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Was ist eigentlich aus den geplanten On-Demand-Bussen im Hafen geworden?

Vor drei Jahren hatte der HVV einen Testbetrieb mit Kleinbussen angekündigt, die sich per Smartphone bestellen lassen – beispielsweise im Hafen. Doch sie fahren bis heute nicht. Das ist aus der Idee geworden.
Christian Hinkelmann
Viele Gebiete im Hamburger Hafen haben eine schlechte HVV-Anbindung. Das sollte sich mit neuen Shuttlebussen eigentlich ändern.
Viele Gebiete im Hamburger Hafen haben eine schlechte HVV-Anbindung. Das sollte sich mit neuen Shuttlebussen eigentlich ändern.

Die Idee, die die beiden HVV-Chefs Lutz Aigner und vor Dietrich Hartmann am 5. April 2017 in ihrer Geschäftszentrale den versammelten Journalist:innen der Hamburger Medien präsentierten, klang bestechend: In äußerst dünn besiedelten Gebieten, wie dem Hamburger Hafen, dem riesigen Gewerbegebiet Billbrook und dem Kreis Herzogtum Lauenburg sollen schon sehr bald kleine Shuttlebusse auf festgelegten Korridoren zum HVV-Tarif herumfahren, die sich per Smartphone-App bequem bestellen lassen (siehe hier).

Endlich ein besserer Anschluss für Arbeiter und Anwohner in Gebieten, die bisher weitgehend vom HVV abgekoppelt waren, weil sich dort ein normaler Busverkehr nicht richtig lohnte. Und das Beste: Das innovative Shuttle-Angebot sollte in Rekordzeit starten: Noch im gleichen Jahr wollte der Verbund mit dem internen Testbetrieb loslegen, im Juni 2018 sollte der reguläre Betrieb beginnen.

Die Zeit drängte damals massiv, denn schon im September 2018 sollte der Verkehrsverbund einen ersten Evaluierungsbericht beim Bundesverkehrsministerium und der Stadt Hamburg vorlegen, die das ambitionierte Projekt fördern wollten.

Nach der ersten Präsentation wurde es still um das Projekt

In den Monaten nach dieser ersten Präsentation passierte erst einmal nichts Sichtbares für die Öffentlichkeit. Es wurde still um das Projekt.

Mehr als ein Jahr später, der Realbetrieb sollte eigentlich längst laufen, teilte der HVV dann plötzlich auf NahverkehrHAMBURG-Nachfrage mit, dass das Projekt massive Verspätung habe.

Als Knackpunkt wurden Probleme mit dem technischen Dienstleister genannt, der das System betreiben sollte, aber offenbar nicht die erforderliche Qualität abliefern konnte. “Wir sind nach intensiver Prüfung zu dem Schluss gekommen, dass die vorgegebene Zeit nicht ausgereicht hat, um ein stabiles und verlässliches Produkt für die Kunden zu entwickeln”, erklärte Verbundsprecher Rainer Vohl damals die Verzögerungen (siehe hier) und betonte aber: “Das Projekt wird weiterverfolgt.“

Eine Aussage die sich inzwischen überholt hat, wie NahverkehrHAMBURG jetzt auf erneute N…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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4 Antworten auf „Was ist eigentlich aus den geplanten On-Demand-Bussen im Hafen geworden?“

Eine gute und vernünftige Sache wie sich IOKI aufstellt: In ÖPNV-seitig schlechter erschlossenen Gegenden eine gute Anbindung an das bestehende Nahverkehrsangebot schaffen, und das zum HVV-Ticketpreis plus einem kleinen Zuschlag. Für eine perfekte Verknüpfung in Stormarn fehlt jetzt nur noch die S4. 🙂 Die wird dann das IOKI-Konzept voll zum Tragen bringen. Aber auch mit Anbindung an die Buslinien 9 (Großlohe) und 263 (Willinghusen Kehre) ist erst einmal schon viel gewonnen.
Wenn ich mir dagegen die ganzen leeren MOIAs ansehe, die heute allein in meiner Gegend durch die Stadt „gurkten“, und das an einem Tag, an dem keine Busse fuhren… (Betonung liegt auf „leer“ 😉 )

Deutschland und insb. Hamburg können sehr froh sein, Gastgeber für den Kongress zu sein. Zuletzt war er ja vor knapp 30 Jahren bei uns. Da wird schon viel bewegt und ordentlich gefördert. Ein paar Bedenkträger und Nörgler hat man natürlich immer, aber immerhin wurde der Kongress nicht per Volksentscheid zur Debatte gestellt. Sonst wäre er wie Olympia an den SUV-Senioren („Mimimi, in weniger als zehn Jahren ist mal für wenige Wochen mit Stau zu rechnen“) gnadenlos gescheitert.

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