Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Verbund verschiebt Start des automatischen Tickets HVV Any

Die Einführung eines neuen HVV-Tickets, das automatisch immer den günstigsten Preis für Fahrten abrechnet, verzögert sich weiter. Der geplante Start noch in diesem Frühjahr wurde verschoben. Das sind die Gründe - und der neue Starttermin.
Christian Hinkelmann
Endlich da: Das neue HVV-Any-Ticket.
Endlich da: Das neue HVV-Any-Ticket.
Foto: Christian Hinkelmann

Nie mehr zu viel zahlen: Das soll eine neue Ticketfunktion im Hamburger Verkehrsverbund möglich machen. Beim Einstieg in eine Bahn, einen Bus oder in eine Hafenfähre muss man nur noch auf dem Handy die Einstiegshaltestelle bestätigen, den Ausstieg erkennt das System von allein und rechnet im Hintergrund immer den Fahrpreis ab, der für die Fahrgäste am günstigsten ist. Kommen an einem Tag mehrere einzelne Fahrten zusammen, wird am Ende des Tages sogar der günstigere Tageskartenpreis abgerechnet.

„HVV Any“ soll das digitale neue Angebot heißen, mit dem sich Fahrgäste keine Gedanken mehr über die richtige Fahrtkarte machen müssen (hier unseren Praxistext lesen).

Das Problem: Trotz vieler Ankündigungen ist das neue Ticket noch immer nicht erhältlich. Der Verbund hat den für dieses Frühjahr angekündigten Starttermin jetzt verschoben. Das sind die Gründe.

HVV Any sollte eigentlich schon Ende 2018 starten

Das automatische Bestpreis-Ticket mit dem Markennamen „HVV Any“ entwickelt sich zur Endlos-Geschichte. Vor rund fünfeinhalb Jahren, Ende 2016, hatte es der Verkehrsverbund erstmals angekündigt (siehe hier), vor rund dreieinhalb Jahren sollte es eigentlich flächendeckend im ganzen HVV-Gebiet starten (siehe hier). Doch daraus wurde nichts. Der Verbund hatte Probleme, die 23 einzelnen Verkehrsunternehmen unter seinem Dach technisch in das neue System einzubinden, die sich auf drei Bundesländer verteilen, mit unterschiedlichen Budgets ausgestattet sind und mit völlig verschiedenen Softwaresystemen arbeiten. Zudem mussten knapp 2.700 Fahrzeuge, mehr als 50 Stationen sowie alle Hafenfähren mit kleinen Sendern ausgerüstet werde…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Am Hamburger Hauptbahnhof leben rund 800  Stadttauben. Ein Taubenschlag soll Abhilfe schaffen.

Taubendreck im HVV: Diese Lösungen könnten helfen

An vielen Hamburger Bahnstationen wimmelt es von Tauben, die auf Futtersuche ziemlich viel Dreck machen. Zuständig für das Problem fühlt sich jedoch niemand so richtig. Dabei gibt es in der Hansestadt und in anderen Großstädten durchaus überraschende Lösungsansätze, die wirken. So sehen sie aus.

Wenn die Hochbahn eine neue Buslinie plant, laufen bei ihm die Fäden zusammen: Christoph Jenner, Leiter der Angebotsplanung für den Hamburg-Takt.

Wie entstehen eigentlich neue Buslinien in Hamburg?

Hochbahn-Verkehrsplaner Christoph Jenner gibt im Interview Einblicke, wie die Ideen für neue Buslinien in Hamburg geboren werden, wie nach weißen Flecken im HVV-Netz gesucht wird, warum die Planung bis zur ersten Fahrt meist mehr als ein Jahr dauert und wieso bei der neuen Linie 113 zwischen Eimsbüttel und Elbstrand einfach alles gepasst hat.

Trist und leer: Die U-Bahn-Haltestelle Hauptbahnhof in Ludwigshafen.

Das ist die traurigste U-Bahn-Station an einem Hauptbahnhof in Deutschland

Trostlos, heruntergekommen und menschenleer: An der U-Bahn-Haltestelle „Hauptbahnhof“ in Ludwigshafen steigt niemand gern ein oder aus. So gruselig sieht es dort aus, deswegen konnte es überhaupt dazu kommen und das hat ein ehemaliger HVV-Chef damit zu tun. Ein Fotobericht.

8 Antworten auf „Verbund verschiebt Start des automatischen Tickets HVV Any“

Es scheint so zu sein, jede Fahrt einzeln mit der jeweiligen Bank / Geldinstitut abgerechnet wird. Das würde dann für einen Einzelfahrschein bedeuten, dass für dieNutzer*innen Gebühren für jede Fahrt die abgerechnet wird anfallen. Das kann es doch nicht sein, da bei Kurzstrecken der finanzielle Vorteil mehr als aufgehoben wird.Das scheint nicht ganz zu Ende gedacht zu sein.

Der HVV sollte einfach zur Kenntnis nehmen, dass nicht alle Bürger ein Smartphone besitzen oder eins haben wollen. Ich will nicht bei jeder Reise mit dem HVV eine Datenspur hinterlassen. Wo bleibt da die informationelle Selbstbestimmung? Ich habe ein Grundrecht darauf, dass ich anonym im HVV fahren kann und dazu gehört auch der Ticketerwerb mit Bargeldzahlung! In anderen Verkerhsverbünden steht an jeder Haltestelle ein Fahrkartenautomat (z.B. beim RMV) und das funktoniert auch. Dort gibt es keinen Ticketverkauf im Bus, der durchaus zu Fahrzeitverzögerungen führen kann. Und mit einem 365 Euro Jahressticket wäre der ganze Digitalisierungszirkus überflüssig. Manchmal ist einfach auch besser!

Geh doch zum Fahrkartenautomaten. Da kann man Klimpergeld weiterhin einwerfen. Oder in Supermärkten, Tankstellen und Kiosken eine Prepaidkarte kaufen. Alles schön anonym, damit niemand erfährt, dass man von Altona (alt) zum neuen Fernbahnhof Diebsteich gefahren ist.

Wie konnte man bisher eigentlich die S-Bahn nutzen, wenn man vorher nicht beim Busfahrer einen Fahrschein erworben hat? War das ein großes Hindernis? ?

Sie möchten also mal wieder grundlos schlechte Stimmung verbreiten…
Erstens zwingt Sie niemand hvv Any zu nutzen. Denn damit soll das bestehende Angebot für alle Interessierten erweitert werden. Niemand zwingt Sie die Fahrkarte anders als mit Bargeld am Automaten zu kaufen.
Und zweitens gibt es Leute für die sich kein 365 Euro Jahresticket lohnt, weil sie z.B. nur für ein paar Tage in Hamburg sind. Also ist es alleine mit dem Jahresticket keineswegs getan.
Also, manche Neuerungen haben durchaus ihren Sinn, auch wenn Sie das mal wieder nicht einsehen wollen.

jo, starke Schiene ohne Digitalisierung…das wird aber nicht hinhauen. Im übrigen ist das Gerede vom Datenschutz in diesem Zusammenhang eine Ausrede, denn Daten gibt es von uns allen mehr als genug im Internet und das Benutzen des eigenen Klarnamens „hilft“ dabei ungemein bei der Identifizierung.
(off topic) Deutschland ist ein digitales Neandertal! Wenn man Anfang des 20. Jahrhunderts so argumentiert hätte wie heute, dann hätte es in Deutschland weder Telefon noch elektrischen Strom gegeben.)

Bei Ihnen in Altona stehen doch bestimmt überall Fahrkartenautomaten rum. Da verstehe ich Ihr Problem überhaupt nicht. Und dann haben Sie ja auch überall die DFI-Countdown-Anzeiger für den schnellen Blick, um noch am schräg gegenüber liegenden Busstand in den abfahrbereiten Bus zu springen.
Bei uns in Wandsbek sieht das alles aber ganz anders aus, und das wissen Sie ja auch. Und wie Sie über meine Wohngegend denken, weiß ich wiederum. So gleicht sich das halt wieder aus.
Ansonsten (wieder mal) Zustimmung zu allen anderen Kommentatoren auf Ihren Beitrag. ?

Der HVV tut sich mit digitalen Angeboten generell schwer.

Als erster Schritt wäre es ja schon wünschenswert, wenn eine Abo-Karte in der HVV App hinterlegt werden könnte, und die App dann von sich aus angibt, ob ich für eine gesuchte Verbindung eine Ergänzungskarte brauche, und wenn ja, welche. Das ginge auch ohne große Vernetzung von Fahrzeugen und Bahnhöfen.

Das Fiasko mit dem katastrophal schlechten Relaunch der App Ende letzten Jahres wurde zwar seitdem etwas nachgebessert. Die Liste der fehlenden (und in den Apps anderer Verkehrsanbieter üblichen) Funktionen ist aber immernoch lang, und die Verlässlichkeit der Auskünfte in der App weiter dürftig, besonders wenn man schon unterwegs ist und sich auf Live-Daten verlassen möchte.

Der HVV sollte tatsächlich erstmal einen stabilen Betrieb der App gewährleisten, und sich erst danach als nächstem Meilenstein wieder dem HVV Any Ticket zuwenden. Sonst wird auf den aktuellen Murks noch mehr Murks draufgesattelt.

Mit Verweis auf das 9-EUR-Ticket ist der Verkauf der 10er-Tageskarten in der App auch zum 18.04. „vorübergehend“ eingestellt worden.

Will man das „automatische Bestpreis-Ticket“ beim >hvv überhaupt? Ich sehe hier wieder mal die Qual zwischen PR und eigentlich gar nicht Wollem.
Übrigens: Wann sollte nochmal das ProfiTicket auf >hvv Card umgestellt werden? (Das tangiert mich jetzt wegen meines Homeoffices zwar weniger.)
Und „spaßig“ wird es sowieso noch mit dem „9-Euro-Durchseuchungsticket“ werden. Am besten zuhause bleiben oder andere Fortbewegungsarten wählen.

Ich glaube, hier zeigt sich wieder mal, wie treffend das neue >hvv Logo gewählt wurde: Alles größer als der hvv. ?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert