Der Run auf den Öffentlichen Nahverkehr in Hamburg nimmt kein Ende. Wenige Tage nach der Erfolgsbilanz der Hochbahn hat nun auch der zweitgrößte Busbetrieb in der Hansestadt, die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) neue Rekordzahlen vorgelegt.
Demnach sind im vergangenen Jahr 107,7 Millionen Menschen mit den insgesamt 585 VHH-Bussen gefahren – so viele wie noch nie. Das entspricht einem Plus von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr (106 Mio.).
Die größten Fahrgastzuwächse verzeichnete das Verkehrsunternehmen innerhalb Hamburgs (+2,5 Prozent) und dort vor allem auf der Metrobuslinie M3, die quer durch die Stadt führt. Seit Verlängerung dieser Linie von der Innenstadt bis nach Tiefstack sowie begleitenden Marketingmaßnahmen sind die Fahrgastzahlen hier innerhalb eines Jahres um satte 10 Prozent auf über zehn Millionen Menschen gestiegen. „Das hat selbst uns überrascht“, so VHH-Chef Thomas Becker bei der Präsentation der Zahlen.
Um die Nachfrage hier weiter anzukurbeln vermarkten die VHH ihre M3 inzwischen als „Premiumlinie“ mit modernen Busse, kostenlosen Internetzugängen, Stammfahrern, Fahrgastmonitoren und Bücherregalen.
Stagnierende Fahrgaszahlen musste das Busunternehmen dagegen im Hamburger Umland hinnehmen – besonders im schleswig-holsteinischen Landkreis St…
Eine Antwort auf „VHH-Busse fahren erneut Passagierrekord ein“
Zitat: „Stagnierende Fahrgastzahlen musste das Busunternehmen dagegen im Hamburger Umland hinnehmen – besonders im schleswig-holsteinischen Landkreis Stormarn. Als Gründe hierfür nannte das Unternehmen Angebotseinschränkungen aufgrund von Sparmaßnahmen der Kommunen (…).“
Diese Darstellung des VHH ist hinsichtlich der Ursachen unzutreffend. Ich habe die Bürgerforen des Verkehrsausschusses Südstormarn verfolgt. Ursächlich für den Verkehrsrückgang und die (glücklicherweise noch moderate, weil zuletzt wider Erwarten noch entschärfte) Angebotsverschlechterung war die Absicht der VHH, das bisherige Angebot nur zu stark erhöhten Kosten aufrecht zu erhalten. Den Körperschaften in Südstormarn hätte dieses Mehrkosten in sechsstelliger Höhe verursacht, welche die VHH so kurzfristig ankündigten, dass dem war dem Kreis Stormarn eine öffentliche Ausschreibung der Verkehrsleistungen nicht mehr möglich war.
Die bisherige Metrobuslinie 11 fand hohe Auslastung, zur HVZ teilweise mit Kapazitätsengpässen.
Die VHH kombinierten ihre finanzielle Forderung mit der Absicht, sonst das Angebot der Metrobuslinie 11 (Grundtakt 10 Minuten von/bis Glinde) durch die Wiederbelebung der Regionalbuslinie 133 (durchweg maximal im 20-Minuten-Takt) zu ersetzen.
Der Rufschaden für den ÖPNV ist dennoch bereits eingetreten, die Pendler sind z.T. wieder auf den PKW umgestiegen, die VHH zelebrieren die Erfolge ihrer „Premiumlinie“ M3 im Westen und versuchen, die nachteiligen Folgen ihres Verhaltens im Hamburger Osten klein zu reden.