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Studie: 83 Prozent der Hamburger sind offenbar mit HVV zufrieden

Die Hamburger sind mit dem Öffentlichen Nahverkehr offenbar so zufrieden wie in keiner anderen Großstadt. Gleichzeitig soll der Schwarzfahreranteil laut einer Studie sehr gering sein.
Christian Hinkelmann
S-Bahnsteig in der Haupthalle des Hamburger Hauptbahnhofs.
S-Bahnsteig in der Haupthalle des Hamburger Hauptbahnhofs.
Foto: Christian Hinkelmann

In keiner anderen deutschen Großstadt sind die Fahrgäste mit dem Öffentlichen Nahverkehr offenbar so zufrieden wie in Hamburg.

Laut einer aktuellen – nicht repräsentativen – Studie des Statistikportals „Statista“ und des Marktforschungsunternehmens „mymarktforschung.de“, sind 83 Prozent der in Hamburg befragten ÖPNV-Nutzer mit dem HVV-Angebot und dem Service zufrieden. Nur 17 Prozent sind demnach unzufrieden.

Damit liegt Hamburg vor Berlin (Zufriedenheit: 79 Prozent), München (75 Prozent) und Leipzig (72 Prozent).

Den letzten Platz im Ranking kann Essen verbuchen. Hier gaben 60 Prozent an, mit dem Verkehrsverbund zufrieden zu sein.

Hamburg hat offenbar die wenigsten Schwarzfahrer

Und auch beim Thema Schwarzfahrer bekommt Hamburg gute Noten. Laut der Studie haben nur 11 Prozent der Befragten in der Hansestadt angegeben, dass sie mindestens gelegentlich ohne gültiges Fahrticket fahren.

Damit hat Hamburg der Umfrage zufolge fast die niedrigste Schwarzfahrerquote unter den deutschen Großstädten. Nur in Essen gibt es mit 7 Prozent weniger Schwarzfahrer.

Die meisten Schwarzfahrer gibt es demnach in Berlin, Köln und Stuttgart (jeweils rund 18 Prozent).

Für die Studie wurden im Februar und März dieses Jahres in zehn deutschen Städten 2.069 ÖPNV-Nutzer über das Internet befragt. In Hamburg lag die Fallzahl bei rund 240 Menschen.

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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16 Antworten auf „Studie: 83 Prozent der Hamburger sind offenbar mit HVV zufrieden“

Wir kennen uns zwar nicht. Aber die Frage nach der Zufriedenheit mit dem HVV würde ich trotzdem mit „Ja.“ beantworten. Es ist erstaunlich, was an der Elbe mit drei U- und drei S-Bahnlinien geleistet wird. Auch die Busse fahren einiges weg. Und es ist wunderbar zu erleben, dass die Fahrer in Hamburg trotz Stress meist recht freundlich sind. Das habe ich anderswo schon ganz anders erlebt.

Trotz meiner Zufriedenheit bin ich aber auch ein Kritiker des HVV. Denn der ÖPNV in Hamburg hinkt anderen Städten und manchmal auch dem gesunden Menschenverstand tatsächlich weit hinterher. Hier ist denn auch eher die Politik gefragt.

Ich kenne niemanden der mit dem HVV zufrieden ist! Wenn ich mit meinen Kunden, mit Freunden, Bekannten und Verwandten auf das Thema komme höre ich immer „der HVV ist eine Katastrophe“ und der Meinung kann ich mich nur anschließen. Bei einem Marktanteil von unter 10% am Gesamtaufkommen, kann man auch nur noch auf Propaganda setzen und sich die Sache schön reden lassen! Wenn der HVV seine Sache gut machen würde, hätte er über 40%.

Die Umfrage fand wohl nicht unter Rollstuhlfahrern, Eltern mit kleinen Kindern oder Gehbehinderten statt. Mindestens jedes zweite Mal, wenn ich mit Kinderwagen im ÖPNV in HH unterwegs bin, funktioniert ein Fahrstuhl nicht. Dabei geht solchen Fahrten oft schon ohnehin die Planung voraus, fahrstuhlfreie Haltestellen zu vermeiden (darunter sehr zentrale und auch solche, die an Krankenhäusern (!) liegen (Lübecker Straße, Meiendorfer Weg). Des Weiteren ist es nicht nur zeitaufwändig und unpraktisch, wenn man mehrere Fahrstühle nehmen muss, um zu einem Bahnsteig zu gelangen. Es erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Weg zum Bahnsteig nicht barrierefrei ist, enorm. In einer älter werdenden Gesellschaft wird hier vieles auch in den nächsten 10-20 Jahren nicht zeitgemäß sein – die heutige Kapazität reicht an zentralen Haltestellen heute schon nicht mehr aus. Wie wird das erst in 15 Jahren sein?

Anders als bei Stadtbahnen muss man bei Bussen zu 99 % auch für genannte Personengruppen große Höhenunterschiede überwinden, wenn Busse ungünstig halten oder Busfahrer die Hydraulik (aus welchen Gründen auch immer) nicht betätigen, ist das auch nicht gerade erfreulich.

Also beim Thema Barrierefreiheit sehe ich ein gewisses Bemühen und mir ist bekannt, dass die Investitionen hier nicht gering sind, aber es ist m.E. auch ein sehr, sehr wichtiges Thema. Jungen Eltern das Gefühl zu geben, auch mit Kinderwagen überall hinzukommen, ist der erste Schritt, auf ein eigenes KFZ zu verzichten.

Leider ist vieles hier nur halbgar.

83% hochzufrieden? Das ist doch gar nichts, in der Deutschen Demokratischen Republik waren über 99% der Leute zufrieden mit ihrem Staatswesen, jedenfalls wenn man die formidablen Ergebnisse der Einheitsliste der Nationalen Front bei den Volkskammerwahlen zugrundelegt. Da gibt es offenbar noch viel zu verbessern bei der nächsten Umfrage…

Die Umfrage kann nur gekauft sein! Jeden Morgen und Spätnachmittag in extrem überfühlten Bussen und Bahnen zur Arbeit und wieder retour transportiert werden – also ich bin da keineswegs zufrieden. Und ich kann mir nicht vorstellen dass 83 Prozent damit glücklich sind. Kürzlich bin ich seit langem mal wieder Nachtbus gefahren – alle 30 Minuten ein Bus – und dann noch nicht einmal ein Gelenkbus. Der Standardbus war bis unter die Hutkrempe voll. Wer plant so etwas? Feunde der Taxi-Wirtschaft?

Wenn sich dieser bockbeinige Bürgermeister schon einer Stadtbahn verwehrt, dann wären mittlerweile auf vielen Linien (wie z.B. 173) zumindest Gelenkbusse nötig. Die kommen aber nicht. Auch U- und S-Bahnen benötigen schon heute teilweise einen höheren Takt. Wie oft muss ich die U 3 in Sternschanze Richtung Barmbek am frühen Abend /Spätnachmittag sausen lasen, weil sie völlig überfüllt ist. In die andere Richtung fährt sie im 3 Minuten-Takt – in die von mir gewählte sinnloserweise nicht.

Sicher mag es schlechtere Netze geben, aber es gäbe noch viel zu verbessern.

Wirklich erstaunlich. Da kann sich die HH Politik ja auf die Schultern klopfen. Es wäre interessant zu wissen, welche Leute wo befragt wurden.
Wenn ich z.B. in der Nähe der Kellinghusenstr wohne und am Baumwall arbeite ist der ÖPNV natürlich auch toll in HH. Der Betriebsablauf der U Bahnen läuft ja in HH auch wirklich gut. Bei der S Bahn sieht es schon wieder anders aus. Bei den Bussen, die im Stau stehen mangels Busspuren und effektiver Beschleunigung wird es immer schlechter. Wenn ich dann quer fahren will/muss hört es dann ganz auf. Glaube nicht, dass diese Aspekte in der Umfrage (richtig) berücksichtigt wurden. Vielleicht haben sich die HamburgerInnen ja auch schon mit der Situation in HH abgefunden, ggf. auch weil sie keinen Vergleich haben……

Na dann kann ja alles so bleiben wie es ist.
Was mich noch interessieren würde: Wer hat die Umfrage beauftragt bzw. bezahlt? Und wie war die genaue Fragestellung?

„Na dann kann ja alles so bleiben wie es ist.“

M.E. ein nicht ganz korrekter Schluss. Befragt wurden lediglich 242 Fahrgäste von Hamburg und Umgebung, nicht _die Hamburger_, daher ist die Überschrift auch falsch (Wenignutzer dürften auch wenig in der Umfrage vorkommen und 242 Nutzer im gesamten Einzugsgebiet erscheint mir statistisch auch nur bedingt belastbar; wenn die Fragezeitpunkte und -Orte nicht repräsentativ gewählt sind, mag das Ergebnis hoch verzerrt sein).

Da das Ziel ist, den Modal Split des ÖPNV zu erhöhen, wäre nun tatsächlich wichtig, zu erfahren, was die Vorbehalte dieser Personen, die HVV nicht/wenig zu nutzen.

Aus Untersuchungen anderen Städten wissen wir: In Bussen haben nur rund 10 % der Fahrgäste auch die Möglichkeit, ein KFZ zu nutzen, in Schienenverkehrsmitteln rund 50 %. Nur 38 % der Hamburger hat einen Schienenanschluss. Daher liegt nahe: Will man den Modal Split deutlich erhöhen (die absolute Fahrgastzahl erhöht sich schon wegen der Bevölkerungszunahme), liegt ein Ausbau des Schienennahverkehrs nahe.

Eine Stadtbahn hat hier vereinfacht/grundsätzlich (es mag Ausnahmen geben) im Vergleich zu U-Bahn und S-Bahn
* die höchste Akzeptanz (bei den Fahrgästen)
* innerstädtisch die beste Erschließungswirkung
* die geringsten Kosten pro Kilometer Strecke/Erschließungspotential

Nur leider scheint dem die gut organsierte „Ich will nicht, dass ein Quadratzentimeter KFZ-Fahr/stellfläche zu Stadtbahnfläche umgewidmet wird“-Lobby der Realisierung dessen entgegen zu stehen bzw. die Politik in HH (anders als in anderen zahlreichen Großstädte), nicht dazu in der Lage zu sein, dies durch überzeugende Kommunikation auf den Weg zu bringen. Daher sind die aktuellen Projekte wohl auf den Untergrund oder bestehende Trassen (S4) beschränkt (und im letzteren Fall für die innerstädtische Erschließung auch mit geringer Wirkung, siehe Kommentar bei S4-Artikel https://test.nahverkehrhamburg.de/planfeststellungsunterlagen-fuer-neue-linie-s4-hier-online-einsehen-8356/#comments).

Schade, auch für alle Zeitgenossen, sei es, dass sie immer noch an die Freiheitsversprechen des KFZ/MIV glauben oder schon nicht mehr …

Hallo Wandsbeker,

ich vermute, Hans Streck hat das ironisch gemeint. Siehe auch seinem Folgesatz. (Im Gegensatz zu einem Kommentator weiter unten. Wo bleiben eigentlich die üblichen bekannten Schönredner der SPD-grünen Verkehrspolitik in HH???)

Ja, in unserem wunderbar regierten Stadtbezirk mit seinem immer so schön alternativ lächelnden Bezirksamtsleiter (Hauptsache Eilbek wird Szenestadtteil…) wird alles „immer besser“ bezüglich des ÖPNV. Jetzt bekommt z.B. Tonndorf MIV-optimierte Ampeln (Kreuzung B75/Sonnenweg bereits installiert, Kreuzung Tonndorfer Hauptstr./Sonnenweg in Bau), die zwar nicht „erbettelt“ werden müssen, aber dafür per Programm nur der Hauptrichtung automatisch Fußgängergrün geben. In der Nebenrichtung bekommt nur der MIV automatisch Grün, die Fußgänger, wenn sie zu spät in den Sensorbereich kommen, erst eine Phase später.

Bezüglich der RB81 ist es ja noch krasser, als ich es bisher geschrieben hatte: Bei fahrplanmäßiger Pünktlichkeit von RB und S-Bahn ist es in Hasselbrook sogar so, dass die RB81 (stadteinwärts) gerade einfährt, wenn die S1 beider Richtungen gerade ausfahren. Getreu nach dem Motto „Schaut her, das haben wir für euch Rahlstedter und Tonndorfer übrig! Ihr seid doch selber schuld, dass ihr dort wohnt und nicht in St. Pauli! Aber die gleichen hohen HVV-Preise dürft ihr natürlich bezahlen.“ (Vielleicht werden wir ja eh‘ nur als „konservative Spießer“ gesehen, die sowieso nur Auto fahren. Anders kann ich mir diese HVV-Politik nicht erklären.)

Mal sehen, was es im nächsten Fahrplan alles für Verschlechterungen für den Bezirk Wandsbek gibt. Eigentlich ist ja schon das Ende der Fahnenstange erreicht. Aber es gibt garantiert noch Verschlechterungen, an die man noch gar nicht denkt. Irgend etwas wird dem HVV und den Verkehrsuternehmen schon noch einfallen.

Ich möchte auch gern wissen, in welchen Stadtteilen diese Umfrage gemacht wurde. Unter Wandsbekern wohl eher nicht.

(Anmerkung: Bin zur Zeit schlecht per Internet erreichbar, deshalb kann ich nicht zeitnah antworten oder auf aktuelle Beiträge reagieren. Entschuldigung!)

Die Werte dürften massiv verzerrt sein – und die Autoren geben auch keine Fehlerwahrscheinlichkeiten an. Als Kritikpunkte mal kurz: sehr kleines N von nur etwa 200, Stichprobenziehung unklar, Stichprobe entspricht in wichtigen Punkten nicht der Bevölkerung. So sind nur 9,6 % der Befragten 60 und älter – in der Gesamtbevölkerung dagegen mit 26,3 % (2011) deutlich mehr. Hingegen sind jüngere Nutzer massiv überrepräsentiert. 57,1 % der Befragten sind ansonsten Frauen, auch deutlich mehr als im Schnitt.

Man kann auch nicht überfallartig „Sind Sie zufrieden?“ fragen und ein „Ja“ dann als reale Antwort nehmen. Aus Freundlichkeit gegenüber den häufig gutaussehenden Interviewern wird so erstmal eine Kommunikationsatmosphäre geschaffen. Fachgerecht wäre es, die Zufriedenheit über ein längeres Interview mehrfach unterschiedlich abzufragen. Z.B. bei einer 5. Frage „Sind die Fahrpreise angemessen?“ offene Antworten zulassen (frei formulierbaren Text). Da kommt dann sicher „Der Bus ist verspätet“, „Der Bus ist überfüllt“, „Die Bahn ist dreckig“,… Wichtig auch „Was könnte verbessert werden?“. Das müsste dann wissenschaftlich ausgewertet werden.
Natürlich wäre das ganze repräsentativ durchzuführen: mindestens 1100 Befragte, aufgeteilt nach Geschlecht und Einkommensgruppen.
Ganz wichtig ist auch, Leute zu befragen, die nicht den HVV nutzen. Warum denn nicht? Nur so kann die Kundenbasis verbreitert werden.

Vorliegend ist das nur eine Rechtfertigung des Managements, nichts zu verbessern. Wenn das der Auftrag war…

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