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Serienumbau der S-Bahnbaureihe 474 beginnt

Ein Jahr nach Präsentation eines Prototyps startet jetzt endlich die Modernisierung der gesamten S-Bahn-Baureihe 474. Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof, HVV-Geschäftsführer Lutz Aigner und S-Bahn Hamburg-Chef Kay Uwe Arnecke haben heute früh auf einer Sonderfahrt den Startschuss für das Umbauprogramm gegeben.
Christian Hinkelmann
Ein S-Bahn-Zug der Baureihe 474 fährt aus dem Bahnhof Elbgaustraße heraus
Ein S-Bahn-Zug der Baureihe 474 fährt aus dem Bahnhof Elbgaustraße heraus
Foto: Christian Hinkelmann

Größte Veränderung: Die einzelnen Wagen der dreiteiligen Züge sind künftig durchgehend begehbar. Dafür werden zwischen den Waggons Übergänge eingebaut, um das Sicherheitsgefühl und die Verteilung der Fahrgäste zu verbessern. Ein Mehrzweckabteil im Mittelwagen bitet mehr Platz für Fahrräder und Kinderwagen.

Außerdem erhalten die Züge ein erweitertes Fahrgastinformationssystem. Die Monitore dafür sollen allerdings erst Stück für Stück eingebaut werden.

Auf den Einbau einer ehemals geplanten Klimaanlage wird dagegen verzichtet.

Bis zum Jahr 2021 sollen alle 112 Fahrzeuge der Baureihe, die inzwischen bis zu 19 Jahre alt sind, modernisiert werden. Das gibt der ab 2018 geltende Verkehrsvertrag zwischen der Stadt Hamburg und der S-Bahn verbindlich vor. Zwei modernisierte Züge sind bereits seit heute im Hamburger S-Bahnnetz unterwegs. Bis Jahresende sollen mehr als 20 Fahrzeuge umgebaut werden.

Der Umbau der Züge findet im Bahnwerk Neumünster statt und kostet rund 630.000 Euro pro Zug. Insgesamt liegen die Kosten bei rund 70 Millionen Euro.

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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15 Antworten auf „Serienumbau der S-Bahnbaureihe 474 beginnt“

@Jan-Christian
„…man verbringt doch höchstens 20 Minuten am Stück in einer S-Bahn“…
Es ist immer einfach und vor allem auch ein bisschen feige, eine Formulierung mit dem Wörtchen „man“ zu wählen. Schön verallgemeinern statt Verantwortung für die eigene Meinung zu übernehmen, bloß nicht „ich“ schreiben. DU, lieber Jan-Christian, verbringst also nie mehr als 20 Minuten in einer S-Bahn. Ist in Ordnung, aber verallgemeinere das doch bitte nicht einfach pauschal, es gibt da noch ein paar mehr Menschen auf der Welt ;))

„…sag jetzt nicht, du fährst von Buxtehude nach Hamburg mit der S3, das tun nur Hardcorefans“…
Zum einen: Die S-Bahn von Stade (!) nach Hamburg verzeichnet jedes Jahr mehr und mehr Fahrgäste, und das sind schon deutlich über 20 Minuten Fahrzeit. Zum anderen: Warum sollte man nicht die S-Bahn von Buxtehude nach Hamburg nehmen? Dazu braucht es keine „Hardcorefans“, bisschen mehr Weitsicht, mein Lieber ;)) Ein Zeitgewinn entstünde nur dann, wenn der RE5 kurz vor der S-Bahn abführe, das ist aber nicht der Fall. Der RE5 verlässt Buxtehude im Stundentakt (!) zur Minute 20, die S-Bahn während des 20-Minuten-Takts zu den Minuten 15, 35, 55, also fährt die S-Bahn sogar noch VOR dem RE5 ab. Der RE5 ist effektiv etwa 10 Minuten schneller in Hamburg als die S-Bahn. Wenn du dann allerdings noch z. B. zum Jungfernstieg möchtest, verlierst du diese 10 Minuten Zeitgewinn locker wieder, um vom RE5 zur U- oder S-Bahn umzusteigen. Da würde ich mich lieber gleich in die S-Bahn setzen, die ja ohnehin früher abfährt als der RE und ohne Umsteigen direkt an mein Ziel kommen. Und außerdem gibt es mit Sicherheit viele viele Leute, die bei 10 Minuten Zeitgewinn einfach keine Lust haben, immer bis zur Minute 40 zu warten, und wahrscheinlich sind auch viel dabei, die es schlicht nicht können, weil sie feste Arbeitszeiten oder Termine haben.

Zusammengefasst: Ich kann mir vorstellen, dass es fernab der 20-Minuten-Hardcorefans sehr viele Menschen gibt, die S-Bahn länger nutzen wollen oder eben müssen und sich über eine Klimaanlage mit Sicherheit gefreut hätten ;))

Ich war schon 3 Mal in einem redesignten 474 gewesen. Es gefällt mir außerordentlich, es ist irgendwie so frischer. Außerdem sind die Wagenübergänge ein Segen. Da kann ich im dritten Wagen einsteigen und passend zum Ausgang am ersten Wagen aussteigen oder sowas.

Das wird nur noch von den neuen Twindexx-Wagen getoppt, die zwischen Hamburg und Kiel eingesetzt werden (also die mit dem dunkelblauen Nah.SH-Design)

@Olaf Blanck:

Im Gegensatz zum Auto musst du in der S-Bahn nicht so lange im Stau stehen, wirst nicht durch Ampeln gestresst und du kommst weitaus schneller zum Ziel, man verbringt doch höchstens 20 Minuten am Stück in einer S-Bahn, wozu sollte man jetzt groß Komfort einbringen, wo es doch bekannt ist, dass man in Städten wie Hamburg nicht gerade zimperlich mit den S-Bahnen umgeht. Man schaue sich die völlig grafittibeschmierten S-Bahnen, die man teils sieht, an. Die Wartung kommt schlichtweg gar nicht nach und eine Beseitigung der Schäden ist schweineteuer. Müsste man jetzt noch mehr Pflege für die Sitze machen, würden die Fahrkarten womöglich teurer – in anderen Städten sind die Sitze der S-Bahnen auch nur wenig mehr gepolstert. Auch nicht in der Schweiz.

So what? In S-Bahnen ist ein übermäßiger Komfort einfach nicht nötig.

Oder wie lange verbringst du in der S-Bahn?

Sag jetzt nicht, du fährst von Buxtehude nach Hamburg mit der S3, das tun nur Hardcorefans, ansonsten nimmt man da den dort viel schnelleren Metronom 😉

@HVV-Kritiker:

Die Tage der DT3er sind gezählt, wozu sollte man da noch ein Redesign machen? Ich meine, es sind schon bald mehr DT5er als DT3er auf der U3, wozu da noch ein weiteres Redesign? Wär ja an sich schön, aber das wird nicht kommen denke ich.

Keine Klimaanlage ist natürlich schade. Aber mal ehrlich: die vielleicht zehn heißen Tage im Jahr halten wir auch ohne so ne Anlage aus. Ein guter Ersatz wäre es, wenn Fahrtwind im Inneren möglich ist. Im Allgemeinen ist es doch aber gut, wenn die S-Bahn ihren Bestand pflegt und weiterentwickelt. Wird allerdings dringend Zeit, dass auch mal die S21 davon profitiert.

Ich bin kürzlich zum ersten Mal mit der Nordbahn gefahren: Wow! Ruhiges fliegen über die Gleise in ansprechendem Design in kurzer Zeit. Glückwunsch zu diesem Material!

Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit den umgestellten 474ern. Ich hatte bereits das Glück, auf der S1 mit einem der Prototypen zu fahren. Mir ist in erster Linie wichtig, dass es genug Platz und ausreichend Sauberkeit im Sitzplatzbereich gibt. Den „Komfort“ einer Regionalbahn halte ich für die S-Bahn HH daher weniger angebracht.

Viel eher sollte man an den Kapazitäten arbeiten, das Netz verdichten und so einen schnellen, angenehmen Nahverkehr gestalten.

Für mich stellt sich die Frage, ob die Sardinenbüchsenfahrten auf der S3 zeitgemäß sind. Der Krieg ist ja nun schon eine weile vorbei. Bei dem akuten Fahrzeugmangel der S-Bahn liegt m.E. Priorität darauf, die wirklich nötigen Langzüge auch als solche und nicht nur als Vollzug zu fahren. Die ganz nette aber nicht wirklich nötige Modernisierung kann warten bis die 490er geliefert sind. Dann hat man vielleicht auch eine bessere Idee, wie viele Leute eigentlich die S3 nutzen wollen, aber beim täglichen Gedränge, Geschiebe und nicht mitgenommen werden lieber Auto fahren. Dementsprechent wüsste man dann auch, wie viele 490er geliefert werden müssen. Die bisherige Bestellung erlaubt es jedenfalls nicht, auf die technische nicht mehr zeitgemäßen 472er zu verzichten.
Glücklicherweise wird aber zumindest bei der Modernisierung auf eine Klimaanlage verzichtet. In Hamburg sind die Tage wirklich überschaubar, an denen eine Klimaanlage überhaupt sinnvoll ist. Dafür sind die Anlagen im Bahnbetrieb dafür berüchtigt, ganze Züge wenn nicht gar Fuhrparks außer Betrieb zu setzen, weil bei einer Störung eben auch keine ausreichende Lüftung mehr stattfindet. Und gerade an den einzelnen Tagen, wo nun eine Klimaanlage wirklich gut wäre, pflegen Klimaanlagen vollständig den Dienst zu versagen, just wenn der Zug gerade rappeldicke voll ist. Auf der S3 heißt das dann bei sengender Hitze zu Fuß über die Elbbrücken latschen. Nein Danke.

Klar, der Einbau einer Klimaanlage würde mir auch mehr zusagen. Aber wie Bauing schon schrieb, es gibt triftige Gründe dafür, dass sie nicht eingebaut werden kann.

Und Hand aufs Herz: Stört es euch, dass die aufgemotzten DT4 auch keine Klimaanlage erhalten? Sie bekommen nicht einmal einen Durchgang (wäre selbst zwischen Wagen 2 und 3 möglich), und auch nicht die einst ausgebauten 2. Monitore pro Wagen zurück. Beim DT4-Redesign bleibt es auch nur bei einem ansprechenderem neuen Innendesign und bei einer Foliebeklebung in neuen Farbtönen außen.

Ich hoffe aber, dass bei der nochmaligen Verschönerung einiger DT3 wenigstens zwischen den Türbereichen und den anschließenden Sitzgruppen Plexiglasscheiben (wie bei DT4 aufwärts) eingezogen werden. Das wäre nicht nur mehr „erzwungene“ Rücksicht gegenüber den dort Sitzenden (ich sage nur „Rucksack in den Nacken gedrückt“ o.ä.), sondern bannt die Unfallgefahr bei abruptem Bremsen des Zuges.

Die Züge strahlen ja ein Reisekomfort aus wie ein Operationssaal. Da sollte man mal ein ET 471 danebenstellen mit kleinen, gemütlichen Holzabteilen, Polstersitzen mit Armlehnen und warmer Beleuchtung. Aber das geht jetzt alles nicht mehr, denn das Design richtet sich nach Kriminalitätsprävention, Vandalismus- und Graffitiprävention und effektiver Reinigung. Der Reisekomfort der Menschen ist nicht maßgeblich, sondern pflegeleichte Transportkapazitäten zu schaffen…

Und bitte nicht wundern, wenn sich kein Autofahrer davon angezogen fühlt – 1. Klasse ist ja auch schon abgeschafft.

Der IK der Berliner U-Bahn, ein Neubauzug, kommt auch ohne Klimaanlage aus. Zumal es nur selten wirklich problematisch wird ohne die Klima. Außerdem lassen sich im Sommer Fenster öffnen – jawohl!

Außerdem sind die Tage der 474er sowieso gezählt – die der 472er umso mehr.

„Dafür werden zwischen den Waggons Übergänge eingebaut, um … die Verteilung der Fahrgäste zu verbessern.“

Ich lach mich (fast) tot.

Was wäre es denn mal mit zweiten Zugängen zum Bahnsteig?
Soll der Fahrgastverteilung auch sehr dienlich sein…

(Neben)Effekt:
Deutlich bessere Erschließung der Station, Verknüpfung zum Siedlungsgebiet und zu Umsteigerelationen.
Berliner Tor ist so’n sehr gutes Beispiel. Oder Altona. Oder Holstenstraße. Oder Wandsbeker Chaussee. Oder oder oder.

Wieso fast man das seit Jahrzehnten(!) in Hamburg nicht an?!

(Gilt alles auch für die U-Bahn)

Sehr schade, dass wieder auch auf Armlehnen verzichtet wird (nachdem diese im Probezug 4012 zum Zeitpunkt der ersten Vorstellung noch montiert waren). Gerade bei längeren Fahrten stört es sehr, über keine Ablagefläche für die Arme verfügen zu können. Bei den 474ern der ersten Bauserie habe ich bisher immer gezielt den Mittelwagen aufgesucht, um die dort vorhandenen Armlehnen zu nutzen; auf weiteren Fahrten mit 474.3 (Richtung Stade z.B.) vermisse ich dieses Komfortmerkmal sehr. Wenn man bedenkt, dass bis zur Ablieferung der 474er in allen Hamburger Gleichstrom-S-Bahn-Zügen Armlehen auch in der zweiten Klasse zum Standard gehörten, ist es sehr bedauerlich, dass bei dieser „Modernisierung“ der Sitzkomfort weiter zurückgefahren wird.

Natürlich ärgerlich das fehlen einer Klimaanlage. Aber es geht nicht anders. Diese wäre so schwer, dass der Zug neu zugelassen werden müsste und das würde bedeuten, dass die S-Bahn Hamburg die Züge auf den heutigen Sicherheitsstandard aufrüsten muss. Das würde teuerer und ein nicht zu kalkulierendes Risiko bedeuten, da man nicht weis, was das EBA an Anpassungen fordert.

Daher wird auf die Klimaanlage verzichtet.

Der Verzicht auf die Klimaanlage ist wirklich ein Armutszeugnis. Die Fahrzeuge heizen sich im Sommer derart auf, dass die Mitfahrt eine absolute Zumutung ist. Übergänge und Mehrzweckbereich schön und gut, insgesamt hätte man auf diese Modernisierung verzichten können.

Keine Klimaanlage. Willkommen im Jahre 2021!
Sicherheitsgefühl verstärken, naja, jetzt kommen die „Bösen“ halt rüber wenn sie dich sehen. Über „DB Sicherheit“ kann man auch nur lachen, genauso wie über diese „Modernisierung“.

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