewegt habe), aber ich bezweifele ernsthaft, ob auch nur ein Vertreter im Bundesrat jemals einen Lkw mehr als 3 Meter auf einem Testgelände geradeaus bewegt hat, geschweige mit so einem Koloss abgebogen ist (egal in welche Richtung).

Auch gibt die obige Unfallstatistik bei Unfällen mit Personenschaden (Seite 7) keineswegs wieder, dass das Abbiegen nach rechts ein gravierender Punkt ist. Abbiegen nach links ist deutlich fehlerbehafteter. Auch fällt auf, dass Fehlverhalten von schwächeren Verkehrsteilnehmern (möglicherweise aus Pietätsgründen?) überhaupt nicht, bzw. nur durch Verallgemeinerung erfasst werden. Mich würde sicher der Blitz treffen, wenn ich die Behauptung aufstellen würde, ich wäre als Radfahrer oder auch Fußgänger ein Engel und komplett Fehlerfrei.

Ich halte von Abbiegeassistenten dabei ebenso wenig, wie von vielen (nicht allen) Assistenzsystemen. Sie nehmen den Fahrern das denken und die zu spürende Verantwortung ab und darin sehe ich eine hochgradige Gefahr (auch gesellschaftlich, da Menschen somit insgesamt aufhören selbstständig zu denken und zu handeln)
Der Abbau und die explizite Kontrolle der Arbeits- und Zeitbelastungen von Lkw-Fahrern wäre sicher ein sehr viel effektiverer Weg, zu versuchen, auch diese noch vorkommenden Schicksalsereignise zu tilgen. Aber wer will das schon, das hätte ja Arbeitnehmerrechte zur Folge.

Abschließend sollte man bei aller Emotion bedenken, dass sich in Hamburg auf das Jahr gesehen über 2 Millionen Einwohner und Pendler mit rund 14 Millionen ´Übernachtungen´ treffen (weitere Millionen Tagestouristen lass ich schon deswegen weg, weil, wer will die wirklich gezählt haben).

Das in Hinblick auf diese Zahlen, die Unfallstatistik mit 29 Toten und rund 10.000 Verletzten doch recht moderat ausfällt, sollte eben auch erwähnt werden. Eben auch unter dem Gesichtspunkt, dass JEDER Geschädigte, ein Geschädigter zuviel ist. Aber es gibt, gab noch nie und wird auch nie eine absolute Garantie auf Unversehrtheit geben. Meine Oma hätte mir lapidar gesagt: so ist das Leben halt. Das ist nicht unbedingt immer befriedigend und darum gilt es weiterhin dieses zu verbessern und für Sicherheit zu sorgen. Dafür muss man aber eben so viele Aspekte wie möglich betrachten.

„es starben in diesem Zeitraum 7 mal mehr Fußgänger, als sowohl Radfahrer, als auch(!) LKW Fahrer. … Letztendlich starben auch 3 mal mehr Pkw Fahrer als Radfahrer.“

Und haben Sie berücksichtigt, wieviel mehr Fußgänger und Autos es gibt als Radfahrer? Wo Sie doch Statistiken so lieben?

Der erneute Verkehrstote war auch nicht „sicher unnötig“, sondern auf jeden Fall unnötig. „Sicher“ impliziert, dass eine gewisse Möglichkeit besteht, dass sein Tod gerechtfertigt war. Wie kann man so unmenschlich argumentieren?

Ich hatte zwar überlegt, ob es überhaupt etwas bringt, aber an mir soll es nicht gelegen haben, wenn einmal analysiert wird, ob ein Interesse an einer lösungsorientierten, verbalen Auseinandersetzung bestand.

Ich habe NICHT berücksichtigt ´wieviel mehr Fußgänger und Autos es gibt als Radfahrer´in Hamburg. Aber ich habe es nachgeholt. Laut Information Adfc Hamburg: „Der private Fahrradbestand in Hamburg wird vom Difu mit 1,64 Millionen angegeben.“ Laut vorlaufenden Artikel von Nahverkehr Hamburg: „Zum Stichtag am 1. Oktober 2019 (aktueller Zahlen gibt es noch nicht) waren laut Kraftfahrtbundesamt in Hamburg 637.655 private PKW zugelassen.“ Upps.

Können Sie sicher nicht automatisch wissen, jedoch war der Satz mit den Statistiken durchaus sarkastisch gemeint. In Anlehnung an den berühmten Aussagen des Danny Hollek würde ich schreiben: mir hätte bewusst sein müssen, dass ein Kommentarbereich kein geeigneter Ort für Sarkasmus ist. (ich werde am Ende darlegen warum ich damit durchaus bereit war noch mehr Öl ins Feuer zu gießen).

Nein ich hasse die Mehrzahl aller Statistiken, weil sie subtil manipulieren. Und das ihre einzige Funktion ist! Punkt. Siehe auch meine obige, zweimalige Kritik an der erwähnten Statistik.

Nur dummerweise wird man in der Welt der ´Klugen´immer als populistischer Hetzer hingestellt, wenn man sich nicht auf konkrete Zahlen beruft, sondern auf ein eigenes ´Gefühl und Empfinden´, denn solche Werte sind ja per se verabscheuungswürdig, sofern sie ein falsches Empfinden wiedergeben. Hauptsache die linke Gehirnhälfte hat was zum fressen. Das bezieht sich auf die Hirnforschung und nicht eine politische Richtung. Nur als Erklärung für die evtl. nächsten Empörten.

Aber dieses hier ist auch erneut ein Nachweis, dass wenn man die richtige Haltung hat, sich jegliche nachweisbaren Grundlagen erübrigen und nichtig sind und ´das´ Gegenüber seine Lügen und Verdrehungen noch so akribisch darlegen kann. Haltung wiegt schwerer.

Und ich möchte mich ernsthaft entschuldigen, dass ich nicht fähig war meine Goldwaage zu benutzen, als ich wagte das Wort „sicher“ zu schreiben.

Aber ich bezweifele ebenso ernsthaft, ob wir es schaffen, egal wie sachlich oder emotional wir hier agieren, auch nur einen einzigen Verkehrstoten zurück ins Leben zu quatschen. Es sind übrigens, vollkommen egal welches Verkehrsmittel sie für sich zu dem Zeitpunkt gewählt haben, keine Verkehrsteilnehmer sondern MENSCHEN. Allein diese Entmenschlichung in der Sprache lässt mich zweifeln, ob eine Verkehrsstatistik ein geeigneter Ort für die jeweiligen Schicksale ist. Aber man muss sich halt auch irgendwie auf etwas beziehen in seinem Gefühl, um für sich selbst zu prüfen, ob dieses Gefühl evtl. trügt.

Es ist weltweit sicherlich auch unbestritten, dass sehr viele Radfahrer gerade von rechtsabbiegenden Lkw´s erfasst und getötet werden. Siehe dazu auch
https://de.wikipedia.org/wiki/Ghost_Bike
wobei mir jedoch auch wieder sehr negativ auffällt, dass es selbst dafür erneut wieder´Vordenker´aus den USA gibt und es keine eigenständige Äußerung des Entsetzens gibt.

Man kann sich hier allerhöchstens miteinander auseinandersetzen, welche zur effektiven Vermeidung solcher Fälle allein in Zukunft zu wählenden Lösungsansätze zu beschreiten sind. Ich denke ich bin dem oben in einem Versuch nachgekommen. Das muss man keinesfalls gut finden oder teilen.

Setzt ruhig auf Assistenzsysteme, deren absolute Zuverlässigkeit ich bedingt durch die Komplexität der jeweiligen abbiege Situationen sehr stark anzweifele. Werden dann evtl. auch Lkwfahrer freigesprochen, weil sie sich auf die Zuverlässigkeit solcher Systeme berufen? Ist ja dann nur ein Logarithmus schuld. Kleiner Kompetenztest: Schon einmal mit einen Lkw oder sogar Sattelzug in eine Straße eingebogen?

Aber auch alle Lkw´s raus aus Hamburg ist doch ein toller Ansatz. Dann komme ich auch wieder zu Besuch. Es würde mich nämlich brennend interessieren, wie eine Stadt die nicht das geringste Gut zum allgemeinen Leben auf seinem eigenen Gebiet selbst herstellt (werden z.B. Fahrräder komplett vollumfänglich in allen Teilen in Hamburg produziert? Reifen, Schaltung etc.? Werden Sie dort überhaupt produziert?), es auf die berühmte Kette bekommt, all den benötigten Kram mittels Fahrradanhänger in das Stadtgebiet zu karren. Von der Entsorgung (siehe leider vorliegenden Fall) ganz zu schweigen.

So nun habe ich genügend Geschwätz abgesondert (hiermit auch Grüße an Kai D. und danke für die Inhaltliche Auseinandersetzung).
Ach ich wollte ja noch darlegen, warum ich auch mal ein Schlückchen Öl ins Feuer gieße. Ich sehe in Ihrem Versuch mir die Menschlichkeit abzusprechen, einen erwiesenen Vorläufer, um die Hemmschwelle gegen ´den Gegner´zu senken. Diese Vorläufer sind in diversen Entwicklungen faschistischer Gesellschaftsformen oder Terrororganisationen z.B. RAF nachzuweisen.

Bevor Sie nun an Ihrer Schnapp-Atmung schweren Schaden nehmen, möchte ich Sie fragen, ob ich im Gegenzug Sie als geistigen Brandstifter bezeichnen darf, falls irgendein Kloppi demnächst auf den Gedanken kommt, nach einer Ausseinandersetzung mit einem Lkw Fahrer, diesen sicherheitshalber hinzurichten, um ´ein Zeichen der Gerechtigkeit gegen diese unmenschlichen Schweine zu setzen´ oder ob Sie sich nicht bewusst waren, aus welchem Universum diese Art der Auseinandersetzung stammt.

Möglicherweise gelingt es uns ja sachbezogen zu argumentieren. Wir wären es den Geschädigten aus meiner Sicht schuldig. Aber meine Sicht muss wie schon geschrieben, nur weil ich Sie hier äußere, ja auch niemand teilen.

Es völlig in Ordnung Kritik zu üben, aber da muss dann schon auch Substanz dahinter sein.

In diesem Fall allerdings ist sie komplett unbegründet und total zusammenhanglos, wie Herr Hinkelmann schon deutlich gemacht hat.

Mit Populismus hat das nichts zu tun. Und fangen sie bitte auch nicht mit dem Märchen vom neutralen Journalismus an. Journalismus muss frei sein, neutral musste er noch nie sein. Aber das bekommen so viele Menschen in diesem Land mittlerweile nicht mehr auf die Kette. Sie verwechseln Meinungsfreiheit bestimmt auch mit dem Recht, dass ihr abwegiger Kommentar unwidersprochen bleibt.

@GHH
Ihr Beitrag ist nur eines: Voll daneben! 🙁
Unschöne Grüße aus Wandsbek von jemandem, bei dem dieser Unfall fast vor der Haustür passiert ist.

So ein Blödsinn, die Schuldfrage sei ungeklärt.
Ein Rechtsabiegender hat immer Schuld, wenn er den geradeausfahrenden Radler nicht beachtet. Selbst wenn der Radler bei Rot die Radfahrfurt befahren hat, muss der Abbiegende schauen und kann ihn nicht um(tot)fahren. Lesen Sie dazu auch mal den Beitrag von Jens, weiter unten.
P.s. Schon mal etwas von der Betriebsgefahr/Halterhaftung Kfz gehört?
https://www.haufe.de/recht/weitere-rechtsgebiete/verkehrsrecht/was-bedeutet-betriebsgefahr-was-sind-ihre-haftungsfolgen_212_116758.html

Ein sehr trauriger Start ins neue Jahr.
Als Viel-Fahrradfahrer bin nich sehr betroffen.
Solche Unfälle dürfen nicht mehr passieren.

Weiterhin plädiere ich massiv für langsameren Autoverkehr in der Stadt. Der Senat blockiert aber weiterhin mehr 30er KM Zonen. Eiskalt sogar.Ohne eine Tendenz der Änderung.
Überall wo HVV Busse fahren, ist Tempo 30 KM fast aussichtslos. Da können die Lokalpolitiker auf Bezirksebene sich die Zähne ausbeißen.
Oder aber es gibt harten Protest, dann gibt er manchmal nach.
Aber auch mit 30er Zonen bleiben Abbiegesituationen wie jetzt an der Rüterstraße gefährlich und sie müssten entschärft werden.
z.B. mit einer neuen STVO Regel, dass PKW`s und LKW`s immer wie an einem Stopp-Schild voll anhalten müssen, bevor sie abbiegen dürfen.
Bin gespannt, was der ADFC fordern wird.

Laut dem was ich gelesen habe, stand der LKW um einen ersten Radfahrer durchzulassen. Den zweiten hat der Fahrer dann übersehen. Also _ich_ glaube nicht, dass ein Stoppen da etwas ändert.

Es ist sogar sogar, dass der Lkw-Fahrer, wenn er mit 50 oder 60 km/h an die Kreuzung rannagelt, den Radweg dabei beobachtet, und ohne Rücksicht auf die Ladung und die Reifen, ohne abzubremsen abbiegt, praktisch nie einen Radfahrer gefährden dürfte. Er weiß dann nämlich, was auf dem Radweg los ist. Diese Information geht aber schnell verloren, wenn er langsam fährt oder gar stopt. Die Geschichte der Radwege ist eine Geschichte der Gerüchte, der Desinformation und der Halbwahrheiten.

Eines steht aber fest: alle Arten von Separation des Radverkehrs – wie sie auch immer heißen mögen – funktionieren (wenn optimal geplant und gebaut) nur zwischen den Kreuzungen, Einmündungen und Grundstücksein- und -ausfahrten, d.h. innerorts fast nie.

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