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Volksinitiative hat offenbar genug Unterschriften zusammen

Die vor sechs Wochen gestartete Volksinitiative gegen das Busbeschleunigungsprogramm in Hamburg hat offenbar die nötigen 10.000 Unterschriften zusammen.
Christian Hinkelmann
Bauarbeiten für Busbeschleunigung in Hamburg
Bauarbeiten für das Busbeschleunigungsprogramm in Hamburg

Das berichten das Hamburger Abendblatt und die Morgenpost übereinstimmend. Demnach will die Initiative noch in diesem Monat eine Liste beim Senat einreichen.

Liegen dann tatsächlich mehr als 10.000 gültige Unterschriften vor, wäre die Volksinitiative erfolgreich und die Hamburgische Bürgerschaft müsste sich mit der Forderung befassen, das Busbeschleunigungsprogramm zu stoppen.

Heute Abend um 18 Uhr veranstaltet der Verkehrsausschuss der Bürgerschaft am Schlump (Haus des Sports) bereits eine erste öffentliche Anhörung zur Busbeschleunigung.

Bis 2020 will der Hamburger Senat die wichtigsten Metrobuslinien der Stadt beschleunigen und optimieren. Geschätzte Kosten: 259 Millionen Euro.

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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20 Antworten auf „Volksinitiative hat offenbar genug Unterschriften zusammen“

@Werner Klingbiel,

es sind ja bald Wahlen. Im Moment sieht es zwar so aus, als ob die SPD die absolute Mehrheit nicht verteidigen kann, aber dass sie die Wahl mit klarem Vorsprung gewinnen wird, scheint sicher. Ich glaube nicht, dass sich unter rot/grün am Ende der Bau einer Stadtbahn realisieren lässt. Ich wette außerdem, dass die CDU sich wieder gegen die Stadtbahn entscheiden würde, wenn man dafür in die Regierung käme. Senatorenposten sind denen wichtiger, als Konzepte. Ich glaube nicht mehr an eine Stadtbahn. Möglich wäre das nur, wenn die Grünen stärkste Partei würde, was quasi unmöglich ist. Ade, Rasengleise…

Das mit den Straßensperrungen ist wieder einmal ein gutes Beispiel, welche Folgen von der Politik zu gewissen Zielen instrumentierte Aussagen haben. Niemand sah bisher ein wirkliches Problem, wenn wegen einer unumgänglichen Baumaßnahme eine Straße gesperrt wurde. Dann wurden vorübergehende Straßensperrungen für den Straßenbahnbau von der Politik zum Anfang des Niederganges Hamburgs hochstillisiert. Dass das dann auch Folgen für andere Maßnahmen hat ist nachvollziehbar, insbesondere wenn es sich dabei um die Aufblähung der Asphaltwüste von Straßen für Busse, statt um Rasengleise für elektromobile Straßenbahnen handelt.

Die Position der Einzelhändler ist ja teilweise nachvollziehbar, aber ich frage mich dabei schon, ob auf Grund der angespannten Lage des stationären Einzelhandels nie wieder irgendwo (sinnvolle oder unsinnige) Baumaßnahmen mit Straßensperrungen durchgeführt werden dürfen?! Was, wenn mal eine gebrochene Wasserleitung repariert werden muss? Das kann auch mehrere Wochen dauern… Vielleicht sollte für solche Fälle ein Fonds aufgelegt werden, der die Einzelhändler für die entstehenden Einnahmeverluste (zumindest teilweise) kompensiert? Es wäre ein Versuch, um die Proteste zu mildern und denen entgegen zu kommen, die von den Maßnahmen finanzielle Einbußen haben. Es kann jedenfalls nicht sein, dass überall Baumaßnahmen von wütenden Anwohnern aus Eigeninteresse blockiert werden, wenn sie einer Mehrheit Nutzen bringen.

@Elbsegler

In HH hat man versäumt, die Verkehrsinfrastruktur dem Bedarf anzupassen. Viele Straßen waren schon vor 20 Jahren am Ende ihrer Aufnahmekapazität. Zuerst hat man Kreuzungen nur entzerrt, indem man zB Linksabbiegebeziehungen herausgenommen hat, oder indem man Rechtsabbieger vor den Kreuzungen ausfädelte. Das ging natürlich nur an Stellen, wo der Raum auch vorhanden war. Man hat sich am Ende dann mit einer recht guten Ampelschaltung an gewissen Punkten durch die Jahre gerettet. Auch der Ausbau des SPNV wurde immer wieder verschoben oder es wurde nur herumgebastelt. Hauptsache der MIV läuft, war 50 Jahre lang die Devise und die Anzahl der Autos nimmt weiter zu. Dennoch hat man es bisher immer noch geschafft, einen ziemlich guten ÖPNV anzubieten.
Busse, wie zB die M5, die lange Teilabschnitte auf einer Hauptverkehrsachse fahren und in Konkurrenz mit anderen Hauptverkhersachsen, die ebenfalls von Metrobussen befahren werden, stehen, können nicht beschleunigt werden, indem man NUR eine Vorrangschaltung installiert. Die Staus vor den betreffenden Kreuzungen waren in Stoßzeiten viel zu lang für eine Vorrangschaltung, die ja nur dann Sinn macht, wenn der Bus sich nicht an die entsprechenden Kreuzungen herantasten muss. Die Umbauten sind absolut unverzichtbar gewesen. Gerade auf der M5 haben sich die Rückstaus an den meisten Kreuzungen fast völlig aufgelöst. Sicherlich gibt es zeitweise noch Behinderungen, aber insgesamt läuft der Verkehr jetzt deutlich besser, als vor den Maßnahmen.
In HH hat man insbesondere den Busbetrieb immer dem MIV hinten angestellt und dann kommt es natürlich zu Diskussionen, wenn jetzt einer hergeht und das Blatt wenden will. In Winterhude und Uhlenhorst wurden seit Ewigkeiten die Busse behindert, weil Haltestellen als Parkplätze missbraucht worden oder durch gleichgültige Zweitereiheparker die Reisegeschwindigkeit der Busse auf teilweise unter 15km/h zurückgegangen war (ist).
Jetzt werden halt Haltebuchten zurückgebaut, damit Falschparker keine Chance mehr haben. Das dort einkaufende Klientel schert sich nicht um ein paar Euro Strafgeld, sodass das sowieso nichts bringen würde. Tja, diese Leute und die Geschäftsinhaber machen jetzt natürlich die Pferde scheu und fordern sogar den sofortigen Stop des gesamten Busbeschleunigungsprogramms. Perfide wie man ist, werden dann Unwahrheiten wie „Abholzung des Hamburger Baumbestandes“ oder „Parkplatzvernichtung“ hinausposaunt. Die Buslinien (M6+M20), die das betrifft befördern übrigens zusammengerechnet fast 90.000 Fahrgäste/Tag. Fette SUV-Bonzen und Ultrareiche Geschäftsleute interessiert das aber überhaupt nicht und deswegen schreit man laut herum, macht alle verrückt und hetzt gegen die Maßnahmen, wo es nur geht. Unterstützt wird das Ganze dann natürlich vom Hauptwahlkampfführer der Autofahrer, der „Bild“….Zum Glück wird die Initiative trotz der ausreichenden Unterstützer, auf Grund der Mehrhaltsverhältnisse im Senat scheitern.

@elbsegler

Der Unterschied zwischen München und Hamburg ist der, dass in München Straßenbahn und Bus beschleunigt werden, in Hamburg aber die Straßenbahn zuwerst abgeschafft wurde und dann mit dem Argument der 50 ger Jahre, sie behindere den Verkehr nichrt wieder eingeführt wurde. Und genau die Argumente, die bei der Straßenbahn zumindest bisher zum ko führten, nämlich der Eingriff in Straßen und Ampelschaltungen, wird jetzt beim Bus vollzogen. Und da gibt es natürlich schon Fragen, warum soll das, was bei der Straßenbahn in mancher Augen zum Untergang der Stadt geführt hätte, nun beim Bus keine Probleme darstellen. Hätte man sich nicht so auf die freie Fahrt für freie Bürger, die nach der Einführung der Straßenbahn nicht mehr hätte möglich sein sollen, wären Busschleusen kein Problem. Da sie aber den IV zumindest genauso „beiträchtigen“ wie Straßenbahnen, muß man (in Hamburg) an sie natürlich die gleichen Maßstäbe anlegen, und das heißt laut Scholz und seinen ihm ergebenen Stadträten und HHA Chefs (bei der Straßenbahn ) analog : keine Busbevorrechtigung, auch wenn das bei Bussen Herr Scholz und seine Freunde ganz anders sehen.

@Elbsegler
In Hamburg sind sehr viele Bushaltestellen direkt an Ampeln. In der Regel wartet der Busfahrer dann immer auf die nächste Rotphase, um sich dann „vorzudrängeln“. Dass Autos den Bus bei Grün einfädeln lassen funktioniert seltsamerweise nicht immer. (Also Rückbau von Busbuchten)
Dann ist vor allem an der M5 das Problem, dass dort Haltestellen zusätzlich noch in Straßenmitte sind. Folgendes Szenario kommt dann häufig vor:
Bus kommt an, Fahrgastwechsel. Da die Ampel noch auf Rot ist, haben die Fußgänger grün und kommen ständig nach. Sobald der Bus Grün bekommt werden aber immer noch Fahrkarten gekauft oder es rennen Leute bei Rot über die Straße (ist ja schließlich nur Verkehr von 1 Richtung der zu queren ist) um den Bus noch zu bekommen. Und dann ist die Busampel auch schon wieder auf Rot…

Also die Kreuzungsumbauten sollen entweder die Haltestelle verlegen (Bezirksamt Eimsbüttel) oder die gesamte Leistungsfähigkeit steigern = weniger Rückstau (Siemersplatz). Die Einrichtung von Radstreifen auf der Fahrbahn hemmt offensichtlich das 2.Reihe parken und die Verlängerung der Haltestellen sehe ich eher als eine generelle Modernisierung, genauso wie das „Kasseler Sonderbord“

Ich glaube das Thema ist nur so brisant, weil es als Ersatzprodukt für die Stadtbahn verkauft wurde. Normalerweise hätte das kaum jemanden interessiert.

Moin zusammen, ich verstehe in Hamburg nicht, weshalb um dieses Thema so ein dickes Fass aufgemacht wird. Ich lebe seit 15 Jahren in München (bitte keine Beileidsbekundungen), und hier werden seit Jahren Stück für Stück die Buslinien beschleunigt. Hier werden keine großartigen Umbaumaßnahmen von Kreuzungen vorgenommen, sondern ganz einfach die Ampel so umgerüstet, dass sich der Fahrer grünes Licht anfordern kann, analog zu den Straßenbahnen. Auch hier stehen die Busse im Stau und die Stadt erstickt im Individualverkehr. Aber solche aufgeblasenen Proteste wie in Hamburg, hat es hier in der ganzen Zeit nie gegeben. Auch als vor ein paar Jahren Metrobusse eingeführt wurden und diese aufgrund ihrer langen Strecken regelmäßig Verspätungen einfuhren wurde das gelöst, in dem man an neuralgischen Punkten den Bussen an den Ampelkreuzungen Vorrang einräumte und zwei Haltestellen als Zeitpuffer einrichtete. Das ging ohne Bürgerproteste und Unterschriftenlisten von statten.
Warum geht das in Hamburg nicht?
Grüße aus dem Süden

@busfahrer aus HH
Gerade der erwähnte Personalmangel ist ein weiteres Argument für die Stadtbahn. Ein Zugverband aus 2 achtachsigen Straßenbahnzügen benötigt einen Fahrer und hat die Kapazität von mehr als drei Doppelgelenkbussen. Die „Zugverbände“ aus drei Doppelgelenkbussen hintereinander, die sich oft durch die Stadt quälen, ehe dann wieder eine große Lücke kommt, brauchen dagegen drei Fahrer. Dabei ist noch kein Bus ausgefallen.

Also im Anbetracht der Tatsache, dass sogar die Busbranche kaum Personal bekommt und die
Busbeschleunigung so manchen Bus einspart. Ist es nur Wünschenswert, dass die
Busbeschleunigung kommt. Somit kann es vielen Menschen erspart bleiben auf einen Bus
zu Warten, nur weil der Plan nicht besetzt werden konnte.

@ A.Schneider

„…Warum ging das hier nicht?“
weil hier gar nichts los ist (wahr). Solche „Maßnahmen“ werden in anderen Millionenstädten einfach durchgezogen, da rücken einfach Bautrupps an und reißen alles auf, fertig. Da schreibt nicht mal ne Zeitung was dazu. Wegen einer Haltestellenverlegung werden hier die Pferde wild gemacht. Das ist doch lächerlich. So kann man in HH nie etwas erreichen. Wegen jedem Stein, der umgedreht wird, laufen die Leute wie die Irren auf die Straße und schreien herum. Minderheiten, die mit Geld, Einfluß und ner großen Klappe meinen alles machen bzw verhindern zu können. Die Bevölkerung wird wild gemacht und die Fakten werden verdreht. Wenn die Leute heutzutage noch selbstständig denken könnten, dann hätte Euch ganz Hamburg ausgelacht, mit Eurer „Initiative“, die sowieso nicht durchgeht. Die Menschen in Hamburg wollen befördert werden. Fragen Sie mal die Busfahrgäste, wenn sich wieder ein 6er oder 25er wegen einem SUV, der vor Euren Geschäften wegen 5 Brötchen in 2ter Reihe oder in der Haltestelle parkt, wieder festgefahren hat oder mehrere Minuten Fahrzeit verliert, nur weil jede Tante-Emma-Butze 23 Mal in der Woche beliefert wird, nur weil man zum lagern oder zum vernünftigen disponieren zu bequem oder zu geizig ist. Dann werden die Ladezonen, die eigentlich für die Lieferanten sein sollten, von EUREN Kunden zugeparkt, die bei EUCH die Kohle lassen. Schenkt denen Fahrkarten, anstatt freie Werbeflächen von der Stadt einzuforden! Und vor allem: hört mit Eurem Gejammer auf.
Und noch etwas: auch wenn mein Arbeitsplatz nicht sicher wäre und ich einen neuen bräuchte: soll ich dann auch eine Initiative gründen und herumheulen? Was dann wohl die Gewerbetreibenden erst für Sprüche lassen würden…

leider habe ich erst spät den Artikel gelesen (und manchen Kommentar dazu), denn sonst hätte ich heute Abend bei der öffentlichen Anhörung gerne mal Mäuschen gespielt …

Das Thema scheint zur Polarisierung angetan zu sein – wie immer, wenn es um die Verteilung öffentlicher Gelder geht. Was mir zu der Diskussion noch einfällt:

1. scheinen über 20% der Investitionen für das Busbeschleunigungsprogramm bereits verbaut (nicht nur für die M5!). Würde der Senat das Projekt jetzt stoppen, hätten wir ein sehr lückenhaftes Ergebnis mit einer Vorzeigestrecke und etlichen guten Ansätzen, aber das Gesamtkonzept käme nicht zustande (genau so gut hätte man Flugzeugstartbahnen oder Autobahntunnel nur zu einem Fünftel bauen und können – bis eine einflussreiche Lobby die Eibstellung der Vorhaben erzwungen hätte).

2. habe ich den Eindruck, dass die B2C-Geschäfte, d. h. der stationäre Einzelhandel und die Gastronomie, derzeit noch funktionieren, denn sonst gäbe es viel mehr leerstehende Geschäftsräume in den „hart umkämpften“ Straßen. Vielmehr dürfte die jeweilge konjunkturelle Lage und Kaufkraft der Kundschaft (seit jeher) entscheidend für die Einzelhandelsentwicklung sein. Sollten die Kunden ihre Latte Macchiato in Zukunft wirklich lieber im Internet bestellen wollen – bitteschön, die Zeiten ändern sich! Aber selbst müssten durch einen nachfragebedingten Preisrückgang für gewerbliche Immobilien die Kosten für Händler und Gastronomen in den Geschäftsstraßen wieder sinken (Grundkurs VWL).

3. Natürlich möchte Jede/r, der/die mit dem PKW unterwegs ist, am liebsten direkt vor der (Laden-)Tür parken – ein in weitgehenden Gründerzeitstadtteilen wie Uhlenhorst kaum einlösbares Vorhaben – nur mit extrem viel Glück oder Skrupellosigkeit! Daher sollte der öffentliche Straßenraum vielmehr wieder zu dem umfunktioniert werden, wozu er eigentlich bestimmt ist: zu einer Mobilitätsfläche und zu einem Ort der öffentlichen Begegnung! In Kolonnen abgestellte PKW jedoch stören nicht nur das Stadtbild sondern auch den Verkehrsfluss und verhindern weitgehend Gelegenheiten zur Begegnung.

Daher bin ich der Meinung, es sollten an solchen Orten in geeigneten Abständen für den „ruhenden Verkehr“ bewirtschaftete Abstellmöglichkeiten in Form von Parkdecks eingerichtet werden. Kleine Haltebuchten würden ausschließlich noch zum Anliefern benötigt. Daraus entstünde die Möglichkeit, die frei werdenden Parkstreifen für Fuß- und Radverkehr zu nutzen und in der Fahrbahnmitte eine barrierefreie Trasse zu schaffen: vorzugsweise für erheblich komfortablere Straßenbahnen oder (übergangsweise) für eine Busspur. Auch der (verkehrsberuhigte) Durchgangsverkehr hätte beiderseits noch Raum übrig. Ggf. weichendes Straßengrün wäre selbsverständlich zu ersetzen …

Obwohl noch viele Details zu klären wären und eine entsprechend fundierte Planung eine angemessene Vorlaufzet benötigte, zeigt sich für mich, dass noch lange nicht alle Punkte diskutiert und noch Kompromisslösungen vorstellbar sind. Weitreichende Infrastrukturmaßnahmen eignen sich dagegen nicht für politische „Vierjahrespläne“, also ein allenfalls mittelfristiges Denken in den Legislaturperioden der Hamburger Bürgerschaft …

Der Herr Busfahrer vergisst, dass er nur einen sicheren Job hat, weil seinen Beruf die Virtualisierung noch nicht erreicht hat. Den Einzelhändlern geht es deswegen teilweise schon richtig besch….eiden. Täglich kämpft man gegen Online-Riesen an, die die Preise diktieren und wer nicht mehr erreichbar ist, der verliert sofort Kunden. Das ist leider eine Tatsache, wenn man man am Sackgassenschild hundert Meter vor dem Laden hängenbleibt, greift man zum Smartphone und sucht sich den nächsten Laden oder sieht, dass es das gewünschte online auch gibt. Kunde weg.

Gier? Die Mehrzahl der Einzelhändler ist schon lange nicht mehr auf Rosen gebettet. Sagt sich aber leicht wenn man noch monatliche Lohnzahlung aufs Konto bekommt. Die irrwitzigen Mieten müssen die Geschäftsleute nämlich weiter bezahlen und die Kredite bedienen, die man für die Waren im Laden braucht. Es interessiert Vermieter und Banken nicht ob die Kunden wegbleiben. Wer erst neu aufgemacht hat, kann in so einer Situation gleich einpacken und sitzt für den Rest seines Lebens auf Schulden.

Jeder sieht nur noch seine kleine Sicht der Dinge und darum knallt es jetzt so. Die Behörde für Wirtschaft weiss wohl auch nicht, wie Einzelhandel heute funktioniert, sonst hätten sie sich mit der Busbeschleunigung mehr Mühe gegeben und die Anwohner und Händler mitgenommen. Jetzt wehren die sich und das ist auch gut so!

Wenn schon Busbeschleunigung dann nur mit den Anwohnern und Händlern. Das klappt anderswo doch auch. Gemeinsame Werbeaktionen, kostenlose Werbung auf den Bussen vorher und nachher, Lösungen für die Erreichbarkeit während der Bauzeit und auch gemeinsame Lösungen wie man vielleicht auch die Erreichbarkeit der Läden bei der Gelegenheit verbessern kann. Gute Lösungen sind immer win-win-Situationen und bieten Verbesserungen für allen. Warum ging das hier nicht?

Nein, es geht auch darum, dass es eventuell Geld ist, was woanders vielleicht noch sinnvoller eingesetzt werden könnte, sei es der schleppende Wohnungsbau, sei es der allgemeine Ausbau des Nahverkehrs…
Ich glaube auch, dass es bedeutend wichtigere Verkehrsprojekte gibt.

@Hamburgerjung:

Volle Zustimmung. Sie bringen es auf den Punkt.
Die Deutschen und Ihr ach so hochheiliges Auto. Ich könnt immer wieder das Kotzen kriegen wenn ich seh wie mit lächerlichen Pseudo-Argumenten gegen jedes Bauvorhaben für den ÖPNV gehetzt wird weil z.B. hier oder da mal ein Parkplatz wegfällt. Da könnt ich mich immer wieder tierisch darüber aufregen. Der Blechhaufen namens Auto ist viel zu selbstverständlich. Egal wie schlecht die Leute finaziell gestellt sind, hauptsache sie besitzen ein Auto. Dann gibts halt kein Taschengeld oder mal kein Abendessen und die letzten Tage am Ende des Monats nur Brot, Hauptsache der Golf 3 steht vor der Tür… Naja, nun genug aufgeregt.

Da lob ich mir doch die Verhältnismäßigkeit. Bei der Straßenbahn lief im Prinzip ein Anwohner Amok, der meines Wissensmal gekippt, Busspuren sind offenbar trotz 10000 Unterschriften kein Problem. Wo bleibt da die Verhältnismäßigkeit? Und die Begründungen von Herrn Wendehals Elste und seinem Parteifreund Scholz, für ihre Businitiative erscheinen immer fraglicher.

In München wurde übrigens einmal ein früherer CSU Oberbürgermeister zu Gefängnis verurteilt, weil er u. A. zur besseren Auslastung seiner MAN Omnibuswerkstatt die Straßenbahn abschaffen wollte.
Zudem hat ihn das Volk bei der nächsten Wahl mit Pauken und Trompeten in die Wüste geschickt.
Ist nicht auch in Hamburg bald Wahl?

Es ist sich in unserer egoistischen Gesellschaft eben jeder selbst der Nächste. Sollen doch Hunderte von Fahrgästen in den Linienbussen warten, damit eine Winterhuder oder Uhlenhorster Mutti in der dritten Reihe parken kann, um Leckereien für ihre Sprösslinge zu kaufen und dann mit ihrem SUV wieder nach Hause zu brettern… Wie kann man nur so kurzsichtig und unsolidarisch denken und ein schnelleres Vorankommen Vieler zu verhindern versuchen? Und mittel- und langfristig zahlt sich ein besser geordneter Autoverkehr auch für die ach so armen Geschäftsleute aus – von der Lebensqualität im Viertel ganz zu schweigen.

Ich kann mir gut vorstellen was die Volksinitiative die Bürger gefragt hat. Wahrscheinlich sowas wie „Wollen sie das die Stadt 200 Millionen ausgibt damit eine Buslinie 5 Min schneller fährt?“ Natürlich sagt man da „nein“. Aber da das Abendblatt wie auch die Mopo und im übrigen auch hier Berichtet wird, ist immer die Top Schlagzeile, dass die Busse >>schneller

Tja, ein Initiative, die ins Leere laufen wird. Eine absolute Mehrheit ist halt nicht so leicht angreifbar.
Im Übrigen protestiert man hier (Gertigstraße/Mühlendamm) im Grunde nur wegen EINER Abbiegebeziehung nach links, (ich glaube) DREI Parkplätzen und ACHTUNG…..EINEM Baum..Das Gleiche(oder zumindest Ähnliche) gilt auch für andere Proteste, wo es um Baumaßnahmen in bestimmten Straßen geht. ( zB Papenhudener Str. Uhlenhorst)
Zu den angeblichen Baumfällungen wegen des Beschleunigungsprogramms sei gesagt, dass insgesamt am Ende der Maßnahmen MEHR Bäume in Hamburg stehen werden, als davor: 180 werden gefällt, 230 gepflanzt. Hierzu muss man noch sagen, dass das geplante Zahlen sind, die sich noch leicht verändern können. Möglicherweise müssen mehr, vielleicht aber auch weniger Bäume gefällt werden. Im Großen und Ganzen geht es den Protestlern wohl um ihre Geschäfte. Sie fürchten Umsatzeinbüßen. Naja, verständlich.
So ein Laden, den es seit 120 Jahren gibt, der geht wegen ein paar Wochen Bauarbeiten natürlich auch sofort pleite. Im Übrigen haben diese Ladenbesitzer seit Jahrzehnten davon provitiert, dass man dort ungestört falsch parken und somit jeden anderen, der dort nur durchfahren wollte, behindern durfte.Ein Lotto-Hauptgewinn war wahrscheinlicher, als hier „abgezettelt“ zu werden. Jetzt müssen die Geschäfte halt mal ein paar Wochen selbst mit einer Behinderung leben. MEINE Unterschrift haben sie jedenfalls nicht bekommen. Sie können ja mal einen Gelenkbusfahrer fragen, wie man an LKW’s , die sich gegenüber stehen, vorbeirangieren muss, die 2 Eimer Kartoffelsalat ausliefern nur um morgen wiederzukommen und 3 Eimer zu liefern. Naja, liefern ist halt billig (meist sogar kostenlos) und vernünftige Lagerdisposition ist natürlich mit Arbeit verbunden, schon klar.

Quelle für die Zahlen zu den Baumfällarbeiten:http://www.abendblatt.de/hamburg/kommunales/article133325784/Busbeschleunigung-die-Fakten.html

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