Der Nahverkehr in Hamburg ist gut – aber längst nicht so gut, wie in anderen deutschen Metropolen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts im Auftrag der Hamburger Sparkasse. Darin haben Experten genau ausgewertet, mit welchen Verkehrsmitteln sich die Einwohner der deutschen Großstädte tagtäglich fortbewegen.
Demnach ist der Hamburger Nahverkehr im Vergleich der fünf größten deutschen Städte absolutes Schlusslicht – und das, obwohl die Fahrgastzahlen im HVV seit Jahren kontinuierlich steigen. Gerade einmal 19% der Hamburger pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Zum Vergleich: In München liegt der ÖPNV-Anteil bei 21%, in Frankfurt bei 24% und in Berlin sogar bei 26%.
Gleichzeitig ist die Autofahrerquote mit 43% nirgends so hoch, wie in der Hansestadt.
Warum lassen die Menschen in anderen Städten eher das Auto stehen?
Der hohe Autofahreranteil im Gesamtverkehr ist ein Indiz dafür, dass der städtische Nahverkehr für viele Menschen offenbar nicht attraktiv genug ist. Doch wo hakt es?
Schaut man sich die Großstädte, die einen deutlich höheren ÖPNV-Anteil haben, genauer an, fallen zwei Punkte auf:
- Alle Städte haben – bezogen auf die Einwohnerzahl – ein deutlich engmaschigeres Schienenverkehrsnetz als Hamburg.
- Alle Städte betreiben neben U- und S-Bahn auch ein Stadtbahnnetz (in Köln und Frankfurt kombiniert mit der U-Bahn) und vermeiden damit chronisch überlastete Buslinien.
Das führt zu folgenden Trends:
- Je mehr Schienenkilometer ein Nahverkehrsnetz (pro Einwohner) hat, desto mehr wird der ÖPNV auch genutzt.
- Großstädtische Verkehrsbetriebe, die wichtigen Strecken nur mit Bussen betreiben, verschenken wertvolle Fahrgastpotentiale.
- Pendler, die die freie Wahl zwischen ihrem Auto und dem ÖPNV haben, steigen eher in Schienenverkehrsmittel um als in Busse.
Aktuelle Zahlen aus mehreren europäischen Me…