Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Trotz zusätzlicher Autos: Staus in Hamburg nehmen offenbar nicht zu

Autofahrer in Hamburg haben laut einer neuen Studie im Jahr 2018 genauso lange im Stau gestanden wie im Jahr zuvor – obwohl die Hamburger immer mehr Autos besitzen.
Christian Hinkelmann
Ein Fahrradfahrer schlängelt sich durch einen Stau in Hamburg
Ein Fahrradfahrer schlängelt sich durch einen Stau in Hamburg

Wer in Hamburg mit dem Auto unterwegs ist, hat – statistisch gesehen – im vergangenen Jahr genau so lange im Stau gestanden, wie noch im Jahr zuvor. Das hat eine neue Auswertung des Navigationsgeräteherstellers TomTom ergeben.

Demnach hat im Jahr 2018 eine 30 Minuten lange Autofahrt in der Hansestadt aufgrund von Staus am Morgen im Schnitt 16 Minuten länger gedauert, am Abend waren es 18 Minuten.

Staulage hat sich trotz 30.000 zusätzlicher Fahrzeuge nicht verändert

Das sind exakt dieselben Werte, die TomTom bereits im Jahr 2017 gemessen hatte.

Das Ergebnis überrascht, denn in Hamburg gibt es immer mehr Autos. Zwischen Anfang 2017 und Anfang 2019 hat die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge in Hamburg laut Kraftfahrtbundesamt um knapp 30.000 zugenommen (siehe hier).

Leicht zugenommen hat laut TomTom der so genannte Überlastungsgrad der Straßen in Hamburg. Er lag im vergangenen Jahr bei 29 Prozent auf den Autobahnen und bei 35 auf den Stadtstraßen. Das bedeutet, Autofahrer haben im Schnitt 29, bzw. 35 Prozent mehr Fahrzeit benötigt als ganz ohne Staus.

Im Jahr 2017 lagen die beiden Werte noch einen Prozentpunkt niedriger – allerdings relativiert sich dieser Zuwachs bei einem tieferen Blick in die Zahlen schnell wieder, denn im Jahr 2017 hatte der Navigationsgerätehersteller…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Die historische Halle des überfüllten Hamburger Hauptbahnhofs soll in den nächsten Jahren durch einen Anbau bis über die Steintorbrücke verlängert werden. Der Pariser Architekt Hans-Michael Földeak sieht darin wenig Nutzen für die Fahrgäste und zeigt im NAHVERKEHR HAMBURG-Interview Grafiken eines Alternativ-Entwurfs, der schneller und günstiger mehr Kapazitäten schaffen soll.

Hauptbahnhof-Ausbau: „Wir brauchen einen schlankeren Planungsansatz“

Der Pariser Architekt Hans-Michael Földeak im NAHVERKEHR HAMBURG-Interview darüber, dass der geplante Ausbau des überlasteten Hauptbahnhofs den Reisenden wohl erst in den 2040er Jahren Vorteile bringen wird und mit welchem Gegenentwurf sich die Probleme aus seiner Sicht deutlich schneller und günstiger lösen ließen.

Am Hamburger Hauptbahnhof leben rund 800  Stadttauben. Ein Taubenschlag soll Abhilfe schaffen.

Taubendreck im HVV: Diese Lösungen könnten helfen

An vielen Hamburger Bahnstationen wimmelt es von Tauben, die auf Futtersuche ziemlich viel Dreck machen. Zuständig für das Problem fühlt sich jedoch niemand so richtig. Dabei gibt es in der Hansestadt und in anderen Großstädten durchaus überraschende Lösungsansätze, die wirken. So sehen sie aus.

Visualisierung: So soll der Jungfernstieg in Hamburg ab 2024 aussehen.

Autofreier Jungfernstieg: zwischen Wasserspielen und Verkehrswende

Im kommenden Jahr soll der autofreie Jungfernstieg endgültig umgebaut werden. Wer tiefer in die Pläne schaut, entdeckt darin aber weniger Mobilitätswende als die Ankündigungen vermuten lassen. Das größte Problem wird beispielsweise kaum angegangen.

22 Antworten auf „Trotz zusätzlicher Autos: Staus in Hamburg nehmen offenbar nicht zu“

Jeder liest aus einer Statistik was er will. Madrid und nordamerikanische Städte sind auf einem ähnlichen Überlastungslevel wie Kopenhagen oder Amsterdam. Wenn man eine Schlussfgolgerung ziehen möchte wäre das eher, um so besser das Netz der Hochleistungsstraßen ausgebaut ist, um so weniger Staus.

Entscheidend ist ja nicht der Stau, sondern die gesamte Fahrzeit von Haus zu Haus.
Meist läuft es doch so:

Da muss man bei den ÖV schon 10 Minuten rechnen für die ersten paar hundert Meter und die Wartezeit bis zur Abfahrt des Busses. In der Zeit hat man mit dem Auto schon die ersten paar Kilometer zurückgelegt.

Wenn dann auch der Bus noch im Stau steht und an den Haltestellen weitere Zeit braucht, enteilt das Auto noch mehr. Dann kommt noch Umsteigezeit hinzu.

Erst in der Schnellbahn hat man die Chance, Strecke ggü. dem Auto gutzumachen. Aber das meist nur mit Drückerei. Und mit einer Zuverlässigkeit, die weit unter den ca. 99,9 % des Autos liegt. Nur in 1 von 1000 Fahrten, also alle paar Jahre mal, treten da größeren Störungen auf. Bei der S- und Regionalbahn gibt es Zugausfälle und größere Verspätungen in einem von 5 bis 20 Fällen, also ein bis mehrmals jede Woche.

Meist ist man auch am Ende mit dem Auto näher am ziel, als mit den Öffis, so dass da auch nochmal Gehzeit anfällt.

Die Gesamt-Reisezeit mit den Öffentlichen liegt also in den meisten Relationen deutlich über der Reisezeit mit dem Auto. So kann man niemand zum Umstieg bewegen!

Die Werte von TomTom sind mir relativ egal, zumal ich die Betrachtung von lediglich 2 aufeinanderfolgenden Jahren für wenig aussagekräftig halte, auch in Anbetracht der Einflüsse der ganzen aktuellen Baustellenthematik. Vielleicht gab es 2017 mehr bzw. neuralgischere Baustellen? Also hieraus den Schluss zu ziehen, dass die Zunahme den KFZ-Bestands „nichts“ mit den Staus zu tun hat, halte ich für gewagt.
Mich würde vielmehr interessieren, wie sich langjährig die Pünktlichkeitsquote der Hochbahn-Busse im Berufsverkehr entwickelt hat? Und zwar dort, wo die Busse nicht auf eigenen Bus-Spuren fahren können!
Und bitte auch nicht unter Anwendung der „offiziellen“ Regel, dass ein Bus erst ab 5 Minuten als verspätet gilt. Diese ist sowieso eine politische Schönfärberei, denn z.B. der HVV-Verbindungsplaner gibt standardmäßig kalkulierte Umsteigezeiten von Bus zu Bahn von 3-5 Minuten aus. So kommt es, dass ich die Bahn verpasse aufgrund der Bus-Verspätung, obwohl der Bus „offiziell“ pünktlich war. Das ist doch absurd.
Das fatale am Auto-Stau ist, dass nicht nur die Autofahrer im Stau stehen (die stellen sich dort ja quasi „freiwillig“ rein), sondern dass meist auch noch der Bus- und der Radverkehr massiv behindert wird. Ausgerechnet die Verkehrsmittel, deren Attraktivität man doch steigern möchte, um Stau zu vermeiden. Diese werden von den Autos praktisch in Geiselhaft genommen.

Mir ist das kein Rätsel. Heute von Harburg nach Hamburg wieder massiver Ausfall der S3 wegen „Weichenstörung“. Die wenigen fahrenden S31 waren gnadenlos überfüllt. Dazwischen einige Schulklassen, wahrscheinlich damit sich die Kleinen frühzeitig an das totale Chaos gewöhnen.

Hamburg muss zur Radfahrer bzw Fussgänger- und HVV-Metropole werden, um das Verkehrschaos in den Griff zu kriegen. Wurde ja auch in dem Artikel erwähnt, dass die Fahrradstädte viel weniger Staus haben. Vielleicht kann ein Grün-Schwarzer Senat wichtige Weichenstellungen für die Zukunft leisten?

Das ist ja geradezu verrückt, dass in Städten wie Kopenhagen und Amsterdam die Staus am geringsten sind, nachdem man dort ÖPNV und Fahrradverkehr ausgebaut und gefördert hat. Das würde ja bedeuten, dass der Umstieg auf Fahrrad und ÖPNV die Lösung für Verkehrs- und Klimaschutzprobleme ist. Nein, das kann in Hamburg und schon gar nicht im Autoland Deutschland so sein. Das muss einfach an was anderem liegen…

Mit Ausnahme der Parkplatzsuche gilt das alles leider auch für zuviele ÖPNV-Nutzer dieser armseligen Stadt; nämlich diejenigen, die mit einem Bus fahren (müssen).

Mit diesem ÖPNV-System namens Bus ein angemessenes Angebot* für die urbane Mobilitätsnachfrage der zweitgrößten deutschen Stadt (1,8 Mio Einwohner und wachsend) bereitstellen zu wollen, ist eine völlige intellektuelle Bankrotterklärung. Und das schon seit Jahrzehnten.

Kein Wunder, dass es der SPD so geht, wie es ihr geht. Olaf?!

*) die indiskutable 38%-Abdeckung durch U- und S-Bahnen muss nicht nochmal erwähnt werden, denke ich. Die Fahrgastzahlen der Bahnen sprechen Bände (vgl. München oder Wien was wirklich geht)

Zu den Parkplätzen:
Der Gewaltmarsch zu einer U- oder S-Bahnstation ist dann obendrein das Äquivalent zu der Parkplatzsuche.
Die Parkplatzgebühren hingegen finden kein entsprechendes Äquivalent; die Ticketpreise sind deutlich stärker angestiegen. Deutlich starker.

Fazit:
Autofahrer ist immer noch besser als ein dummer ÖPNV-Fahrgast in Hamburg zu sein

Hamburg hat zwar mehr Einwohner, als München,
aber auf einem viel größeren Stadtgebiet.
Wenn man es rein geografisch betrachtet
sind die beiden Ballungsräume ziemlich ähnlich.

Hamburg ohne seine sehr weitläufigen und rural geprägten Bezirke Harburg und Bergedorf sowie unter Vernachlässigung der sehr großen Hafenflächen weist durchaus ähnliche Besiedlungsmerkmale wie z.B. München auf.

Hamburg (ohne Mitte*, Harburg und Bergedorf): 333,6 km² mit 1,19 Mio E. (2010) = 3570 E/km²
München: 310,7 km² mit 1,35 Mio E. (2010) = 4355 E/km²

Dazu muss man allerdings sagen, dass München das extremste Beispiel, weil auch für hiesige Verhältnisse sehr dicht besiedelt ist.

*) auf die Schnelle nicht ohne Hafen ermittelbar

Es ist mir ein Rätsel warum man sich freiwillig jeden Tag wieder im Stau hinten anstellt und brav wartet während Zeit und Geld verloren geht. Eine Fahrt verlängert sich um über 50% (!) und dann kommt noch die Parkplatzsuche und ggf Parkgebühren dazu.
Und dennoch werden die Autos mehr, breiter schwerer, PS stärker und es sitzt meist nur eine Person im Auto. Vom Klimawandel und Emissionen haben wir noch gar nicht gesprochen.

Offensichtlich wohnen Sie dann nicht in einem vom ÖPNV schlecht erschlossenen Gebiet! Das macht nämlich kaum jemand freiwillig.

# Hamburger, die morgens ihre Kinder zu Schule und Kitas fahren müssen, verlören mit dem ÖPNV mehr Zeit als im Stau, weil diese Einrichtungen nicht auf dem individuellen Weg zur Arbeit und nicht direkt an der Schnellbahn liegen, sondern Umwege erfordern.

# Im Speckgürtel ist die ÖPNV-Anbindung schlecht genau dort, wo heute Mieten und Immobilien noch bezahlbar sind. (Warum wohl?) Also braucht dort jedes Familienmitglied ein Auto.

# Und seit der Wende hat Hamburg viele Fernpendler, da es in MeckPomm zu wenig attraktive Arbeitsplätze gibt. Würden diese Menschen mit dem vorsintflutlichen ÖV fahren, müssten sie in Hamburg eine (nicht mehr bezahlbare) Wohnung haben oder säßen AfD-wählend wütend zuhause.

Für alle diese Gruppen kommt noch hinzu, dass ihre Ziele oftmals auch abseits einer sehr guten ÖPNV-Anbindung liegen und sie „quer“ durch die Stadt fahren – wo ihnen auch Tangentiallinien nichts nützen würden, weil man am Anfang und am Ende dann noch einmal mit Umsteigen auf die Zubringer viele zu viel Zeit verlieren würde (selbst bei einem idealen Netz).

SUV: Viele ältere Menschen brauchen physisch einen höheren Einstieg und höheres Sitzen. Dass die Autoindustrie dafür nur „dicke“ Autos anbietet (der „Smart“ ist unverhältnismäßig sehr teuer), ist nicht die Schuld dieser User!

Wenn man selbst nicht betroffen ist, versteht man oft nicht, dass Menschen in anderer Lebenssituation sehr rationale Gründe für ihre Verkehrsmittelwahl haben! Auch die Politik hat seit Jahrzehnten aus gutem Grund Angst davor, dass sie vielen Menschen mit echtem Umweltschutz zu viel (!) zumuten müsste! Früher fürchtete man Stimmenverluste, nun muss man fürchten, dass sich viele gleich ganz von der Demokratie abwenden!

Was die jungen Klimaschützer aus städtischem und gutbürgerlichem Milieu leider nicht begreifen: Umweltschutz wird besonders die sozial schwachen Menschen treffen (die z.B. die Habeck’schen Kompensationsleistungen über die Steuererklärung für einen CO2-Aufschlag aufs Benzin gar nicht begreifen würden). Diese holen längst nicht mehr nur im Osten die Fäuste aus der Tasche und wollen ganz klar die Demokratie abschaffen (s. Wahlanalysen zur Kommunalwahl im Osten). Wenn dieser Demokratiewandel kommt, dann braucht man sich über den Klimawandel sowieso keine Gedanken mehr zu machen und sind Dinge wie diese Kommentarspalte hier ganz schnell Geschichte!

Wer zum Erhalt unserer Demokratie beitragen will, der sollte sich darum bemühen zu verstehen, WARUM so viele Menschen Auto fahren und der ÖPNV für diese in vielen Fällen NIE eine Lösung sein KANN. Und dann muss man massentaugliche Alternativen suchen.

Es geht bei moderner Verkehrspolitik doch nicht um Elite-Latte-Macchiato-Berlin-Mitte-Linksgrün-versiffter vs. ehrlicher Volksdeutscher, der ja immer entbehren muss.

Was soll dieser Pegida-eske Mist?!

Und vor allem:
Ich sehe keine Lösungsvorschläge „Realist“.
Ich sehe nur erwünschte Benzingutscheine und SUV-Rabatte für Menschen mit niedrigem Einkommen, die in MV leben.
Ich sehe nur noch mehr und breitere Straßen, die es dafür braucht.
Ein paar weniger Ausländer würden wahrscheinlich auch helfen, oder? Zumindest damit es nicht demokratiefeindlich wird.

Ich denke, es gibt andere sozial- und ökonomieverträgliche Ansätze – für die Städte allemal.

Hallo OEPNV-NUTZER,
bitte nur als Beobachtung von Diskussionskultur verstehen:

„Es geht bei moderner Verkehrspolitik doch nicht um Elite-Latte-Macchiato-Berlin-Mitte-Linksgrün-versiffter vs. ehrlicher Volksdeutscher, der ja immer entbehren muss.“

Diese Ansicht teile ich.

Nach „Was soll dieser Pegida-eske Mist?!“ frage ich mich jedoch, ob die erste geäußerte Ansicht von Ihnen wirklich ehrlich gemeint ist oder wir hier nur langsam den Beginn einer Kulturrevolution, wo in letzter Konsequenz immer die ´Klassenfeinde´ namenlos verscharrt werden, erleben, in der es eben nur eine einzige(!) legitime Einstellung gibt. So wie üblich, in einer Demokratie… oder so.

Falls Sie Probleme mit dieser sicher krassen Gegenüberstellung haben, tut es mir leid. Jedoch scheinen Sie in den zuvor verneinten Kategorien entgegen der gemachten Aussage fest verwurzelt zu sein und bauen damit absichtlich oder nicht, ein wunderbares Fundament für die oben beschriebene Kulturrevolution.

Und nun zum Thema: Dinge und Entwicklungen haben Ursachen. Wenn man nur versucht die Symptome dieser Ursachen zu bekämpfen, kommt man niemals ans Ziel. Wie ausnahmslos alle Politiker halt.

Lösungsvorschläge könnte man (wenn gewollt) obwohl gar nicht von REALIST propagiert, aus der gemachten Beschreibung der Beweggründe selbst ableiten. Aber dann würde man ja eine Diskussionskultur pflegen, wo man, trotz der unterschiedlichen Meinungen, Interesse an einer Lösung der Probleme auch im Sinne von anderen hätte und Äußerungen aufnehmen, um darauf positiv aufzubauen.

Leider kann ich das im vorliegenden Fall auch nicht. Benzingutscheine? In welcher sozialistischen Denkwelt existieren denn die? Noch nie gesehen.
Menschen mit niedrigem Einkommen benötigen keine SUV-Rabatte. Die überlegen ab dem 20. (eher 15.) woher sie noch Geld für Lebensmittel her bekommen.
Noch mehr, noch breiter ist logische Konsequenz eines exponentiellen Wirtschaftswachstum, dessen Fortführung als Ursache allen Übels von absolut niemanden und vor allem irgendwelchen ´Weltenrettern´ jemals wirklich in Frage gestellt wird. Und deshalb sind auch alle Ansätze so halbherzig und zum Scheitern verurteilt.
Und damit auch bei Ihnen das Feindbild weiterhin fest sitzt, habe ich keine Angst auch den Punkt Ausländer anzusprechen.

Rein physikalisch können sich Menschen aus anderen Regionen dieser Erde nicht in Luft auflösen. Sie leben, verbrauchen, konsumieren und bewegen sich nun einmal auch im öffentlichen Raum. Wenn Summe X an Menschen sich hier nun aus verschiedenen ideologischen Gründen zusätzlich aufhalten (sollen), dann führt es eben vollkommen ideologiefrei, sondern rein faktisch zu einer Anspannung einer Verteilungssituation vor Ort. Einen Kuchen kann man nur einmal essen, weder Wohn- noch Straßenraum sind beliebig erweiterbar bzw. unendlich. Das also ein solcher Aspekt, der ja von Ihnen selbst und allein in die Diskussion eingeworfen wurde, sich ebenso auf die Problematik auswirkt, halte ich für evident (auch auf die Gefahr, dann ja aus Bequemlichkeitskeitsgründen als pöser N… da zu stehen). Sie wissen ja: wenn man weiß, wer der Feind ist, hat der Tag Struktur – Volker P.

Na das war doch mal richtig Pegida-esk. Das muss es ja auch sein, da man sich ansonsten sich damit ernsthaft auseinandersetzen müsste.

Ach ja: „Ich sehe keine Lösungsvorschläge“ und dann „Ich denke, es gibt andere sozial- und ökonomieverträgliche Ansätze – für die Städte allemal.“ – ja welche denn? Ich hab jetzt auch keine lesen können. Und ja ich habe auch keine vorgebracht. Aber war ja auch nicht mein Anliegen.

Danke für Ihr (Un-)Verständnis.

Jeder versteht was der Intellekt hergibt, egal wie hoch.

Für mich ist der Satz
„Diese holen längst nicht mehr nur im Osten die Fäuste aus der Tasche und wollen ganz klar die Demokratie abschaffen (s. Wahlanalysen zur Kommunalwahl im Osten).“ und auch die restlichen Ausführungen mit dem Bezug zur Demokratie und dem Erhalt dessen einer dieser konstruierten Zusammenhänge, die ich stilbildend im Diskurs spätestens seit 2015 finde.

„[…] kommt man niemals ans Ziel. Wie ausnahmslos alle Politiker halt.“
Solche Sätze gehören übrigens auch dazu. Fehlt eigentlich nur noch Lügenpresse.

Benzingutscheine & co sind ironische Zuspitzungen von mir.
Und Lösungsvorschläge sind bereits im Artikel benannt bzw. wo man sie findet.

Interessant, dass Sie jetzt mit dem N… um die Ecke kommen.
Warum eigentlich?

Sehr geehrter OEPNV-NUTZER,

danke für die Bestätigung meiner Vermutung.
Jedoch wenn Sie die Problematik des allgemeinen Unmuts bzgl. alltäglicher Dinge (Symptome) – siehe nur hier z.B. aktuelle Zustandsberichte über Schiene oder Straße gerade auch auf diesem Portal, wobei die Liste der anderen Themenbereichen schier unendlich wäre – nicht in Verbindung bringen wollen mit einer Gefährdung des gesamten Überbaus (Ursache), dann behalten Sie bitte Ihre Naivität.
Dieser Istzustand ist jedoch Folge ausnahmslos aller(!) politischen Entscheidungen der gesamten näheren Geschichte. Also das die Lösungsansätze der Politik richtig gut funktionieren, kann man nach den Berichten dann wohl gerade im südlichen Hamburg erfahren… ach nee fahren tut ja fast nix, na dann erleben, sofern man das dann Leben nennen möchte. Aber wenn sie nicht Bahn fahren können, sollen sie doch Taxi fahren.

Und noch etwas: dieses unterschwellige permanente Abdrängen von ´Anderer Meinung´in die rächte Ecke (siehe Pegida-eske oder das Reizthema ´Ausländer´ oder Lügenpresse oder das Wort mit N, auf welches Sie ja prima angesprungen sind (darum eigentlich) – lernt man solchen Scheiß an den Schulen, erst an der Uni oder doch durch zu viel Medienkonsum? Ich empfinde ein solches Verhalten nicht nur hier als zutiefst Gesellschafts- UND Demokratie gefährdend bzw. feindlich. Und dieses bemängele ich (noch) friedlich.

Wenn ich ein Problem in dieser Richtung (N-Wort) erkennen könnte, dann fällt mir nur auf, das die ´Herrenrasse´ immer so arrogant und überheblich über andere, für sie niedere und dumme Menschen geurteilt hat. Wie soll ich das verdeutlichen? Evtl. mit dem Satz:

Jeder versteht was der Intellekt hergibt, egal wie hoch.

Ansonsten schließe ich mich dem HVV-Kritiker (04.04.18:08) im vollen Umfang (sowohl inhaltlich als auch in seiner Sicht über Herrn Merz) an. Soviel nun zur Beobachtung von Diskussionskultur.

Ich wünsche noch einen schönen Tag

Leider ist es technisch nicht möglich unter Ihre Nachricht zu antworten, daher auf diese Weise:

Intellekt ist individuell und das ist auch gut so.

Ich freue mich, dass Sie sich bestätigt fühlen – ich Ihnen helfen konnte quasi.
Ihre Antwort auf meine Frage ist allerdings sehr sehr schwach.

Und bitte bleiben Sie friedlich.
Sie leben in Freiheit, und ich möchte, dass das so bleibt. Dies ist eine wesentliche Eigen- und Errungenschaft unseres tollen Landes, seiner Staatlichkeit und der Mehrheit seiner Menschen.

Offensichtlich haben Sie den Schuss nur noch nicht gehört. Lesen Sie doch einfach mal in der angesehenen Märkischen Allgemeinen die Wahlanalysen von klugen Leuten nach. Auch in den tiefergehende Berichten von FAZ bis Spiegel können Sie die Erkenntnis nachlesen, dass AfD-Wähler überwiegend inzwischen „das System“ ablehnen usw. usf.. Die Politik beginnt gerade zu begreifen, dass diese Menschen auch mit sozialpolitischen Maßnahmen oder sonstigen Ausgleichsmaßnahmen nicht mehr zurückzuholen sind! Je nach Lesart gibt es in Ostdeutschland damit zwischen 10 und 25 Prozent an Menschen, die das demokratische System am liebsten sofort abschaffen möchten.

Dass die Grünen und Umweltschutz bei vielen AfD-Wählern ein echtes Feindbild sind, kann Ihnen auch jeder Politikwissenschaftler bestätigen.

Der SWR berichtete neulich eine wissenschaftliche Analyse, wie ähnlich die heutige Situation der von 1933 ist und resümierte, dass es eigentlich nur noch ein paar Funken braucht, um alles in Rutschen zu bringen. Wenn man noch mehr Ostbürgern nun mit dem Argument Klimawandel, welchen diese als reine Erfindung der Grünen ansehen, das Leben noch schwerer macht, dann dürfte dies ein solcher Funke sein.

Dass ein nüchterner Hinweis auf diese Zusammenhänge einem nun schon den Vorwurf der AfD-Affinität (inklusive verbalem Schaum vor dem Mund) einbringt, bestätigt im übrigen nur noch, wie sehr viele Linke etc. längst mit unerträglicher Arroganz zu dieser Polarisierung beitragen und offensichtlich alles außerhalb der eigenen Echokammer mundtot gemacht werden soll. Ihre Worte zur Freiheit wirken da nur noch wie ein Hohn und klingt dann doch eher ähnlich dem, was die AfD darunter versteht. Beides lehne ich dankend ab.

Erfreulicherweise haben das aber ja die meisten Kommentatoren hier schon durchschaut. 😉

Was ist denn das für eine sektiererische „Argumentation“ mit Unterstellungen? Und dazu noch jemanden in AfD-Nähe rücken… (kopfschüttel)

Ich komme sicher zu einer anderen Schlussfolgerung als der Realist, da für mich der ÖPNV-Ausbau nur die Lösung des Problems sein kann und durch einen attraktiven und bevorrechteten ÖPNV der MIV zurückgedrängt werden muss – der Umwelt zuliebe. Aber das, was Sie hier anführen, hat Realist weder geschrieben noch (mM) gemeint. Und – wenn es auch einige gern verdrängen – der Umweltschutz hat auch eine soziale Komponente. Ein gegeneinander Ausspielen ist da kontraproduktiv (um mal dieses Wort zu benutzen). Außerdem: Die sozial Schwachen sind wohl eher nicht das Problem, wenn es um Umweltzerstörung geht…
Wie man freundlich diskutieren kann, zeigen die Antworten von Robert Merz.

Ich habe lange auch geglaubt, dass der ÖPNV die Lösung ist! Wenn ich aber nüchtern durchrechne, wie viel Geld nötig wäre, um allein die vorhandenen Systeme für eine Verdoppelung der Fahrgastmengen zu ertüchtigen – mit jahrelangen Bauarbeiten, Streckensperrungen usw. -, dass am Bau längst Vollbeschäftigung herrscht, und wie lange dies alles dauern wird… Dann kann ich mir ausrechnen, dass man mit dem möglichen Tempo bis 2030 durch den ÖPNV-Ausbau viel zu wenig CO2 einsparen wird. Daher halte ich den aktuellen Hype um den ÖPNV-Ausbau genauso für illusorisch, wie das Hoffen auf die schnelle Einführung von umweltfreundlichen Autos oder dass die Hamburger bei dem hiesigen Wetter alle zu Radfahrern werden.

Die Klimaziele sind realistisch nur mit anderen sehr harten Einschnitten in das Leben aller Bürger einzuhalten. Es liegt aber leider in der Natur der Sache, dass solche Einschnitte vor allem die kleinen Leute und die Mittelschicht hart treffen werden. Wer z.B. noch 20 Jahre seinen Hauskredit abbezahlen muss, wird schon durch 100 Euro monatliche Mehrkosten für Mobilität in den Ruin getrieben. Dabei hat die Politik jahrelang Betongold als Altersvorsorge empfohlen …. Was passiert, wenn das plötzlich tausende Kreditnehmer gleichzeitig trifft? Und von dieser Art gib es dutzende Bereiche, die durch echten Klimaschutz alle parallel betroffen wären. Die Politik ist schon in weitaus ruhigeren Zeiten davor zurück geschreckt, solche existentiellen Konflikte zu gestalten, denn ein Gegeneinander Ausspielen (wie es links und rechts außen längst tun) würde in der Tat zu einer Situation führen, für die das Wort „kontraproduktiv“ noch sehr harmlos ist.

Ich befürchte, dass die Politik momentan vorwiegend deshalb so begeistert von Bahnausbau redet, weil sie für diese komplizierten Probleme und Domino-Effekte nur unbequeme Antworten hat – aber nicht, weil irgendjemand (außer ein paar grünen Idealisten) wirklich glaubt, dass man den ÖPNV schnell so gut ausbauen könnte, dass er wirklich bis 2030 in Deutschland den Autoverkehr zu zwei Dritteln ersetzen würde.

Ich habe nichts dagegen, wenn man in MeckPom auf dem Land mit dem Auto fährt.
Das bedeutet aber nicht, dass man damit auch bis zum Hamburger Jungfernsteig fahren muss.

Gute Regionalverbindungen
und P+R-Plätze an den außerhalb gelegenen Stationen,
dann kommt man auch von jedem Dorf in MeckPom
gut zum Arbeitsplatz in Hamburg,
ohne dort Straßenstau und verpestete Luft zu produzieren.

Der Speckgürtel einer Großstadt ist genau der Bereich,
wo die Mieten auch schon sehr hoch sind,
weil da gute Wohnqualität herrscht
und deshalb die Gutverdiener wohnen.

Erst im Bereich außerhalb der S-Bahn-Linien,
wo schlechter ÖV ist,
und deshalb das Wohnen weniger attraktiv
sind die Mieten deutlich geringer.

Warum Menschen mit dem Auto fahren? Weil sie das über Jahrzehnte gelernt haben bzw. verführt wurden, weil sie aufgrund von Siedlungsstrukturen wenig oder unattraktive Alternativen haben, weil es (gefühlt) günstiger, sicherer, bequemer ist, weil es sowieso bei ihnen vor der Tür steht. Die Verkehrswende gelingt nur mit der (zügigen) mutigen Stärkung der anderen Verkehrsoptionen und dem (zügigen) mutigen Abbau der politischen Vorfahrtsschilder, die der MIV seit Jahrzehnten im Grossraum Hamburg hat, nicht mit Kopfschütteln, Beschimpfen oder dem Appelieren an Vernunft und Logik.

Warum ich noch mit dem Auto fahre? Weil ich bei Fahrten mit dem HVV immer wieder überfüllte Busse und Bahnen erleben durfte, längere Strecken stehen musste und des öfteren völlig vergrippte oder sehr übel riechende mitfahrende Leute ertragen durfte (Schweiss, Urin, Knoblauchfahne ect…)
Nein, danke… in meinem eigenen Wagen darf ich sitzen und muss keine unzumutbaren Gerüche oder fiese Viren um mich herum ertragen!!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert