Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

U-Bahnlinie U5: Trassenvariante durch Altona ist vom Tisch

Dicke Überraschung bei der geplanten neuen U-Bahnlinie U5: Die ursprünglich angedachte Trassenvariante durch Altona und Ottensen ist vom Tisch. Dafür haben die Planer eine neue mögliche Streckenführung ins Rennen geschickt. Das gab Bürgermeister Scholz heute bekannt.
Christian Hinkelmann
Fotomontage: Ein Zug der Linie U5 Richtung Arenen
Fotomontage: Ein Zug der Linie U5 Richtung Arenen
Foto: Christian Hinkelmann

Die U-Bahn-Ausbaupläne des Hamburger SPD-Senats werden knapp drei Monate vor der Bürgerschaftswahl konkreter. Heute haben Bürgermeister Olaf Scholz und Hochbahnchef Günter Elste aktuelle Ergebnisse vorgestellt – und die bergen eine dicke Überraschung.

Es geht um die geplante neue U-Bahnlinie U5, die von Bramfeld und Steilshoop durch die Innenstadt bis nach Osdorf und Lurup führen soll und bei der unter anderem eine Trassenvariante über Altona und Ottensen angedacht war. Doch diese Führung ist jetzt vom Tisch. Der Grund: Mögliche Kannibalisierungseffekte mit der S-Bahn, heißt es.

Stattdessen soll die U5 jetzt in jedem Fall über die Grindelallee bis zum Siemersplatz führen. Von dort soll die Strecke entweder über Hagenbecks Tierpark bis zu den Arenen und nach Osdorf führen (Nordvariante) oder es soll an der Hoheluftbrücke ein Abzweig entstehen, der dann über Eimsbüttel und den geplanten Fernbahnhof Diebsteich (Altona Nord) Richtung Osdorf und Lurup führen soll (neue Mittelvariante).

Und auch im Hamburger Osten ist eine zusätzliche Trassenvariante zwischen der City und Steilshoop ins Spiel gekommen, die über Barmbek führen soll.

„Mit beiden Varianten können viele tausend Hamburger erstmalig einen direkten, bequem zu Fuß erreichbaren Schnellbahnanschluss erhalten. Insbesondere in den Stadtteilen Steilshoop und Osdorfer Born kann die Schnellbahn die Attraktivität der Stadtteile stärken und durch eine direkte und schnelle Anbindung an die Hamburger Innenstadt aufwerten“, so Verkehrssenator Frank Horch.

Auch die bereits bestehenden U-Bahn-Linien sollen nach Angaben des Sen…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Wird bald abgerissen: Der Regionalbahnhof Rahlstedt in Hamburg.

Bahnhof Rahlstedt bis zu zwei Jahre lang dicht

Züge sollen knapp einen Kilometer entfernt an einer provisorischen Station halten. Grund ist der Bau der S-Bahnlinie S4. Gestern Abend stellte die Bahn ihre Baupläne für den zweiten S4-Streckenabschnitt zwischen Wandsbek und Rahlstedt vor. So sieht der aktuelle Zeitplan aus und das müssen Fahrgäste wissen.

Sieht digital aus – funktioniert aber mit viel Handarbeit: Eine neue Störungs-App im HVV.

Reaktion auf HVV-App-Mängel: Handarbeit statt Digitalisierung

Weil die HVV-App Verspätungen und Ausfälle bis heute nur lückenhaft meldet, hat der Kreis Herzogtum Lauenburg jetzt selbst die Initiative ergriffen und eine App programmiert. Statt digitaler Vernetzung setzt sie auf Handarbeit. Interview mit dem Verantwortlichen über eine eigenwillige, aber schnelle Problemlösung für Fahrgäste.

Das historische Bahnhofsgebäude war beim NAHVERKEHR HAMBURG-Ortsbesuch noch weit entfernt von einem Zustand, der auf eine baldige Fertigstellung hoffen lässt.

Bahnhof Pinneberg: 20 Jahre Warten auf Besserung

Seit 2005 laufen die Planungen und der Bau zur Modernisierung des Bahnhofs in Pinneberg. Eigentlich sollte der Umbau längst fertig sein, doch die Arbeiten verzögern sich immer weiter. Inzwischen rechnet die Bahn mit einer Fertigstellung nicht vor 2025. So sieht es dort aktuell aus ¬und so sollte es längst aussehen.

21 Antworten auf „U-Bahnlinie U5: Trassenvariante durch Altona ist vom Tisch“

Ein zusätzlicher Tunnel für die U5 zwischen Hauptbahnhof und Jungfernstieg wäre in jedem Fall nötig. Die U5 soll automatisch fahren und die U2 und U4 nicht. Außerdem ist der Tunnel mit U2 und U4 ausgelastet und wäre kein Platz mehr für die U5 auf den Gleisen der U2 und U4. Es geht nur um die Frage, ob man den kurzen Haltestellentunnel am Hauptbahnhof-Nord nutzt. Außerdem ist die südliche Haltestellenröhre nicht angeschlossen und müsste dafür der Wallring eine große Baugrube erhalten.

Unabhängig von der Diskussion „Hbf Nord oder nicht“:
Ich kann mir schon vorstellen, dass auch irgendwann die U2 und U4 auf Automatikbetrieb umgestellt werden könnten, wenn die Erfahrungen auf der U5 positiv ausfallen. Bei U2 und U4 handelt es sich ja auch um Strecken, die nur an wenigen Stellen an die Oberfläche treten und daher nur begrenzt den störenden Einflüssen der Außenwelt ausgesetzt sind. Außerdem soll die U5 nach meinem Wissen im gleichen Profil gebaut werden, sodass auch deren Fahrzeuge dort fahren könnten. Die DT4 kommen ja auch langsam „in die Jahre“ (zumindest die wohl nicht mehr für die E-Ertüchtigung vorgesehenen < Nr.141) und müssen ersetzt werden.
Auf der Nostalgielinie und auf der längsten U-Bahn der Welt werden wohl immer Fahrer fahren, da dort mehr als nur "Tunnelblick" gefragt ist.

Ich verstehe nicht wieso man die U2/U4 am HBF Nord mit dem Geistertunnel nicht Anfahren kann, zur Not sollen sie die Haltestelle (Lange Reihe) weiter richtung Krankenhaus St. Georg verlegen das eine entsprechenende Kurve in den Hauptbahnhof Nord möglich ist ohne das evtl. irgendwas im Weg ist.

Den diese Variante wäre am besten und am Jungfernstieg kann sicher ohne Probleme aus gefädelt werden Richtung Dammtor dann.

Außerdem würde man wieder sehr viel Geld sparen den ein Aufzug umbauen ist günstiger als ein weiterer Tunnel zwischen Hauptbahnhof und Jungfernstieg.

@ R.Buntenschön: „…Denn noch weiss man eben nicht exakt, was beides kosten wird, da beides erst mit der Genehmigungsplanung (ca. 2016) verlässlich errechnet werden kann…“
Einspruch. Denn auch nach der Genehigungsplanung kennt man noch lange nicht alle Kosten. Einigermaßen verlässlich geht das nun mal erst gegen Ende der Baumaßnahme.

@josef @R.Butenschön

Sie beide widersprechen meinen Aussagen nicht, eher ist das Gegenteil der Fall. In Stuttgart wurde Stuttgart 21 trotz aller Proteste eben nicht gestoppt und In Hamburg hätte eine begonnene Stadtbahn auch nicht gestoppt werden müssen, es sei denn der Bürger – meister hätte sie aus persönlicher Abneigung gestoppt. Das ist aber ein besonderer Fall.

Und die Planungszeit der U 4 sechs Jahre Überlegung und vier Jahre für Genehmigung und Bau bestätigt genau meine Aussage, dass man, wenn man will, auch heute noch recht zeitnah bauen kann. Denn die sechs Jahre Überlegung hätte man drastisch verkürzen können und bei der U 5 überlegt man ja schon.

Der Flughafen Berlin ist übrigens genau das Beispiel, wer unfähig ist, nämlich die Politiker, der Flughafen ist laut aller Gutachter am falschen Ort (Schönefeld statt Sperenberg) und durch die Unfähigkeit der Regierenden in Berlin und Brandenburg deckungsgleich mit dem Vorsitz im Aufsichtsrat bisher so kläglich gescheitert, nicht durch Einsprüche von Bürgern.

Und dass der Senat eben doch Luftschlösser verspricht, sieht man doch an dem bis zur nächsten Wahl für die drittnächste Legislaturperiode vorgesehenen U Bahn Versprechen. Und da läßt sich sogar die Volksverdummung nachweisen, was wurden denn schon alles für U Bahnstrecken versprochen, an die sich zumindest im Rathaus schon lange niemand erinnert. Und was passiert übrigens, wenn sich dann Mehrheiten ändern, wird dann der Bau der U Bahn gestoppt, wie es in Steilshoop sogar ohne Regierungswechsel erfolgte?

@Werner Klingbiel: Unsinn. Die U4 wurde 2002 in ersten Konzeptstudien angedacht und erst 2008 wurde der Bauauftrag erteilt. Eröffnung war 2012. Auch die Autobahnen benötigen viele Jahre Planung. Planungsarbeiten müssen ggf. auch ausgeschrieben werden. Das ist generell in Deutschland alles noch langsamer geworden und seien wir ehrlich: überstürzte Planung bringt auch nichts. Dann hat man Probleme wie beim BER oder Stuttgart21. Auch der Münchner Stamstreckentunnel hat schon einige planerische Verzögerungen erlebt und auch im Ausland wird es gern mal Monate oder Jahre später….

Die baulichen Optimierungen der M5 kamen OHNE Planfeststellungsverfahren aus und waren daher natürlich viel schneller umsetzbar.

Beachten Sie auch, dass „nebenbei“ noch zwei S-Bahnprojekte gebaut werden und der Senat momentan wohltuend realistisch keine Luftschlösser verspricht. Denn noch weiss man eben nicht exakt, was beides kosten wird, da beides erst mit der Genehmigungsplanung (ca. 2016) verlässlich errechnet werden kann. Bei der S4 ist außerdem noch unklar wieviel der Bund trägt. Planerisch werden alle drei Projekte Horner Geest, Grasbrook und Bramfeld um 2020 baureif sein und wenn die S4 z.B. als nationales Schienenprojekt finanziert würde, könnte Hamburg erstmals wie die Südländer das schon seit 30 Jahren machen, mit mehreren Projekten ins Rennen um die Fördermittel gehen und auch wesentlich shneller nach Bramfeld bauen. Würde der Senat das aber heute versprechen, würde die Opposition noch mehr die Fassung verlieren und das zurecht als ungedeckte Schecks anprangern.

Der nächste Senat kann aber sehr wohl noch vor der Sommerpause 2015 für Horner Geest und Grasbrook die Vorentwurfsplanung vergeben und dafür sorgen, dass zum Ende der Regierungszeit schon gebaut wird. Bramfeld könnte ab Ende 2015 in der Vorentwurfsplanung sein.

MfG
R.Butenschön

@W. Klingbiel: „Und auch mit der Stadtbahn hätte man beginnen können, wenn man gewollt hätte, zumindest den Betriebshof.“
…und dann hätten CDU und Grüne die Scheidung eingereicht und womöglich eine Alster-Bürgerinititative den Mob angestachelt zu protestieren á la Stuttgart. Der Senat hätte dann gesagt: Och wir bauen die Stadtbahn nun lieber doch nicht mehr. Wie doof hätte die Stadt dann dagestanden mit ihrem schon gebauten Betriebshof. Ohne Bahn. Und ohne Schienen. Der Aufschrei des Bundes der Steuerzahler wäre dann sehr laut und sehr berechtigt gewesen. DESwegen baut man erst, wenn alle wichtigen Details geklärt sind. Wo eine Baumaßnahme hinführt, wenn vor einer gewissen Planungsreife Zahlen und Fertigstellungsdatum als Fakten genannt werden, hat ein Konzerthaus an der Elbe ja schon eindrucksvoll gezeigt.

Und solch woklige Verwörungstheorien bezüglich Planfeststellungsverfahren und etwaiger Gerüchte darüber überlassen wir lieber dem Papierkorb. Oder der Bildzeitung, die kann ich wenigstens ignorieren.

Ich frage mich ja, wie man die U5 durch die Innenstadt führen will. Eine Nutzung der vorhandenen Bahnsteigkanten am U-Bahnhof Jungfernstieg dürfte nicht möglich sein. Und Alternativrouten sind schwierig, da der Untergrund dort bereits durchlöchert ist wie ein Schweizer Käse.
Bleibt eigentlich nur, noch tiefer zu bohren oder die Linie vom Hbf ohne Zwischenhalt direkt zum Stephansplatz zu führen.

Ich mag die Pläne der U5. Interessant wäre eine Anbindung vom neuen zukünftigen Bahnhof Altona Nord, schön das dies direkt in die Planungen einfließt.

Das mit den Planungszeiten und der Verfahrensdauer der Genemigung ist doch bei ÖPNV Maßnahmen ein gerne gestreutes Gerücht. Warum wurde denn die Stadtbahnplanung solange verzögert, dass die Planfeststellung erst kurz vor der Kündigung der Koalition eingeleitet wurde, nicht vom Einsprecher jedenfalls. Und warum gab es trotz Baubeginn nie eine U Bahn in Steilshoop, sicher nicht wegen nie erfolgter Einsprüche. Wenn man eine Ostseeautobahn will, geht das von Planungsbeginn bis Verkehrsfreigabe in wenigen Jahren. Und wie war das mit der U 4 einschließlich Verlängerung zu den Elbbrücken? Wurde da wirklich viele Jahre planfestgestellt? Nein!Wenn man will kann ein Projekt vom Beschluß bis zur Baureife auch heute in höchstens drei Jahren durchgezogen werden. Wann begann man in Karlsruhe die Straßenbahn massiv ins Umland aber auch in der Stadt auszubauen, und wo fährt sie überall heute hin. Und warum plant man die U 5 nicht bis zur Planfeststellungsreife, wenn man sie wirklich bauen will? Und auch mit der Stadtbahn hätte man beginnen können, wenn man gewollt hätte, zumindest den Betriebshof. Aber man wollte doch gar nicht und hat sich geflissentlich an einem Einsprecher zerrieben. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg ! Alleine der Wille fehlt in Hamburg außer bei Busspuren, die doch auch sehr schnell durchgesetzt wurden, wo man wirklich wollte.

@Ahoberg: noch nie von den ewigen Planungszeiten in Deutschland gehört? Die S4 wurde 2011 auf den Weg gebracht und die Vorentwurfsplanung war 2013 oder so fertig. Jetzt läuft mit Hochdruck die Entwurfsplanung und da muss das erste Teilprojekt Ende 2015 fertig sein, weil die EU das so fordert. 2016 könnte die Planfeststellung beginnen und die wird bei den aufgeputschten Anwohnern mindestens bis 2017/18 dauern. Vorher darf nicht gebaut werden. Die Fernbahnstrecke wird praktisch nochmal abgerissen und darf nicht unterbrochen werden. Das dauert bis 2024. Armes Deutschland.

Die U4 und U5 sind jetzt da, wo die S4 in 2011 war. Der erste Abschnitt der U5 soll 2027 in Betrieb gehen und die U4-Verlängerungen bis 2023. Baubeginn ist nicht vor 2019.

Was ich bei der U5-Planung über die Grindelallee nicht verstehe, ist dass man einen der größten Arbeitgeber und Fahrgastmagneten der Stadt, das UKE, nicht anbindet. Stattdessen will man gezielt knapp dran vorbeifahren. Man könnte denken in den Planungsbüros sitzen nur Autofahrer.

Der Zweifel ist deshalb so groß, da die Verkünder dieser U5 Träumereibahn längst tod sind, wenn sie tatsächlich gebaut bzw. fertiggestellt werden sollte, außerdem wurde in den letzten 40 Jahren immer wieder etwas angekündigt, was dann doch nicht umgesetzt wurde. Und da der einzige Grund nicht eher als 2020 loszulegen, wohl in den Finanzen begründet liegen könnte, frage ich mich dann doch, warum nicht jetzt Geld in die Hand nehmen, wo doch die Zinsen so niedrig wie nie sind, wer weiß, wie das 2020 und später aussieht. Eine Planungszeit von 6 Jahren bei einem Projekt, daß kaum auf große Widerstände in der Bevölkerung stossen wird (genauso wenig wie übrigens die Stadtbahn, das Genörgel daran in Winterhude wurde maßlos übertrieben!) Und warum wird die S4 nach Ahrensburg nicht längst gebaut, da plant man schon seit den neunziger Jahren dran herum.

Ich verstehe die Kritik meiner Vorkommentatoren. Die U4, die nie gebaut wurde, usw.
Dennoch bin ich diesmal zuversichtlicher. Wo letzlich die U5 gebaut wird, Mitteltrasse, im Osten nun über die City Nord oder gleich über Bramfeld, überlasse ich den Planern, den ich zutraue, unter Annahmen über Kosten, Bevölkerung und Nutzerstrukter die optimale Trasse festzulegen, auch wenn sich manch einer es anders wünschte.
Ich halt die Initiative des derzeitigen Senats für unendlich wichtig. Umweltschutz, Verkehrsberuhigung, die Mobiltät einer rasant altenden Bevölkerung, der Zuzug von Ausländern, in deren Horizont ein Auto keine Rolle spielt, verlangen nach einer Verdichtung des attraktiven Schienennetzes. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes höchste Eisenbahn, die Weichen (um im Metier zu bleiben) jetzt zu stellen. Ich habe nur Angst, daß Geld in fonds perdu abfließt, wie in Wohltaten für Leute, von denen man sich wählen lassen will. Aber vielleicht hat diese U5-Planung die Qualität, die damals überraschend für die Öffentlichleit Bm. Vorscherau mit der Hafencity vorgelegt hat.

Eine U-Bahnstrecke wird selbstverständlich in ETAPPEN ERÖFFNET wenn man will sogar Station für Station. Und damit fährt nicht 2040 sondern schon 2025 oder 2026 die U-Bahn bis Bramfeld. Aber der Bürgermeister sollte das mal klarstellen und nicht von 2040 schwadronieren.

Die Strecke unter Winterhude kommt dann anschließen aber wenn der Senat schlau ist dann baut er als zweites erstmal den Anschluss von Osdorf bis Stellingen oder Emilienstraße und auch das ist bis 2030 zu schaffen und nicht 2040 wie unkundige Journalisten den Wahlkämpfern nachplappern.

Und von wegen die Straßenbahn ist ja so viel schneller zu bauen: Machbarkeitsstudie, Entwurfsplanung und Genehmigungsplanung dauern auch mindestens vier Jahre und dann kommt das Planfeststellungsverfahren wo alle NIMBY-Bürger dann klagen und eine Arbeitsbeschaffungsprogramm für die Hamburger Rechtsanwälte schaffen. In manchen Städten dauert sowas mehrere Jahre unter günstigeren Bedingungen. In Hamburg müssten hunderte von Bäumen gefällt werden und Parkplätze verschwinden und Fahrspuren gesperrt werden. Volksabstimmung garantiert und die muss man auch erst abwarten. Auf der einzigen sofort sinnvollen Stadtbahnstrecke der M5 nach Niendorf reißt niemand die Straße auf, solange das die Umleitung für die A7-Bauarbeiten ist. Vor 2024 würde in Hamburg keinesfalls die ersten Schienen für eine Straßenbahn verlegt. Alles andere ist Wahlkampf.

Was ich nicht verstehe:
Jetzt sagt der Senat, er meint es ernst mit der U5 (zumindest scheint es so), da wird hier losgemeckert, als ob das Wasser aus der Alster gelassen weden soll. Zugegeben: Politikerworten kann man nicht wirklich trauen. Aber dass eine U5 nunmal ein größeres Projekt ist, was mehrere Legislaturperioden dauert, ist ja nix Neues. Irgendwie muss man es angehen. Und das, was man jetzt so aus dem Rathaus hört, lässt mich zumindest hoffen, dass es allmählich konkreter wird.

Die Führung über die Grindelallee ist auf jeden Fall die bessere Alternative als über Altona (was nicht heißt, dass Altona -wie viele andere Stadtteile auch- nicht trotzdem eine zusätzliche U-Bahn braucht). Allerdings sollte der Hauptbahnhof bei der U5 außen vor gelassen werden. Da ist es eh schon zu eng.

Am besten man schraffiert das Hamburger Stadtgebiet und erklärt jeden Strich als eine geplante U Bahnlinie, die aber nie gebaut wird und auch nie geplant war, aber zur nächsten Wahl aus jedem der in der Nähe eines Schrafurstriches einen Wähler der eigenen Partei machen soll. Ergänzend redet man von U Bahnfahrzeugen, die nach Harburg als Hochflurstadtbahn fahren könnten, schreibt aber ganz andere Fahrzeuge aus. Dabei ist auch diese Idee Jahrzehnte alt, hat aber die Politik bis heute nur zu Wahlkampfzwecken bewegt. Leider sind die Grünen auch nicht besser. Vielleicht hätte man sich zu Zeiten der Mitregierung statt um Autobahndeckel und Schulreformen auch um das grüne Grundthema: grüner, elektromobiler Verkehr, kümmern sollen. Aber das hat man trotz zuständiger Senatorin geflissentlich unterlassen. Für wie dumm läßt sich die Hamburger Bevölkerung eigentlich seit Jahrzehnten bis heute verkaufen? In Nürnberg und München und auch im Ruhrgebiet wußte die Bevölkerung die endgültige Stillegung der Straßenbahn zu verhindern und so kann man die noch bestehende Infrastruktur heute wieder ausbauen. Aber Hamburg ist zwar frei und hanseatisch, aber offenbar nur für Handel, Gewerbe und Industrie und sei sie in Stuttgart. Für den Bürger hat die Politik nichts übrig, ein wahrliches Armutszeugnis.

Und noch was:
Die Variante über Altona wird verworfen weil (wörtlich):
„südliche Führung aufgrund verkehrlicher Wechselwirkungen mit der S-Bahn verworfen“
(Zitat auf Seite 10 http://www.hamburg.de/contentblob/4410680/data/lpk-20141125.pdf )

Aha ?!?
Was für eine (aus meiner Sicht dort wirklich schwachsinnige) Wechselwirkung hat denn eine U- / S-Bahn-Übergangsstation an den Elbbrücken dann bitte ????
Sinnvoll um vom Harburger Ast die letzten Stationen zum Jungfernstieg / Hauptbahnhof dann mit der U-Bahn statt mit der S-Bahn zu fahren ?
Sinnvoll, damit die U4 hoffentlich irgendwann mal einen Hauch eines wirklich guten Kosten-Nutzen-Verhältnisses bekommt?
Also um extra dort noch einmal umzusteigen mit zusätzlichem Zeitverlust und das dann noch nicht einmal durch ein bahnsteiggleiches Umsteigen um letzendlich das gleiche Ziel wie mit der S-Bahn zu erreichen.
Aber eine U-Bahn nach Altona ist nicht sinnvoll ?? Aha !!!

Aus meiner Sicht ist das Argument einer Wechselwirkung mit der S-Bahn überhaupt gar kein Argument gegen eine U-Bahn-Variante über Ottensen, Altona und Neustadt, denn diese dicht besiedelten Stadtteile würden durch eine U-Bahn deutlich besser an den Nahverkehr angeschlossen werden !

Aber auch schon die U4 hat man ja ohne jegliche Haltestellen rund 3 Km lang mitten durch die dicht (zumindest am Tage) bevölkerte Hamburger Innenstadt einmal komplett darunter durch gebaut. Naja, aber das ist eine andere schw……sinnige Geschichte. Aber man kann alles mit allem begründen, wie der Wind in der Politik halt gerade weht !

Habe mir gerade mal das neuste Konzept angeschaut
(LINK: http://www.hamburg.de/contentblob/4410680/data/lpk-20141125.pdf )

und es wird eigentlich jedem sofort wieder klar, Hamburg braucht nicht nur eine U5 mit der man ggf. dann versucht alles abzudecken, sondern mindestens eine U5 (!) UND (!) eine U6 !

Nochmal kurz ein Konzept, wie ich mir SINNVOLLE U-Bahnstrecken für Hamburg bis 2040 vorstelle:

LINK: https://mapsengine.google.com/map/viewer?mid=ztSS82bQq0G0.k17N4XkjuDOM

Und die ganz große „dicke Überraschung“ kommt dann alsbald direkt nach den Wahlen – selbst beim Wahlsieg der SPD – !

Dann sind auch alle anderen (übriggebliebenen) Konzepte wieder ganz schnell vom Tisch und man beschäftigt sich wieder mit der Stadtbahn, weil man mal wieder zur Abwechslung feststellt, dass diese doch günstiger sein könnte oder mal wieder mit dem noch besseren Ausbau des Busnetzes zum „modernsten“ im ganzen Universum oder irgendeinem ganz anderen Schwachsinn – bis zur nächsten Wahl dann wieder !
Olympia könnte so ein Quatsch im Übrigen dann sein (Geld raus hauen ohne Ende für gerade mal 14 Tage, den Wohnungsmarkt weiter damit anheizen ohne den so dringend benötigten sozialen Wohnungsbau zu betreiben und dann wieder das Geld einsparen bei wirklich allem Notwendigen) !!!

Die letzten 40 Jahre haben es gezeigt, Steilshoop wartet, Lurup und Osdorfer Born warten, Bramfeld wartet und auch Hoheluft und Lockstedt warten und warten und warten und…………………………………..

„… . Die Umsetzung des Gesamtkonzepts ist bis 2040 möglich“. Das sagt doch schon alles! Keines dieser „Projekte“ wird JEMALS umgesetzt werden, die in der Zwischenzeit anfallenden 6 (!) Legislaturperioden mit ihren zu erwartenden verschiedenen Landesregierungen und unterschiedlichen Vorstellungen werden dies zu verhindern wissen. Die Hamburger Landespolitik sollte endlich Farbe bekennen und zugeben, dass KEINE der Parteien wirkliches Interesse an einem effizienten Ausbau des Hamburger ÖPNV hat, sonst hätte es wohl schon längst eine tragfähige und PARTEIÜBERGREIFENDE Vereinbarung zur Entwicklung des Nahverkehrs in den nächsten Jahrzehnten gegeben. Am Ende wirds nichts, weder die U5 noch eine Stadtbahn kommen, und Steilshooper und Osdorfer eher mit nuklearbetriebenen, sich selbstrecyclenden Fahrrädern mit Autopilot zur Arbeit fahren als jemals ein
„Zurück bleiben, bitte“ in ihren eigenen Stadtteilen hören. Schlimm und peinlich für das Ansehen der ganzen Stadt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert