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Sowas gibt’s: Landkreis in Niedersachsen senkt ÖPNV-Fahrpreise

Während die HVV-Fahrpreise in Hamburg seit Jahren steigen, zeigt ein Landkreis in Niedersachsen, dass es auch anders geht: Dort werden die Preise radikal reduziert.
Christian Hinkelmann
Fahrkartenautomat der AKN
Fahrkartenautomat der AKN

Trotz aller politischen Bekenntnisse zum Öffentlichen Nahverkehr: Wer in Hamburg mit Bussen, Bahnen und Fähren fahren will, muss dafür immer tiefer in die Tasche greifen. Die Fahrkartenpreise im HVV steigen seit vielen Jahren unaufhörlich. In den vergangenen 23 Jahren haben sie sich nahezu verdoppelt (siehe hier). Ein Ende ist nicht in Sicht: Zum Jahreswechsel steht sogar die nächste Tariferhöhung an – um durchschnittlich 1,4 Prozent und damit deutlich über der Inflationsrate, die im vergangenen Jahr nur bei 0,25 Prozent lag.

Begründet wird dies regelmäßig mit steigenden Kosten für Strom, Diesel und Personal, die meist voll auf die Fahrgäste umgelegt werden, während die Stadt Hamburg ihre Zuschüsse an den ÖPNV-Betrieb so gering wie möglich hält.

Dass es auch anders gehen kann, zeigt jetzt der kleine Landkreis Hameln-Pyrmont in Niedersachsen. Dort passiert genau das Gegenteil: Die Fahrpreise für den Öffentlichen Nahverkehr werden zum kommenden Jahreswechsel deutlich gesenkt und das Tarifsystem radikal vereinfacht (siehe hier).

Hameln-Pyrmont: Nur noch 35 statt 110 Euro für eine Monatskarte

Künftig gibt es dort nur noch zwei Tarifstufen: Einen Nahtarif, der innerhalb einer Gemeinde gilt und ein Ferntarif für das gesamte Kreisgebiet.

Der Einzelfahrschein im Nahtarif kostet statt heute 2,40 Euro in Zukunft nur noch 2,00 Euro, die Monatskarte vergünstigt sich von knapp 70 Euro auf nur noch 25 Euro. Noch deutlicher sind die Preissenkungen beim Ferntarif: Eine Einzelkarte kostet statt 5,20 Euro künftig nur noch 3,00 Euro, die Monatskarte …

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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5 Antworten auf „Sowas gibt’s: Landkreis in Niedersachsen senkt ÖPNV-Fahrpreise“

Hamburg baut lieber kurvige U-Bahnen, Prestige-Bahnhöfe wo man in die Elbe plumpst oder wo keiner hinwill (Altona-Nord/Diebsteich) und will „politische“ Steh-Busse anschaffen, die 2 /1/2-mal teurer sind aber dafür technisch nicht ausgereift (klappernde Hybridbusse, Bergziege).
So wird es nix mit Fahrpreisreduzierungen.
Ich kenne die finanzielle Situation des Landkreises Hamel-Bad Pyrmont nicht aber – Vorsicht vor Fehlkalkulationen – in der Metropolregion Hamburg hat sich ein Landkreis (Lüchow-Dannenberg) vom ÖPNV mit dem Bus grade de facto verabschiedet im August und merkt nun plötzlich daß es
teurer wird wie geplant! Da gibt es fast nur noch Schülerverkehr und sonst Rufbusse, die erscheinen wenn das Taxiunternehmen nichts Besseres fahren kann und am Samstag ab 14:00 häufig gar nichts mehr wie in den 70ern und 80ern bei der DB.
Ich finde den Busverkehr im HVV-Bereich von Niedersachsen durchaus akzeptabel wenn man auch die kostenlosen Heide-Shuttles mit einbezieht. Außerdem hat da jeder Haushalt 2-3 Autos, da ist die Benutzung des ÖPNV’s begrenzt. Das wird in der „Rattenfängerstadt“ nicht anders sein.

„Natürlich lässt sich dieses Beispiel aus einem 150.000-Einwohner-Landkreis im Flächenland Niedersachsen nicht mit der Millionenstadt Hamburg vergleichen oder gar direkt übertragen“

Soll das ein Witz sein!?
Seitdem ich in Hamburg lebe, fühle ich mich ÖPNV-mäßig wie in einem Landkreis.

Die paar S- und U-Bahnstationen, die ohnehin nur vereinzelt mal vorkommen, so dass man das Schnellbahnnetz (sic!) ohnehin vernachlässigen kann.
Der Rest ist irgendein austauschbares Bussystem. Genauso wie im Landkreis Hameln-Pyrmont.

Ironischerweise steht am Ende desselben Textes, wie es wirklich anders geht.
Was WIRKLICH übertragbar ist.

Fahrgastzuwachs klingt ja immer schön und gut, aber dafür müssen auch die Kapazitäten geschaffen werden. Auf Hamburg angewendet würde das folgendes bedeuten: Der 5er ist ausgereizt, die S-Bahn ist unfähig genügend Züge zu besitzen, die U3 kann nur mit 6-Wagen-Zügen fahren.
Es würden durch den Rabatt Einnahmen wegfallen, denn der Fahrgastzuwachs wird das alleine nicht ausgleichen können. Darüber hinaus bedeutet das auch Mehrausgaben für Fahrzeuge, Personal und Infrastruktur.
Gibt es eigentlich Studien, die belegen, wie stark der Individualverkehr in Wien seitdem zurückgegangen ist?

Und bevor es wieder heißt, HH und Wien lassen sich nicht vergleichen – Aus Wien lernen kann man dennoch eine ganze Menge.

btw: Und Senioren zahlen in Wien sogar nur 224 Euro für eine Jahreskarte !

Doch zurück zu Hamburg:
Hier ist es in Wahrheit doch gar nicht gewollt, dass so viele Menschen auf den ÖPNV umsteigen, denn dafür wäre dieser in Hamburg leider in keinster Weise auch so leistungsfähig !
50 Jahre Nichtstun (bis auf kleine Ergänzungen) haben nunmal ihren Preis !

In Gebiet der Hochbahn gibt es z.B. Strecken, die genauso gut mit einen besseren Busverkehr bedient werden könnten (Walddörfer), doch diese Streckenkilometer werden natürlich zum Gesamtsystem (Statistik) dazu gezählt.
In der Planung siehts leider nicht besser aus: Stichwort HafenCity-U-Bahn ! Eine U-Bahn einmal komplett unter der ganzen Innenstadt ohne einen einzigen Halt (Nicht einmal eine Option als BVL wurde für eine spätere Hts. bedacht ! Stattdessen verbaut man sich eine solche Option lieber vollständig durch ein Gefälle im Tunnel !!!). Sonntags morgens: Teilweise nicht einmal ein Fahrgast in der U4 ! Dafür aber einen komfortablen 10-Minuten-Takt und das sogar bis Berliner Tor. Ein Pendelbetrieb auf einem Gleis zwischen HafenCity und Jungfernstieg (!) im 30-40 Minuten-Takt wäre hier sicherlich mehr als ausreichend.

Gleichzeitig werden Fahrgäste Sonntags teilweise eher vom ÖPNV verschreckt, indem man z.B. die Linie A1 am Sonntag am gesamten Tag (!) nur alle 40 Minuten rollen lässt. Nicht mal bis Quickborn gestattet man zur besseren Fahrzeit an Sonntagen den Fahrgästen einen attraktiveren 20-Minuten-Takt.

Die Planung der U5 ist auch nur suboptimal (noch höflich ausgedrückt !): Fehlende städtebauliche Verbindungen wie in Barmbek, dafür lieber Kurvendiskussionen wie in der 8.Klasse. Die ernsthafte Überlegung lieber die Wasserflächen der Aussenalster anzubinden (u.a. gepl. Hts. Zimmerstraße (Hofweg) in weniger als 600 Meter Entfernung) anstatt z.B. das Komponistenviertel oder das wichtige EKZ Hamburger Meile (Hts. Mundsburg) anzubinden. Am UKE vorbei trassieren. Einen zukünftigen Bahnhof anbinden, der lediglich eine Art Rausschmeißer-Bahnhof wird und mit lediglich 22.000 Fahrgästen/Tag bereits heute bestens mit 2 S-Bahn-Linien verbunden ist. (btw: siehe übrigens auch die geplanten Stellplätze am Bahnhof Diebsteich/Altona Nord/Hamburg-Westbahnhof: 27 Stück waren es nach meiner Erinnerung ! müsste ggf. noch mal nachzählen, vielleicht waren es auch nur 25 !). Ein Stadion anbinden, aber irgendwie dann doch lieber nicht so richtig. An wichtigen Zentren wie S-Altona und dem Elbe-Einkaufszentrum vorbei usw. usw. usw. usw. usw.

Das alles bezahlt der Kunde im Hamburger Verkehrsverbund mit ! Gestern, Heute und in Zukunft noch viel mehr, bei den jetzigen „Anti-Kannibalistischen“ – ähh Entschuldigung: „guten netzwirkenden“ Planungen. Mit TiSA wird das dann ohnehin vermutlich alles verkauft werden, dann braucht die Stadt keinen einzigen Cent mehr dazu buttern !
Na dann: HAMBURG, DIE SCHÖNSTE S…

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