So hat sich die Zahl der Ausfälle bei der S-Bahn in Hamburg entwickelt

Langzeit-Datenanalyse von NAHVERKEHR HAMBURG zeigt, wie viele Züge bei der S-Bahn täglich ausfallen und auf welcher Linie das Problem am größten ist. Die Ergebnisse überraschen.
Christian Hinkelmann
Gesperrte S-Bahnstrecke in Hamburg-Bergedorf aufgrund eines Feuerwehreinsatzes
Gesperrte S-Bahnstrecke in Hamburg-Bergedorf aufgrund eines Feuerwehreinsatzes

Die Hamburger S-Bahn ist seit der Umstellung des Liniennetzes im vergangenen Dezember deutlich pünktlicher geworden, wie eine Langzeit-Datenanalyse von NAHVERKEHR HAMBURG zeigt. Doch was aus diesen Verspätungszahlen nicht hervorgeht, ist die Frage, wie viele der täglich 1.300 Zugfahrten ausfallen und somit niemals am Ziel ankommen – weder pünktlich noch verspätet.

Befragt man Fahrgäste und schaut sich Kommentare in den sozialen Netzwerken an, hat die Zahl der Ausfälle bei der Hamburger S-Bahn in den vergangenen Jahren gefühlt eher zu- als abgenommen. Doch ist das wirklich so?

NAHVERKEHR HAMBURG hat sich in einer weiteren Datenanalyse die Ausfallzahlen der vergangenen zwei Jahre für das gesamte Netz und jede einzelne Linie genauer angeschaut. Das Ergebnis überrascht.

Datengrundlage

Als Grundlage haben wir Daten genutzt, die die S-Bahn (die zur Deutschen Bahn gehört) aus ihren Betriebssystemen heraus regelmäßig an den HVV übermitteln muss. Dazu ist sie laut Verkehrsvertrag mit der Stadt Hamburg und den Ländern Schleswig-Holstein und Niedersachsen verpflichtet. Diese sogenannten Zuverlässigkeitsdaten berücksichtigen alle außerplanmäßigen Fahrtausfälle, beispielsweise durch Störungen.

Geplante Ausfälle, wie sie beispielsweise bei Bauarbeiten vorkommen und die vorab kommuniziert werden, tauchen hingegen nicht in der Statistik auf. Das kann dazu führen, dass wegen einer Großbaustelle in der Realität zwar zig Fahrten ausfallen, aber in der Statistik keine Ausfälle auftauchen.

Langfrist-Trend: Ausfälle haben kaum zugenommen

Schaut man sich die Ausfalldaten für das gesamte Hamburger S-Bahn-Netz an, bemerkt man eine Überraschung: Der durchschnittliche Wert hat sich in den vergangenen zwe…

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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2 Antworten auf „So hat sich die Zahl der Ausfälle bei der S-Bahn in Hamburg entwickelt“

@Jens Ruge – ist das Problem mit der S2 nicht eher das bei hier nicht berücksichtigten geplanten Ausfällen gerne mal der 5-Minuten-Takt rausgenommen wird? (Ebenso der bei der S1.) Ich denke es wäre auch interessant zu sehen wie sich die geplanten Ausfälle so über das letzte Jahrzehnt entwickelt haben, und wie es da beim Vergleich zwischen den Linien (und auch mit den U- und A-Bahn-Linien aussieht. Aber ob es da überhaupt Daten gibt?

Interessant, dass die S2 die zuverlässigste Linie ist. Wenn man ins andere Forum schaut, könnte man annehmen, dass der 5-Minuten-Takt dort ständig ausfällt. So ist das halt mit gefühlten Realitäten. Genau wie die aktuelle Diskussion zu den RBs.

Übrigens konnte ich gestern wieder erleben, wie schön doch unsere immer wieder gedisste Hamburger S-Bahn ist: Nach einer langen Wanderung ohne Hektik in Poppenbüttel zur Station gehen, ein paar Minuten warten. Dann kommt sie, kann einsteigen, und kurz danach geht es auch schon los. Wirklich warten musste ich dann in Hasselbrook. Gut, ich hätte auch schon eine eher aussteigen können, für eine Station U-Bahn-Fahrt und dann Bus. Aber ich wollte einfach mal sehen, dass sich auf der Baustelle doch kaum etwas getan hat. Gefahren wird immer noch über die Umleitung.

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