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Wenn in Bahnen und Bussen mal was nicht so rund läuft

Wie kommunizieren die einzelnen HVV-Unternehmen eigentlich Störungsmeldungen im Internet? Was wird bei Twitter und Facebook gemeldet und was nicht? Und wieso hat der HVV eigentlich keinen eigenen Social-Media-Accounts und überlässt das Feld engagierten Kunden, die in Eigenregie Störungsmeldungen zusammentragen? Eine Analyse von Gastautor Manfred Korte.
Christian Hinkelmann
Diese HVV-Unternehmen sind bei Facebook & Twitter vertreten
Diese HVV-Unternehmen sind bei Facebook & Twitter vertreten

Nutzer des von Bahn und Bus kennen die Situation: sie fahren zum Beispiel mit der S-Bahn in die Stadt, wollen am Jungfernstieg in die U-Bahn umsteigen. Dass zwischen Jungfernstieg und Kellinghusenstraße ein Schienenersatzverkehr eingerichtet ist, erfährt der HVV Kunde höchstwahrscheinlich erst auf dem Bahnsteig der U1. Mit etwas Glück ist er bereits durch eine Twittermeldung der Hochbahn über die Störung informiert. Durchsagen in den Zügen von Verbundpartnern erfolgen meist nicht. Ausnahme: Wenn Abschnitte der S-Bahn gesperrt sind und Hochbahn-Fahrgäste diese mit der U-Bahn umfahren können, informiert die Hochbahn-Leitstelle per Durchsagen.

„Die einzelnen Verkehrsbetriebe melden selbst ihre Störungen, allerdings mit unterschiedlicher Präzision“, so Marcus Weckwerth, Betreiber des Twitter-Kanals HVVStörungsmeldung. Bei geringen Verspätungen erfolgt bei den wenigsten Unternehmen eine Nachricht, bei der Hochbahn ab 20, bei der S-Bahn erst ab 30 Minuten. „Die Schienenverkehrsunternehmen“, so Weckwerth, „setzen rein auf online-Echtzeitdaten“. Die AKN meldet bisher gar nichts, will aber künftig in Social Media vertreten zu sein. Busfahrgäste erhalten seit gut zwei Jahren Twitter-Informationen über Verkehrsbehinderungen auf den Profilen von Hochbahn und VHH. „Jedes Unternehmen hat seine eigenen Richtlinien für die Weitergabe von Störungsinformationen“, fasst Weckw…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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5 Antworten auf „Wenn in Bahnen und Bussen mal was nicht so rund läuft“

Der HVV bringt gemeinsame Störungsmeldungen aller VU’s nicht auf die Reihe weil die entsprechende Schnittstelle fehlt. Warum das so ist darüber möchte ich hier nicht schreiben.
Bei online-Betrieb braucht man keine zentrale Störungsstelle weil diese den Informationsgehalt ohnehin nicht überprüfen kann.
Die elektronischen Fahrplananzeigen der Hochbahn fallen ja auch ständig aus. Das muss zuerst angegangen werden.
In den Landkreisen gibt es teilweise noch nicht mal Haltestelleninformationen im Bus selber.
Lobenswert – wie immer – der Metronom, wo eine ehemalige Mitarbeiterin ein eigenes Informationssystem basteln ließ welches weiterentwickelt wurde und m.E. recht zuverlässig läuft. Auch das nordbahn-System hat sich eingelaufen.
Beim DB Hafas (die RBSH findet man dort) sind viele private EVU’s nicht vertreten weil es auch eine Frage der Kosten ist dort aufgenommen zu werden.
Weil diese, an sich vorhandenen Informationen nicht zusammengeführt werden muss man sich von Homepage zu Homepage, App zu App, von Twitter zu fb hangeln bis das Smartphone glüht. Das ist für den Dino aller Verkehrsverbünde ein ganz schwaches Bild.

Seit einiger Zeit kann man etwaige Verspätungen bei der S-Bahn irgendwo auf der Bahn-Webseite nachkucken. Allerdings traue ich tatsächlich den Angaben bei twitter eher. Außerdem erhalte ich da auf einen Blick auch Informationen über Busse und U-Bahnen. Es ist schon seltsam, dass der hvv einen solchen Dienst bislang noch nicht hinbekommen hat.

Von daher auch von mir einen dicken Dank an all die Melder und Meldungsfreigeber und Meldungsorganisierer!

Immerhin gibt es von Hochbahn, S-Bahn, VHH usw. aktuelle Informationen über Twitter.
Die Regionalbahn Schleswig-Holstein ist leider noch nicht in der Moderne angekommen – was besonders wegen der störanfälligen RB81 / RE8 zwischen Ahrensburg und Hamburg sehr schade ist.

Vielen Dank für den Hinweis auf die tolle Initiative von Marcus Weckwarth & Co., einen Tweed für aktuelle Störungsmeldungen im Gebiet des HVV einzurichten! Schade nur, dass es einer solchen Anstrengung bedarf, um Defizite in der Informationsweitergabe des HVV ansatzweise auszugleichen. Schließlich können wir als Hamburger ÖPNV-NutzerInnen nicht erwarten, dass jemand freiwillig einen Teil seiner Freizeit opfert, damit wir anderen alle davon profitieren können. Ich schließe in meinen Dank ausdrücklich alle ein, die den Tweed mit ihren aktuellen News füllen. Geprüft (und freigegeben) werden die Nachrichten allerdings erst vom Host, also Marcus Weckwerth

Es kann aber nicht angehen, dass sich eine Privatperson in ihrer Freizeit um Kundeninformationen von allgemeinem Interesse kümmern muss. Wann schläft dieser Mensch überhaupt oder mag sich mal einen Urlaubstag genehmigen? Oder wenn er es tut, wer kümmert sich dann um die Pflege der Informationen? Ich halte es deshalb für eine Bringschuld der im HVV zusammengeschlossenen Verkehrsunternehmen, ihre Kunden, also uns, so zeitnah wie möglich über Betriebsstörungen zu informieren, damit wir ggf. alternative Routen für unsere täglichen Wege planen können. Diese Informationen müssten beim HVV zusammenlaufen und sowohl in die Echtzeitfahrplanauskunft einfließen als auch als News(ticker) online bzw. mobil verfügbar sein. Es kann schließlich nicht sein, dass man sich bei soundso vielen Verkehrsunternehmen registrieren lassen muss, um deren unterschiedlich nützliche News zu empfangen.

Mir ist bewusst, dass hierfür neue Standards definiert werden müssen (wie schnell haben die Verkehrsunternehmen welche Inhalte an welche Stelle beim HVV zu melden und wo und wie sind diese dann zu präsentieren). Doch genau darin liegen die koordinierenden Funktionen eines Verkehrsverbunds, der in Vergangenheit schon viel größere Aufgaben gestemmt hat und bis heute bewältigen muss. Schließlich erfordert dies vermutlich auch eine zentrale Störungsstelle, die möglicherweise 7 x 24 Stunden besetzt sein muss. Unser HVV kann zu Recht stolz auf seine 50-jährige Geschichte zurückblicken, darf sich nur nicht selbstzufrieden zurücklehnen in der Annahme, alles sei bereits geschafft.

Rätselhaft ist, weshalb es bei einzelnen Verkehrsunternehmen unterschiedlich lange dauert, bis Störungsmeldungen bekanntgegeben werden. Auch muss das Konkurrenzdenken da aufhören, wo die Fahrgäste des eigenen Unternehmens momentan nicht weiterkommen, wenn es – ausnahmsweise –Umstiegsmöglichkeiten zu anderen Bahnen oder Bussen gibt. Als KundInnen erwarten wir einfach vergleichbaren Fahrkomfort, zuverlässige Fahrzeiten bzw. – wenn was dazwischenkommt – zeitnahe Informationen, wann es wie weitergeht.

Ob vor der Linie ein „U“, „S“ oder „A“ steht und der Bus z. B. von der HHA oder VHH betrieben wird, ist uns relativ egal – da sollte das Konkurrenzdenken innerhalb des Verbundes aufhören und ggf. auf das Ersatzangebot des Wettbewerbers hingewiesen werden – es geschieht schließlich nur ausnahmsweise. Die eigentliche Konkurrenz besteht doch in Wahrheit im motorisierten Individualverkehr, der schadenfroh zum liegengebliebenen Bus blickt, wodurch dessen Fahrgäste ausnahmsweise länger brauchen als die AutofahrerInnen, die täglich unsere Straßen verstopfen. So hoffe ich denn möglichst bald auf eine offizielle, durchgehend besetzte Stelle innerhalb des HVV, die uns schnell über Betriebsstörungen und Ausweichmöglichkeiten informiert.

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