Der großflächige Ausfall von StadtRädern wegen fehlerhafter Tretlager bleibt vermutlich noch für mehrere Wochen ein Ärgernis. Die ersten der 1.750 defekten Räder seien inzwischen zwar repariert, der Großteil sei aber weiterhin defekt und weitgehend eingelagert, teilte die Deutsche Bahn am vergangenen Freitag mit. Das Hamburger StadtRad-System wird von der DB betrieben.
Demnach seien derzeit mehr als 700 funktionierende Miet-Fahrräder in der Hansestadt im Einsatz.
Die schadhaften Räder stammen laut Bahn aus dem Jahr 2016, zudem wurde das fehlerhafte Tretlager auch als Ersatzteil in einem großen Teil der Flotte verbaut.
Hersteller darf bis Mitte September Nachrüst-Plan vorlegen
Der Grund, warum die Reparatur nicht schneller geht, ist möglicherweise ein Vertrag zwischen der Bahn und dem deutschen Hersteller der Tretlager. Demnach hat der Produzent das Recht, bis zum 15. September einen Plan zur Nachrüstung vorzulegen.
Parallel arbeitet die Bahn nach eigenen Angaben „mit Hochdruck“ an einer alternativen Beschaffung von Ersatzteilen in der gewünschten Qualität und befindet sich dazu in Gesprächen mit anderen Herstellern. Es gebe hier bereits positive Signale, heißt es.
Bahn nennt keinen Termin für vollständigen StadtRad-Einsatz
„Da die Lieferung einer derart großen Anzahl von Ersatzteilen einige Zeit in Anspruch nimmt, können aktuell jedoch leider noch keine verlässlichen Auskünfte darüber geben werden, wann die Räder wie…
5 Antworten auf „StadtRad-Ausfälle dauern wohl noch Wochen“
Mehr Informationen, was denn an dem Tretlager faul ist wären ja sehr interessant:
Vielleicht Plastiklagerschalen, vielleicht billige Kugellager…….
Was mich sehr stört, dass selbst Fahrräder in Hamburg von einem Konzern gemanagt werden.
Warum nicht stadtteil/bezirksbezogen dezentral von Fahrradmanufakturen oder von öffentlichen Arbeitsmarkt oder Reha Unternehmen wie Elbe-Werkstätten oder Alsterarbeit.
Die Stadt könnte natürlich dazu eindeutige Qualitätsvorgaben für das Stadtrad machen.
„Warum nicht stadtteil/bezirksbezogen dezentral von Fahrradmanufakturen oder von öffentlichen Arbeitsmarkt oder Reha Unternehmen wie Elbe-Werkstätten oder Alsterarbeit.“
Sollen dann Stadträder aus HH-Mitte nicht mehr nach HH-Nord fahren können oder wie? Wenn die Fahrradmanufakturen sich in der Lage fühlen, einen Fuhrpark von mehreren 1.000 Fahrrädern jederzeit gut zu warten und die ganze Logistik dafür hinbekommen, steht es ihnen ja frei, sich in Kürze bei der Ausschreibung zu bewerben.
Laut Webseite der DB können die Achsen brechen. Das muss man sich mal vorstellen, dass so eine dicke Achse einfach durchbricht – die Qualität muss jenseits liegen!
Quelle: https://www.callabike-interaktiv.de/de/news/91/voruebergehende-einschraenkung-bei-stadtrad-hamburg
Ob Züge, Räder, Weichen, Aufzüge, Rolltreppen, defekte Klos ….. immer dieselbe Story, es dauert halt ein wenig länger. Woran liegt das? Weil die DB AG bei ihren Beschaffungen die Hersteller bis aufs Blut ausquetscht, die dann gezwungen sind, um die Preisvorgaben der DB AG zu halten, minderwertiges Material zu verbauen und/oder die DB AG ein mittlerweile überbürokratisierter Apparat mit langen Entscheidungswegen und unklaren Verantwortlichkeiten ist, so dass Probleme nicht mehr schnell vor Ort behoben werden können. Das einzige was bei der DB AG wächst ist ein völlig aufgeblähter Verwaltungsapparat, überall woanders, wo es um den Dienst am Kunden geht wird gespart. Die Energien des Apparates fokussieren sich auf Mega-Großprojekte wie Stuttgart 21 und die Schließung und Verlagerung des Fern- und Regionalbahnhofs Altona, aber nicht auf die Fahrgäste als Kunden der DB AG.
Ich nenne dieses Phänomen „Projektmanagementisierung“.
Gilt mittlerweile als quartärer Sektor – ohne Witz.
Lauter Personen, die Fragen stellen bzw. Herausforderungen(!) formulieren und Prozesse durchlaufen können, aber kaum noch welche, die fundierte Antworten geben bzw. Lösungen erarbeiten.
Kurz gesagt:
Es wird zuviel Inkompetenz mitgeschleppt, der obendrein eine höherere Wertschätzung in Form von sehr guter Vergütung und höheren Positionen widerfährt. Völlig paradox und unökonomisch(!).
Aber anders läge die Arbeitslosenquote bei über 20%.