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Trauriger Rekord: S-Bahn-Ausfälle in Hamburg haben sich in einem Jahr verdoppelt

Zahl der ungeplanten Ausfälle und Verspätungen im Hamburger S-Bahn-Netz hat im vergangenen Jahr neuen Rekord erreicht. Seit 2011 waren die Werte noch nie so hoch. Eine Langzeit-Analyse.
Christian Hinkelmann
Ein S-Bahn-Zug der Baureihe 490 am Bahnhof Elbbrücken in Hamburg
Ein S-Bahn-Zug der Baureihe 490 am Bahnhof Elbbrücken in Hamburg
Foto: Christian Hinkelmann

Viele Fahrgäste hatten es schon vermutet – jetzt belegen es auch die offiziellen Statistiken: Die S-Bahn in Hamburg wird immer unpünktlicher und fällt immer öfter aus. Im vergangenen Jahr war die Zahl der ungeplanten Totalausfälle so hoch wie noch nie und hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.

Auch die Zahl der Verspätungen ist 2019 auf einen neuen Rekordwert gestiegen, wie eine Langzeit-Analyse von NahverkehrHAMBURG ergeben hat.

Obwohl die Stadt Hamburg ihr verbindliches Pünktlichkeitsziel im vergangenen Jahr sogar gesenkt hatte, wurde die Marke deutlich verfehlt. Der Bahn drohen damit jetzt Strafzahlungen.

Und so sehen die Verspätungs- und Ausfallzahlen im Detail aus: Im vergangenen Jahr lag die Pünktlichkeit der S-Bahnen, zu der auch Züge gezählt werden, die bis zu drei Minuten zu spät waren, bei 92,4 Prozent. Das geht aus einer Anfrage des Hamburger SPD-Abgeordneten Michael Weinreich hervor (siehe hier).

Bahn verfehlt Pünktlichkeitsziele der Stadt Hamburg

Damit hat die Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn das vertraglich vereinbarte Pünktlichkeitsziel (siehe hier) von 94 Prozent deutlich unterschritten. Das ist nicht neu, denn auch im vergangenen Jahr hatte die S-Bahn den Zielwert bereits verfehlt. Er lag 2018 noch bei 94,7 Prozent – tatsächlich waren aber nur 94,3 Prozent aller S-Bahnen pünktlich, bzw. maximal drei Minu…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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5 Antworten auf „Trauriger Rekord: S-Bahn-Ausfälle in Hamburg haben sich in einem Jahr verdoppelt“

Sicherlich würde es helfen, der DB die S-Bahn wegzunehmen und sie der Hochbahn zu unterstellen. Aber welches Interesse hat die DB die S-Bahn pünktlich fahren zu lassen? Die Strafzahlugnen sind viel zu gering und jeder nicht gefahrene S-Bahnkilometer ist der profitabelste für die DB. Dass trotz der jetzt weitgehend neuen Züge die Performance sinkt, ist schon traurig. Aber die Stadt hat sich auch bei anderen Projekten siehe Diebsteich und Sternbrücke, Süderelbebrücke etc. noch nie getraut einmal gegenüber der DB auf den Tisch zu hauen, insoweit kann die DB in allen Detailfragen der Stadt ungestraft auf der Nase rumtanzen. Und ein Verkehrssenator, der die gigantomanische Brückenlösung für die Sternbrücke als wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende bezeichnet, wird von der DB sowieso nicht mehr ernst genommen. Statt medienwirksam einige hundert Meter „Pop-up-Radwege einzuweihen, sollte sich dieser Senator mal mehr um die Qualität des SPNV in Hamburg kümmern.

So unangenehm so eine Situation im konkreten Fall sein kann…, aber immerhin fährt die S-Bahn in einem dichten Takt, der die Auswirkungen von Ausfällen und Verspätungen mindern kann. Bei meiner Linie RB81 ist das leider nicht möglich. Dort hat ein Ausfall mindestens 30 Minuten Wartezeit zur Folge. (Aber ein Kommentator, der sich hier immer sehr kritisch zur S4 äußert, meint ja in einem anderen Forum, dass das gegenwärtige Angebot auf dieser Linie ausreichend wäre.)
Im Vergleich zu anderen deutschen S-Bahn-Systemen steht die Hamburger S-Bahn immer noch ganz gut da. Natürlich wird die S-Bahn niemals an die Pünktlichkeitsrate der U-Bahn herankommen, zumindest nicht unter der aktuellen Signalisierung. Das liegt schon allein im Mischbetrieb über nur zwei Innenstadtstrecken begründet. Vielleicht wird die Situation unter ETCS-Steuerung besser, sowie nach der Umsetzung des Maßnahmenpakets vom letzten Jahr. Die U-Bahn hat mit ihrem linienreinen Betrieb einen entscheidenden Systemvorteil.

Auch wenn es für 2020 noch keine Auswertungen gibt: Ist schon eine Tendenz in der Püntlichkeitsentwicklung für dieses Jahr absehbar?

Wenn ein Zug mit drei Minuten Verspätung noch als pünktlich gilt, wäre es nur konsequent so lange auch alle planmäßig vorgesehenen Anschlusszüge warten zu lassen. Trotzdem werden zwischen S1 und S21 häufig nicht mal Sichtanschlüsse abgewartet, egal ob bei einer oder fünf Minuten Verspätung. So wird aus einer Verspätung von zwei Minuten, die in der Statistik nicht auftaucht, für den Fahrgast oft gleich 10, 20 oder sogar 40 Minuten draus (je nach Fahrtziel und Tageszeit).

Schon skurril, wenn man zugleich die Kriterien für Ausfälle und Verspätungen bedenkt, die die Zahlen bereits beschönigen. Eine Bahn, die nicht fährt, kann sich ja nicht verspäten. Und fällt ein Baum (mangels Pflege) aufs Gleis, ist das ja höhere Gewalt und zählt nicht. ?

Ein Michael Weinreich sollte aber mal auch konsequent den Ausbau und die Modernisierung des Netzes fordern, inklusive U-Bahn. Das wird zwar einige Senioren auf den Plan rufen und wieder Klagelieder über den Hbf erzeugen, aber das hält man ja bequem aus. ?‍♂️

Was nützen Strafzahlungen, wenn man sich als Kunde nicht auf die Fahrpläne verlassen kann. Die Hamburger S Bahn ist eine einzige Zumutung. Die Haltestellen: Entweder jahrelang eine Baustelle oder verschmutzt, bei Neubauten wie in Ottensen jahrelange Verzögerungen und Vorteilsnahme zu Lasten der Hamburger Steuerzahler, Dann mischt sich der Bund in die Hamburger Verkehrsplanung ein mit einem Tunnel, der im wesentlichen an dem vorbeigeht, was in Hamburg seit Jahren geplant wird (und was man im einzelnen ja gern kritisieren kann).
Das Beste wäre es, wenn die Hochbahn die S-Bahn übernehmen würde und mittelfristig (40 bis 50 Jahre) dem U Bahn System technisch anpassen würde soweit das möglich ist.
Zu allem Überdruß gibt es dann noch einen Verkehrssenator, der außer debil in die Kamera zu grinsen, keine Ideen hat bzw. Irrsinnsbauten wie den Neubau der Sternbrücke einfach durchwinkt. Die Autofahrerpartei SPD lacht sicher schon nur noch über diesen Senator. Solche Leute sind schlimmer als PRO Auto Verkehrsplaner, denn bei letzteren weiß man wenigstens woran man ist.

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