Warum hat die Metrobuslinie 5 keine Vorfahrt an Ampeln?

An 138 Ampeln in Hamburg werden HVV-Linienbusse bevorzugt – aber ausgerechnet auf der meistgenutzten Buslinie Europas, der Metrobuslinie M5, sind keine Ampelvorrangschaltungen installiert. Warum?
Christian Hinkelmann
Ampelvorrangschaltung für Busse in Hamburg. Das leuchtende A bedeutet, dass der Bus an der Ampel Grünlicht angefordert hat, das T signalisiert dem Busfahrer in der Haltestelle, dass er die Türen schließen soll, um rechtzeitig bei Grünlicht abfahren zu können
Ampelvorrangschaltung für Busse in Hamburg. Das leuchtende A bedeutet, dass der Bus an der Ampel Grünlicht angefordert hat, das T signalisiert dem Busfahrer in der Haltestelle, dass er die Türen schließen soll, um rechtzeitig bei Grünlicht abfahren zu können

“Bisher bestand die Absicht, die Metrobuslinie M5 durch eine Stadtbahn zu ersetzen”, erklärte Helma Krstanoski, Pressesprecherin der zuständigen Wirtschaftsbehörde auf Anfrage von NahverkehrHamburg. “Insofern wurde der Schwerpunkt bei der Einrichtung von Busbeschleunigungsmaßnahmen auf andere Linienabschnitte gelegt.”

Tatsächlich gibt es in Hamburg noch weitere stark belastete Metrobuslinien, die bisher nicht beschleunigt wurden – aus Rücksicht auf eine späteren möglichen Stadtbahn-Betrieb.

Beispiel: Die Metrobuslinie 25, die zwischen Altona, Winterhude und Hammerbrook pendelt.

Sie wurde im Jahr 2002 für knapp fünf Millonen Euro mit der Installation von Ampelvorranschaltungen beschleunigt. Nur auf dem Winterhuder Weg zwischen dem U-Bahnhof Mundsburg und der Kreuzung an der “Schenkendorfstraße” verzichtete man auf diese Maßnahme.

Begründung des Senats im Jahr 2000 (Drucksache 16/4394):  Eine geplante Stadtbahnlinie auf diesem Streckenabschnitt.

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Menschen steigen in einen U-Bahnzug am Bahnhof Mundsburg in Hamburg

Bei Verspätungen: Immer weniger Fahrgäste wollen Entschädigung vom HVV

Bei mehr als 20 Minuten Verspätung zahlt der HVV die Hälfte des Ticketpreises zurück – doch im vergangenen Jahr machten immer weniger Fahrgäste von dieser Möglichkeit Gebrauch. Seit 2019 sind die Zahlen um zwei Drittel eingebrochen. Das sind die Gründe und so können Sie als Abo-Kunde monatlich bis zu 107 Euro zurückbekommen.

Eine S-Bahn am Hamburger Bahnhof Elbbrücken.

Reparaturarbeiten am S-Bahnhof Elbbrücken ziehen sich in die Länge

Nach dem verheerenden Brand im August fährt die Hälfte aller S-Bahnen ohne Halt durch die Station durch, weil ein Bahnsteig unbenutzbar ist. Das wird laut Bahn auch noch länger so bleiben. Scharfe Kritik kommt von Verkehrsverbänden. So sieht der Zeitplan für die Reparatur aus.

Wird bald abgerissen: Der Regionalbahnhof Rahlstedt in Hamburg.

Bahnhof Rahlstedt bis zu zwei Jahre lang dicht

Züge sollen knapp einen Kilometer entfernt an einer provisorischen Station halten. Grund ist der Bau der S-Bahnlinie S4. Gestern Abend stellte die Bahn ihre Baupläne für den zweiten S4-Streckenabschnitt zwischen Wandsbek und Rahlstedt vor. So sieht der aktuelle Zeitplan aus und das müssen Fahrgäste wissen.

Eine Antwort auf „Warum hat die Metrobuslinie 5 keine Vorfahrt an Ampeln?“

Die Metrobuslinie in Istanbul ist wohl mit 800.000 Nutzern täglich und U-Bahn-mäßigem Ausbau eher die “meistgenutzute Buslinie Europas”, auch wenn sie abschnittsweise in Asien fährt… (vgl. Wikipedia Metrobus Istanbul)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert