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Vorverkauf gestartet: So bekommen Sie zusätzlich zum Deutschlandticket bis zu 35 Euro geschenkt

Seit Mitternacht läuft der Vorverkauf für das 49-Euro-Ticket. Je nachdem, wo man es kauft, gibt es große Unterschiede bei Bestellfristen, Zahlungsarten und im Umgang mit bestehenden Abos für Bus und Bahn. Hier erklären wir die Unterschiede und zeigen, wo Sie beim Deutschlandticket-Kauf attraktive Gutscheine und Extras bekommen können.
Christian Hinkelmann
Das Deutschlandticket in der HVV-Switch-App.
Das Deutschlandticket in der HVV-Switch-App.
Foto: HVV

Mehr als fünf Monate lang wurde gerungen, gestritten und gezittert. Zigmal wurde der Start verschoben – aber jetzt ist es endlich da: Das 49-Euro-Ticket. Heute Früh hat bundesweit der Vorverkauf begonnen. Am pünktlichsten im Norden war der HVV: Genau eine Minute nach Mitternacht ging in der Switch-App des Hamburger Verkehrsverbunds die Kaufmöglichkeit für das 49-Euro-Ticket online (noch vor der Deutschen Bahn) und läutete damit eine neue Zeitrechnung im öffentlichen Nahverkehr ein.

Ab dem 1. Mai gilt das neue Deutschlandticket dann von der Nordseeküste bis zu den Alpen in allen U- und S-Bahnen, Bussen, Straßenbahnen und Regionalzügen – egal, ob auf dem Weg zur Arbeit, auf Geschäftsreisen oder im Urlaub. Damit wird der öffentliche Nahverkehr in Deutschland so einfach nutzbar wie noch nie: Ein Ticket, ein Preis, alle Verkehrsmittel. Das ist die Theorie.

Die Praxis sieht dagegen etwas komplizierter und unübersichtlicher aus – nämlich so, dass das Deutschlandticket von mehr als 60 Verkehrsverbünden und unzähligen Mobilitätsunternehmen verkauft wird, die zwar alle dasselbe Produkt im Angebot haben, aber zu ganz unterschiedlichen Bedingungen: Bei den Einen muss man das Ticket beispielsweise spätestens 20 Tage vor Gültigkeitsbeginn kaufen, bei den Anderen gilt es ab sofort. Einige Verkäufer verteilen (neben ihren App-Tickets) Chipkarten, andere geben wiederum Papiertickets aus. Manche Verbünde verkaufen das Deutschlandticket als Jobticket nur an größere Betriebe, während andere Verbünde auch Kleinstunternehmen bedienen. Und während die Abo-Kundinnen und -Kunden in der einen Region völlig automatisch auf das günstigere Deutschlandticket umgestellt werden, müssen die Fahrgäste in anderen Regionen selbst aktiv werden und wechseln. Und bei einigen Verkäufern gibt es zum Deutschlandticket obendrauf noch attraktive Gutscheine und Goodies, während es anderswo keine Gratis-Zugaben gibt.

Ein genauer Vergleich der vielen verschiedenen Angebote ist mühsam, denn es gibt keine übergreifende Plattform, auf der alle Sonderlocken übersichtlich zusammengestellt sind.

Wir haben uns für Sie durch die Untiefen verschiedener Apps und Onlineshops gewühlt und nennen Ihnen anhand ausgewählter Beispiele die wichtigsten Besonderheiten bei den Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünden im Norden und einigen weiteren Ticketanbietern. Und wir verraten Ihnen, wo Sie beim Kauf eines Deutschlandtickets bis zu 35 Euro als Gutschein geschenkt bekommen und wieso Firmen nicht unbedingt Jobticket-Verträge bei ihrem örtlichen Verkehrsverbund abschließen müssen.

Hier ist das Deutschlandticket im Norden erhältlich

Grundsätzlich kann man das 49-Euro-Ticket überall in Deutschland bei jedem Verkehrsverbund und fast jedem einzelnen Verkehrsunternehmen kaufen. Im HVV ist es beispielsweise per Handy in der HVV Switch-App erhältlich. Dort kann man innerhalb weniger Sekunden den Kauf abschließen und sofort losfahren (frühestens ab 1. Mai). Alternativ lässt sich das Deutschlandticket auch auf der neuen Website hvv-deutschlandticket.de kaufen. Dann wird das Ticket als Plastik-Chipkarte verschickt, was ein paar Tage dauern kann. Übergangsweise kann man sich einen vorläufigen Papierfahrschein selbst ausdrucken, der sofort gültig ist, bis die Chipkarte kommt. Und wer keinen Internetzugang hat, kann sich das Deutschlandticket auch in einer HVV-Servicestelle besorgen. An Fahrkartenautomaten und in den Bussen wird das Deutschlandticket dagegen nicht verkauft.

Anders sieht die Situation beim schleswig-holsteinischen Verkehrsverbund NAH.SH aus. Dort lässt sich das Deutschlandticket nicht in der NAH.SH-App, sondern nur auf der Website des Verbunds kaufen. Wenn man es aber auf der Website gekauft hat, kann man es sich wiederum in der NAH.SH-App anzeigen lassen. Klingt verwirrend und ist wohl der Tatsache geschuldet, dass der NAH.SH es im Vergleich zum HVV nicht geschafft hat, eine Abo-Ticketkauffunktion in seine App einzubauen. Alternativ kann das Ticket in Schleswig-Holstein auch bei verschiedenen regionalen Busunternehmen gekauft werden – genauer gesagt bei den Stadtwerken Lübeck, der KVG in Kiel, der VKP im Kreis Plön und bei Aktiv Bus Flensburg.

Aber Achtung: Die Bestellfristen für das Deutschlandticket sind bei allen Ticketverkäufern in Schleswig-Holstein extrem lang. Bis zum 15. Tag eines Monats muss man das Ticket für den nächsten Monat bestellt haben, wie der NAH.SH am vergangenen Donnerstag in einer Pressemitteilung erklärte. Sonst wird es nicht rechtzeitig gültig. Aus Fahrgastsicht ist das sehr unflexibel. Spontankäufe sind nicht möglich.

Auf Chipkarten wird das Deutschlandticket in Schleswig-Holstein derzeit übrigens noch nicht ausgegeben. Das ist erst für das kommende Jahr geplant. Bis dahin wird das Ticket auf Papierkarten ausgegeben, wenn man kein Smartphone hat oder es nicht nutzen will.

In Niedersachsen wird das Deutschlandticket unter anderem vom Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) in der App „FahrPlaner“ verkauft und ist als Handy-Ticket sofort gültig. Wer das Deutschlandticket im VBN-Gebiet dagegen lieber als Papierticket oder auf einer Chipkarte kaufen will, muss den Antrag dafür sogar schon bis zum 10. Tag eines Monats stellen! Sonst wird es nicht rechtzeitig bis zu Beginn des nächsten Monats gültig. Hier müssen betroffene Fahrgäste also auch mit einem sehr langen Vorlauf entscheiden, ob und wann Sie das 49-Euro-Ticket wollen.

Alternativ kann man das Deutschlandticket in Niedersachsen auch über die neue App von Netinera kaufen. Bei Netinera handelt es sich um den Mutterkonzern, der beispielsweise hinter den regionalen Bahngesellschaften Metronom, Erixx, Enno, und ODEG steht. Dort funktioniert die Freischaltung des Tickets nach dem Kauf sofort.

Fahrgäste in Niedersachsen, die kein Smartphone haben, können das Deutschlandticket alternativ auch bei der Bremer Straßenbahn, Bremerhavenbus und der VWG Oldenburg kaufen – entweder auf Papier oder als Chipkarte.

Diese bundesweiten Verkaufsplattformen gibt es noch

Darüber hinaus kann das Deutschlandticket auch über die Navigator-App der Deutschen Bahn gekauft werden und es haben sich in den vergangenen Wochen einige neue App- und Webportale in Position gebracht, die ebenfalls vom Deutschlandticket-Kuchen möglichst viel abhaben wollen: Da gibt es beispielsweise die Website Deutschlandticket.de, hinter der das Mobilitätsunternehmen Transdev steht, zu dem beispielsweise die S-Bahn in Hannover oder die Nordwestbahn im Raum Bremen gehört (Ticket kommt per Mail zum Selberausdrucken oder Anzeigen auf dem Handy). Und es gibt auch noch das Webportal Dein-Deutschlandticket.de – eine digitale Gemeinschaftsplattform verschiedener Verkehrsverbünde, wie die VMV in Mecklenburg-Vorpommern oder der RMV im Rhein-Main-Gebiet, die das Ticket in einer gemeinsamen neuen App anbieten. Alle diese Plattformen verkaufen am Ende dasselbe: bundesweit gültige Deutschlandtickets für 49 Euro.

Das sollten Sie bei der Bezahlung des Deutschlandtickets beachten

Wer das Deutschlandticket digital kaufen will, hat dazu bei den norddeutschen Verkäufern unterschiedliche Möglichkeiten. Nicht alles funktioniert überall. Der HVV bietet in seiner Switch-App beispielsweise nur Zahlungen per Paypal, Kreditkarte und Debitkarte an. Der Geldeinzug per Lastschrift vom Bankkonto funktioniert dort noch nicht, ist aber in Vorbereitung, wie HVV-Sprecher Rainer Vohl gegenüber NAHVERKEHR HAMBURG erklärte.

Im Online-Ticketshop auf der NAH.SH-Website und in den Ticket-Apps von der Deutschen Bahn und Netinera sind wiederum Zahlungen per Lastschrift möglich – neben Kreditkarte und Paypal. Beim Bremer Verkehrsverbund VBN funktionieren nur Lastschrift und Kreditkarte und in der App von „Dein-Deutschlandticket.de“ und auf der Website von Deutschlandticket.de kann wiederum nur per Lastschrift bezahlt werden. Da es im Grunde egal ist, wo Sie Ihr Deutschlandticket kaufen, können Sie nach Belieben eine Verkaufsplattform aussuchen, die Ihre persönliche Lieblingszahlungsart anbietet.

Das passiert, wenn Sie bereits ein ÖPNV-Abo haben

Für die meisten Pendlerinnen und Pendler mit Fahrkarten-Abo wird der öffentliche Nahverkehr durch das Deutschlandticket deutlich günstiger. Drei Beispiele:

  • Im HVV kostet ein Monatsabo für Hamburg und das direkte Umland (Hamburg AB) aktuell 96,60 Euro. Betroffene Fahrgäste werden also monatlich knapp 48 Euro sparen.
  • Beim NAH.SH kostet ein Monatsabo allein für die Bahnstrecke Lübeck – Hamburg stolze 248,33 Euro! Die monatliche Ersparnis durch das Deutschlandticket liegt also bei knapp 200 Euro.
  • Eine Monatskarte für das Stadtgebiet Kiel liegt aktuell bei 57,50 Euro, womit sich durch das Deutschlandticket immer noch 8,50 Euro sparen lassen.

Die einzelnen Verkehrsverbünde gehen allerdings sehr unterschiedlich mit ihren Kundinnen und Kunden um, damit diese in den Genuss der günstigeren Deutschlandticket-Preise kommen. Wer beispielsweise ein laufendes Abo im HVV hat, das derzeit noch mehr als 49 Euro kostet, muss gar nichts tun. Der Verbund stellt zum 1. Mai alle diese Abo-Tarife automatisch auf das Deutschlandticket um. Wer für sein Abo eine HVV-Chipkarte hat, kann diese ab Mai einfach deutschlandweit nutzen. Der Verbund hat damit eine sehr nutzerfreundliche und für die Fahrgäste bequeme Lösung gefunden.

Allerdings gibt es im HVV auch einen Nachteil: Es gibt einige wenige Abo-Karten, die aktuell günstiger als 49 Euro sind. Meist handelt es sich dabei um sehr kleine Fahrgebiete. Diese Abo-Tarife werden Ende August ersatzlos abgeschafft. Die betroffenen Fahrgäste müssen auf teurere Abo-Monatskarten oder Einzeltickets umsteigen.

Beim schleswig-holsteinischen Verkehrsverbund NAH.SH sieht das anders aus. Dort bleiben alle Abonnentinnen und Abonnenten in ihren alten (und meist deutlich teureren) Tarifen, wenn sie nicht selbst aktiv werden und von sich aus wechseln. Alle betroffenen Kundinnen und Kunden haben dazu laut NAH.SH in den vergangenen Tagen entsprechende Informationsschreiben bekommen, in denen beschrieben ist, wie man den manuellen Wechsel vom alten Abo-Tarif ins Deutschlandticket vollziehen kann. Im Gegensatz zum HVV, der sein Abo-Karten-Sortiment ab Mai radikal vereinfachen und voll auf das 49-Euro-Ticket ausrichten wird, bleibt der NAH.SH-Tarifdschungel unverändert bestehen. Der schleswig-holsteinische Verbund befindet sich damit übrigens in „guter“ Gesellschaft. Der Großteil der Verbünde in Deutschland hält an seinen bisherigen Tarifen fest und nutzt die Chancen zur Tarifvereinfachung nicht oder nur minimal. Das gilt beispielsweise auch für den Niedersachsentarif, die Tarife des VBN im Raum Bremen und die Tarifangebote in Mecklenburg-Vorpommern.

Das sollten Firmen beim Jobticket beachten

Das Deutschlandticket wird bundesweit auch als Jobticket angeboten, bei dem der Arbeitgeber mindestens 12,25 Euro zuzahlt und Bund und Länder zusätzlich noch 2,45 Euro drauflegen. Die Beschäftigten zahlen also maximal 34,30 Euro für das bundesweit gültige Ticket. Allerdings gibt es auch hier unterschiedliche regionale Regeln. Im HVV wird das ProfiTicket (so heißt dort das Jobticket) zu genau diesen Konditionen allen Firmen ab einem Beschäftigten angeboten. Darüber hinaus können die Arbeitgeber ihren Zuschuss auf 21,55 Euro anheben, was für die Beschäftigten den Vorteil hat, dass sie nur 25 Euro für das Jobticket zahlen müssen und an den Wochenenden eine erwachsene Begleitperson und drei Kinder bis 14 Jahren im ganzen HVV mitnehmen können.

Beim NAH.SH wiederum werden Jobtickets erst vergeben, wenn die Unternehmen mindestens fünf Mitarbeitende haben und wenn sie einen Minimalbetrag von 15 Euro pro Ticket zuzahlen. Die Beschäftigten müssen dort am Ende also nur 31,55 Euro für ihr Deutschlandticket zahlen. Schießen die Arbeitgeber 30 Euro zu, vergünstigt sich der Preis sogar auf 16,55 Euro.

Aus den Verkehrsverbünden in Niedersachsen gibt es bislang noch keine Informationen über fertig geschnürte Jobticket-Pakete, wie im HVV und beim NAH.SH.

Wichtig zu wissen: Die neuen Deutschlandticket/Jobticket-Angebote der regionalen Verkehrsverbünde stehen bundesweit allen Unternehmen offen. Eine niedersächsische Firma kann also beispielsweise auch ein NAH.SH-Jobticket für die Belegschaft abschließen, wenn ihr die Bedingungen dort besser passen als im heimischen Verkehrsverbund. Und ein Unternehmen aus Hamburg kann sich theoretisch auch den Jobtickets der Verkehrsverbünde in München oder Stuttgart anschließen, wenn die Konditionen dort attraktiver scheinen. Ein bundesweiter Vergleich kann sich für Betriebe also durchaus lohnen, um das Beste für die eigenen Mitarbeitenden rauszuholen.

Sonderregel-Wirrwarr mit Fallstricken

„Dass das Deutschlandticket überhaupt kommt, ist eigentlich ein Wunder“, sagte Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) zu Jahresbeginn auf einer Veranstaltung. Er meinte damit die zähen Verhandlungen rund um das 49-Euro-Ticket, in denen die vielen großen und kleinen Verkehrsverbünde, Kommunen, Kreise, Länder und letztlich auch der Bund mit teils gegensätzlichen Interessen um jedes Detail endlos diskutierten und stritten. Das führte dazu, dass man sich beim Deutschlandticket in vielen Detailfragen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigte und bestimmte Streitthemen ausklammerte. Dazu gehören beispielsweise Fragen zur einheitlichen Fahrradmitnahme in ganz Deutschland, der Mitnahme von Begleitpersonen, Kindern, Tieren und vieles mehr.

Weil das aber für viele Fahrgäste wichtige Punkte sind, haben in den vergangenen Wochen viele Verkehrsverbünde damit begonnen, in ihren eigenen Bediengebieten Zusatzangebote rund um das Deutschlandticket zu stricken, die meist gegen einen kleinen Aufpreis hinzugebucht werden können: 10 Euro mehr im Monat für Begleitpersonen, 15 Euro zusätzlich für das Fahrrad, 50 Euro obendrauf für ein monatliches 1.-Klasse-Upgrade. Auch der HVV mischt bei solchen Upgrades ordentlich mit (Einzelheiten hier).

Alle diese gut gemeinten Zusatzangebote sorgen für einen weiteren Flickenteppich rund um das Deutschlandticket. Dazu kommt, dass man bei einigen Unternehmen, beispielsweise bei den Dresdner Verkehrsbetrieben, solche Upgrades nur erwerben darf, wenn auch das Deutschlandticket dort gekauft wurde. Fahrgäste sollten deswegen genau darauf achten und vergleichen, welche Unternehmen welche regionalen Upgrades anbieten und wo sie genau gelten.

Vorsicht bei der Kündigung des Deutschlandtickets

Das Deutschlandticket wird im Abo bezogen, wird monatlich bezahlt und kann beliebig oft zu jedem Monatsende gekündigt und später wieder neu abgeschlossen werden. Wichtig zu wissen: Die Kündigungsfrist ist von Bund und Ländern sehr kundenunfreundlich festgelegt worden: Man muss das laufende Abo nämlich spätestens bis zum 10. Tag eines Monats kündigen, damit es zum Monatsende auch wirklich ausläuft. Diese Frist gilt überall – egal, bei welchem Unternehmen das 49-Euro-Ticket gekauft wurde. Die Kündigung muss dort erfolgen, wo das Deutschlandticket gekauft wurde – entweder in den jeweiligen Apps, in den Onlineticketshops oder vor Ort in den Kundenzentren der Verkehrsunternehmen.

Übrigens: Wenn Ihr Deutschlandticket nach einer Kündigung ausläuft, dürfen Sie damit noch bis zum frühen Morgen (3:00 Uhr) des ersten Tages im nachfolgenden Monat fahren. Endet Ihr Ticket also am 31. Mai, dürfen Sie damit bis zum 1. Juni um 3:00 Uhr Früh unterwegs sein.

Hier bekommen Sie zusätzliche Geschenke und Rabatte zum Deutschlandticket

Weil das Deutschlandticket in der ganzen Republik zum gleichen Preis von 49 Euro verkauft wird und auch überall gültig ist, müssen Sie es nicht unbedingt bei Ihrem örtlichen Verkehrsverbund erwerben. Manchmal hat es für Sie sogar Vorteile, wenn Sie es bewusst in einer anderen Region zu kaufen, denn einige Verbünde locken mit attraktiven Einkaufsgutscheinen, Rabatten für lokale Sehenswürdigkeiten oder mit Gutscheinen und Freiminuten für bundesweit tätige Mobilitätsdienste, wenn man das Deutschlandticket bei ihnen kauft.

Der Hintergrund dafür ist, dass die Verkehrsunternehmen und Verbünde in einem Wettbewerb um das Deutschlandticket stehen und dass bislang noch nicht geregelt ist, wie die Einnahmen aus den 49-Euro-Ticketverkäufen zwischen den einzelnen Unternehmen langfristig umverteilt werden. Das bedeutet: Wer das Ticket verkauft, hat erst einmal das Geld. Ob und was er davon später einmal wieder an andere Nahverkehrsunternehmen abgeben muss, ist noch unklar.

Aus diesem Grund versuchen derzeit Verbünde und Verkehrsunternehmen, so viele Deutschlandtickets wie möglich zu verkaufen. Und weil das Produkt im ganzen Land dasselbe ist, werben einige Player eben mit zusätzlichen Gutscheinen und Goodies, um einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen.

Machen Sie sich dies zunutze und kaufen Sie Ihr Deutschlandticket einfach dort, wo Sie die attraktivsten Zusatzprämien bekommen – beispielsweise bei der Verkehrsgesellschaft VIP in Potsdam. Dort bekommt man derzeit zu jedem online gekauften Deutschlandticket einen 25-Euro-Gutschein für den Carsharingdienst Miles oder für E-Scooter und Elektroräder von Tier. Stefan Klotz, Sprecher der zuständigen Potsdamer Stadtwerke, schloss auf Nachfrage von NAHVERKEHR HAMBURG nicht explizit aus, dass die Gutscheine auch funktionieren, wenn man damit Autos, Räder und E-Scooter in anderen deutschen Städten mietet – beispielsweise in Hamburg.

Wer häufiger in Berlin unterwegs ist, könnte sich das Deutschlandticket auch bei der Berliner Verkehrsgesellschaft BVG kaufen. Dort winken derzeit 25-Euro-Gutscheine für die Carsharingdienste Miles und Sixt share, für E-Scooter von Lime, Bolt, Tier und Voi, sowie Leihräder von Nextbike und Tier. Allerdings können alle Fahrzeuge nur innerhalb Berlins gebucht werden, wie BVG-Pressesprecher Markus Falkner gegenüber NAHVERKEHR HAMBURG erklärte. Demnach gibt es die Gutscheine explizit auch für Deutschlandticket-Käufer:innen, die nicht in Berlin leben. Für einen Städtetrip in die Hauptstadt kann sich das Angebot also durchaus lohnen.

Einen 10-Euro-Gutschein für das in vielen Städten vertretene Leihradsystem Call-a-bike gibt es übrigens, wenn man sein 49-Euro-Ticket in der App „Dein-Deutschlandticket“ kauft und wer öfter in Nürnberg ist, sollte sich überlegen, ob er sein Deutschlandticket nicht beim dortigen Verkehrsunternehmen VAG holt, denn dort gibt es jeden Monat 600 Freiminuten für das dortige städtische Leihradsystem gratis obendrauf!

Und wer schon immer mal kostenlos mit der Dampfbahn im Harz auf den Brocken fahren wollte, sollte sein Deutschlandticket vielleicht bei der Harzer Schmalspurbahn HSB kaufen. Dort gibt es derzeit nämlich bei jedem Ticketkauf eine Freifahrt auf den höchsten Berg Norddeutschlands im Wert von 35 Euro obendrauf.

Alle Links zu diesen und noch weiteren Angeboten haben wir Ihnen auf einer neu eingerichteten Sonderseite Deutschlandticket-Rabatte.de zusammengestellt. Da der Wettbewerb um die Deutschlandtickets zwischen den einzelnen Verkehrsunternehmen und Verbünden gerade erst begonnen hat, ist davon auszugehen, dass in den nächsten Tagen noch weitere Gutschein- und Rabattaktionen folgen werden, die Sie dann stets aktuell auf dieser Sonderseite finden werden.

Ganz findige Schnäppchenjägerinnen und -jäger werden in den nächsten Monaten vermutlich darüber nachdenken, ein Deutschlandticket-Hopping zu betreiben und von Monat zu Monat mit dem Abo dorthin zu wechseln, wo gerade die attraktivsten Goodies locken. Verboten ist das nicht.

Für die einzelnen Verkehrsverbünde, die den Markt bislang fein säuberlich untereinander aufgeteilt hatten und untereinander keinen Wettbewerb fürchten mussten, ist das eine ganz neue Situation, die teils durchaus mit Sorge gesehen wird. Viele Verbünde bitten ihre Kundinnen und Kunden auf ihren Websites deswegen häufig mit eindringlichen Worten darum, das Deutschlandticket bei Ihnen zu kaufen und betonen, dass das Geld somit „in der Region“ bleiben würde. Ganz unbegründet ist die Angst vor ausbleibenden Einnahmen nicht. Zwar hat der Bund zugesichert, alle Einnahmeverluste erst einmal auszugleichen, die den Verkehrsunternehmen durch das Deutschlandticket entstehen, doch bis das Geld fließt, kann es dauern. Für viele – gerade kleinere Unternehmen – könnte das zu einer langen Durststrecke werden.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Deutschlandticket im Norden

Einladung zum Online-Mobilitätstalk

Carolin Büttner

Was für Chancen bietet das 49-Euro-Ticket für finanziell armer Menschen in Hamburg?

Was bedeutet es überhaupt, so wenig Geld zu haben, dass man sich Mobilität kaum leisten kann?

Sind finanziell arme Menschen durch den HVV schlecht erschlossen?

Und welche guten Lösungen gibt es zu dem Problem anderswo?

Darüber diskutieren wir am Dienstag, den 11. April um 19 Uhr per Zoom-Konferenz mit dem Verkehrsplaner Christoph Aberle von der TU Hamburg. Er hat drei Jahre lang zu dem Thema in Hamburg und Berlin geforscht und teilt seine spannenden Ergebnisse mit uns.

Seien Sie mit dabei. Die Online-Veranstaltung ist für alle unsere Abonnentinnen und Abonnenten offen. Holen Sie sich jetzt hier ein kostenloses Probe-Abo und erhalten Sie Ihren persönlichen Zugangslink.

Die Veranstaltung ist auf max. 80 Teilnehmende limitiert. First come, first serve.

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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In der ganzen Hysterie zum Deutschlandticket wird gerade vergesssen bzw. übersehen, dass die Gesetzgebung gerade dabei ist, unsere Fahrgastrechte im Eisenbahnverkehr zu beschneiden. In der Bundesdrucksache 133/23 (S. 7 und 13) wird fest gelegt, dass es sich beim Deutschlandticket um eine erheblich ermäßigte Fahrkarte handelt. Dadurch können die Verkehrsunternehmen die 20-Minutenverspätungsfrist aushebeln und wegen des wirtschaftlichen Risikos auch machen werden. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Änderungen bis zum Ende des Jahres nicht einmal genehmigt werden müssen, weil jeder Tarifantrag zum Deutschlandticket autmatisch nach dem Regionalisierungsgesetz genehmigt ist (Prämisse: Alle anderen Änderungen stehen im Einklang mit den Gesetzen). Das bedeutet im Klartext, dass dann die 60-Minutenregelung der EU bzw. sogar erst die 100-Minutenregelung mit alternativen Verkehrsunternehmen gilt. Das wird eine erhebliche Beeinträchtigung für alle Menschen, insbesondere Berufspendler:innen bedeuten. Davon ausgenommen wären nur noch die „normalen“ Tarife in den Verkehrs- bzw. Tarifverbünden, wie z.B. im HVV die normale Wochen- und Monatskarte für das HVV-Gesamtnetz.

Jedoch habe ich bisher in den Medien überhaupt dazu nicht vernommen. Entweder haben diese das nicht mitbekommen. Daher fände ich es gut, wenn in zukünftigen Artikel auch über solche Themen berichtet werden könnte.

@Hinkelmann: Falls Sie weitere Informationen oder Nachfragen – auch aus der Vergangenheit – brauchen, können Sie sich gerne bei mir.

Halo Kris,
danke für den Hinweis. Ein weiterer Beweis für unsere tolle Community hier. Wir gehen dem gern nach.

Laut telefonischer Aussage der Großkundenbetreuung des HVV wird die Regelung bzgl. des Profitickets Premium anscheinend noch nicht ab 01.05.2023 gelten, erst im Laufe des Jahres.

Wo und wie bekommt man als 5-Mann-Unternehmen in HH das Jobticket für 2 Mitarbeiter? Beim HVV wird man den ACE oder AGA verwiesen, die aber etwas von mindestens 20 Mitarbeitern schreiben.

Ein sehr akribischer Artikel. Vielen Dank dafür. Zum Thema Spontankäufe schreibt Die Bahn in ihren FAQ:
Kann ich das Deutschland-Ticket auch für einen Reisestart im laufenden Monat erwerben?
Ja. Sie können im laufenden Monat eine „Abo-Sofort“-Variante des Deutschland-Tickets im Reisezentrum sowie auf bahn.de und im DB Navigator erwerben. Sie können damit direkt losfahren.

Hallo,

danke für die Ergänzung. Das macht den Text noch wertiger.

Beste Grüße,

Christian Hinkelmann

Zum Thema Arbeitgeberermäßigung wäre übrigens peinlicherweise zu erwähnen, dass Beschäftigte der Freien und Hansestadt Hamburg keinerlei Zuschuss zu ihren ProfiTickets erhalten werden. Es existiert also kein Preisvorteil, wenn das Ticket über den AG/Dienstherr läuft – anders als bei quasi allen privaten AGs, von denen ich bisher gehört habe. Gewerkschaftsvertreter munkeln sogar, dass ein Zuschuss als Verhandlungsmasse mit in die anstehenden Tarifverhandlungen des TV-L im Herbst genommen werden soll, um Lohnforderungen der Gewerkschaften zu drücken.

Nur so als kleine interne Anekdote aus dem öD … Thema Wertschätzung durch den AG/Dienstherr wird hier wieder groß geschrieben 😉

Ebenso entfällt die bisher geltende Mitnahmemöglichkeit der Proficard, die jetzt dazugebucht (und bezahlt) werden muss.
Sollte die FHH nicht eigentlich dafür sorgen, dass Ihre Beschäftigten mit gutem Beispiel vorangehen wollen?

Fazit dieser verdienstvollen Aufstellung ist:
1. der HVV ist relativ klar strukturiert und organisiert den D-Ticket-Vertrieb halbwegs kundenfreundlich. Lediglich, dass es keinen Lastschrifteinzug gibt und man auf Kreditkarte oder PayPal (wer steckt dahinter: Elon Musk) angewiesen ist, muss kritisiert werden.
2. Nah-SH wie immer bürokratisch und unbeweglich, das zeigt sich auch in anderen Fragen, wie z.B. Durchbindung von Regionalbahnlinien am Hamburger Hauptbahnhof. Da ist man noch nicht einmal bereit, darüber zu diskutierten.
3. Eine Reform der Aufgabenträgerlandschaft ist überfällig. 60 Verkehrsverbünde braucht nach Einführung des D-Tickets niemand mehr. Ein Eindampfen auf Großverbünde wie den VBB (Verkehrhsverbund Berlin-Brandenburg) müsste innerhalb der nächsten 1-2 Jahre geschehen. Aber natürlich wehren sich die hochbezahlten Vorstände, Aaufsichtsräte und Marketingstrategen, weil dann ihre Pfründe wegfallen, dagegen mit Händen und Füßen. Um ihre Existenzberechtigung nachzuweisen werden dann die vielerlei Kinkerlitzchen-Sonderangebote/Prämien usw. entwickelt. Die braucht keiner und zudem schädigen den Ruf des Deutschlandtickets.
4. Es muss schon jetzt dafür gekämpft werden, dass der Preis bei höchsten 49 Euro bleibt. Diverse Vertreter des Bundesverkehrsministeriums sprechen schon jetzt von einem „Einführungspreis“, d.h. zukünftige Preissteigerungen werden schon jetzt angekündigt.
Fazit: Leider steht zu befürchten dass durch den wirren Vertrieb, die unübersichtlichen Sonderangebote, die Kunden unfreundlichen Kündigungsfristen das 49 Euro Ticket nicht so ein Verkaufserfolg wie das 9 Euro Ticket wird. Damit schwindet dann auch die Hoffnung, dass sich das 49 Euro Ticket durch höhere Verkäufe zu weiten Teilen selber finanziert. Und zudem dürfte das 49 Euro-Ticket auch durch die miese Pünktlichkeit der DB leiden, die in den künftigen Jahren durch den Unsinn vollständiger Streckensperrungen über Monate hinweg (genannt Generalsanierung) noch weiter leider wird.

Der HVV sagt zum Deutschlandticket: „Monatlich kündbar (bis zum 10. des aktuellen Monats)“. Unter „Kundenunfreundliche Fristen“ verstehe ich wohl etwas anderes als Herr Jung.

Hallo Herr Jung,
ist denn inzwischen schon etwas zu dem geheimgehaltenen Stromausfall in Altona heraus gekommen, über den Sie im Lok Report online geschrieben haben?

Apropos Lok Report online: Ansonsten sind dort die Beiträge meist sehr interessant, zeigen mir aber in letzter Zeit zu viel „Dieselpower“ (und die dann noch meist unter Oberleitung), obwohl das so langsam auch für die eingefleischtesten Bahnnerds ein no-go sein sollte.

Im RegG ist ja geregelt, dass die Länder bis Oktober 24 ihre tatsächlichen Kosten nachvollziehbar darlegen müssen, um sie erstattet zu kriegen.

Und ab Januar 24 soll ja eine taggenaue Buchung und Kündigung möglich sein. Wäre zum Mai 23 natürlich feiner, aber man kann nicht alles gleich zum Beginn haben.

Ein Unding ist aber, dass es zum Anfang auch Papiertickets und Chipkarten geben wird. Das sorgt nur für Müll und unerwünschte Fahrgäste.

Wie man sich denken kann, kann man es nie allen Recht machen.

Zusätzlicher Müll auf der einen Seite ist für den nächsten notwendig, um eine Barrierefreiheit zu gewährleisten, selbst wenn es in anderen Ländern auch ohne Papier geht.

Allein bei der Zahlweise wird schon wieder der fehlende Bankeinzug erwähnt, denn das Teufelszeug Kreditkarte ist viel zu modern. Auch eine Debitkarte wird hier funktionieren, die kurz- bis mittelfristig dIe Girokarten ablösen wird. Dann hört diese ewige Diskussion in Deutschland hoffentlich auf.

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