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Verkehrssystem in Deutschland ist dramatisch unterfinanziert

Schienenstrecken und Straßen in Deutschland sind massiv unterfinanziert. Jedes Jahr fehlen bei Bund, Ländern und Kommunen 7,2 Milliarden Euro für Erhalt und Sanierung.
Christian Hinkelmann
ICE auf der Pfeilerbahn im Hamburger Hafen
ICE auf der Pfeilerbahn im Hamburger Hafen

Zu dem Ergebnis ist eine Kommission gekommen, die im Auftrag der Landesverkehrsminister ein Jahr lang das deutsche Verkehrssystem untersucht hat.

Demnach fehlen allein im deutschen Schienennetz 1,4 Milliarden Euro. Der Öffentliche Nahverkehr ist mit 600 Millionen Euro im Jahr unterfinanziert. Bei Kreis- und Gemeindestraßen liegt das Minus bei jährlich drei Milliarden Euro.

Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) bezeichnete das Ergebnis der Kommission als eine erste Grundlage für die weitere Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland.

Die Kommission „Zukunft der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung“ ist Ende 2011 von der Verkehrsministerkonferenz eingesetzt worden. Vorsitzender ist der ehemalige Verkehrsminister von Sachsen-Anhalt. Zu den Mitgliedern gehört auch Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch.

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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2 Antworten auf „Verkehrssystem in Deutschland ist dramatisch unterfinanziert“

Dem Vorschreiber kann ich nur zustimmen, möchte aber auch ergänzen.
Neben einer höheren Autobahnmaut für LKW benötigen wir eine Maut für alle Fahrzeuge über 7,5 t, insbesondere auch für Omnibusse, mit Ausnahme des konzessionierten Liniennahverkehrs, auf allen Straßen. Erstens wäre der Straßenbau schon deshalb nicht mehr unterfinanziert weil Land- und Gemeindestraßen ohne Mautfluchtverkehr plötzlich sagenhafte Lebensdauern hätten und zweitens würde endlich Chanzengleichheit zwischen Straßennutzern und Bahnkunden hergestellt. Jeder Eisenbahnfahrgast und jeder Eisenbahngüterkunde zahlt auf jedem Meter Eisenbahnstrecke Maut in Form von Trassengebühren an die staatliche DBAG, der LKW zahlt gerade einmal auf mehrspurigen Straßen. Wie günstig der Straßentransport ist beweist ja gerade die Deutsche Bahn, deren früherer DB Güterverkehr heute als DB Schenker auch weitgehend öffentlich finanzierte Straßen nutzt während er mangels Nutzung die eigene (Eisenbahn) Infrastruktur auf ein Minimum zurückbaut.

Unterfinanziert?

Ich denke das Geld wird nur falsch verteilt. Das Auto ist überproportional finanziert; alle paar Kilometer eine Autobahn ist nicht notwendig. Alle Verkehrsträger sollten gleichmäßiger bedacht werden.
Güter auf die Bahn: ist ökologischer und ökonomischer. Das gesparte Geld in einen guten Schienenverkehr. Evtl. muss der Güterverkehr Quotiert werden (Die Schweiz macht es vor wie es geht) oder höhere Autobahnmaut, die komplett dem Schienenausbau zugute kommt (ohne ein teures Verwaltungssystem).

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