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U-Bahn-Strecke wird ab Januar mehr als ein Jahr lang dicht gemacht

Pendlerinnen und Pendler müssten deutlich mehr Zeit einplanen. Nach Ersatzbus-Chaos im Oktober soll der provisorische Busverkehr dieses Mal besser laufen – dank spezieller Ampelschaltungen. Die Vollsperrung ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch kommt.
Christian Hinkelmann
Der Rohbau für den neuen Tunnelbahnhof von U2 und U4 an der Horner Rennbahn steht bereits.
Der Rohbau für den neuen Tunnelbahnhof von U2 und U4 an der Horner Rennbahn steht bereits.
Foto: Jan Sieg / Hochbahn

Die täglich rund 90.000 U-Bahn-Fahrgäste im Hamburger Osten dürften den vergangenen Monat noch gut im Gedächtnis haben: „Chaotische Zustände“ nanntes es die einen. „Traumatisch“, die anderen. Und „leider nicht optimal“, die Hochbahn.

Wir erinnern uns: Damals sperrte das Verkehrsunternehmen die Strecke der U-Bahnlinien U2 und U4 drei Wochen lang zwischen Berliner Tor und Hammer Kirche wegen Gleisbauarbeiten. Weil dabei aber offenbar eine parallele Straßenbaustelle am Berliner Tor nicht ausreichend berücksichtigt wurde, blieben die Ersatzbusse im Stau stecken. Die Folge: Völlig überfüllte Busse, die für die zwei Kilometer lange Strecke bis zu 50 Minuten brauchten, so berichteten es zumindest zahlreiche Fahrgäste in den sozialen Netzwerken.

Dementsprechend groß dürfte die Angst bei manchem Fahrgast sein vor dem, was die Hochbahn ab Januar plant. Dann soll nämlich die hochbelastete Strecke im Hamburger Osten in zwei Etappen – mit einer kurzen Pause zwischendrin – mehr als ein Jahr lang dicht gemacht werden. Genauer gesagt: 13 Monate.

Die erste Vollsperrung soll gleich zu Beginn des kommenden Jahres am 2. Januar starten und zehn Wochen lang bis zum 9. März dauern. Sie betrifft den Abschnitt zwischen den Haltestellen Hammer Kirche und Horner Rennbahn. Nach zwei Monaten Verschnaufpause folgt dann im Mai die zweite Vollsperrung zwischen den Stationen Rauhes Haus und Legienstraße. Ganz elf Monate lang, bis März 2024 werden dort keine Züge fahren.

Und wie schon im Oktober sollen es bei beiden Vollsperrungen Ersatzbusse richten – dieses Mal aber mit mehr Kapazität und Priorität als im Oktober.

Auf eine U-Bahn kommen drei Busse

Bei der ersten U-Bahn-Sperrung ab Januar will die Hochbahn zu jeder ankommenden Bahn drei Gelenkbusse bereitstellen, die dank spezieller Ampelschaltungen möglichst schnell zum Ziel kommen sollen ­– so zumindest der Plan des Verkehrsunternehmens auf dem Papier. Acht Ampeln wurden dazu vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer entsprechend umgerüstet.

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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8 Antworten auf „U-Bahn-Strecke wird ab Januar mehr als ein Jahr lang dicht gemacht“

Man sollte zusätzlich von Mümmelmannsberg und Billstedt aus Expressbuslinien, die den Namen verdienen (ohne Halt), über die B5 zum Hauptbahnhof anbieten. Ob es so schneller ginge, weiß ich nicht. Hinge sicherlich sehr von der Tageszeit und dem Wochentag ab. Aber bequemer wäre es allemal!

„Darüber hinaus empfiehlt das Verkehrsunternehmen allen betroffenen Fahrgästen, sich mit den regulären Buslinien X32, 23, 213 und 260 zum U-Bahnhof Wandsbeker Markt durchzuschlagen und von dort aus dann per Bahn in die Innenstadt zu fahren.“
Tja, gäbe es die S4 schon, dann könnten wunderbar die Fahrgäste des Billstedter Inselbetriebs nach S Tonndorf gebracht werden, auf kurzem und direktem Weg.
Die Verkehrspolitik der letzten Jahrzehnte fällt uns immer wieder auf die Füße, in jeder Hinsicht.
(Dann wirkten sich übrigens auch die Umbauarbeiten am Berliner Tor auf die S4-Fahrgäste nur so aus, wie die heute auf die S1. Dann müsste es keine solche Einschränkungen geben, wie im kommenden Jahr – und schon in etlichen Jahren zuvor – auf der RB81.)

Das könnte man auch jetzt machen. Allerdings braucht man mit 23 oder 213er von Billstedt aus 21 bzw. 18 Minuten nach Wandsbek Markt, mit 27 und 29 26 bzw. 21 Minuten nach Tonndorf. Das ist also nicht unbedingt schneller. Und mit dem 213 kann man in 24 Minuten auch an der Wandsbeker Chaussee sein und dort in die S-Bahn einsteigen.

Insofern bietet Tonndorf, egal ob mit oder ohne S4, zwar eine zusätzliche Möglichkeit die Massen zu verteilen, aber kürzer oder direkter ist es nicht.

Ich meinte nicht die regulären Buslinien, die nie auf dem geraden Weg fahren, sondern einen extra SEV-Pendel nur zwischen S Tonndorf und U Billstedt auf gerader Hauptstraße und ohne Zwischenhalte. Das wäre erheblich schneller. Aber ohne einem attraktiven und stabilen 10-Minuten-Takt auf meiner Bahnlinie ist das nicht möglich. Deshalb geht das unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht und erst recht nicht bei einer auf durchgängig Halbstundentakt ausgedünnten RB81 im kommenden Jahr. Da müssen schon die „eigenen“ Fahrgäste irgendwie untergebracht werden.

Dann kann man allerdings die Leute auch gleich zur U Burgstraße oder U/S Berliner Tor fahren (siehe Kommentar von Fräulein Tochter). Das ist in etwa genauso weit und im Gegensatz zu Tonndorf auch schon in die richtige Richtung. Und die Anschlüsse sind besser als ein 10 Minuten-Takt.

Das darf die Politik eigentlich nicht zu lassen und sollte ein Stopp setzen.
Keine Vollsperrung dieser wichtigen Strecke.
Je ein Gleis muss offen bleiben.
90-100.000 Pendler*Innen auf dieser Strecke – das ist unzumutbar.
Ich denke: Da gibt es bestimmt andere Lösungen.
1. Weichen einbauen weit vor und nach der Baustelle und eingleisig fahren.
2.Das geht in Europa auf vielen Schienenbaustrecken.
Es wird in unseren nachbarstaaten immer unter dem Rad saniert, gebaut, verändert.
Die Schweiz hat vor 20 Jahren einen ganzen Hauptbahnhof modernisert, umgebaut, erneuert, und kein Zug viel aus, kein Zug hatte Verspätung.

Was gäbe es für einen Aufschrei, wenn die B5 nach Bergedorf vor Billstedt für 1 Jahr komplett gesperrt würde.
Die „Bild“ würde sofort den Rücktritt des Verkehrssenators fordern.
Das gilt auch für die Horrorpläne des Bundesverkehrsministers: Jetzt plant die DB eine komplette Streckenstilllegung Hamburg – Berlin für 5 Monate in 2025.

Also ich glaube, dass sich die Planer*innen schon intensiv Gedanken gemacht haben, wie man hier am besten vorgeht. Zum Ruf nach dem Einschreiten der Politik vielleicht der Satz der Woche zu einem ähnlichen Thema von Martin Mützel (VCD Niedersachsen). „Leider ist Physik nun einmal keine demokratische Veranstaltung. Wenn etwas nicht klappen kann, dann klappt es nicht – auch dann nicht, wenn ein Gremium mehrheitlich beschlossen hat, dass es zu klappen hat.“ Daher ist auch der Vergleich zwischen Äpfel und Birnen (wahlweise die Schweiz als auch die B5) müßig.

warum das heutzutage alles so lange dauert; Beim Bau der U1 richtung Wandsbek wurde doch in den sechziger Jahren am Berliner Tor unter laufenden Rad gebaut.
Ansonsten: die Verzögerungen betragen pro Monat 40min x20 Arbeitstage = 13 Stunden pro Monat; es sind dann 143 Stunden in 11 Monaten.

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