Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

VHH-Busse fahren in 2012 Rekordzahlen ein

Rekordjahr für die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH). Das Busunternehmen war in 2012 erfolgreich wie nie: 11 Prozent mehr Umsatz, Kostendeckungsgrad von 93,7 Prozent und ein neues Allzeithoch bei den Fahrgastzahlen. Jetzt sollen E-Busse den Betrieb noch umweltfreundlicher machen.
Christian Hinkelmann
Metrobus der Linie M3 in der Holstenstraße in Hamburg
Ein Metrobus der Linie M3 (VHH) in der Holstenstraße (mit Bewegungsunschärfe)

Die VHH hat im vergangenen Jahr gleich in mehreren Disziplinen Rekordwerte eingefahren. Der Umsatz ist auf 106,7 Millionen Euro und damit um 11 Prozent gestiegen. Das Defizit liegt nur noch bei 8,1 Millionen Euro. Das entspricht einem Kostendeckungsgrad von 93,7 Prozent – ein Traumwert in der Nahverkehrsbranche.

Die Fahrgastzahlen sind auf rund 106 Millionen gestiegen und markieren eine neue Höchstmarke. Allerdings: Im Vergleich zum Vorjahr ist dies nur ein leichter Anstieg von 0,3 Prozent (2011: 105,7 Mio. Fahrgäste).

In den kommenden Jahren rechnet die VHH mit einer Fahrgastzahlsteigerung von 2 bis 3 Prozent pro Jahr. Um dem Ansturm gewachsen zu sein, will das Unternehmen auf vielen Linien in Zukunft verstärkt Gelenkbusse einsetzen.

Ladestation für Elektrobusse am Blankeneser Bahnhof

Außerdem sollen noch in diesem Jahr emissionsarme Hybridbusse zum Einsatz kommen. Und: Die VHH will in die reine Elektromobilität einsteigen. Dazu sollen zahlreiche batteriebetriebene E-Busse angeschafft werden, die ihre Akkus auf den Betriebshöfen Schenefeld und Bergedorf aber auch auf dem Bahnhofsvorplatz in Blankenese aufladen können.

„Unser Ziel ist klar, den Weg dahin beschreiten wir schon. Ab 2020 werden wir ausschließlich emissionsfreie Fahrzeuge bestellen und so wegweisende ökologische Mobilität anbieten“, so VHH-Chef Dr. Tomas Becker.

Überdurchschnittlich gute Werte hat das Verkehrsunternehmen auch bei der Kundenzufriedenheit eingefahren: Nach einer Umfrage von tns Infratest lag die Gesamtzufriedenheit bei 2,59 – laut VHH ein deutlich positiverer Wert als der Bundesdurchschnitt von 2,91.

Busfahrer sprechen Fahrgäste auf Anschlussverbindungen an

Hier will sich das Busunternehmen noch weiter verbessern. „…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Die historische Halle des überfüllten Hamburger Hauptbahnhofs soll in den nächsten Jahren durch einen Anbau bis über die Steintorbrücke verlängert werden. Der Pariser Architekt Hans-Michael Földeak sieht darin wenig Nutzen für die Fahrgäste und zeigt im NAHVERKEHR HAMBURG-Interview Grafiken eines Alternativ-Entwurfs, der schneller und günstiger mehr Kapazitäten schaffen soll.

Hauptbahnhof-Ausbau: „Wir brauchen einen schlankeren Planungsansatz“

Der Pariser Architekt Hans-Michael Földeak im NAHVERKEHR HAMBURG-Interview darüber, dass der geplante Ausbau des überlasteten Hauptbahnhofs den Reisenden wohl erst in den 2040er Jahren Vorteile bringen wird und mit welchem Gegenentwurf sich die Probleme aus seiner Sicht deutlich schneller und günstiger lösen ließen.

U-Bahn-Triebwagen vom Typ DT5 im Hamburger U-Bahnhof HafenCity Universität

100-Sekunden-Takt bei der U-Bahn in Hamburg: So weit ist das Projekt

Bis 2029 sollen auf zwei wichtigen Strecken in Hamburg die U-Bahnen im 100-Sekunden-Takt fahren können. So sind die bisherigen Tests verlaufen, das ist der aktuelle Stand der Vorbereitungen und diese beiden wichtigen Meilensteine stehen in diesem Jahr an.

Hamburg-Pendler: Von woher kommen sie und wer hat die weiteste Strecke?

Hamburg-Pendler: Woher sie kommen und wie sie fahren

Von wo pendeln die meisten Menschen aus dem Umland nach Hamburg? Welche Verkehrsmittel nutzen sie dabei am häufigsten? Wer hat den weitesten Weg? Und was muss eine Bahnanbindung offenbar mitbringen, damit sie von Berufspendelnden auch wirklich viel genutzt wird? Eine Analyse.

24 Antworten auf „VHH-Busse fahren in 2012 Rekordzahlen ein“

@ Busfahrer:

Das ist nicht nur Juristerei sondern die aktuelle Diskussion in der Branche. Die meisten kommunalten Unternehmen machen sich fit für die anstehenden Direktvergaben. In HH wurden die vom Rechnungshof bereits aufgeworfenen Fragestellungen hierzu durch den Senat noch nicht aufgegriffen. Die Direktvergabe geht eben nicht „einfach so“ nebenbei. Für die aktuelle HHA- und VHH-Struktur ist sie in jedem Fall ausgeschlossen (siehe oben).

Die Hochbahn kann einfach nicht außerhalb von HH munter im Wettbewerb aktiv sein und ihren Heimatmarkt gleichzeitig gegen Dritte abschotten. Das widerspricht dem gesunden Menschenverstand und im Übrigen dem gesamten gemeinschaftlichen Rechtsrahmen in Europa.

Zum Thema „wirtschaftliche Linien“: Beim aktuellen Erlösniveau aus dem Fahrkartenverkauf in HH lässt sich die Mehrzahl der Buslinien in HH ohne Zuschuss betreiben. Die mittlere Einnahme liegt bei über 1€ je Fahrgast. Das ist außergewöhnlich hoch und lässt einen kostendeckenden Betrieb auf etlichen Linien zu. Wenn hier keine lupenreine, rechtssichere Linienbündelung gemacht wird, kann sich jeder Anbieter die Rosinen herauspicken …

J.Bauer
Das ist doch eh alles nur Juristerei. Es wird alles so bleiben, wie bisher. Was sollte sich da ändern und inwiefern?

@Busfahrer:

Ich sehe nicht so ganz, wie du auf das Argument eingehst. Das lautet: Ein Teil der Hochbahnlinien ist höchstwahrscheinlich auch eigenwirtschaftlich zu betreiben. Dass die Struktur der Hochbahn aktuell keine weitere Inhousevergabe erlaubt, ist ebenso unzweifelhaft. Es ist nicht die Rede davon, dass ein Externer das gesamte Netz übernehmen will – und aktuell wohl auch nicht müsste.

Ändert sich am rechtlichen Rahmen nichts, dann kann man wohl davon ausgehen, dass bis zum fraglichen Zeitpunkt die Aktivitäten der Benex aus dem Hochbahnkonzern komplett gelöst werden und anschließend die Direktvergabe für das bestehende Netz erfolgt.

Oha, da hat ja einer ordentlich gewühlt, was? 🙂
Nunja, ich schätze mal da, reden wir dann noch einmal darüber, wenn das wieder ansteht:-) Es ist ohnehin kaum möglich, dass man mit dem ÖPNV Profit erzielt , ohne die Preise deutlich anzupassen oder Fahrleistungen herauszunehmen. Ich erinnere mal nur an die Preisdiskussion in diesem Forum. Hier wird ja jetzt schon rumgemotzt ohne Ende. Was hier wohl los ist, wenn da einer Gewinne erwirtschaftet… Ich weiss nicht, wie das gehen oder wer das ganze mal an sich reissen sollte. Nicht zu vergessen, der lehrgefegte Arbeitsmarkt in Sachen Fahrpersonal. In praktisch allen europ. Ländern hat man kurz-oder mittelfristig Probleme bei der Personalbeschaffung. ICh als Busfahrer könnte gleich morgen nach Dänemark, England oder in die Schweiz gehen und da das Doppelte verdienen. Vielleicht könnte mal eine Heuschrecke den ganzen Laden der Hochbahn aufkaufen, 30% der Belegschaft entlassen und Die 5 dann mit Solobussen von Solaris betreiben, die alle 20Min fahren.
Aber mal im Ernst: Der ÖPNV SOLL EIGENTLICH in etwa Kostendeckend sein und die Fahrpreise sollen (müssen) der Leistung angemessen sein. Das ist in Deutschland (Großstädte) meines Wissens nirgends der Fall. Eine Subvention ist politisch gewollt und das wird sich im Grundsatz auch nicht ändern. Insofern glaube ich nicht daran, dass es überhaupt ernst zu nehmende Bewerber für diese Aufgabe geben wird. Wie gesagt, höchstens eine riesige Heuschrecke, die ihren Konzern „kleinrechnen“ will, oder jedes Jahr zig Millionen quersubventioniert, nur um die Fharleistungen des ÖPNV zu finanzieren, könnte da reinspringen. Ich glaube kaum, dass so etwas in den nächsten 20 Jahren passieren kann, weil es nirgends eine solche Heuschrecke gibt, die sich hier einkaufen könnte oder wollte. Was vielleicht denkbar wäre, wenn man ganz viel Phantasie hat, wäre zB dass sich Hochbahn (BVG, MVG usw) und DB zusammenschließen und dann ein Superkonzern entsteht, der in ganz Deutschland alle Millionenstädte mit den gleichen Standards bedient. Naja, wie gesagt, wenn man viel Phantasie hat:-)
Und nur mal am Rande. Die Hochbahn ist kein Krauter, sondern ein weltbekannter Konzern mit 100Jahren Erfahrung im ÖPNV. Diverse Länder auf der ganzen Welt (nein, keine Entwicklungsländer) kaufen „Know How“ von der Hochbahn. Insbesondere Im Fahr-und Dienstplanmanagement, sowie in der Infrastruktur (Brücken, Viadukte, Schienennetz, Fahrzeugentwicklung etc). hat die Hochbahn Fachleute, die in fast allen Ländern händeringend gesucht werden. Also, ich persönlich habe da keine Bedenken, dass ich es nicht bis zur Rente schaffe:-)
Das Gerede, man würde bald Linien an „Andere“ verlieren ist seit Jahrzehnten in Gange und bis zum heutigen Tage ist es beim Gerede geblieben:-)))

Jetzt doch noch zum Thema Konzessionsvergabe 2019. Dies ist kein Selbstläufer …

Es gilt die EU-Verordnung 1370 und das zwischenzeitlich geänderte Personenbeförderungsgesetz. Hiernach sind öffentliche Dienstleistungsaufträge grundsätzlich im Rahmen eines wettbewerblichen Verfahrens (i.d.R. Ausschreibung) zu vergeben.

Vor dem öffentlichen Dienstleistungsauftrag kommt jedoch der „Vorrang des kommerziellen Verkehrs“; dies bedeutet, dass jedes interessierte Unternehmen die Konzession für eine Linie beantragen kann, wenn es auf eigene Rechnung und ohne öffentlichen Zuschuss agiert. Eine mögliche Rosinenpickerei (in HH dürfte es etliche Buslinien geben, die tatsächlich eigenwirtschaftlich zu betreiben sind) kann durch den Aufgabenträger nur verhindert werden, wenn gute und schlechte Linien in Linienbündeln rechtsverbindlich zusammengefasst werden (i.d.R. Nahverkehrsplan). Hiervon habe ich in HH noch nichts gehört. Kann es aber geben, so dass wir davon ausgehen dass die Option „eigenwirtschaftlicher Verkehr“ wohl ausgeschlossen werden kann.

Somit muss die Behörde aktiv werden und einen „öffentlichen Dienstleistungsauftrag“ vergeben. Dies erfolgt im Rahmen eines wettbewerblichen Verfahrens (s.o.). Wenn die Behörde den Auftrag direkt vergeben möchte, z.B. an den „eigenen Betreiber“ Hochbahn dann gelten erhebliche Restriktionen:

Gebietskriterium:
Tätigkeit ausschließlich im Gebiet des Aufgabenträgers. Diese Vorschrift gilt auch für jede andere Einheit, auf die der interne Betreiber nur geringfügigen Einfluss ausübt.
Kontrollkriterium:
Auftraggeber muss über den internen Betreiber Aufsicht wie über eine eigene Behörde haben
Eigenerbringung:
Die Mehrheit der Verkehrsleistungen muss durch den eigenen Betreiber selbst erbracht werden.

etc. pp.

Hierzu nur die Stichworte: Benex, Hamburger Hochbahn AG (Aktienrecht!), VHH-Aktivitäten im Wettbewerb etc. Vieles von dem kollidiert derzeit mit den Anforderungen an eine Direktvergabe.

Nicht umsonst wurden die Hamburger Verkehrsunternehmen HHA, PVG und VHH am 24.11.2009, knapp vor Inkrafttreten der Verordnung 1370 am 3.12.2009, mit den Verkehrsleistungen nach altem Recht betraut, um die Übergangsfristen maximal auszunutzen. Was danach strategisch passiert, ist m.E. nach wie vor ungeklärt. Dies wurde auch durch den Rechnungshof vor einiger Zeit bereits kritisiert.

@ Transitplanner: Die Unternehmensbeförderungsfälle stehen leicht versteckt im Geschäftsbericht der Hochbahn.

Zu der von Busfahrer immer wieder behaupteten Kostendeckung von 60%:
Die gleiche Kostendeckung haben die Wiener Linien auch, trotz superdichtem Netz und 30-Euro-Monatskarten für die ganze Stadt:
„http://www.redakteur.cc/umbauarbeiten-fuehren-zu-ubahn-ausfaellen/“:

Angesprochen auf die Kostendeckung der Wiener Linien antwortete Pressesprecher Answer Lang, dass die Deckung der Kosten zu zwei Drittel durch den Fahrkartenverkauf (ca. 420 Mio. Euro jährlich) erfolge, die fehlenden Beiträge würden durch Mittel der Stadt Wien gedeckt. Diese lege auch als Eigentümer der Wiener Linien die jeweiligen Ticketpreise fest, ergänzte Bergner.

Da machen doch die Wiener verdammt viel richtig, wenn die Hamburger trotz viel höherer Fahrpreise nur auf die gleiche Kostendeckung wie die Wiener kämen… Und obwohl sich die Wiener noch ein aus Hamburger Sicht unfinanzierbares Tramnetz mit 172 km Streckenlänge plus U-Bahn leisten können.

In Ergänzung der Zahlen von Henrik M.:
Sehr richtig dargestellt. Jetzt kommt aber noch der Hammer – die MVG München ist trotz niedrigerer Erlöse pro Fahrt dennoch noch kostendeckender. Der Betrieb wird zu 100% und die Investitionen zum überwiegenden Teil aus den Fahrgeldeinnahmen finanziert.

Wie das kommt? Mehr Fahrgäste, sehr effektiver Fahrzeugeinsatz und – tata, letztlich ist Straßenbahn und U-Bahn doch wirtschaftlicher zu betreiben als eine Busflotte.

Danke übrigens Henrik, für die Zahlen zu den Hamburger Unternehmensbeförderungsfällen – die hatte ich schon gesucht, aber nicht gefunden.

seufz…
Hinweis: die genannten Zahlen von mir sind korrekt und entsprechen den Tatsachen Der Deckungsgrad durch die Einnahmen aus den Fahrgelder ist nun einmal nicht höher als 60%, sorry. Mit jedem Fahrgast, der zusätzlich befördert werden muss, steigen die Verluste, die irgendwo auch mal abgefangen werden müssen, wenn man die Leistung weiterhin ausbauen soll. Wenns politisch gewollt ist, dann können die Preise sinken, klar. Und was die Vergleiche anbelangt habe ich schon immer gesagt, dass das unsinnig ist. Aber ich hab hier auch nichts von London geschrieben, die das ganze mit Gewinn!!!! machen. WIll heissen, wer Wien nennt, muss auch London nennen.
Noch was die Konzessionen anbelangt: Auch ab 2019 werden die Linien an die Hochbahn gehen (bei VHH wird sich ebenso nichts ändern, da bin ich sicher, außer vielleicht, dass wir einige Leistungen zurückholen, die wir freiwillig abgegeben haben), weil es wohl kaum ein anderes Unternehmen besser hinkriegen würde. Das ginge nur dann, wenn man „Rosinenpickerrei“ betreiben könnte. Das wirds aber in HH wohl kaum geben, zumal der ÖPNV kein Profitgeschäft ist. Auch die Ausschreibeungen zur S-Bahnleistung war nur pro Forma und es war eh klar, dass das wieder an die DB (S-Bahn Hamburg GmbH) geht.

Ach Busfahrer, ich meine es wurde hier schon desöfteren geschrieben, auch jetzt kamen wieder alle Argumente: Wie Du es drehst und wendest: Die Hochbahn ist der mit Abstand teuerste Verkehrsbetrieb in Deutschland, Österreich und wahrscheinlich sogar Kontinentaleuropas.
Es hilft kein Einzelvergleich irgendwelcher Tickets, sondern vergleichbar ist nur der durch das Verkehrsunternehmen realisierte Erlös je Fahrgastfahrt. Dieser Wert bildet alle Tarifelemente ab und stellt letztlich das gewichtete Mittel der Preise dar.

Wie sieht die Situation 2012 aus?

Hochbahn:

367,918 Mio. Unternehmensbeförderungsfälle (Umsteiger einmal gezählt; Hochbahn zählt immer die Umsteiger Bus/U-Bahn doppelt und beweihräuchert sich so mit über 400 Mio. Fahrgästen, das nur nebenbei ;-))

381,712 Mio. € Erlöse Personenverkehr

>> Erlöse je Fahrt: 1,037 €

Ein Gegenbeispiel:

MVG München

536 Mio. Unternehmensbeförderungsfälle (46% mehr als HHA, auch das nur nebenbei ;-))
423,715 Mio. € Erlöse Personenverkehr
>> Erlöse je Fahrt: 0,791 €

D.h. Hamburg ist je Fahrt 31% teurer als München. Würde die Hochbahn nur die Münchener Preise nehmen, hätte sie 90 Mio. weniger Erlöse, allerdings auch mehr Fahrgäste. Die gute Wirtschaftlichkeit des Hamburger ÖPNV wird zu einem guten Teil durch hohe Preise bei den Fahrgästen erreicht. Ansonsten ließe sich die schreiende Ineffizienz des dominierenden Bussystems auch nicht bezahlen. Die Busse haben immer noch mehr als 50% der Fahrgäste der Hochbahn. In München liegt der Anteil der Busse bei 27%. Welten liegen dazwischen ….

Deine Ausführungen zum Thema Linienkonzessionen lassen wir mal so falsch stehen. Hier wird 2019 noch ein schönes Erwachen kommen, wenn die großzügigen Übergangsregelungen des Europarechts in Sachen Ausschreibung vs. Direktvergabe auslaufen. Der Hochbahn können in ihrer heutigen Struktur jedenfalls die Verkehrsleistungen nicht ohne Ausschreibung übertragen werden.

@Busfahrer:

Ich habe die aktuellen Zahlen der Hochbahn tatsächlich nicht vorliegen. Aber ich möchte dich bitten, bei der Einordnung etwas sinnvoller vorzugehen. Der Anteil der Erlöse, die nicht durch Fahrgelder erzielt wird, ist ganz sicher nicht nur „Subvention“. Sondern Werbeerlöse, Vermietungserlöse und so weiter. Deine Rechnung wirkt auf mich, als würde RTL 100 % seiner Kosten ohne Zutun der Zuschauer erzielen, weil durch Werbung eingenommen. Natürlich ist das Quatsch.

Der HVV hat tatsächlich ein großes Sortiment. Ein sehr großes sogar, insgesamt gibt es eine mittlere zweistellige Zahl an Tarifen allein für Leute, die nur in Hamburg unterwegs sein wollen. Das kann „fair“ sein, weil es eine größere Differenzierung ermöglicht. Andererseits durchblickt ohne Computerhilfe vermutlich niemand das gesamte HVV-System. Und warum die 6 km lange Strecke von der Kellinghusenstraße zu den Landungsbrücken zu 1,40 € durchgeht, während selbst eine Fahrt innerhalb Winterhudes unter Umständen gleich 2,95 € kostet – im HVV selbst gibt es für dieses komische System nur wage Erklärungen.

Bei den Zeitkarten gibt immer haufenweise Einschränkungen bei vielen der „Angebote“. Das macht sie aber nicht einmal besonders günstig, sondern nur weniger teuer. Für den Preis der Wiener ABO-Monatskarte, die in ganz Wien rund um die Uhr gilt (31,25 Euro), bietet der HVV an: eine 3-Zonen-CC-Karte. Die gilt nur in ein paar Stadtteilen und da auch nur den halben Tag. Wahnsinn. Für den Preis der Abo-Karte für ganz München (57,45 €) würde es beim HVV was geben? Eine Abokarte für 2 bis 3 von 26 Zonen in Hamburg. Ich will hier nicht endlos weiter machen – die Beispiele sollten reichen und klar machen, in welcher sehr hohen Preislage sich der HVV heute bewegt.

So, jetzt kann man natürlich sagen: Das geht nur, weil die anderen Städte mehr subventionieren. Richtig! Das tun sie. Man nimmt dort niedrigere Kostendeckungsgrad in Kauf. Absichtlich. Man bekommt dafür auch etwas – guten ÖPNV, hohe Nutzung, höhere Sozialverträglichkeit. Hamburg, eine der Städte mit dem höchsten Steueraufkommen pro Kopf in Deutschland, hat sich dazu entschieden, das Geld für andere Zwecke auszugeben. Mit umsichtigem Haushalten hat das in dieser Stadt denke ich nicht zu tun – denn allein für ein Konzerthaus ist die Hamburger Elite bereit, knapp 10 Mal soviel auszugeben wie die HOCHBAHN in einem Jahr Verlust machen darf. Der laufende Betrieb der Philharmonie, soviel wird kolportiert, wird etwa 10-15 Mio. € kosten. Wie das gedeckt werden soll, weiß keiner so genau.

Die HOCHBAHN jedenfalls erhielt 1999 noch knapp 80 Mio. € Verlustausgleich. Inflationsbereinigt wären das für 2012 knapp 100 Mio. € gewesen. Tatsächlich waren es unter 60 Mio. € Real hat die Stadt ihren Beitrag zum Hochbahnbetrieb zwischen 1999 und 2012 um 40 Prozent reduziert. Die Fahrpreise konnte bzw. musste der HVV in der gleichen Zeit um rund 38 Prozent erhöhen. Ich kann nicht ganz verstehen, was daran aus ÖPNV-Sicht zu bejubeln sein soll.

Ich denke nicht, dass der HVV von sich selbst behaupten würde, im Vergleich zu anderen Verbünden besonders preiswert zu sein. Die Kostendeckung ist in anderen Verbünden nicht schlechter als im HVV

Auch in anderen Verbünden gibt es erst ab 9 Uhr gültige Zeitkarten, Zeitkarten für Schüler und verschiedene Zonen.
Ohne nochmals auf den Kostendeckungsgrad eingehen zu wollen:

Wien und München stehen auch nicht im Verdacht, dank ihrer niedrigeren Fahrpreise demnächst Pleite zu gehen oder kommunistisch regiert zu werden.

Natürlich haben Städte wie Wien und München den Vorteil, vergleichsweise viele Fahrgäste zu haben. Vielleicht aber auch wegen des sehr dichten Schienennetzes dort einschließlich Straßenbahn (die entgegen aller Hamburger Gerüchte vielleicht doch sehr kostendeckend und effektiv ist).

Letztlich ist es eine politische Entscheidung, was man in den Nahverkehr investiert und welche Fahrpreise man eintreiben will. Dabei öffnen aber weder Herr Scholz noch Herr Elste ihre Geldbörse, um den scheinbar parasitären da subventionierten Fahrgästen einen Gefallen zu tun. Vielmehr gehört ein Nahverkehr nicht nur zur Daseinsvorsorge, eine Stadt hätte noch viel höhere Belastungen – finanziell und für die Lebensqualität der Bürger und das Funktionieren der Wirtschaft – wenn die Fahrgäste reihenweise auf den eigenen Pkw umsteigen.

Zudem werden alle Ausgleichszahlungen im Endeffekt von den Bürgern bezahlt, die überwiegend ebenfalls HVV-Fahrgäste sind. Es ist eine Frage, was eine Gesellschaft will und was man fördern soll – wobei die Förderung des Nahverkehrs in den letzten 20 Jahren zu Gunsten Kostendeckung und zu Lasten der Fahrgäste (steigende Preise) und des Fahrpersonals (stark sinkende Löhne – und das mit ständigem Drohen mit der EU und angeblich drohender Vergaben, wobei dieses Schwert stumpf wird, da die privaten kaum noch schlechter zahlen als die öffentlichen und die Bahn teils sehr viel besser.

Interessanterweise sind in italienischen oder französischen Städten Fahrpreise von einem Euro möglich, bei inzwischen höheren Fahrergehältern – und diese Länder sind auch in der EU. Gleiches gilt für Wien/Österreich.

Hamburg war vor 40 Jahren ein Vorreiter, besonders mit dem Verbund. Das droht verspielt zu werden.

Kleine Bitte an alle: Vielen Dank für eure zahlreichen Kommentare und die vielen darin enthaltenen Fakten.

ABER: Bitte bleibt sachlich und höflich und lasst die Emotionen nicht überkochen. Sonst müssen wir den Kommentar-Strang hier schließen…und das wäre schade für alle, die hier an sachlichen Informationen interessiert sind.

Vielen Dank.

@ alle Mecker-Heinis
ich habe den Bericht aus dem ersten Quratal 2013 vorliegen, aktueller gehts grad nicht, sorry: Einnahmen aus dem HVV-Pool (also Fahrgeldeinnahmen ges.) =81.536.000, Aufwendungen ges.= 133.867.000= Deckungsgrad durch Fahrgeldeinnahmen 60,91%…………………das sind die blanken Fakten und kein „manipuliertes geposte von Undercovermitarbeitern der Hochbahn“ Jeder weiss ausserdem, dass ich Busfahrer der Hochbahn bin und somit wohl kaum undercover. Ich motze intern auch genug, könnt ihr mir glauben, aber was hier abläuft artet teilweise schon in sinnloses rumgemotze aus. Und wer hier „manipulativ“ ist, zeige ich euch mal eben:
Was die Kartenpreise anbelangt. Es gibt so viele verschiedene Varianten, für eine Zeitkarte, dass man sich hier zu Tode schreiben könnte. Es gibt 2-und3 Zonenkarten, Großbereich, 3 Ringe, 4 Ringe, Gesamtbereich, Profikarten für 3 Ringe, Gesamtbereich, es gibt 2 Zonen oder 3 Zonen, es gibt CC-Karten, für alle die die Karte in den Sperrzeiten nicht benötigen usw, dazu die ganzen Schüler und Azubi-Karten, Beförderungsberechtigungen der Sportler der Hamburger Verbände usw,usw Hier kommt es auf den Bedarf des einzelnen Kunden an!! Teuer ist, wie gesagt, eben relativ. Und jeder hat nun einmal einen idividuellen Bedarf. Meine Freundin beispielsweise benötigt die CC-Karte für den Großbereich, weil sie nicht zwischen 6 und 9 und auch nicht zwischen 16 und 18 Uhr fahren muss, weil sie in der Zeit auf der Arbeit ist. Sie zahlt dafür 45,50€ und hat am Wochenende keine Sperrzeit. Ein Bekannter hingegen braucht ebenfalls den Großbereich, muss aber zwischen 6 und 9 Uhr fahren. Dieser zahlt dafür 79,70€. Dessen Frau hat eine 2-Zonen-Karte und zahlt 49,80. Die Tochter (23 Jahre, also kein Kind) hat eine 2-Zonen-CCKarte und Zahlt 31,40€, ihr Verlobter braucht Gesamtbereich und zahlt 159,40€. (Und ausgerechnet er, jubelt jeden Monat wieder, wie günstig das ist im Gegensatz zum Auto das ist) Welches Beispiel wollt ihr denn gerne mit den anderen Städten vergleichen?! Klar, das teuerste nicht wahr? 🙂 Im Übrigen müsst ihr euch mal den teilweise grottenschlechten Deckungsgrad in anderen Städten angucken. Ihr könnt ja die KPD wieder ins Leben rufen oder die Linken wählen, dann könnt ihr umsonst fahren, noch eben schnell den Fahrer vollabern, weil ihr zu faul seid euch richtig selbst zu informieren oder zu faul auf den Fahrplan zu gucken. Da der Fahrer natürlich nicht jeden Fahrplan aller Linien und Haltestellen im Kopf hat, ist er selbstverständlich „nicht kompetent“ In 10 Jahren sind wir dann ein Entwicklungsland, weil der Staat dann nämlich zusammengebrochen ist.( Jetzt bin ich auch mal polemisch) Und irgendjemand hatte noch gefragt, wie ich darauf komme, dass Einsparungen im Einkauf, zusätzliche Einnahmen sind. Das sind natürlicH KEINE Einnahmen, aber Ausgabenminderungen, also Leistungen des Betriebes, die den Deckungsgrad insgesamt erhöhen. Hier wird auf Begrifflichkeiten rumgeritten ohne den geringsten kaufmännischen Grundverstand. Fakt ist, dass die Preise im Verhältnis zu den erbrachten Leistungen im Fahrbetrieb eindeutig nicht zu hoch sind, denn 60% Deckungsgrad bedeutet 40 % Subvention, die nur deshalb nicht vom Staat übernommen werden müssen, weil die Verkehrsunternehmen eben sehr gut wirtschaften. Und die Motzer, die morgens (oder soll ich sagen mittags) um 09:30 dann auch mal ihren allerwertesten aus dem Bett bekommen haben, sich über volle Busse wundern, um 17:00 schon wieder nach Hause fahren und dann wieder wundern, dass der Buss voll ist, vergessen, dass der Rest des Tages die BUsse fast leer fahren müssen, obwohl reichlich Fahrzeuge nach der Stoßzeit ausgesetzt werden. Das gute WIrtschaften der Unternehmen ist nämlich auch der Hauptgrund, warum die Linienkonzessionen immer noch ohne Ausschreibung an die Hochbahn gehen. SIe weist also faktisch nach, dass es kein anderes Unternehmen deutlich besser machen KÖNNTE. Das ist nämlich eine Vorraussetzung für die ausschreibungsfreie Vergabe und nicht die Tatsache, dass die Hochbahn zu 100% der Stadt HH gehört. So siehts aus, meine Herrschaften:-)

P.S. die Preise für die Einzelfahrscheine sind tatsächlich zum Teil recht teuer. Aber auch hier muss man beachten, dass man beispielsweise für die Strecke Eppendorfer Weg -Gänsemark ebenso 2,95€, wie für die Strecke NeuWulmstorf-Wedel, oder Harburg-Norderstedt bezahlt!!! Insbesondere aber, ist der Schnellbusszuschlag totale Abzocke und nur weil die Sitze ein wenig weicher sind, würde ich auch nicht pauschal 1,80€ zusätzlich zahlen. Und wenns nach mir ginge, dann würde ich sagen: „Sofort einstellen, die Sch.. mit dem Schnellbus!.“ Nun gibt es noch reichlich andere Gründe, die zum Meckern geeignet wären, aber die hier aufgeführten, sind fast alle unberechtigt.

Also das mit der Kostendeckung und den Fahrpreisen kann man so nicht stehen lassen…
Offiziell gibt die Hochbahn für 2011 89% an – bei 55 Mio. Euro Verlustübernahme durch die Hansestadt.

Die Einnahmen aus Fahrscheinverkauf einschließlich eines kleinen Anteils zum Ausgleich von Schwerbehindertenbeförderung betrugen 2011 352 Mio. Euro. Werbeerlöse sind da noch gar nicht drin, die aber auch nur anfallen, weil die Hochbahn fährt (13 Mio.)

Bei ausgewiesenen Gesamtkosten einschließlich Abschreibungen in Höhe von 500 Mio Euro hat man eine Kostendeckung durch Fahrgeldeinnahmen einschließlich Ausgleichzahlungen für Behinderten- und Schülerbeförderung in Höhe von 70%, mit Erträgen aus Vermietung und Werbeflächen sind es 73%.

Aber wie gesagt, effektiv überweist die Hansestadt rund 10% des Budgets der Hochbahn (55 Mio.)
Alles nachzulesen im Unternehmensbericht auf der Hochbahn-Seite.

In Wien bietet man inzwischen das Gesamtnetz Wien für 1 Euro pro Tag an.

Zum Tarif hatte ich hier schon mal Vergleiche angegeben, da ist Hamburg einfach recht teuer.
Aber gerne nochmal, am Beispiel Monatsabo jeweiliges Stadtgebiet:

Hamburg: 79 Euro
Berlin: 56 Euro
München: 54 Euro
Wien: 30 Euro

Bei den anderen Fahrpreisen sieht es ähnlich aus im Stadtvergleich.
Ich habe gerade keine Lust, das noch mal raus zu suchen, aber wenn hier weiter offensichtliche Falschbehauptungen gepostet werden, die so wirken als stammen sie von undercover postenden Mitarbeitern der Hochbahn-Pressestelle, habe ich nicht übel Lust, das auch noch (nochmals) zu posten. Wobei ich nicht annehme, dass die Hochbahn-Pressestelle hier wirklich solche Behauptungen verbreitet.

@Busfahrer:

„Außerdem ist es in HH im Vergleich zu anderen deutschen Städten gar nicht besonders teuer.“

Ich habe mal eben recherchiert, wieviel eine vierköpfige Familie (2 Erwachsene, 2 Schulkinder unter 18) für 1 Jahr ÖPNV-Abo im jeweiligen Stadtgebiet zahlen. Ich denke, Hamburg sollte man nicht mit Provinzkäffern vergleichen, sondern mit Städten, die eine ähnliche Struktur haben. Also die Millionenstädte. Da ist das Bild einfach sehr eindeutig:

Hamburg (seit Januar 2013) – € 2.720,40
München (2013) – € 2618,80
Köln (2013) – € 2191,20
Berlin (ab August 2013) – € 1.854,00
(Wien, seit Juni 2013: € 870,00)

Hamburg hat eindeutig den teuersten ÖPNV unter den Städten seiner Größenordnung.

„Die Kurzstrecke (1,40€) gibt es in vielen Städten gar nicht erst.“

Es gibt sie in allen deutschen Millionenstädten.

„Im HVV Tarif gibt es eine sehr umfangreiche Produktpalette für Zeitkarten.“

Was empfiehlst du der Familie aus dem Beispiel, die einfach nur statt ihres Autos ein Jahr in Hamburg zum Pauschalpreis mobil sein will?

PS:
„Einsparungen im Einkauf“

Was hat das mit zusätzlichen Einnahmen zu tun? 🙂

Allgemein scheinen wir Menschen mit den Variablen des Lebens von der Tendenz her eher unzufrieden zu sein, – ich bin es auch.
Dennoch möchte ich mich für den Artikel bedanken und bekunden das ich mit der Berichterstattung zufrieden bin und die veröffentlichten Informationen rechelmäßig und gerne lese (sonst wäre ich wohl auch nicht immer wieder hier).
Zum Thema „VHH“ kann ich den positiven Eindruck den dieses Unternehmen hinterläßt bestätigen. Ich nutze das Angebot täglich mehrmals. Dabei muss ich einen Zuschlag zahlen und eine verlängerte Fahrzeit in Kauf nehmen, aber das tue ich gerne.
Die Alternative wäre mit der S-Bahn zu fahren … noch Fragen. 😉
HalfPence

Die Fahrpreisgestaltung ist eine politische Frage ! Das es günstiger geht, wenn man die Leute zum Umsatteln von PKW zu ÖPNV bewegen will haben mittlerweile sehr viele andere Städte gezeigt. Nur ist dieses in Hamburg POLITISCH überhaupt nicht gewollt, da ja auch kaum reale Kapazitätserweiterungsmöglichkeiten bestehen ohne endlich mal vernünftige U- und S-Bahnstrecken zu bauen. Da hilft auch nicht das Ampel-Gehampel mit dem man im Übrigen die maroden Strassen mit einem anderen Finanztopf saniert.
Mal abgesehen von der S4 (Ost) wird es in den nächsten Jahrzehnten kaum eine weitere sinnvolle Projektumsetzung geben. Und auch dieses ist nur dem Resultat einer internationalen Verkehrsplanung zu verdanken. Denn ohne die S4 (Ost) würde die feste Fehmarnbeltquerung keinen wirtschaftlichen Sinn ergeben.

Wie bereits gesagt, wenn man ganze Stadtteile nur mit brechend vollen Bussen erreichen kann, wie es in Hamburg der Fall ist, sind die Fahrpreise wohl kaum zu rechtfertigen. Da macht es auch wenig Sinn, sich als Busfahrer über die Fahrgäste zu beschweren, denn schließlich sollten Busse generell nur als Zubringer in einem sinnvollen Nahverkehrssystem fungieren und nicht ganze Hauptstreckenäste bedienen.

Ergänzung zu dem Beitrag von CristophHH…

zieht man von den Fahrpreiserhöhungen noch die Inflation ab, kann man kaum noch von Erhöhung sprechen. 2-3% pro Jahr sind absolut akzeptabel, zumal die Leistungen der Verkehrsunternehmen von Jahr zu Jahr erhöht werden müssen. Außerdem ist es in HH im Vergleich zu anderen deutschen Städten gar nicht besonders teuer. Lediglich bei den Einzelfahrscheinen und hauptsächlich für den Großbereich, steht HH recht weit oben . Die Kurzstrecke (1,40€) gibt es in vielen Städten gar nicht erst. Wenn die Leute in HH mal raffen würden, dass es hier nicht nach der Anzahl der zu fahrenden Hst, sondern nach Zahlgrenzen geht, würden sie auch verstehen, dass teuer immer relativ ist. Im HVV Tarif gibt es eine sehr umfangreiche Produktpalette für Zeitkarten. Wenn man sich gut informiert, findet man auch bedarfsgerechte Fahrkarten, die idR relativ preiswert sind. Ich habe mich eh schon dran gewöhnt, dass man hier völlig unsachlich und zudem noch mit Halbwissen „bestückt“ sinnlos und teilweise dummschwätzerisch rummotzt. Meist noch gefüttert durch Bildzeitung&Co, die bewusst falsche Zahlen veröffentlichen, oder das Sommerloch mit dümmlichen (Fahrtreppen)storys stopfen .Angeblich gibt es hier in HH ja reihenweise Busfahrer, die Straftäter und Alkoholiker sind. Leider gibt es hier nur recht wenige, die sachlich, fair und konstruktiv kritisieren. Ich schätze mal, dass die meisten Meckervögel eh über sich selbst frustriert sind, den Bus jeden Morgen wieder und wieder verpassen, weil sie wieder und wieder zu spät den Hintern aus dem Bett bekommen haben. Schuld hat dann natürlich der Fahrer, wenn er trotz Fahrzeit- Verspätung nicht noch das vierte Mal die Tür öffnet und ohne ihn abfährt. Komischerweise sind die „Frühfahrer“ (bis 7Uhr) alle pünklich an der HSt. Je später der Morgen, desto mehr Fahrgäste (prozentual!!), die verpennt haben. Dann noch die Umsteiger, die sich wundern, wenn sie die Anschlüsse verpassen, weil sie der Meinung sind, sie können noch mal eben schnell zum Bäcker. Lach, und dann mit Kaffee in der einen und Handy in der anderen Hand bei rot über die Ampel, vor den Bus rennen, der schon am Anfahren ist und dann noch den Mittelfinger zeigen (wobein man dann merkt, dass eine dritte Hand fehlt), weil der Busfahrer nicht noch einmal extra wegen ihm anhält Find ich interessant und zeigt, dass mangelnde Eigenverantwortung, neandertalartiges Benehmen sowie fehlende Kooperationsbereitschaft einer bestimmten Klientel, eines der größten Probleme im ÖPNV sowie der gesamten Gesellschaft sind, aber das ist natürlich ein anderes Thema, wobei allerdings all das nicht dazu beiträgt, dass die Preise stabil bleiben.

Für alle die der Meinung sind, dass die Fahrpreise zu hoch sind, nun ja, gefühlt ist ja immer alles zu teuer. Fakt ist jedenfalls, dass der hohe Kostendeckungsgrad nicht durch die Preise reingeholt wird. Die Fahrpreise bringen nur etwa 60% der anfallenden Kosten ein (s. Hochbahn, bei der VHH ist der Wert abweichend , weil man keinen U-Bahnbetrieb hat). Rechnet man das ganze um auf den einzelnen Fahrgast, bedeutet das ein Verlust von 12ct/Fahrgast. Die steigenden Fahrgastzahlen sind für den Deckungsgrad also kontraproduktiv. Viele denken ja immer, dass es umgekehrt ist. Die Verkehrsunternehmen schaffen diesen hohen Wert hauptsächlich durch eigene Leistungen, wie beispielsweise profitbringende Privatfahrten, Werbeeinnahmen, evt. Beteiligungsgesellschaften,Einsparungen im Einkauf usw.

Also ich finde manchmal echt nicht gerade nett so über den Nahverkehr in Hamburg sich zu zerreißen…
Wenn ich das hier höre …man beklagt euch doch nicht über sowas… in manchen Ländern würdet ihr nur laufen oder Bus kommt einmal in der Woche.

Zu den steigenden Fahrpreisen:

Manchmal wird vergessen das es erhöht werden muss:
a) wegen Vandalismus
b) wegen steigender Dieselpreise
c) wegen Umbaumaßnahmen/ Bauarbeiten
u.s.w

Naja wen es stört sollte dann auf das Stadtrad umsteigen… das ist dann die bessere Lösung für die alles Miesmacher oder steigt in euer Auto mit 1,70€/ Liter.

@Mr. C:
In der angesprochene Tns-Studie konnten die Teilnehmer „Noten“ von 1 (vollkommen zufrieden) bis 5 (unzufrieden) vergeben. Der Branchenschnitt liegt – wie im Artikel beschrieben – bei 2,91. Die VHH hat nach eigenen Angaben mit einem positiveren Wert von 2,59 abgeschnitten. Weitere Hintergründe zu der Studie lesen Sie hier:
http://www.tns-infratest.com/presse/presseinformation.asp?prID=3209

@Matze:
Vielen Dank für den Hinweis. Ja, wir posten seit einer Woche einzelne ausgewählte Artikel, die auf großes Interesse stoßen, maximal 2x zu unterschiedlichen Tageszeiten in den sozialen Netzwerken.
Hintergrund sind die Lesegewohnheiten bei Facebook und Twitter. Meist schaut man sich in der „Timeline“ nur die Postings der letzten 2-3 Stunden durch. Daher werden Beträge, die wir z.B. am Morgen posten, nicht von Usern gesehen, die erst nachmittags bei Facebook und Twitter aktiv sind. Dazu kommen User, die unter der Woche kaum in den sozialen Netzwerken unterwegs sind und sich erst am Wochenende Zeit zum Stöbern nehmen.

Für diese User posten wir einzelne Artikel, die uns sehr wertig erscheinen, am Nachmittag oder Abend desselben Tages oder am folgenden Wochenende noch einmal.

Uns ist bewusst, dass der Grat zwischen „sinnvollem Zusatzservice“ und „Spam“ sehr schmal ist. Hier sind wir noch dabei, den optimalen Mittelweg zu finden. Insofern ist Ihre Rückmeldung sehr wertvoll.
Welche Wiederholungsrate wäre denn für Sie tragbar, ohne dass wir Sie bei Facebook verlieren?

Beste Grüße,

Christian Hinkelmann
NahverkehrHAMBURG

Muss es eigentlich sein, dass ihr neuerdings manche Beiträge 2x auf Facebook mit einem Abstand von einigen Tagen postet?
Das ist ein wenig wie das verpönte „pushen“ von Beiträgen in Webforen.

Noch traumhafter könnte der Kostendeckungsgrad werden, wenn man hinten am Bus noch eine kleine Leiter anbringen würde und Fahrgäste – wie in dritte Welt-Ländern – oben auf dem Dach mitfahren lassen würde.
Ausserdem empfehle ich noch die Preise ordentlich raufzuschrauben, sagen wir mal auf 5,95 Euro für Kurzstrecken und 9,95 Euro für Einzelkarten innerhalb des Großbereichs. Dann kann man sogar noch satte Gewinne einstreichen und noch glatt ne zweite Elbphilharmonie bauen
.
ALSO: Wenn das nicht mal positive Neuigkeiten über das ach so tolle Bussystem in Hamburg sind…. !!!

@ Christian Hinkelmann
Übrigens noch ne Frage an den Autor dieses Artikels: Nach der Umfrage von tns Infratest lag die Gesamtzufriedenheit bei 2,59 Prozent ! Wie kann das dann ein deutlich positiverer Wert als der Bundesdurchschnitt von 2,91 Prozent sein.

Im übrigen ist das dann ja nicht einmal jeder dreizigste !!!!!!!! (konnte ebend nicht richtig rechnen) , der mit dem VHH zufriden ist. ?!?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert