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S4 könnte knapp 100 Millionen Euro günstiger werden

Die geplante S-Bahnlinie S4 nach Bad Oldesloe könnte knapp 100 Millionen Euro günstiger werden als bisher geplant. Dafür müsste das Projekt an einigen Stellen verschlankt werden. Ein erster Schritt ist bereits gemacht: In Wandsbek soll ein Gütergleis wegfallen. Unterdessen sind die ersten Planfeststellungsunterlagen fast fertig.
Christian Hinkelmann
S4-Sonderfahrt in Ahrensburg
Sonderfahrt auf geplanter Linie S4 im Herbst 2011 in Ahrensburg
Foto: Christian Hinkelmann

Nach dem Kostenanstieg auf über eine Milliarde Euro soll die geplante S-Bahn nach Bad Oldesloe offenbar verschlankt werden. Auf Hamburger Gebiet soll auf ein Gütergleis zwischen Horn und Wandsbek verzichtet werden.

Das geht aus einer Bürgerschafts-Drucksache des rot-grünen Senats hervor, die NahverkehrHAMBURG vorliegt (Drucksache 21/2174). „Die vorgeschlagenen Änderungen auf Hamburger Gebiet sollen im Einvernehmen mit allen Beteiligten der weiteren Planung zugrunde gelegt werden“, heißt es darin.

Laut dem Papier sind auf schleswig-holsteinischem Gebiet noch weitere Sparmaßnahmen möglich, ohne dass dabei der geplante 10-Minuten-Takt gefährdet werden würde. Dazu gehört der Verzicht auf ein drittes Gleis zwischen Ahrensburg und Bargteheide sowie auf einen Bahnhof in Delingsdorf. Außerdem könnte der Umbau des Bahnhofs Bargteheide erheblich einfacher ausfallen. Allerdings hat die Landesregierung in Kiel noch nicht entschieden, ob sie das will.

NahverkehrHAMBURG hatte bereits im Sommer erstmals über die Sparpläne der Deutschen Bahn berichtet (Siehe hier).

Würden alle identifizierten Sparmöglichkeiten entlang der Strecke genutzt werden, könnte die S4 um laut Hamburger Senat 93 Millionen Euro günstiger werden und würde „nur noch“ 915 Millionen kosten.

Unterdessen laufen die Planungen für die S4 unvermindert weiter. Der rot-grüne Senat hat die Bürgerschaft jetzt gebeten, 22,…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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9 Antworten auf „S4 könnte knapp 100 Millionen Euro günstiger werden“

@Der Doni

Die ursprüngliche Konzeption war meines Wissens 5 Gleise im Bereich des jetzigen Bf. Wandsbek, der beseitigt werden soll, und zwar (von Nordwest nach Südost):
2 Gleise S4
2 Gleise RE- und Fernverkehr
1 Gleis Güterverkehr (das sollte so wie bisher die bis zum Wandsbeker Güterbahnhof verlängerte Verbindungsstrecke zur GUB sein, die dann dort in die Ferngleise einmünden sollte)
Anstelle des aufzulassenden Bf. Wandsbek sollen zwei Haltstellen „Claudiusstraße“ und „Bovestraße“ an den S4-Gleisen gebaut werden.

Die o.g. Umplanung sieht weiterhin die zwei neuen Haltepunkte anstelle des Bf. Wandsbek vor, jedoch mit nur noch 4 Gleisen in diesem Bereich:
2 Gleise S4
2 Gleise RE-, Güter- und Fernverkehr
Dafür sollen aber 2 (statt bisher 1) Gleise die Verbindung zur GUB herstellen, die aber im Bereich Hammer Straße sofort in die Ferngleise einmünden sollen. Dadurch gibt es im Güterverkehr dann keinen „Flaschenhals“ mehr.

Ich finde diese Umplanung vernünftig, würde aber noch weiter gehen und auch die beiden geplanten neuen Haltestellen wegfallen und dafür den Bf. Wandsbek (meinetwegen unter dem Namen „Marienthal“) erhalten lassen. Dieser Bahnsteig wurde vor einigen Jahren modernisiert und barrierefrei ausgebaut. Außerdem ist es egal, ob die Leute hier oder an der Bovestraßenbrücke in die Buslinien umsteigen. Es sind die selben Linien und die Nähe zum Knoten Wandsbek Markt ist sogar noch um eine Haltestelle näher. Außerdem besteht an dieser Örtlichkeit die Möglichkeit eine fußgängerfreundliche kleine Businsel für beide Richtungen direkt vor S4-Zugang und Blumenladen einzurichten und evtl. sogar eine Kommunaltrasse von dort zum Wandsbeker Markt.

Weitere Vorteile des Bahnhofserhalt sind:
Es gibt dann vernüntige – nicht zu lange oder zu kurze – und etwa gleichmäßige Abstände der S-Bahn-Haltestellen:
Hbf – Berliner Tor – Landwehr – Hasselbrook – Wandsbek(Marienthal) – Holstenhofweg – Tonndorf – Pulverhofsweg – Rahlstedt.
Und der Zugang zum Bahnsteig wäre an dieser Haltestelle am östlichen Ende (sonst meistens am westlichen), was zu einer besseren Fahrgastverteilung führt.

Hallo zusammen,

wie viele Gütergleise waren den initial in Wandsbek zusätzlich geplant?

Bisher liegen dort laut Google 2 Gleise für den Personenverkehr und eines für den Güterverkehr. Soll da nun kein weiteres dazu kommen, oder ’nur‘ ein neues oder soll das bestehende entfernt werden?

Grüße Thom

100 Mio. Günstiger ???

Allein die Inflation und irgendwelche „unerwartete“ Kosten fressen das wieder auf.
*Schnell* planen und zügig bauen sparen sicher viel mehr, besonders wenn man die volkswirtschaftlichen Vorteile einer fahrenden S-Bahn berücksichtigt. Die täglichen Staus auf den Einfallstraßen nach Hamburg kosten viel mehr.

„Laut Senat dauert ein Planfeststellungsverfahren rund 2,5 Jahre…“
Und wenn gegen die Planfeststellung geklagt wird, ist eine Verzögerung GAR nicht mehr zu berechnen. Also Vorsicht mit der Angabe „rund 2,5 Jahre“, die den Eindruck erweckt, mögliche zeitliche Schwankungen liegen im Bereich von einem halben Jahr.

Mr.C: Die Fehmarnbeltquerung soll frühstens 2025 eröffnen, nicht die S4. Die wird (zumindest teilweise) schon früher eröffnet. Das komplette Verkehrsmanagement würde es aber auch nicht treffen, weil es nicht auf eine Linie festgelegt ist, sondern alle Verkehrssysteme beinhaltet und dutzende Maßnahmen präsent hat, die nötig bis sinnvoll wären. Würde die S4 nicht partiell eröffnet werden können, würde das für etwas mehr Stau sorgen, aber das war’s dann auch. Da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens. Aber zur Not kommen die Spiele halt 2028. 😉

Nun ja, eine S4 nicht zu bauen wäre wohl am billigsten. Was ist denn das für eine Milchmädchenrechnung? Wenn man einen Bahnhof weglässt wird es günstiger. Ja, super. Und, was ist mit dem verlorenen Nutzen? So ein absoluter Quatsch!

Ich muss die Zahlen etwas korrigieren.
(Habe sie jetzt korrekt zur Hand)

Also, hier die Fahrgastzahlen der S-Bahn auf dem Harburger Ast:

2015, heute:
Veddel in Richtung Elbbrücken (stadteinwärts): 72.000 Fahrgäste/Tag
Elbbrücken in Richtung Veddel (stadtauswärts): 71.000 Fahrgäste/Tag
Harburg in Richtung Wilhelmsburg (stadteinwärts): 57.000 Fahrgäste/Tag
Wilhelmsburg in Richtung Harburg (stadtauswärts): 57.000 Fahrgäste/Tag

2024, ohne Olympia voraussichtlich:
Veddel in Richtung Elbbrücken (stadteinwärts): 83.000 Fahrgäste/Tag
Elbbrücken in Richtung Veddel (stadtauswärts): 84.000 Fahrgäste/Tag
Harburg in Richtung Wilhelmsburg (stadteinwärts): 67.000 Fahrgäste/Tag
Wilhelmsburg in Richtung Harburg (stadtauswärts): 66.000 Fahrgäste/Tag

2024, mit Olympia voraussichtlich (während der Spiele):
Veddel in Richtung Elbbrücken (stadteinwärts): 222.000 Fahrgäste/Tag
Elbbrücken in Richtung Veddel (stadtauswärts): 220.000 Fahrgäste/Tag
Harburg in Richtung Wilhelmsburg (stadteinwärts): 196.000 Fahrgäste/Tag
Wilhelmsburg in Richtung Harburg (stadtauswärts): 192.000 Fahrgäste/Tag

Gruß Mr.C

### JE SUIS PARIS ###

Zitat: „Diese Anbindung soll nach aktuellen Schätzungen frühestens 2025 fertig werden.“

Dann ist die komplette Verkehrsplanung für Olympia in Hamburg hinfällig! Dort wird eindeutig davon ausgegangen, dass die S4 Ost zu diesem Zeitpunkt vollständig in Betrieb genommen worden ist.
Somit ist das Verkehrskonzept für Olympia , was Herr Horch vor ein paar Tagen der Öffentlichkeit vorgestellt hat, nicht einmal das Papier wert.

Im Übrigen stellt man sich dort auch vollkommen utopisch vor, dass die Harburger S-Bahn statt der täglichen 75 Tausend Menschen pro Richtung im Olympia- Fall dann ca. 275 Tausend Menschen pro Richtung und Tag transportieren könne. Auch mit S32 wohl eine Utopie, wie ich es vermute !

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