Tornesch: Viele Bahnpendler – aber unzufrieden

Die Menschen in Tornesch fahren im Kreis Pinneberg überdurchschnittlich viel Bahn, sind aber gleichzeitig viel unzufriedener als Pendler aus Pinneberg oder Elmshorn.
Christian Hinkelmann
Regionalzug am Bahnhof Tornesch in Schleswig-Holstein
Regionalzug am Bahnhof Tornesch in Schleswig-Holstein

Die Einwohner in Tornesch nutzen die Bahnverbindung nach Hamburg aktiver als die Menschen in Pinneberg und Elmshorn – sind aber gleichzeitig sehr viel unzufriedener mit dem Öffentlichen Nahverkehr als in den anderen beiden Städten.

Das hat eine im Sommer veröffentlichte repräsentative Umfrage des schleswig-holsteinischen Verkehrsverbundes NAH.SH unter 400 Einwohnern in den drei Kommunen sowie eine Auswertung der Fahrgastzahlen auf der Bahnstrecke Pinneberg – Elmshorn ergeben (siehe hier).

Demnach fahren 13 Prozent der Tornescher mindestens einmal wöchentlich mit der Bahn nach Hamburg. In Pinneberg sind es nur 12 Prozent, in Elmshorn sogar nur 5.

In absoluten Zahlen stiegen im vergangenen Jahr in Elmshorn täglich rund 16.000 Bahnfahrer ein- und aus (Mo-So), in Pinneberg knapp 6.000 (ohne S-Bahn) und in Tornesch knapp 4.000. Damit hat si…

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Intermodaler Verkehr: HVV-Busse, Autoverkehr und Radfahrer teilen sich den Verkehrsraum in der Feldstraße in Hamburg

Koalitionsvertrag in Hamburg: Etwas weniger Verkehrswende

SPD und Grüne in Hamburg bleiben sich beim Thema Verkehrspolitik zwar grundsätzlich treu, aber der neue Koalitionsvertrag birgt auch Überraschungen. Einige einst hoch gehandelte Projekte tauchen gar nicht mehr auf, andere wurden zeitlich nach hinten verschoben – um bis zu 15 Jahre. Eine Analyse.

Heute kaum vorstellbar: Im Frühjahr 1976 wurde dieser Eisenbahnwaggon von einem Lastwagen auf einem schmalen Gleis über die Kreuzung Barnerstraße/Bahrenfelder Straße mitten in Ottensen (bei der FABRIK) gezogen. (Foto: Rainer Dodt)

Als Güterzüge von Lastwagen mitten durch Ottensen gezogen wurden

Wer mit offenen Augen durch Ottensen und Bahrenfeld läuft, hat sie vielleicht schon mal gesehen: die vielen alten Gleisreste in Straßen und Industriehöfen. Was viele nicht wissen: Auf ihnen rollte noch bis 1981 eine Art Güterstraßenbahn. So sah der Betrieb damals aus.

Hamburgs S-Bahnlinie S1 sollte eigentlich über den Endbahnhof Poppenbüttel hinaus verlängert werden. Die Pläne reichten bis zur Ostsee. Teile der geplanten Trasse sind bis heute unbebaut geblieben – wie dieser Grünstreifen in Poppenbüttel. (Foto: Geoportal Hamburg)

Nie gebaut: Hamburgs vergessener S-Bahn-Plan bis zur Ostsee

Hamburgs älteste S-Bahn-Strecke sollte ursprünglich weit über Poppenbüttel hinaus bis nach Bad Segeberg und an die Ostseeküste verlängert werden. Die Trasse ist teilweise bis heute freigehalten und in Bebauungsplänen verankert. So sollte sie verlaufen und so stehen die Chancen, dass sie noch verwirklicht wird.

8 Antworten auf „Tornesch: Viele Bahnpendler – aber unzufrieden“

Was auffällt: Pinneberg hat gegenüber den Vorjahren einen Rückgang zu verzeichnen. Wahrscheinlich weil der RE von / nach Kiel nicht mehr hält.
Interessant wäre zu wissen, ob die übrigen Pendler dann mit der S-Bahn oder mit dem Auto fahren.

Ehrlich gesagt wundert mich das nicht. Schliesslich faehrt da ja jetzt die nordbahn mit FLIRT3-Zuegen, und die sind halt einfach nicht vergleichbar mit den n-Wagen. Wenn man n-Wagen im Design DBM-SH gewoehnt ist, kann man mit solchen E-Triebwagen nicht zufrieden sein.

Zudem ist es verwirrend, welche nordbahn wann und wohin faehrt. Dann faehrt eine nach Altona, die andere zum Hauptbahnhof, die anderen Haelt nicht ueberall, wer soll den da noch Durchblicken?

Ich wuerde mir eine beschleunigte Regionalbahn nach Neumuenster wuenschen, oder am Besten die RB 77 die nach HH verlaengert wird. Die kann dann auch solche Halte wie Brokstedt uebernehmen, die nur wenig frequentiert sind, oder halt Tornesch und Pinneberg. Und am Besten mit kompfortablen Doppelstockwagen statt den Flirtis, die ja sogar in der HVZ hauefig nicht mal in doppeltraktion fahren, und am Altonaer Bf am anderen ende des Bahnsteigs halten.

Die aus Itzehoe fährt zum HBF, der aus Wrist nach Altona. Zwischendurch gibt es mal Verstärkerzüge bis Tornesch / Elmshorn. Ich finde das jetzt nicht kompliziert?

Die Aussage zu Pinneberg bezieht sich nur auf den Bf.Pinneberg;
es fahren mindestens genau so viele Pendler von Pinneberg mit dem Bus nach Thesdorf und von dort nach Hamburg.
In Tornesch gibt es nur den einen Bahnhof, von daher hinkt der Vergleich.

@EREMIT.
Deine/Ihre Aussage entbehrt jeglicher Grundlage was Fakten angeht und zukünftig soll heißen, nach Verschwenkung des Bahnhofs Altona zum Diebsteich. Es ist egal, welche Einöde um den Bahnhof herrschen wird, aber die Pendler der Regionalzüge werden Bahnsteig-gleich zum Hbf. weiterfahren können; entweder mit RE’s oder IC/ICE’s und das ist durchaus attraktiv.

Die Tornescher, aber auch die anderen Bahn Pendler werden sich noch wundern. Wenn sie in den Hamburger Westen pendeln, können sie zukünftig nicht mehr in Altona aussteigen, sondern werden kurz vor Altona in der Einöde ausgekippt. Kein attraktiver Bus Anschluss. Bei Weiterfahrt mit der S-Bahn in der Regel ein oder zwei weitere Umsteigevorgänge, mit Wartezeiten, die das Pendeln unattraktiv machen werden.

Die interessantesten Zahlen fehlen leider im Artikel: Der Anteil der Bahnpendler an der Pendlerzahl überhaupt. Fahren in den beiden größten Städten im Kreis Pinneberg denn tatsächlich anteilig mehr Pendler mit dem Auto nach Hamburg (was schwer vorstellbar ist) oder gibt es einfach aufgrund der höheren Bedeutung der beiden Städte im Vergleich zu Tornesch absolut gesehen weniger Hamburg-Pendler?

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert