Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Warum der HVV seine Fahrgäste (manchmal) im Regen stehen lässt

Nur die Hälfte der Bushaltestellen in Hamburg hat einen Wetterschutz. Selbst an viel frequentierten Stationen stehen die HVV-Fahrgäste mancherorts im Regen. Warum das so ist und wie Bürokratie den Bau solcher Unterstände erschwert.
Katrin Wienefeld
Verkehrswende? Obwohl an der Bushaltestelle Straßburger Straße eine vielgenutzte Metrobuslinie hält, fehlt dort ein Wartehäuschen, das die HVV-Fahrgäste vor Regen schützt. Offiziell ist dort kein Platz - während der Autoverkehr vier breite Spuren hat. In Hamburg kein Einzelfall.
Verkehrswende? Obwohl an der Bushaltestelle Straßburger Straße eine vielgenutzte Metrobuslinie hält, fehlt dort ein Wartehäuschen, das die HVV-Fahrgäste vor Regen schützt. Offiziell ist dort kein Platz - während der Autoverkehr vier breite Spuren hat. In Hamburg kein Einzelfall.
Foto: Frank Muth

Wer Glück hat, ergattert einen Platz in einem der drei Hauseingänge. Andere pressen sich unter einen Balkon an der Backsteinfassade. Doch das hilft beim typischen Hamburger Schmuddelwetter nicht viel: Noch bevor der nächste Bus kommt, sind alle nass. Die Bushaltestelle Straßburger Straße im Stadtteil Dulsberg ist wahrlich kein angenehmer Ort für HVV-Fahrgäste. Schmaler Fußweg, tosender Autoverkehr auf der vierspurigen Straße – und kein Wetter-Unterstand in Sicht, obwohl hier täglich mehrere hundert Fahrgäste in die Linien 16 und 171 Richtung Farmsen einsteigen.

Ein ähnliches Bild auch in Rothenburgsort am S-Bahnhof: Obwohl dort ganze sieben Buslinien abfahren und ebenfalls täglich mehrere hundert Fahrgäste einsteigen, ist von einem Unterstand, der vor Regen schützt, nichts zu sehen.

Die Liste solcher Beispiele lässt sich beliebig fortsetzen, wie eine NAHVERKEHR HAMBURG-Umfrage unter Leserinnen und Lesern bei Twitter vor einigen Monaten ergab.

Warum ist das so? Wie kann es sein, dass trotz der politisch gewollten Verkehrswende und der Absicht, den HVV attraktiver zu machen, so viele Fahrgäste sprichwörtlich im Regen stehen gelassen werden?

Zunächst ein paar Zahlen: Im vergangenen Jahr gab es laut der HVV-Haltestellendatenbank in Hamburg exakt 2.083 Bushaltestellen, die wiederum aus 4.201 verschiedenen Richtungshaltestellen, bestehen. Insgesamt gibt es hamburgweit aber nur 2.314 Fahrgastunterstände. Das heißt: Rund die Hälfte aller Richtungshaltestellen hat keinen Wetterschutz.

Mindestens 100 Fahrgäste pro Tag

Nach welchen Kriterien entscheidet denn der HVV, wo er Wartehäuschen aufstellt und wo nicht? 

Grundsätzlich hat der Verkehrsverbund in seinen Qualitätsrichtlinien festgelegt, dass ab 100 Einsteigerinnen und Einsteigern pro Tag ein Fahrgastunterstand mit Sitzgelegenheit aufgestellt werden soll. Diese Zahl toppt die eingangs erwähnte Bushaltestelle an der Straßburger Straße allemal: Dort steigen an beiden Richtungshaltestellen täglich im Schnitt rund 2.400 Fahrgäste ein. An der Bushaltestelle am S-Bahnhof Rothenburgsort steigen täglich rund 500 Menschen ein und aus, wie eine Hochbahn-Auswertung zwisch…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Katrin Wienefeld arbeitet als freiberufliche Journalistin in Hamburg. Sie kennt ihre Heimatstadt als Autorin von Stadtführern aus dem Effeff, schreibt außer über Mobilität und Stadtplanung viel für evangelische Medien und würde nur aus einem Grund auf ihr geliebtes Fahrrad als Fortbewegungsmittel verzichten: Wenn es möglich wäre, durch Alster, Elbe und Bille von A nach B zu schwimmen.

Jetzt bestellen: Unser Fotokalender 2025

Hamburgs Nahverkehr – für Ihre Wand! Bringen Sie die Vielfalt der Hamburger Mobilität in Ihr Zuhause oder Büro mit unserem Kalender 2025. Ein exklusiver Blickfang für alle mit Anspruch – elegant, ästhetisch und limitiert.

Mit 13 einzigartigen Motiven, die den Hamburger Nahverkehr eindrucksvoll in Szene setzen, begleitet Sie dieser Kalender durch das Jahr 2025. Jeder Monat ist ein Kunstwerk, das Mobilität, Architektur und Natur in unserer pulsierenden Stadt vereint. Festgehalten von unserem Herausgeber und Fotografen Christian Hinkelmann.

Das ideale Weihnachtsgeschenk: Machen Sie Ihren Freunden, Kolleginnen oder Geschäftskontakten eine ganz besondere Freude und verschenken Sie die schönsten Seiten Hamburgs. Ein Geschenk, das lange in Erinnerung bleibt.

Was Sie erwartet

  • Großformat A3: Damit die beeindruckenden Fotografien voll zur Geltung kommen.
  • Hochwertiger Premium-Druck: Auf 250-Gramm-Kunstdruckpapier mit edler Matt-Optik.
  • Elegante schwarze Spiralbindung: Perfekte Verbindung von Design und Funktion.
  • Nachhaltig produziert: Gedruckt in einer deutschen Druckerei mit Bio-Zertifizierung.
  • Limitiert und exklusiv: Nur wenige Exemplare verfügbar.

Jeden Monat ein neues Kunstwerk an Ihrer Wand

Echte Handarbeit

Dank der limitierten Auflage ist es uns möglich, jeden einzelnen Kalender vor dem Versand sorgfältig zu prüfen. Danach wird er von Hand in einem hochwertigen Kalenderkarton verpackt. Der Versand aller Kalender startet Anfang Dezember, damit Ihr Exemplar noch vor dem Nikolaustag bei Ihnen ist.

Preis bleibt stabil

Alles wird teurer, aber wir haben es trotz steigender Kosten geschafft, den Kalenderpreis 2025 stabil zu halten. Sie zahlen keinen Cent mehr als im vergangenen Jahr.

Gönnen Sie sich etwas Besonderes

Bestellen Sie jetzt – die Auflage 2024 war innerhalb weniger Tage vergriffen!

 

Hamburgs Mobilitätskalender 2025

35,00  inkl. MwSt.

Enthält 19% MwSt
zzgl. Versand
Lieferzeit: Der Versand erfolgt Anfang Dezember

13 handverlesene Mobilitätsfotografien auf hochwertigem Fotopapier, leuchtende Farben, großes A3-Posterformat, limitierte Auflage.

Kategorie:

Zusätzliche Information

Größe

A3

Farbe

Schwarz

FAQ: Wichtige Fragen und Antworten

Wie lange dauert die Lieferung?

Egal, wann Sie bestellen: Wir versenden die gesamte Kalenderauflage in einem Rutsch Anfang Dezember. Ein früherer Versand ist aus Kapazitätsgründen leider nicht möglich, denn die Qualitätskontrolle der einzelnen Kalenderexemplare, die Verpackung und der Versand sind bei uns noch echte Handarbeit. Falls Sie den Hamburger Mobilitätskalender also als Weihnachtsgeschenk oder Nikolausgeschenk nutzen wollen, können Sie sicher sein, dass Ihre Bestellung vor dem Nikolaustag ankommt.

Wie kann ich zahlen?

Sie können unseren Hamburger Mobilitätskalender 2025 per Kreditkarte, PayPal oder per Banküberweisung zahlen. Bedenken Sie bitte, dass Sie im Falle einer Banküberweisung das Geld selbständig an uns überweisen müssen. Ihre Bestellung wird erst verbindlich, sobald das Geld bei uns eingegangen ist. Dies dauert bei Banküberweisungen in der Regel einige Tage.

Was bedeutet “limitierte Auflage”?

Unseren Mobilitätskalender 2025 lassen wir nur einmal drucken. Wenn diese Auflage vergriffen ist, gibt es keinen Nachschub. Wenn Sie also eines der Exemplare haben möchten, bestellen Sie schnell. Im vergangenen Jahr war unser Kalender nach nur wenigen Tagen ausverkauft. Bei der Bestellung zählt Ihr Zahlungseingang bei uns.

Kann ich den Kalender 2025 auch ins Ausland verschicken lassen?

Leider nicht. Wir versenden nur innerhalb Deutschlands. Aber vielleicht haben Sie ja Bekannte in Deutschland, die den Kalender für Sie annehmen können.

Über welchen Anbieter wird der Hamburger Mobilitätskalender 2025 verschickt?

Wir versenden unseren Kalender mit der DHL.

Auch interessant

Nur noch halb so breit wird die Straße am Hamburger Jungfernstieg in Zukunft sein. Der Umbau ist in vollem Gange.

So weit ist der Verkehrswende-Umbau am Jungfernstieg

Umbau zu einer autoarmen Flaniermeile ist in vollem Gange. So sieht es auf der Baustelle aus, das ist schon geschafft und bis zu diesem Termin soll die „gute Stube“ Hamburgs weitgehend fertig sein.

11 Antworten auf „Warum der HVV seine Fahrgäste (manchmal) im Regen stehen lässt“

Wesentlich besser als die Standard-Wartehäuschen sind die roten Ersatzhäuschen. Sie bieten neben Rundumsicht eine bequemere Sitzgelegenheit und wirklichen Wetterschutz. Die “normalen” Unterstände haben mehr Alibi-Funktion.

Zu den Bushaltestellen wurde schon alles gesagt. Natürlich ist es gut gesehen zu werden, aber die anderen Punkte sind deswegen nicht weniger wichtig.
Ich möchte aber auch den Blick auf S- und U-Bahnhaltestellen lenken. Da hat man, wenn es um den Wetterschutz der Fahrgäste geht auch nicht immer den Eindruck, das die Fahrgäste im Mittelpunkt stehen. Auch dort ist man sich nicht wirklich sicher, wie ernst die “Wende” denn wirklich gemeint ist. Die Bushaltestellen sprechen ja schon eine deutliche Sprache

Nach den vielen negativen Kommentaren, mal ein etwas positiverer Ausblick:
Ja, die Unterstände sind zugig, aber wenn der WindRegen mal nicht so treibt doch ein gewisser Schutz.
Mir gefällt zudem die „Durchsichtigkeit“, also das Gläserne. Das bringt Sichtbarkeit und auch eine gewisse Sicherheit für die Wartenden, insbesondere im Dunkeln.
Es gibt zudem 2 Modelle, welche mit 2 Seitenteilen, die sind etwas tiefer, sprich größer und welche mit nur einem Seitenteil für engere/kleinere Aufstellflächen.
Ihr müsst einfach mindestens den kleineren fordern. Den baut de Wall nicht so gerne, weil man da keine Werbung unterbringen kann.

“laut der HVV-Haltestellendatenbank in Hamburg exakt 2.083 Bushaltestellen”

Das ist mehr als Amsterdam und Venedig zusammen Brücken haben. ??

Besonders ärgerlich ist die Situation wirklich an der Straßburger Straße. Dort gab es bis ca. 2019 sogar einen Unterstand. Dieser wurde jedoch leider im Rahmen des Umbaus des Ring 2, durch zwei Fahrradbügel ersetzt. Jetzt stehen dort dauerhaft “Schrotträder” und für einen neuen Unterstand ist kein Platz mehr. Hier werden aus meiner Sicht falsche Prioritäten gesetzt.

Ich möchte anmerken, dass diese schicken gläsernen Fahrgastunterstände zwar Wetterschutz versprechen, diesen aber kaum bieten. Alle Glasbauteile haben Lücken zu den Anschlussbauteilen seitlich und oben, die Seitenteile sind zu klein, die Dachflächen haben an First und Traufe keine geeigneten Tropfkanten. Folge: Schon bei geringen Windstärken drückt der Regen in den Unterstandsbereich. Einfach mal darauf achten, wieviele Sitzgelegenheiten bei Regen nass sind und wo die Leute bei Regen in den Häuschen stehen.
Nicht zweckmäßig, aber Hauptsache hübsch (und relativ billig).
Ein wirkliches Erfolgsmodell, diese Kooperation zwischen Stadt und Wall, die uns laut Artikel noch etliche Jahre erhalten bleibt. 🙁

Ich hatte vor längerer Zeit gelesen, dass Unterstände extra so gebaut werden, damit sie “unattraktiv als Schlafgelegenheit” werden. Dazu zählen dann auch zu kurze und zu schmale Bänke, oder welche mit Sitzunterteilung. Dann sollte man ehrlich sein und erst gar keine Unterstände aufstellen. (Aber dann könnte man ja keine Werbeeinnahmen mit z.B. Zigarettenwerbung erzielen.)
Na, wenigstens gibt es dieses schöne Wartehäuschen in den Vierlanden.

Dass Wartehäuschen auch architektonische Highlights sein können: Einfach mal nach “Ulrich Müther” und z.B. Buschvitz googeln.
Das dortige garantiert zudem auch Schutz vor Regen, was ich vom Designerdach auf dem Bahnsteig in Tonndorf nicht behaupten kann: Elegant, aber viel zu hoch. Auch wenn der Bahnsteig dann 20 cm höher sein wird, werden die Fahrgäste bei Schmuddelwetter weiter in der Unterführung warten müssen.

Die Fahrgäste stehen nicht nur an der Bushaltestelle im Regenbogen, sie werden auch fast immer nass, wenn sie auf dem Weg von der Schnellbahnhaltestelle dorthin gehen. Selbst am Hamburger HBF erreicht kein Fahrgast den Bus trockenen Fußes (falls es in HH einmal regnen sollte) Ein Blick nach Güstrow zeigt wie es gehen könnte

Wie Dirk S. schon im Twitter-Beitrag geschrieben hatte: Die “Nothaltestelle” der Linie 9 am Bahnhof Tonndorf stadteinwärts. (Für den Übergang dort muss die Linie 29 eine extra “Ehrenblockrunde” mit spitzen Winkeln fahren.)
Aber auch auf der “Busanlage” selbst wurden frühere Abfahrstände aufgegeben, weil notgedrungen dort Überliegeplätze für die vielen (notgedrungenen) Busse benötigt werden. Somit hat nur noch die Linien 27 Richtung Billstedt, 29 und der RB81-SEV einen Unterstand. Für die Linien 27 Richtung Farmsen und 167 gibt es auch einen so “schönen” Hauseingang zum Unterstellen. Ob das den Bewohner*innen gefällt? Die Linie 9 Richtung Rahlstedt hält auch schon länger am Straßenrand im Regen.
Von DFIs oder Fahrkartenautomaten rede ich lieber gar nicht, das sind für uns in Tonndorf Märchen.
Übrigens gab’s mal zum Bau der “Busanlage” einen Thread im Busforum mit dem lustigen Titel “Busbahnhof Tonndorf – Inbetriebnahme / DFI kommt”.
Mit der S4 kann es wirklich nur besser: besseres ÖPNV-Angebot, bessere Aufenthaltsqualität, überhaupt erst mal ein vernünftiges Umfeld (z.B. mal ein Café), DFIs, Unterstände, Automaten…
Vorher interessiert es vermutlich niemand.

Erschwerend kommt hinzu, dass Unterstände gern mal so aufgestellt werden, dass Wind und Regen direkt in den Unterstand geleitet werden anstatt als Schutz zu dienen. Zu besichtigen ist das z.B. an der Haltestelle am Michel stadteinwärts.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert