Am 2. März wählt Hamburg eine neue Bürgerschaft. Was wäre, wenn bei der Wahl unerwartet die junge Partei Volt die absolute Mehrheit gewinnen würde und die Verkehrspolitik in den nächsten fünf Jahren allein gestalten könnte?
Volt verspricht unter anderem eine umfassende Neuordnung des Straßenraums. Was würde sich für HVV-Fahrgäste, Radfahrende, sowie den Fuß- und Autoverkehr konkret verändern? Welche aktuellen Verkehrsprojekte würden gestrichen, und welche neuen Vorhaben kämen hinzu?
Wir haben das Wahlprogramm von Volt analysiert und zeigen Ihnen in einem Gedankenexperiment, wie Hamburgs Verkehr unter der alleinigen Führung von Volt aussehen könnte.
Ein Gedankenexperiment
Hamburg im Jahr 2030: Ein Sommertag an der Eppendorfer Landstraße. Autos gibt es in der Einkaufsmeile schon seit einigen Jahren gar nicht mehr. Stattdessen befinden sich auf der ehemaligen Fahrbahn gut besuchte Café-Terrassen. Spielplätze, Wasserbrunnen, Sitzgelegenheiten und Grünflächen laden zum Verweilen ein. Volt hatte die Idee zur Straßenumgestaltung gemeinsam mit Anwohnenden und Gewerbetreibenden umgesetzt – nicht nur hier, sondern auch in vielen anderen eng bebauten Stadtteilen.
Alles begann vor fünf Jahren: Vollkommen überraschend hatte Volt die Bürgerschaftswahl 2025 gewonnen und konnte die Verkehrspolitik fortan im Alleingang bestimmen. Ihr wichtigstes Ziel: Das Auto nicht mehr zuerst zu denken und zugleich den motorisierten Verkehr nicht verteufeln, sondern platzsparend, leise und emissionsarm weiterentwickeln. Mit diesem Spagat zwischen Reduktion und Modernisierung wollten sie die „Vision Zero“ – also keine Verkehrstoten mehr – erreichen.…
4 Antworten auf „So würde Hamburgs Mobilität aussehen, wenn Volt regiert“
Ein bunter Strauß an Vorschlägen einer politischen Gruppierung, welche wohl nie in Hamburg maßgeblich Verantwortung tragen wird. Aber der Unterhaltungswert ist nicht zu unterschätzen. Dafür vielen Dank!
Das sehe ich auch so, nett war‘s. Nichts konkretes , dafür viel müsste, könnte, sollte, was aber auch nicht neu ist und in der Rolle einer Oppositionspartei nicht verwunderlich ist. Das es so vage war, zeigt für mich jedoch, dass es an der Mobilitätspolitik in Hamburg garnicht so viel zu kritisieren gibt. Die Richtung stimmt. Es geht zu langsam, aber es ist doch so, Luft nach oben ist immer da.
Das Volt-Programm, ein wünsch dir was Potpouri. Manch interessante Idee übernommen aus Verkehrsprogrammen anderer Städte, die nicht so engstirnig sind wie Hamburg, andere Punkte beinhalten schon lange Diskutiertes, aber bisher in Hamburg nicht Umgesetztes. Leider auch viele Ungereimtheiten: Die S4 macht nur Sinn bis nach Rahlstedt. Die Streckenverlängerung bis nach Bad Oldesloe behindert nur den Fern- und Regionalverkehr auf der Bahnstrecke nach Lübeck. Die S6 nach Osdorf ist schlichtweg als S-Bahn nicht finanzierbar. Hier wäre eine Straßenbahn die sachgereche Lösung. Generell ist Volt zu wenig mutig in Sachen Straßenbahn. Diese wäre auch jenseits des im Bau befindlichen U5 Abschnittes die sachgerechtere Lösung. Und zum Thema Verlagerung des Fern- und Regionalbahnhofs Altona nach Diebsteich schweigt Volt beredt. Offensicht traut man nicht sich mit der jetzigen Verkehrspolitik des rot/grünen Senats direkt anzulegen. Was insgesamt fehlt ist eine Beantwortung der Frage, die das ambitionierte Programm finanziert werden soll. Auf jeden Fall aber sind die Volt Ideen eine Bereicherung für die verkehrspolitische Diskussion in Hamburg.
Kann man Ihnen überhaupt etwas recht machen?
Da macht Volt sich nun schon Gedanken, wie man von der Hamburger Autofixiertheit weg kommt und greift auch das Thema Stadtbahn mit einer konkreten Pilotstrecke wieder auf, und da ist es Ihnen wieder nicht recht.
Außerdem ist Ihr Kommentar wie üblich widersprüchlich.
Den Vorschlag, die S4 in Rahlstedt zu kürzen, können Sie doch heute Abend mal anbringen. Vielleicht ist Volt nur noch gar nicht darauf gekommen?😉
Übrigens: Im Prellbock-Statement zur Generalsanierung haben Sie die Auswirkungen Richtung Mecklenburg-Vorpommern vergessen. Nicht alle wollen nach Berlin, Berlin.
Zum Artikel: Ich finde die Ideen toll. Es war richtig zum Träumen beim Lesen. Nur eine klitzekleine Kritik hätte ich: Bei mir würde die U4 auch schon nach Jenfeld Zentrum fahren…😉