Aus der Vogelperspektive sieht es aus wie ein Schlachtfeld: Eine riesige breite Schneise zieht sich in Nord-Süd-Richtung durch die Hamburger Geschäftsstadt City Nord und durchschneidet das Viertel in zwei Hälften. Seit einem Jahr laufen dort die Bauarbeiten für die neue U-Bahnlinie U5, die ab 2033 vollautomatisch von Bramfeld durch die City Nord bis zum U-Bahnhof Borgweg fahren wird und bis Anfang der 2040er-Jahre über die Hamburger Innenstadt bis zu den Volkspark-Arenen verlängert werden soll. Ein gigantisches Verkehrsprojekt.
Zwischen der City Nord und dem U-Bahnhof Sengelmannstraße sind die Tunnelarbeiten an der neuen Linie derzeit am deutlichsten sichtbar, denn dort wird die neue Strecke in offener Bauweise errichtet. Das bedeutet: Für den späteren Tunnel wird eine riesige Baugrube ausgehoben, was viel Platz kostet. Auf den weiteren Streckenabschnitten sind die Eingriffe an der Oberfläche kleiner. Rund um den Bahnhof Sengelmannstraße soll die U5 auf einem kurzen Abschnitt oberirdisch fahren, danach verschwindet sie in einem tiefen Tunnel bis Bramfeld, der mit einer Tunnelbohrmaschine gebuddelt wird. Nur an den geplanten Haltestellen müssen dann noch große Baugruben ausgehoben werden.
NAHVERKEHR HAMBURG zeigt in einer langen Fotostrecke, wie weit die Bauarbeiten der U5 in der City Nord inzwischen sind und erklärt, was bisher geschafft wurde, welche Ziele in den nächsten Monaten erreicht werden sollen und wo ein neues U5-Bauwerk bereits Ende dieses Jahres vorzeitig in den Alltagsbetrieb gehen könnte.
Überseering ist verschwunden
Wer sich der U-Bahn-Baustelle in der City Nord vom Stadtpark aus nähert, sieht schon von Weitem riesige Bagger und Kräne. Dort, wo sich vor einem Jahr noch der westliche Teil des Überseerings befand, ist jetzt nur noch eine Sandwüste. Auto- und Busverkehr gibt es auf der großzügig trassierten, ehemals vierspurigen Straße schon lange nicht mehr. Die U-Bahn-Baustelle hat den kompletten Platz für sich in Anspruch genommen.
Fußgängerinnen und Radfahrer kommen dagegen noch bequem durch den Straßenzug – und zwar über die vielen Hochwege, die sich über Brücken durch den Stadtteil ziehen und noch aus Zeiten stammen, als man in Hamburg das Ideal einer autogerechten Stadt verfolgte und in der City Nord konsequent Auto- und Fußverkehr auf verschiedenen Ebenen voneinander trennte.
Ganz im Süden der Baustelle auf Höhe des New-York-Rings soll die zukünftige U5-Haltestelle „City Nord“ liegen. Noch ist die Baugrube dafür nicht ausgeh…