Vor der Bürgerschaftswahl sprechen wir bei NAHVERKEHR HAMBURG mit allen relevanten Parteien über deren Verkehrs-Versprechen. Am Montagabend stand Grünen-Verkehrspolitikerin Eva Botzenhart im virtuellen Talk mit NAHVERKEHR HAMBURG-Herausgeber Christian Hinkelmann und unseren Leserinnen und Lesern Rede und Antwort.
In der Veranstaltung sprach sie über die Pläne der Grünen für eine Straßenbahn in Hamburg, autonome Shuttles und leidvolle Erfahrungen in der aktuellen Legislaturperiode.
Lesen Sie hier die Zusammenfassung des Abends.
Straßenbahn vorerst nicht im Fokus
Ein zentrales Thema der Veranstaltung war die mögliche Einführung einer Straßenbahn in Hamburg. Obwohl die Straßenbahn in mehreren Passagen des Wahlprogramms der Grünen erwähnt wird, stellte Botzenhart klar, dass eine konkrete Planung in der kommenden Legislaturperiode nicht zu erwarten sei: „Eine Stadtbahn ist gar nicht so konsensfähig, wie es vielleicht im ersten Eindruck klingt.“
Als Beispiel für den Widerstand gegen eine Stadtbahn nannte sie die Max-Brauer-Allee in Altona. Dort sollte eine Stadtbahn-Trasse verlaufen, was jedoch auf erheblichen Widerstand in der Bevölkerung stieß. Besonders die potenzielle Rodung einer Baumallee sowie die Lärmbelastung wurden als Hauptargumente gegen das Projekt genannt. „Dann fahren Tag und Nacht diese Stadtbahnen an unseren Fenstern vorbei, das verdunkelt, das ist total belastend.“ Botzenhart betonte, dass derartige Widerstände gegen Stadtbahnprojekte in vielen Stadtteilen zu erwarten sei…
Eine Antwort auf „„Stadtbahn? Ja, aber nicht jetzt“ – Talk über die Pläne der Grünen zur Hamburger Verkehrspolitik“
Solange die untere Verkehrsbehörde nicht auch in der Mobilitätsbehörde angesiedelt ist und die gleichen Ziele verfolgt, wird es immer wieder zu Verzögerungen bei der Umsetzung gewünschter Maßnahmen auf bezirkliche Ebene kommen. Ich glaube jede*r Verkehrspolitiker*in in den Bezirksversammlungen kann ein Lied davon singen. Die Innenbehörde, der die untere Verkehrsbehörde untersteht, ist nicht immer mit der Mobilitätsbehörde einer Meinung ( vorsichtig ausgedrückt). Vor der Weiteren Planung der U4 Richtung Harburg habe ich allergrößten Respekt. Sie ist erforderlich, da Wilhelmsburg gerade zugebaut wird und die vielen Neubewohner*innen ein ein zusätzliches ÖPNV Angebot benötigen. Durch die zukünftige Bebauung werden aber die Möglichkeiten z. B. für den Bau einer Stadtbahn geringer. Das wird ein schwer zu lösendes Problem sein.