Es ist das größte Spektakel des Jahres für die Hamburger Mobilitätsbranche: In anderthalb Wochen treffen sich mehr als 10.000 Fachleute aus der ganzen Welt in den Messehallen, um über den öffentlichen Nahverkehr der Zukunft zu sprechen und die neuesten Entwicklungen und Lösungen der Branche anzuschauen.
„UITP-Summit“ heißt der Riesenkongress, der vom 15. bis 18. Juni in Hamburg stattfinden wird. UITP ist die Abkürzung für den Internationalen Verband des öffentlichen Verkehrswesens (Union Internationale des Transports Publics). Zeitgleich veranstaltet der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen auch noch seine Jahrestagung in Hamburg.
330 Aussteller aus über 110 Ländern sind mit dabei, 400 Rednerinnen und Redner beleuchten so ziemlich jedes Thema, das die Welt der Öffis zu bieten hat: von Digitalisierung, Elektromobilität, autonomen Shuttles und besseren Lösungen für Ticketverkauf und Passagierinformation über Schutz gegen Cyber-Angriffe, KI und Personalmangel, bis zu Gewalt im ÖPNV, das Sicherheitsgefühl von Frauen und gesundheitliche Vorteile beim Fahren von Bus und Bahn.
Hamburgs Verkehrsbranche bereitet sich außerdem seit vielen Monaten auf die Messetage vor und will 17 Leuchtturmprojekte präsentieren, die für die Hamburgerinnen und Hamburger zwar altbekannt, für die internationale Fachwelt hingegen neu sind: Etwa der geplante 100-Sekunden-Takt bei der Hamburger U-Bahn, den die Hochbahn an den Elbbrücken präsentieren will, Exkursionen zu den S4- und U5-Baustellen sowie Blicke hinter die Kulissen von Moia und hvv hop.
S-Bahn präsentiert neuen Ideenzug
Ferner will die Hamburger S-Bahn einen neuen Ideenzug präsentieren, in Harburg werden Personenzüge gezeigt, die sich per Tablet steuern lassen, in Rendsburg kann man sich über die neuen schleswig-holsteinischen Batteriezüge informieren und ganz nebenbei wird auf dem Kongress auch noch der 200. Geburtstag der Eisenbahn gefeiert.
Insgesamt also ein bunter Strauß an Themen für alle, die beruflich mit öffentlicher Mobilität zu tun haben. Und damit auch die breite Masse der Hamburgerinnen und Hamburger etwas von dem Spektakel mitbekommt, soll einen Tag vor Kongressbeginn, am Samstag, 14. Juni, auf dem Jungfernstieg ein großes Mobilitätsfest stattfinden – mit Musik, Schnitzeljagd, S-Bahn-Simulator, Verkehrskasper und Informationsständen der verschiedenen Verkehrsunternehmen.
NAHVERKEHR HAMBURG ist selbstverständlich auch auf dem UITP-Kongress dabei und wird von dort berichten – mit Hintergründen und kurzen Tageszusammenfassungen in unserem täglichen Rushhour-Newsletter (hier kostenlos anmelden).
Das sind die Highlights auf dem UITP-Kongress in Hamburg
Welche Highlights aus dem riesigen Programm sollten Sie auf dem UITP-Kongress unbedingt gesehen haben? Welche Diskussionsrunden und Führungen sind besonders spannend?
NAHVERKEHR HAMBURG-Herausgeber Christian Hinkelmann hat Ihnen seine persönlichen Höhepunkte aus dem schier endlosen Programm zusammengestellt.
Obwohl der Kongress am Sonntag, 15. Juni, erst am späten Nachmittag offiziell eröffnet wird, lohnt es sich, schon vormittags zu kommen. Denn ab 10 Uhr werden bereits die ersten Exkursionen zu Hamburger Verkehrsprojekten angeboten und ermöglichen auch für Messebesucher aus Hamburg spannende Einblicke hinter die Kulissen.
Probefahrt im autonomen Moia-Shuttle
Wer noch nie in einem selbstfahrenden Auto saß, sollte dies unbedingt mal ausprobieren. Am Sonntagnachmittag bietet Moia die Möglichkeit, ein paar Runden mit seinem selbstfahrenden Shuttle vom Typ ID.Buzz AD zu drehen, der bisher nicht im Fahrgastbetrieb ist. Diese Gelegenheit ist also selten.
Zeit: Sonntag, 15.6., 13:45 bis 16 Uhr (nur mit Voranmeldung!)
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6 Antworten auf „UITP-Mobilitätskongress in Hamburg: Das sind die Highlights“
Das wäre doch das richtige, innovative Fahrzeug für Hamburg, gerade unter dem Gesichtspunkt der Generalsanierung:
https://www.lok-report.de/news/deutschland/mit-der-kamera-notiert/item/59038-moderner-sev.html
😅
Nahverkehr wäre gut beraten einmal eine alternative Führung zu den Problemstellen des Hamburger Nahverkehrs anzubieten, das gescheiterte Bahnhofsverlegungsprojekt Diebsteich, den de facto abgesagten VET, die stagnierenden Bauarbeiten bei der S4, die Streckenreaktivierung nach Geesthacht, die nicht vorankommt, das Problem der Eisenbahnelbbrücken, den verdreckten und überfüllten Hauptbahnhof, die fehlende zweite Elbquerung, und das Zensurbüro, das das Wort Straßenbahn aus allen offiziellen Senatsdokumenten streicht!
10.000 Fachleute aus aller Welt …. Hat der Hamburger Senat das Thema Stadtbahn verboten? Hamburg soll sich wohl als die Verkehrsprovinz darstellen, die es nunmal ist. Stattdessen sicherlich rosarot gefärbte Berichte über Projekte, die in Hamburg mindestens hochumstritten, viel zu teuer und natürlich in der Umsetzung klar verspätet sind. Könnte peinlich werden.
„Exkursionen zur S4-Baustelle“?
Nachdem dort auf der Baustelle in den letzten Monaten nahezu nichts passiert ist (was man auch gut an der überall durchbrechenden Vegetation sieht) und die Baustelle förmlich verwaist war, wird die Bahn also zumindest in den 4 Tagen ein paar Bauarbeiter dort abstellen und beschäftigte Betriebsamkeit simulieren.
Ich bin gespannt, ob der Fertigstellungstermin 2027 immer noch Bestand hat, wenn der Kongress vorbei und das internationale Interesse an der Baustelle abgeebbt ist.
Hallo DirkHamburg,
an dem Punkt habe ich erst gestutzt und dann herzhaft gelacht.
Hamburg, lass es einfach bleiben! Oder mache einfach wieder „Jungferninseln“, oder neuerdings „City of Hamburg“.
Events, das kannst du.
Und alle glauben hier, dass es noch Hamburger Schietwetter gäbe. Das gibt es heutzutage genau so wenig, wie es jemals eine „Wandsbeker U-Bahn“ gegeben hatte. Hamburger Dauersonnenschein mit Hitzewellen, das gibt’s. Woran könnte das liegen?
Apropos Jungferninseln:
Das ging ja schneller als gedacht! Hamburg hat wieder seine Jungferninseln, diesmal als umgedrehtes U an einigen City- und Szenehaltestellen der U-Bahn. 😀