SPD-Fraktion fordert neuen Verkehrsentwicklungsplan

Die SPD-Fraktion fordert einen konkreten "Fahrplan" für den Bau von künftigen Verkehrsprojekten – einen so genannten Verkehrsentwicklungsplan. Bürgermeister Scholz hatte bisher nur ein vereinfachtes Verkehrskonzept versprochen.
Christian Hinkelmann
Menschen laufen im Hamburger Hauptbahnhof vor einem Doppelstock-Zug der Deutschen Bahn
Menschen laufen im Hamburger Hauptbahnhof vor einem Doppelstock-Zug der Deutschen Bahn

Die SPD-Fraktion will den Bau von Verkehrsprojekten in Hamburg besser koordinieren und fordert vom Senat einen Verkehrsentwicklungsplan (VEP).

In diesem Plan soll genau festgelegt werden, welche Ausbaumaßnahmen in den nächsten Jahren nötig sind, was sie ungefähr kosten und wie sie möglicherweise finanzierbar sind.
Auf der Basis kann dann ein grober Zeitplan entwickelt werden, wann welche Projekte gebaut werden.

Die SPD-Fraktion verspricht sich von dem geforderten Plan (Drucksache 20/1396) vor allem eine bessere Koordination der einzelnen Zukunftsprojekte und mehr Planungssicherheit. Dies würde auch die Zusammenarbeit mit Schleswig-Holstein und Niedersachsen verbessern, heißt es in einem entsprechenden SPD-Antrag.

Tatsächlich hatte es in der Vergangenheit mehrfach Abstimmungsschwierigkeiten beim Bau von grenzübergreifenden Verkehrsprojekten gegeben. Beispiel: Die geplante S-Bahn-Linie nach Bad Oldesloe (S4). Bei jedem Regierungswechsel in Hamburg änderte sich auch die Priorität für das Projekt. Die Amtskollegen in Kiel waren zunehmend genervt.

Mit der Forderung eines neuen Verkehrsentwicklungsplans geht die SPD-Fraktion weit über die Ankündigungen von Bürgermeister Olaf Scholz hinaus. Der hatte bisher nur ein deutlich weniger detailliertes „Verkehrskonzept“ im Laufe der Legislaturperiode in Aussicht gestellt.<…

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Baugrube an der S4-Trasse bei Hasselbrook: Während der aktuellen Sperrung sollen hier lediglich vorbereitende Maßnahmen umgesetzt werden – große Bauschritte bleiben vorerst aus.

Warum die S4 trotz Bahnsperrung nur langsam vorankommt

Zugausfälle von Mittwoch bis Ende April und eine Vollsperrung über Ostern zwischen Hamburg und Ahrensburg sollen Freiraum für den Weiterbau der S4 schaffen. Doch die Bahn plant nur kleinere Fortschritte und hat einen größeren Meilenstein sogar auf unbestimmte Zeit verschoben.

So sieht der Ideenzug der S-Bahn Hamburg auf dem UITP-Summit 2025 in Hamburg aus.

UITP-Kongress: Hamburger S-Bahn-Zug mit Lagerfeuer-Ambiente

Die Hamburger S-Bahn präsentiert auf der Mobilitätsmesse einen neuen Ideenzug mit elektrisch verschiebbaren Sitzen, innovativen Fahrrad-Abstellmöglichkeiten, KI-Überwachung und einer Beleuchtung für beruhigende Lagerfeuer-Romantik. Wir haben den Zug vorab besichtigt. Fotos und Video hier.

Fahrgäste warten in Hamburg-Tonndorf auf einen Zug der Linie RB81

Geheimniskrämerei um den Reservezug der RB81

Fahrgäste der Linie RB81 sind viel Frust gewohnt. Nach besonders vielen Ausfällen im Jahr 2022 sollte alles besser werden. Das ist nur bedingt gelungen. Die Deutsche Bahn und die Hamburger Verkehrsbehörde machen außerdem ein Geheimnis daraus, ob ein vor Jahren einführter Reservezug wirklich für Verbesserung gesorgt hat.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert