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Senat schafft aus Kostengründen autofreie Sonntage ab

Hamburg hat ein Luftproblem. Laut einer Studie der Umweltbehörde überschreitet die Stadt regelmäßig die Luftschadstoff-Grenzwerte der EU. Jetzt will die Regierung ein schnelles Maßnahmenpaket schnüren. Gleichzeitig werden die autofreien Sonntage abgeschafft.
Christian Hinkelmann
Stau auf Hamburgs Straßen
Stau auf den Straßen in Hamburg
Foto: Christian Hinkelmann

Der Inhalt der Studie ist brisant: Hamburg stößt jeden Tag mehr Schadstoffe in die Luft, als die EU erlaubt. Einer der größten Verursacher ist der Autoverkehr.

Die Zeit, um entsprechende Lösungen für das Problem zu suchen, drängt. Bis zum Herbst muss Hamburg konkrete Maßnahmen angeschoben haben – ansonsten drohen Strafgelder der EU.

Als Lösungsmöglichkeit empfehlen die Gutachter die Einführung von Umweltzone und Citymaut, sowie den Bau einer Stadtbahn – alles Projekte, denen Bürgermeister Scholz per Regierungserklärung eine deutliche Absage erteilt hatte.

Was tun?

„Wir werden zusammen mit der Wirtschaftsbehörde und den Kammern in den kommenden Wochen ein ganzes Maßnahmenbündel beschließen“, kündigte Volker Dumann, Sprecher der Umweltbehörde (BSU), gegenüber NahverkehrHAMBURG.de an.
Konkret gehe es um eine verstärkte Förderung des Rad- und Fußgängerverkehrs sowie des Carsharings. Außerdem solle erstmals ein Verkehrsmanagementplan erarbeitet werden, der anhand von Verkehrszählungen genau analysiert, auf welchen Straßen der Verkehr am meisten stockt.

Auch der Nahverkehr soll laut Dumann massiv ausgebaut werden: mehr Buslinien, dichtere Takte und umweltschonende moderne Busse – zum Beispiel mit Brennstoffzellenantrieb.

Darüber hinaus gibt es in der Umweltbehörde die vage Idee, künftig so genannte „Luftgütepartnerschaften“ anzubieten. Mit diesem möglichen Programm sollen Hamburger Unternehmen davon überzeugt werden, ihre gesamte Firmenwagenflotte auf moderne, kraftstoffsparende Fahrzeuge umzustellen.

Völlig offen ist noch, wie diese kleinteiligen Maßnahmen in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit umgesetzt werden sollen. „Luftgütepartnerschaften“ funktionieren nur, wenn die interessierten Unternehmen eine staatliche Finanzspritze für die Umstellung ihrer Autoflotte bekommen. Und auch die hochgelobten Brennstoffzellenbusse kosten viel Geld. Da die Antriebstechnik noch Jahre von der Serienreife entfernt ist, wäre jedes jetzt zu beschaffene Fahrzeug eine teure Einzelanfertigung.

Inzwischen wurde bekannt, dass der auto…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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