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Schwamm drunter: So schützt Hamburg seine Straßen gegen Extremwetter

Die Straße der Zukunft dient nicht nur dem Verkehr. Sie soll auch besser vor Hitze und Überschwemmungen schützen. Hamburg nimmt bei diesem Thema inzwischen eine Vorreiterrolle ein und baut immer mehr Straßen zu riesigen Schwämmen um. Auch eine beliebte Einkaufsmeile an der Alster könnte bald folgen.
Andrea Reidl
Die Louise-Schroeder-Straße in Hamburg-Altona ist bereits nach den Maßstäben einer „blau-grünen-Infrastruktur“ umgebaut worden: Mehr Grünflächen, besseres Abwassermanagement und nebenbei Stadtverschönerung und mehr Platz für umweltfreundlichen Verkehr. (Foto: Bezirk Altona)
Die Louise-Schroeder-Straße in Hamburg-Altona ist bereits nach den Maßstäben einer „blau-grünen-Infrastruktur“ umgebaut worden: Mehr Grünflächen, besseres Abwassermanagement und nebenbei Stadtverschönerung und mehr Platz für umweltfreundlichen Verkehr. (Foto: Bezirk Altona)

Erst war es tagelang heiß und schwül, dann überspülte sintflutartiger Regen Hamburgs Straßen. Der Mühlenkamp in Winterhude verwandelte sich im Juni binnen kürzester Zeit in einen Fluss und auch in Barmbek, Wandsbek, Lohbrügge und Bergedorf wurden Straßen, Keller und Tiefgaragen geflutet.

Hamburg ist kein Einzelfall. Bundesweit werden die Stadtstraßen in Zeiten des Klimawandels zunehmend zum Sorgenkind der Stadtplaner. Im Sommer heizt sich ihr Asphalt überdurchschnittlich stark und gibt bis spät in die Nacht Wärme ab. Bei Starkregen sind die Abwasserkanäle zunehmend überfordert, und es kann zu Überschwemmungen kommen.

Klimaforscher, Verkehrsplaner und Geologen sind sich schon lange einig: Ein „Weiter-wie-bisher“ funktioniert in der Stadt- und Verkehrsplanung nicht mehr. Sie empfehlen, Straßen und Plätze zügig an das veränderte Klima anzupassen, um die Lebensqualität für die Menschen in den Zentren zu sichern. Einer von ihnen ist Dr. Michael Richter. Der Geoökologe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HafenCity Universität (HCU) in Hamburg und Experte für Umweltgerechte Stadt- und Infrastrukturplanung. An der HCU erforscht er, wie die klimagerechte Straße aussehen kann. In den vergangenen Jahren hat er mit seinen KollegInnen im Rahmen des „BlueGreenStreets“-Projekts verschiedene Werkzeuge und Methoden entwickelt, um Städte gezielt abzukühlen. Der Fachbegriff BlueGreenStreets meint die blau-grüne Infrastruktur in den Kommunen, wobei blau für Wasser und grün für Pflanzen und Bäume steht. Blau-grüne-Straßen haben Grünflächen, die Regenwasser aufnehmen und speichern können. 

Einige der Elemente werden im Rahmen von „Blau-Grünen-Straßen“-Projekten in der Königstraße in Hamburg-Altona umgesetzt. Dort begleiten die Wissenschaftler den Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) beim Umbau der Königstraße zur „Straße der Zukunft“. Für Hamburg ist das ein Leuchtturmprojekt.

Auf der 1,2 Kilometer langen Straße zwischen Reeperbahn und dem Altonaer Rathaus verknüpft die Hansestadt Klimaschutz und Klimaanpassung mit der Mobilitätswende. Die neuen Pflanzen, Sträucher und Bäume sollen in ein paar Jahren in der Königstraße das Klima vor Ort verbessern, indem sie bei Hitze die Umgebung kühlen und Schatten spenden und bei Starkregen das Wasser aufnehmen und speichern.

Hamburg: Schwamm drunter

Das ist das Konzept von BlueGreenStreets und auch der Schwammstadt. Das Neue an diesem Planungsansatz ist der völlig andere Umgang mit dem Regenwasser. „Über Jahrzehnte wurde Regenwasser als Abwasser direkt in die Kanalisation geleitet“, sagt Richter. In der Schwammstadt dagegen wird es zum Versickern direkt in die Grünfläche geleitet. Im Boden werden sogenannte Baumrigolen angelegt. Das sind Speicherelemente, die mit Kies und Substraten gefüllt sind, die das Wasser entweder direkt ins umliegende Erdreich leiten oder sich wie ein Schwamm mit der Flüssigkei…

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Hier schreiben die Autorinnen und Autoren der NAHVERKEHR HAMBURG-Redaktion mit einem konstruktiv-kritischen Blick auf nachhaltigen Nahverkehr und die Verkehrswende in Hamburg.

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6 Antworten auf „Schwamm drunter: So schützt Hamburg seine Straßen gegen Extremwetter“

Guter Artikel, der zeigt dass auch im Kleinen etwas verändert werden kann. Es dauert eben etwas, bis alle Verkehrsflächen umgastaltet. Sind Aber irgendwann muss man auch mal anfangen, und die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen. Natürlich hilft es, wenn das Wasser in einer Grünfläche versickert und nicht direkt in die Kanalisation abgeführt wird. Entscheidend ist doch, dass das Wasser von der versiegelten Fläche ablaufen und versickern kann. Wenn das der Fall ist, müssen die 10ha Randstreifen nicht mit mir viel Steuergeld entsiegelt werden.

Ich nehme mal an/hoffe dass die neuen Grünflächen an der Königstraße auch als Zwischenspeicher fungieren? D.h. dass das Regenwasser aus den weiterhin versiegelten Flächen erstmal dort hin geleitet wird – so dass der Effekt um einiges größer ist als die angegebene entsiegelte Fläche.

Eine nette Präsentation grüner Wohlfühlprojekte, die immens viel Geld verschlingen, aber keine realen Probleme lösen. Bei dem seit zwei Jahren andauernden Umbau der Max-Brauer-Allee, bei der auf der südwärts gehenden Spur noch nicht einmal eine angetrennter Fahrradweg geschaffen wurde, wurden 25 kerngesunde alte Bäume umgehackt. Eine Entsiegelung des Mittelstreifens der Max-Barauer-Alee, der weiterhin als wilder Autoparkplatz genutzt wird, wurde nicht vorgenommen. Und noch immer sind längs der Hauptverkehrstraßen an den Straßenkanten zu den Grünstreifen 40 cm breite Streifen durch Bordsteinplatten versiegelt. Diese zu entfernen würde hochgerechnet auf Hamburg mehr als 10 Hektar Boden entsiegeln. Aber für ein solches Projekte schieben sich die grüne Umwelt- und Verkehrsbehörde regelmäßig die Verantwortlichkeit hin und her. Zur Entsiegelung würde auch beitragen, wenn alle Parkplätze auf asphaltierten Straßen mit Kopfsteinpflaster belegt würden. Dort versickert das Wasser besser als auf asphaltierten Flächen und diese heizen sich im Sommer weniger auf. Also es gibt reichlich Projekte in Hamburg, die mehr zur Bodenentsiegelung beitragen als der sündhaft teure Show-Umbau von 500 Metern einer in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts geplanten und gebauten Durchbruchsstraße über alten Trümmerfeldern.

Das Titelfoto von der Louise-Schroeder-Straße irritiert mich. Wofür sind diese beiden Fahrspuren gedacht? Für Radfahrende, Rettungsfahrzeuge? Ich kann weder Kraftfahrzeuge noch Parkplätze auf dem Foto erkennen.

Man kann ja gern darüber reden, die privaten Kfz zu verbannen. Aber wenn dem in diesem Beispiel so ist, dann frage ich mich, wofür es eines überbreiten Fußwegs und zusätzlich zwei asphaltierter Fahrstreifen bedarf? Die Radfahrenden könnten sich doch eine Piste mit den Rettungsfahrzeugen teilen.

Für eine Straße, welche nicht von privaten Kfz befahren oder beparkt werden darf, ist mir in diesem Beispiel noch viel zu viel Fläche unnötig versiegelt. Ich werde mir dieses Drama demnächst vor Ort ansehen …

Kfz sind dort nicht gebannt. Die Fahrspur ganz links auf dem Foto ist die Fahrspur für Kraftfahrzeuge (die Straße ist eine Einbahnstraße.) Der Radweg für die Richtung stadteinwärts ist links daneben, das ist auf dem Foto nicht gut zu sehen.

Es gibt auch weiterhin zahlreiche Parkplätze entlang der Straße, die allerdings auf dem ausgewählten Fotoausschnitt nicht zu sehen sind.

Alles in allem also keine dramatische Verschlechterung fürs Kfz, aber reine dramatische Verbesserung für den Rad- und Fußverkehr und fürs Klima.

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