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Was macht eigentlich die geplante S-Bahn nach Bad Oldesloe?

Was ist eigentlich aus der geplanten S-Bahnlinie S4 nach Bad Oldesloe geworden? Nach jahrelangen Diskussionen wurde es zuletzt sehr ruhig um das Projekt. Doch der Eindruck täuscht: Hinter den Kulissen wird die neue Verbindung weiter vorangetrieben. Im August soll das Planfeststellungsverfahren für den ersten Abschnitt beginnen.
Christian Hinkelmann
S4-Sonderfahrt in Ahrensburg
Sonderfahrt auf geplanter Linie S4 im Herbst 2011 in Ahrensburg
Foto: Christian Hinkelmann

Auch, wenn es zuletzt ruhig um das Projekt geworden ist: Die geplante S-Bahnlinie S4 nach Bad Oldesloe wird im Hintergrund weiter vorangetrieben. Voraussichtlich im August soll das Planfeststellungsverfahren für den ersten Streckenabschnitt starten. Das hat der Hamburger Senat jetzt auf eine Anfrage des SPD-Verkehrsexperten Ole Thoben Buschhüter mitgeteilt (Drucksache 21/4451). Das ist etwas später als ursprünglich avisiert – eigentlich sollte das Verfahren schon Anfang dieses Jahres beginnen (siehe hier).

Laut Senat handelt es sich bei dem ersten Planfeststellungsabschnitt um einen knapp drei Kilometer langen Streckenteil zwischen dem S-Bahnhof Hasselbrook und der Luetkensallee in Wandsbek. Die Planfeststellungsunterlagen für die weiteren beiden Abschnitte entlang der rund 36 Kilometer langen Strecke sollen in gut einem Jahr bei der zuständigen Behörde eingereicht werden.

„Die Planung für dieses wichtige Großprojekt läuft auf Hochtouren“, so Buschhüter, der sich seit Jahren für die neue Verbindung einsetzt. „Hamburg, Schleswig-Holstein und die Bahn meinen es ernst mit dem Bau der S4.“

Doch bis die ersten S-Bahnen von Hamburg nach Bad Oldesloe rollen, wird es noch mindestens elf Jahre dauern: Erst 2021 soll der Bau der S-Bahngleise neben der Fernbahnstrecke Hamburg – Lübeck beginnen, frühestens ab 2027 soll die gesamte Strecke in Betrieb gehen. Das ist mehrere Jahre später als bisher geplant – im vergangenen September hatte Bahn-Chef Rüdiger Grube noch von einer Inbetriebnahme ab dem Jahr 2024 gesprochen (siehe hier).

Immerhin: 2024 könnte zumindest ein erster Teil der S4 von der Hamburger Innenstadt bis Rahlstedt in Betrieb gehen. Derzeit werde geprüft, inwiefern dies möglich wäre, teilte …

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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11 Antworten auf „Was macht eigentlich die geplante S-Bahn nach Bad Oldesloe?“

Ich frag mich bei der Sache nur, was der Schwachsinn mit der S Bahn nach Itzehoe bzw. Wrist soll… die S4 wäre dann ja zwischen Oldesloe und Wrist bestimmt 2 Stunden unterwegs. Anstatt mit der Anbindung von Lurup und Osdorf durch die S4 direkt 2 Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, will man das schön kompakte Hamburger S-Bahn Netz derart weit ins Umland (bezieht sich auf die S4 West, die S4 nach Ahrensburg/Oldesloe halte ich für sinnvoll) ausbauen auf einer Strecke die perfekt von der Nordbahn abgedeckt wird. Unfassbar…
Man konzentriert sich krampfhaft auf in meinen Augen „unnötige“ Erweiterungen (z.B. auch die S21 nach Kaltenkirchen wegen läppischer 5 Minuten) und lässt die Anbindung von Stadtteilen wie Osdorf, Lurup, Jenfeld oder Kirchdorf-Süd außen vor die viel mehr Sinn machen würden.

@ Elbe-Nord-Süd
Naja, ich möchte ja auch nicht eine Metropole wie Hamburg mit ihrer säggs’schen Partnerstadt vergleichen.
Wo bei der einen ein 30-Minutentakt noch ausreicht, ist in der anderen ein 30-Minutentakt (RB81) katastrophal. Und selbst wenn Dresden noch den versprochenen 15-Minutentakt bekommen sollte, dann ist der sogar noch besser, als der für die schönste S4 der Welt vorgesehene 20-Minutentakt.
Also ich finde mich mit dieser verqueren Hamburger Verkehr(t)spolitik nicht ab. (Andere denken vielleicht, dass die „Blauen“ aus Wandsbek nichts besseres verdient haben 😉 )

@Claus
Ich denke schon, dass die Rahlstedter Zwischenlösung doch relativ günstig realisierbar wäre. Auf der unteren Skizze hier: https://test.nahverkehrhamburg.de/s-bahn-hamburg/item/1588-s4-wird-schlanker-und-bekommt-umsteigebahnhof-zur-u-bahn kann man sehen, dass die S4 in Rahlstedt auf das nördliche Gleis kurzkehren kann, während die RB81 auf dem südlichen S-Bahn-Gleis bereit steht (beides Oberleitung!). Es muss nur temporär eine Weichenverbindung von diesem Gleis zu den beiden bestehenden Ferngleisen eingebaut werden.

@Matze
Ich sage nur „U1 KlGV Am Knill“, pardon „Oldenfelde“. Genauso verhält es sich mit „S4 Jenfeld“, pardon „Holstenhofweg“.
Im Promoten waren FHH und HVV schon immer Spitze. Und die Leute nehmen’s dann noch für bare Münze. Aber wie es mir schon ein anderer Forenschreiber eingetrichtert hat: In Hamburg kann nur das im Nahverkehr gemacht werden, was möglich ist. (Also, was keinen Autoverkehr und keine Geschäftsleute beeinträchtigt.)

Ein 20 Minuten-Takt ist sicherlich nicht ideal für eine S-Bahn-Linie in der zweitgrößten Metropole Deutschlands. Aber es geht noch schlimmer: In Dresden fährt die S1 vom Hauptbahnhof nach Meißen nur alle 30 Minuten. Der Skandal dabei: Man hat diese Verbindung extra viergleisig ausgebaut, damit ein besserer Taktverkehr gefahren werden kann. Den Fahrgästen wurde bei Baubeginn ein 15-Minuten-Takt versprochen. Nun ist die Strecke fertig, mit 4 Gleisen und vielen schicken, neuen Bahnsteigen. Aber die S-Bahn Dresden fährt trotzdem weiterhin nur alle 30 Minuten. Der Grund: Der Besteller der Verkehrsleistungen (VVO) hat für den 15-Minuten-Takt kein Geld. Tja. Da wird der ganze Ausbau völlig dann absurd. Hunderte Millionen Euro vergraben, aber der 30-Minuten Takt bleibt wie früher. Schilda läßt grüßen. Hoffentlich läuft das bei der S4 in Hamburg besser ab.

Einen Teilbetrieb bis Rahlstedt halte ich für problematisch. Platz für eine Umstiegsmöglichkeit zur Regionalbahn ist dort ja eher wenig vorhanden. Die westliche Busanlage ist ja so schon etwas gequetscht, bei zwei Gleisen mehr dürfte alles noch beengter zugehen. Ohne Umstieg zur RB (die möglichst zur Hbf-Entlastung dort enden sollte) würde der S-Bahn schon einiges an Fahrgästen fehlen. Würde sich eine Lösung ähnlich wie damals beim Umstieg in die S21-Ersatzzüge in Reinbek finden, wäre das sicherlich optimal.

@Alexander:
Die neuen S-Bahn-Züge, die auch auf der S4 zum Einsatz kommen würden, dürften immerhin 140 km/h fahren (siehe hier: https://test.nahverkehrhamburg.de/s-bahn-hamburg/item/1619-blick-in-die-fabrik-so-weit-sind-hamburgs-neue-s-bahnen). Der Komfort ohne Kopfstützen und Toiletten ist allerdings bedenkenswert anders als bei den Nordbahn-Zügen.

Ein 20-Minuten-Takt ist einer S-Bahn in der Tat unwürdig. Zumindest bis Rahlstedt sollte ein 10-Minuten-Takt laufen, sonst verliert das ganze an Attraktivität. Der „Standard-Fahrgast“ hat keinen Fahrplan im Kopf, sondern geht zum Bahnhof dann, wenn er irgendwo hin muss, zumindest im Stadtbereich.

Im Westen ist ja wohl die Anbindung Lurups die logische Verlängerung der S4, als Ersatz für die überlasteten Buslinien. Und da kann man ja wohl nicht ernsthaft mit einem 20-Minuten-Takt kommen wollen.

Zur Erinnerung nochmal: Der Bund hält es für nötig, die Regionalzüge auf eigene Gleise zu bringen. Denn man rechnet mit starkem Zuwachs nach Kopenhagen – Stockholm durch den Tunnel und mit starkem Zuwachs bei den Pendlern aus Lübeck. Dann wäre die Zugfolge angeblich so hoch, dass man aus Sicherheitsgründen nur noch 60 km/h fahren könnte und Verspätungen über 10 Minuten der Normalfall wären. Übrigens war die Strecke schon in den 1920er Jahren 6-spurig geplant gewesen, mit 2 eigenen Gütergleisen, und man hatte die Flächen in Staatsbesitz gebracht. Nach dem Krieg hat man aber einfach die Flächen verkauft, verschenkt oder durch Unterlassung Eigentumsrechte verloren. Und jetzt wird es so teuer, doch noch 2 Gleise hinzuquetschen…

Die S4 und die extra Gleise sind allein notwendig damit die Strecke und der Hauptbahnhof entlastet werden, spätestens wenn die Fehmarn-Belt-Querung kommt. Mehr Kapazität für den Fernverkehr, den Güterverkehr und jede Menge neue S-Bahn-Stationen direkt vor der Haustür – passt doch wirklich für alle.

Und nochmal zur Erinnerung, damit es nicht in Vergessenheit gerät:

Die S4 soll in der Normalverkehrszeit, auch im Hamburger Stadtgebiet, nur im 20-Minuten-Takt verkehren.

Nur in der HVZ (wann auch immer die sein soll) soll sie im Hamburger Stadtgebiet alle 10 Minuten fahren.

Außerdem soll noch eine fragwürdige „S4-West“ eingeführt werden, die äußerst weite Strecken im Mischbetrieb auf hochbelasteten Strecken zurücklegen soll, mit entsprechenden Konsequenzen für Pünktlichkeit und Zuerlässigkeit des gesamten S-Bahn-Systems.

Pendler von Ahrensburg und Großhansdorf kommen bereits jetzt umsteigefrei mit der U1 nach Volksdorf, Farmsen, Wandsbek Markt, Jungfernstieg und Stephansplatz!

Jenfeld? Wie soll denn bitte Jenfeld ohne eine Verlegung des Schienenweges angebunden werden? Oder ist damit der Haltepunkt Holstenhofweg gemeint, der gerade so an der westlichsten Ecke von Jenfeld liegt?

Hallo sehr geehrtes S-Bahn-Team,
ich freue mich, wenn Ahrensburg und die östlichen Hamburger Stadtteile Wandsbek, Marienthal, Tonndorf, Jenfeld und Rahlstedt eine richtige S-Bahn-Anbindung erhalten.
Ich hätte hiermit auch einen wichtigen Vorschlag in Bezug auf die Änderungen der Verläufe der S-Bahnlinien, die man wirtschaftlich durchführen kann:
S4: Bad Oldesloe – Ahrensburg – Rahlstedt – Hauptbahnhof – Jungfernstieg – Altona – Elbgaustraße – Pinneberg. Und einmal stündlich weiter über Elmshorn bis nach Wrist.

S31: Stade – Neugraben – Harburg – Hauptbahnhof – Dammtor – Altona. Und einmal stündlich von da aus über Fernbahnhof Diebsteich auf der Fernbahnstrecke über Pinneberg, Elmshorn bis nach Itzehoe.

S3 (Verstärkerlinie): Neugraben – Harburg – Hauptbahnhof – Jungfernstieg – Altona.

Eine knappe Millarde Euro für dieses Projekt ist recht viel Geld. Wie viele neue Fahrgäste können denn laut Prognose für die Schiene gewonnen werden? Die S 4 bringt für Bargeteheide und Ahrensburg kaum Vorteile. Wäre es nicht sinnvoller zwischen Hamburg und Lübeck eine halbstündliche RB anzubieten, die an nahezu allen Stationen hält und zusätzlich eine schnelle Verbindung je Stunde ohne Halt (EC/IC und RE), die Richtung Puttgarden durchgebunden wird. Warum wird der Ahrensburger Bahnhof nicht per Flügelung an die U 1 angebunden, so dass eine Reisekette Lübeck – Farmsen o.ä. mit einmaligem Umstieg möglich wird. So würden Neukunden gewonnen werden, ohne das zusätzliche Fahrzeuge beschafft werden müssten. Eine Stadtbahn könnte Jenfeld (Mitte) und die Gebiete entlang der Metrobuslinie 9 viel besser an die Innenstadt anbinden. Für Güterzüge gäbe es dann auch ausreichend Kapazitäten. Über Pinneberg verkehren derzeit auch alle Züge nach Westerland / Kiel / Flensburg – über zwie Gleise inkl. aller Güterzüge! Den Sinn der S 4 West habe ich übrigens noch nie verstanden. Die nordbahn mit ihren komfortablen Fahrzeugen ist doch ein tolles Angebot. Soll man die Fahrgäste ab Mitte der 20er Jahre in S-Bahn-Fahrzeuge, die nur 100 km fahren können, setzen? Was ist mit den Bahnsteighöhen? Es fehlt ein Konzept aus einem Guss für die gesamte Metropolregion, an dem alle beteiligten Bundesländer mitwirken. Wenn es gute und bezahlbare Verbindungen gäbe, würden auch wieder mehr Familien ins Grüne ziehen wollen und der Druck auf den Hamburger Wohnungsmarkt würde einwenig nachlassen.

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