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So würde Hamburgs Mobilität aussehen, wenn die Grünen regieren

Was wäre, wenn die Grünen die Bürgerschaftswahl in Hamburg gewinnen und die künftige Verkehrspolitik allein bestimmen könnten? Wird Hamburg dann autofrei? Erlebt die Straßenbahn ein Comeback? Und was für Auswirkungen hätte das auf die Parkpreise? Ein Gedankenexperiment.
NAHVERKEHR HAMBURG Redaktion
So stellt sich die KI Hamburgs Mobilitäts-Zukunft vor, wenn das Wahlprogramm der Grünen zu 100 Prozent umgesetzt würde. (KI-generiertes Bild)
So stellt sich die KI Hamburgs Mobilitäts-Zukunft vor, wenn das Wahlprogramm der Grünen zu 100 Prozent umgesetzt würde. (KI-generiertes Bild)

Stellen Sie sich vor, die Grünen würden die Bürgerschaftswahl in Hamburg am 2. März klar gewinnen und könnten die künftige Verkehrspolitik zu 100 Prozent allein bestimmen.

Welche Auswirkungen hätte das für HVV-Fahrgäste, Radfahrende, den Fußgänger- und Autoverkehr? Wir haben das Wahlprogramm der Grünen analysiert und zeigen Ihnen in einem Gedankenexperiment, wie Hamburgs Verkehr unter der alleinigen Führung der Grünen aussehen könnte.

Ein Gedankenexperiment

Montagmorgen, Rushhour in Hamburg. Eine lange Blechschlange schiebt sich über die Osterfeldstraße in Lokstedt, kurz hinter dem Siemersplatz. Ein typisches Bild im Jahr 2030, das auch nach fünf Jahren Alleinregierung der Grünen nicht besser geworden ist – zumindest auf den ersten Blick. Erst beim genaueren Hinsehen fällt auf, dass dort, wo die Autos früher noch auf vier Spuren im Stau standen, es jetzt nur noch zwei Spuren sind. Auf den anderen beiden Spuren dürfen nur noch HVV-Busse fahren, und die ziehen im hohen Tempo am Stau vorbei.

Vor allem die vor zehn Jahren neu eingeführte Expressbuslinie X22 profitiert davon extrem. Die Fahrgastzahlen sind dank der neuen Busspuren und einer kompromisslosen Ampelvorrangschaltung zwischen Stellingen und Jenfeld geradezu explodiert. Selbst Gelenkbusse im dichten Takt schaffen das Aufkommen kaum noch. Deswegen hat der Grünen-Senat vor einigen Monaten mit der konkreten Planung begonnen, die überlastete Linie durch eine St…

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Hier schreiben die Autorinnen und Autoren der NAHVERKEHR HAMBURG-Redaktion mit einem konstruktiv-kritischen Blick auf nachhaltigen Nahverkehr und die Verkehrswende in Hamburg.

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14 Antworten auf „So würde Hamburgs Mobilität aussehen, wenn die Grünen regieren“

Ich glaube nicht, dass die Grünen den Radfahrern eigene Spuren nehmen wollen, so dass diese wie auf dem KI-generierten Bild kreuz und quer über Bürgersteige und sogar auf Kollisionskurs mit einer Straßenbahn fahren müssen. Bitte den KI-Stuss als Satire kennzeichnen!

Die KI-generierten Bilder sind wirklich lustig und irgendwie schonungslos ehrlich wie ein kleines Kind. Man könnte den Eindruck gewinnen, die Grünen wollen die Frachtschifffahrt wieder unter Segeln setzen. Und typisch für die Grünen: Selbst die Farben der Zelte und Markisen werden vorgeschrieben! 🙂

Auch wenn der Dreimaster auf dem Bild wie eine umlackierte Rickmer Rickmers aussieht, die kreuz und quer mit Paketen beladen wurde, gibt es tatsächlich Versuche mit neuartigen Großseglern. Da klettert dann aber niemand mehr hoch, um die Segel zu setzen, sondern die werden computergesteuert aus den Masten ausgespannt.
Und kombiniert mit Solarflächen, die sich in flexibler Variante sogar auf den Segeln anbieten, warum nicht? Alles besser als irgendwelche Schweröl-Seelenverkäufer.

@DirkHamburg
Und was wäre die Alternative? Und Kerstan tritt nicht in Erscheinung? Ich lese andauernd, dass er sich mit den Sozis zofft und das sicherlich nicht, weil ihm das Spaß macht, sondern die mal wieder bremsen.
Ich hätte nichts gegen die Vision im Artikel……

Alternative für wen?

Für den Wähler gibt’s vermutlich keine echte Alternative, wenn’s um modernere Verkehrs- und/oder Klimapolitik geht. VOLT ist vielleicht in den Forderungen noch etwas konsequenter als die Grünen, aber ein Einzug in die Bürgerschaft scheint ja noch nicht in Sicht.

Für die Grünen selbst gäbe es durchaus zwei Alternativen dazu, jedem Koalitionsvertrag zuzustimmen:
Entweder „Lieber nicht regieren, als schlecht regieren.“.
Oder einfach mal gute Verhandler schicken. Wie oft liest man (nicht nur in Hamburg), dass die FDP viel mehr inhaltlich herausgehandelt hat, als ihr eigentlich nach Prozenten zustünde. Hat man so etwas jemals über grüne Regierungsbeteiligungen gelesen? Entweder verhandeln die Grünen dauerhaft schlecht, oder sie sind so sehr aufs Mitregieren aus, dass eben zu fast allem zugestimmt wird.

Das Bild mit der Straßenbahn ist nett. Aber bei dem gebremsten Schaum, mit dem die Grünen das Thema Straßenbahn anfassen, wird aus so hübschen Bildchen nichts. Dabei würde eine Straßenbahnlinie vom Altonaer Bahnhof durch den Schellfischtunnel fahrend, in Övergönne Kopf machend und dann entlang des Hafens durch Hafencity bis zur Station Elbbrücken fahrend, sehr viel Sinn machen und garantiert ein hohes Passagieraufkommen haben und viele Touristen transportieren. Sie wäre eine ideale Ergänzung des Hamburger SPNV-Netzes und ließe sich zu einem Bruchteil der Kosten und in kürzester Zeit realisieren, wenn man denn nur wollte. Aber dazu schweigt das grüne Wahlkampfprogramm.

Das wäre ja so ungefähr die letzte Strecke, wo ich in HH eine Straßenbahn bauen würde. Bevor ich an Touristen denke, erstmal an die Pendler.

die Annahme, dass es in Hamburg wieder zu rot-grün kommt, ist sicher nicht ganz abwegig, und dass die Grünen weiter u.a. den Umweltsenator und den Verkehrssenator stellen, ist ebenfalls nicht ganz unwahrscheinlich.
Insofern könnte man denken, dass ein Teil dieser Utopie wahr würde, wenn – ja, wenn man sich nicht die Bilanz der Hamburger Grünen der letzten Jahre ansieht:

Ein Umweltsenator, der kaum in Erscheinung tritt, ein Verkehrssenator, der mehrere Jahre braucht, um die Bettelampeln umprogrammieren zu lassen, Fahrradwege nur da einrichtet, wo es keinem wehtut (irgendwo mitten im Hafen), der mit der Bahn kuschelt, egal welche schlechten Nachrichten die von dort kommt, und dessen Horizont ansonsten an den Stadtteilgrenzen von Eimsbüttel endet.
Und hier im Bezirksamt Wandsbek haben wir eine Ampel-Regierung, deren Koalitionsvertrag hauptsächlich aus FDP-Inhalten besteht, und in dem sich Grüne Verkehrspolitik auf begrünte Bushaltestellen beschränkt, der aber ansonsten mit jedem Satz „MIV first“ ausdrückt.

Also: es bleibt abzuwarten, wieviele ihrer Ziele die Grünen bei den kommenden Koalitionsverhandlungen für eine Beteiligung an der Regierung hier in Hamburg schleifen werden.

So ist es, leider. Und die vielen Straßenbahnen und Mini-Straßenbahnen auf der Computeranimation sehe ich auch nicht in der Realität, nachdem, was wir gestern gehört haben.
Und was unseren Bezirk betrifft, so sehe ich das sogar noch krasser. Nicht nur, dass sich die FDP durchgesetzt hat, es wird jetzt noch der Druck einer frustrierten CDU hinzukommen. Und das nächste Mal wird dann gleich das Original gewählt, mit der Perspektive der vorherigen Computeranimation…

Zumal die Vertreterin der Grünen vorgestern abend offensichtlich ihr eigenes Wahlprogramm nicht kennt oder geschweige denn interessiert. Ich bin ja kein großer Fan von Stadtbahnen, aber ich hätte von den Grünen erwartet, daß sie wenigsten ein schlüssiges Planungskonzept in den nächsten 4 Jahren anvisieren mit vielleicht 50km. (Die Erstellung eines solchen Konzeptes darf dann auch 10 bis 15 Mio kosten). Und die Aussage, daß 90% der Wähler die jetztigen kleinen Veränderungen in der Verkehrspolitik weg vom Auto entweder zuviel bzw. zu wenig sind und man deshalb nur 10% zufriedenstellt, schlägt den Fass den Boden aus. Dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn die man als Alternative in dem Bereich nicht ernst genommen werden.

Wenn die Vertreterin der Grünen wirklich gesagt hat, dass sie nur 10 Prozent der Bürger mit ihrem Verkehrskonzept zufriedenstellen würde, dann Hut ab! Das finde ich sehr ehrlich!

Ein Umweltsenator der dafür gesorgt hat, dass die Netze wieder in Hamburger Hand sind. Ein Umweltsenator der durch Erweiterung von zwei Naturschutzgebieten 10% der städtischen Fläche unter Naturschutz stellt. Ein Umweltsenator der den Grundstein dafür legt, dass Fernwärme auch nördlich der Elbe ausgebaut wird. Sicher, dass alles ist evtl. in Ihren Augen nicht spektakulär, aber es bringt die Infrastruktur in Hamburg mittelfristig voran. Nicht in Wahlperioden zudenken sondern an das Wohl der Stadt langfristig zu denken, dass ist sein Verdienst.

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