Die deutschen Verkehrsunternehmen wollen von der künftigen Bundesregierung deutlich mehr Geld als bisher.
Bei einem Treffen der Nahverkehrs-Chefs in Hamburg haben sie ein Sonderprogramm über 20 Milliarden Euro gefordert, um den ÖPNV besser zu sanieren und auszubauen.
Es soll eine Laufzeit von zehn Jahren haben, teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) gestern mit. Für eine Verkehrswende mit klima- und umweltschonender Mobilität müsse der kommunale ÖPNV sichtbar gestärkt werden, sagte VDV-Präsident Jürgen Fenske. “Wenn die Angebote zuverlässig und gut sind, dann steigt der Bürger um.”
Zustimmung kommt von Hamburg Verkehrssenator Frank Horch (parteilos). Er sagte im Hamburger Abendblatt: “Um die Verkehrswende zu meistern, müssen wir die Mobilität insgesamt im Blick haben. Deshalb trete ich in meiner Funktion als Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz für ein nationales Investitionsprogramm Mobilität ein.”
Hamburg könnte mit dem Geld die U5 finanzieren
In Hamburg könnte zusätzliches Geld vor allem für den geplanten Bau der U-Bahnlinie U5 verwendet werden, die mehrere Milliarden Euro kosten wird, sowie zur Umstellung des Busverkehrs auf Elektroantrieb, der laut Abendblatt allein bei doch Hochbahn Kosten in Höhe von …
9 Antworten auf „Verkehrsunternehmen fordern 20 Milliarden Euro für ÖPNV“
Bester HVV-Kritiker,
es gibt mehr als nur Schwarz und Weiß, denn auch hier irren Sie: eine Stadtbahn als Ergänzung des Bussystems einzuführen, würde ich durchaus befürworten. Wie ich schon mal an anderer Stelle sagte: jeder zusätzliche Meter Schiene ist in Hamburg ein Schritt nach vorne. Egal, ob der Meter nun für eine U- oder eine Stadtbahn ist. Allerdings ist der Aufwand für ein komplett neues Sytem nicht zu unterschätzen. Die nötige Energie dafür würde ich lieber in die Stärkung von U- und S-Bahn stecken – zumal sich der Artikel hier lediglich um Investitionen in den ÖPNV dreht. Und genau deshalb entlockt es mir ein leichtes Kopfschütteln, wenn bereits der dritte Kommentar die Stadtbahn hervorkramt.
Bester HVV-Kritiker,
es tut mir leid Ihnen sagen zu müssen, dass Sie zu viel interpretieren und dabei dann offenbar etwas aus der Spur geraten. Und Ihr “kleiner Tipp” geht auch daneben. Denn gerade in HH steht man viel zu oft im Auto – das Fahren geht ja gerade nicht immer.
Aber nochmal zum Verständnis: Gegen eine Stadtbahn habe ich grundsätzlich nichts. Eine solche wäre ein Fortschritt für den SPNV an der Elbe. Was allerdings daran liegt, das jegliche Neuerung ein Fortschritt wäre. HH hat nunmal beim SPNV Jahrzehnte Nachholbedarf. Ein zusätzliches System in der Stadt halte ich aber für unpraktisch. Wenn ich abwägen muss, würde ich mich immer für die (deutliche!) Erweiterung der U- und S-Bahnen aussprechen, da diese mehr können als eine neue Stadtbahn. Also bin ich ich erst recht nicht gegen die S4, wie Sie hier etwas unvorsichtig und vorschnell mutmaßen.
Tja, lieber Josef, das kommt nun davon, dass ich Sie hier bisher hauptsächlich als Unterstützer unseres Lokstedters wahrgenommen habe, bis hin zu gleichen Formulierungen (wie z.B. “S-Wort”). Dadurch, und auch, dass Sie z.B. meine Wandsbeker Stadtbahnvorschläge nicht positiv aufgegriffen haben, konnte ich nie auf den Gedanken kommen, dass wir fast ähnliche Ideen haben könnten. So ist das nun mal.
Nichts desto trotz scheinen wir wohl – bis auf einen entscheidenden Punkt – nicht allzu weit auseinander zu liegen: Auch ich bin für U- und S-Bahn-Ausbau (gerade als jemand, der auf die grässliche RB81 angewiesen ist), aber ich bin eben auch für den Aufbau einer Stadtbahn als ideale Ergänzung zu diesem Schnellbahnnetz. Gerade auf den breiten Straßen(bereichen) z.B. im Bezirk Wandsbek. (Mit mir ist auch keine – und jetzt sage ich lustiger Weise mal das “R-Wort” – “Rumpelbahn” durch die engen Straßen Ottensens oder Eimsbüttels zu haben. Und ich denke, da geht es wohl den meisten Stadtbahnbefürwortern hier ähnlich.)
Aber, und darin werden wir uns wohl dann doch unterscheiden, bin ich dafür, die Stadtbahn als zusätzliches System zu installieren. Aber wie gesagt, eben nicht auf Kosten eines U- und S-Bahn-Ausbaus, sondern entschieden auf Kosten dieser unsäglichen Busse (gerade als jemand, der – als “Nicht-Alternative” zur RB81 – auf die grässliche Linie 9 angewiesen ist) und natürlich auf Kosten des umweltfeindlichen MIV. (Lesen Sie sich doch mal meine Wandsbeker Stadtbahnvorschläge und deren Verknüpfung mit U und S durch.)
Na, und Ihren Betrag zur S4 fand ich doch etwas zweideutig. Gut, Sie hatten ja dann auch den Vorschlag zum Abriss der Buden gemacht. Da bin ich bei Ihnen, was die Verkaufsbuden betrifft. Aber die Örtliche Aufsicht werden Sie nicht wegbekommen können, denn im Hbf wird nun mal wegen des Massenandrangs “per Hand” abgefertigt (statt per SAT). (Stand vor einiger Zeit ein interessanter Beitrag dazu im S-Bahn-Onlinejournal.)
(Und noch: Kleiner Tipp am Rande: Der Kleine Tipp hatte ein Smiley.)
Es kann doch nicht so schwer sein zu begreifen, dass (lange) U Bahn Strecken in HH nicht zu finanzieren sind.
Man sieht es doch an der U 5. Die HHA (Staatsbetrieb) nimmt die Proteste der Hartzloh Anwohner dankend auf und fasst eine Verkürzung ins Auge. Folge: Fuhle + S Bahn Rübenkamp werden nicht angeschlossen. Wirklich toll bei einem Neubau.
1 Km Statdbahn kostet 20 % der U Bahn. Dafür kann man leichte Nachteile in Kauf nehmen, wenn man überhaupt SPNV haben will. Die Zeitersparnis wird oft durch tiefe Tunnelhaltestelle egalisiert ( siehe Hafencity). Die Erschließung ist mit einer Stadtbahn viel kleinteiliger. Was hilft eine U Bahn, wenn die Haltestellen soweit auseinander sind, dass die Leute doch wieder mit dem Auto fahren.
Was ist an einer Stadtbahn “unpraktisch”. Sie kann z.B. wunderbar auf der M5 Busspur fahren und ersetzt so den Ölsardinenexpress. Ring 2 schreit gerade nach einer Stadtbahn. Ebenso sind ja wohl Wandsbek und Rahlstedt ÖPNVmäßig vollkommen unterbelichet. Wie wollen sie das alles mit U Bahnen finanzieren, wenn die Stadt nicht mal die kurze Strecke von Bramfeld Dorfplatz zur Sengelmannstr. ordnungsgemäß finanzieren kann und schon jetzt notwendige Haltestellen auslassen will.
Tja, da will Herr Scholz die Stadt mit U Bahnen untertunneln und jetzt fängt die HH SPD an, nach mehr Geld vom Bund zu jammern. Selbst Herr Auto Thering von der CDU sagt heute im Abendblatt, dass HH schon die U 5 nicht finanzieren kann. Das war ja schon von Anfang klar. Dass wir aus Kostengründen nicht um eine Stadtbahn herumkommen, wenn man mehr Schienenverkehr in HH möchte, wird auch bald ein gewisser Herr aus Lokstedt realisieren, der hier immer kräftig gegen die Rumpelbahn hetzt.
Da war es wieder, das S-Wort. Hat nicht lange gedauert.
Lieber Josef,
dann schreiben Sie doch nun mal, weshalb Sie etwas gegen eine Stadtbahn haben. Mit der S4 scheinen Sie es aber auch nicht so zu haben, wie ich aus einem anderen Thread entnehmen kann. (Das mit den überfüllten Bahnsteigen Gleise 1-4 kam sonst immer von wgr.)
Kleiner Tipp: Auto fahren geht immer in HH. 😉
Sorry, ich glaube leider nicht daran, dass man eine “Verkehrswende” mit läppischen 20 Mrd Euro vom Bund, gestreckt auf 10 Jahre, auch nur im geringsten erreichen kann.
Dafür müsste schon ein echter Wille (deutlich mehr Geld) vom Bund erkennbar sein ! Aber wo soll der auch her kommen ? Die Grünen knicken ja praktisch sowieso schon alleine bei jedem ihrer wichtigen Themen bei den Koalitionsverhandlungen ein. Und das Thema Verkehr stand noch nicht mal sehr hoch im Kursbuch der Grünen.
Falls die FDP den Finanzminister stellen sollte und die CDU bzw. CSU den Verkehrsminister, glaube ich im Übrigen viel eher daran, dass auch TiSA in Zukunft deutlich den ÖPNV in Deutschland verändern wird, mit der Folge von Privatisierungen. Wer sich es dann nicht mehr leisten kann mit dem Bus oder der Bahn zu fahren läuft dann halt zu Fuß oder fährt mit dem Rad.
Und: die Zuschüsse für den Nahverkehr werden dann wohl auch weiterhin eher gekürzt als erhöht werden.
“, glaube ich im Übrigen viel eher daran, dass auch TiSA in Zukunft deutlich den ÖPNV in Deutschland verändern wird, mit der Folge von Privatisierungen.”
Dieser Artikel widerspricht allerdings Ihre Theorie:
https://test.nahverkehrhamburg.de/eu-sitzt-hamburger-verkehrsunternehmen-im-nacken-7343/