Ein Kommentar von Christian Hinkelmann
Da war selbst Bürgermeister Ahlhaus kurz überrascht: Ausgerechnet auf dem Neujahrsempfang des Hamburger Abendblattes – Motto: „Umwelthauptstadt“ – hat SPD-Spitzenkandidat Scholz das größte Klimaprojekt der kommenden Jahre beerdigt. Umringt von 30 Bäumen (der Nachhaltigkeit wegen) stellte er vor rund 900 geladenen Gästen in den Messehallen klar: „Für die Stadtbahn in Hamburg sehe ich keine Perspektive“.
Noch nie hatte sich der bekennende Autoliebhaber so deutlich gegen das erdölunabhängige und allgemein anerkannte Verkehrsmittel gestellt und damit sogar den amtierenden Bürgermeister Ahlhaus rechts überholt.
Gleichzeitig offenbarte Scholz unfreiwillig, dass die Hamburger SPD gedanklich noch immer in den 60er Jahren fest zu hängen scheint – mit rauchenden Fabrikschloten, Vollbeschäftigung und bedingungslos autogerechten Innenstädten – rückwärtsgewandt gefangen in der Vergangenheit. Zukunftsfähig? Visionen für eine moderne Großstadt? Fehlanzeige!
Die Argumente der SPD, dass die Stadtbahn Geld kostet und von vielen Hamburgern nicht gewollt ist, stimmen zwar – trotzdem scheinen sie nur vorgeschoben, um sich möglichst schnell von einem ungeliebten Projekt verabschieden zu können, das nicht ins veraltete ideologische Bild der SPD, bzw. ihres Spitzenkandidaten passt. Denn bei anderen Themen gehen die Sozialdemokraten mit Finanzen und dem Bürgerwillen wesentlich sportlicher um.
Drei Beispiele:
Kostendebatte 1:
Während Scholz in den letzten Monaten immer wieder beteuerte, dass die Stadtbahn nicht finanzierbar sei, überraschte er am 6.1.2011 bei