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Warum Beschäftigte der Stadt Hamburg kein kostenloses Deutschlandticket bekommen

Stuttgart und München wollen ihren städtischen Angestellten das 49-Euro-Ticket schenken und erhoffen sich davon Vorteile. Die Stadt Hamburg plant solche Gratis-Tickets für die eigenen Beschäftigten nicht. Das sind die Gründe – und deswegen könnte sich das im Herbst doch noch ändern.
Christian Hinkelmann
Menschen stehen am U-Bahnhof Baumwall in Hamburg.
Menschen stehen am U-Bahnhof Baumwall in Hamburg.
Foto: Christian Hinkelmann

Die gute Nachricht ging vor einigen Tagen durchs Land: Die 24.000 Beschäftigten der Stadt Stuttgart und die 43.000 Mitarbeitenden der Stadt München sollen das 49-Euro-Ticket kostenlos erhalten. Sie sollen ab Mai für 0 Euro durch die ganze Republik fahren können. Die beiden Großstädte übernehmen die kompletten Kosten für ihre Beschäftigten und die der Eigenbetriebe und Kitas.

Sowohl München als auch Stuttgart sehen darin große Vorteile für sich. So will die bayerische Landeshauptstadt mit der pauschalen Verteilung der Gratis-Tickets beispielsweise eine Menge Bürokratie sparen, die es bisher mit dem Zuschuss für Jobtickets und dem Abrechnen von Dienstfahrten gegeben habe. Das sagte Münchens Personalreferent Andreas Mickisch (SPD) kürzlich der Süddeutschen Zeitung.

Hoffnung auf weniger Bürokratie

Gut 17.000 Beschäftigte der Stadt – das sind rund 40 Prozent – nutzen aktuell ein Jobticket und bekamen dafür im vergangenen Jahr einen Zuschuss von insgesamt 10,5 Millionen Euro von der Stadt. Der Zuschuss pro Person liegt ungefähr bei den Kosten für eine Monatskarte innerhalb des Stadtgebiets – ein Luxus, den sich die bayerische Metropole bewusst leistet, weil die Lebenshaltungskosten dort so hoch seien und die Bezahlung im öffentlichen Die…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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9 Antworten auf „Warum Beschäftigte der Stadt Hamburg kein kostenloses Deutschlandticket bekommen“

Die Tatsache, das hier überhaupt kein Zuschuss zum Profiticket bezahlt wird, weist auf extreme Rückständigkeit hin. Denn wenn die Stadt für den ÖPNV wirbt, aber meine eigenen Mitarbeiter fahren weiter mit dem Auto zur Arbeit, weil ihnen das günstiger erscheint, erweist sich die Stadt als Schaumschläger. Aber so ist Hamburg halt: Hochglanzbroschüren, coole Sprüche und nix dahinter.

Aha, dann bereiten also München und Stuttgart die „Vorstufe zum Gratis-ÖPNV“ vor.
Hamburg macht dafür dann wieder einen auf „Jungferninseln“ und „Sao Pauli“. Spätestens bei den nächsten beiden Jubelkongressen, die natürlich diese Stadt bekommen hat. Wofür nur? Genau, wie die erste 2-Euro-Sondermünze der neuen Bundesländerserie, natürlich mit dem Millionengrab „Elphi“. Die Olympiade werden sie irgendwann auch noch kriegen.

Nein, so wird das nie was mit der hier immer wieder hochgejubelten „Mobilitätswende“.
Hoffentlich bleibt Hamburg so richtig im Stau stecken, egal ob „autonom“ oder nicht, ob E, Benzin oder Diesel, ob SUW oder oller „Alternativi-Bulli“.

Hamburgs „Rot-Grün“ ist sowas von stockkonservativ, dagegen ist München mit Bayern und seiner CSU die reinste Progression.

Das ist alles einfach nur noch irrational, wie der Helmut-Schmidt-Kult. Gut, dass ich mir als Zugezogener noch meine kritische Sichtweise erhalten habe!

In Hamburg muss man leider anders Rechnen. Allein die Polizei, mit hier rund 11.000 Menschen, steht in München und Stuttgart nicht auf der Gehaltsliste. In Hamburg sind ca. 60.000 Menschen in Betrieben beschäftigt, an denen Hamburg beteiligt ist. Nicht an allen zu 100%, aber wenn man nur diese zählen würde, kämen sicher einige zusammen. HPA, SAGA/GWG, Stadtreinigung, Hamburg Energie, etc.
Ich fürchte, allein mit den oben erwähnten schlagen wir München und Stuttgart mit ihren zusammen 67.000 Beschäftigten fast aus dem Feld. Und jetzt erst rechne ich die kommunalen Mitarbeiter hinzu, die, allein wegen einer knapp 2 Millionen zählenden Bevölkerung, deutlich über der Zahl von München und Stuttgart liegen dürfte.

Ich würde es mir wünschen, arbeite doch auch ich für die Stadt HH. Allein mir fehlt der Glaube…

Und ein pressewirksames Argument für die Tarifverhandlungen würde ja dann auch fehlen…

@Jens Ruge Sehe ich (als Beschäftigter der Stadt Hamburg) anders. Bezuschussen ja gern, umsonst nein. Alles andere wäre nur die Vorstufe zum Gratis-ÖPNV. Und wo das hinführt, haben wir ja letzten Sommer gesehen…

Initiative, mal Vorreiter spielen, kreativ was Neues wagen, das passt nicht zu Hamburg. Lieber tippelt man auf ausgelatschten Pfade weiter und versenkt das Geld in einer U5, die so niemand braucht, anstatt es den Beschäftigten der Stadt zu Gute kommen zu lassen. Nehmen wir mal an das 49 Euro Ticket für alle Beschäftigten der FHH würde 25 Mio. Euro p.a. kosten, dafür bekäme man gerade einmal 100 Meter U5 gebaut! Preisfrage: was hat eine bessere Auswirkung aufs Klima?

ohne die U5 bzw. den sinnvollen Aus-und Umbau des OEPNV (Diebsteich sei Beispiel hier genannt und natuerlich auch die U5) ist einen 0 EURO Ticket vollkommen sinnlos. Eigentlich sollte man auch das 49 EURO Ticket West einfuehren, wenn der Ausbau Richtiges Fortschritte gemacht hat. Ich bin auch gegen ein 0 EURO Ticket, so funktioniert unser Wirtschaftssystem (meinetwegen) leider nicht.

Gerade in diesen Zeiten wäre ein Gratisticket sicher positiv. Andererseits warum nur für den öffentlichen Dienst? Wäre auch für andere Branchen sehr sinnvoll.
Scheint mir tatsächlich in jedem Fall auf TV-Verhandlungen hinaus zu laufen.
Für den ÖD in HH ist das plausibel. Ich weiß, dass der TV in HH z.B. keine Entgeltumwandlung für Betriebliche Altersversorgung zulässt bzw. zu meiner Zeit zuließ. Anders der TV ÖD in Stuttgart, da war dies möglich. Kann also bei solchen geldwerten Vorteilen (untechnisch gemeint) wie Gratisticket auch unterschiedlich sein.

„Sollte die Stadt Hamburg Ihren Beschäftigten kostenlose Deutschlandtickets geben, um möglicherweise Bürokratie abzubauen und als Arbeitgeber attraktiver zu wirken?“

Natürlich sollte sie das. Das wäre mal mehr als nur Gerede von der „Mobilitätswende“, und es wäre sehr sozial.

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