Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Wie weit ist der barrierefreie Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in Hamburg?

Ob Leitstreifenrillen am Bahnsteigrand, Fahrstühle oder ebenerdiger Einstieg: Bis Jahresende muss der öffentliche Nahverkehr in ganz Deutschland barrierefrei sein. Das fordert das Personenbeförderungsgesetz. Hamburg wird diese Zielmarke voraussichtlich knapp verpassen. Das sind die Gründe.
Christian Ohrens
Treppenanlagen am U-Bahnhof Überseequartier in Hamburg
Treppenanlagen am U-Bahnhof Überseequartier in Hamburg

Am Jungfernstieg an einem Montagmorgen. Ein Zug der Linie U1 fährt ein, Menschen strömen heraus und eilen den verschiedenen Ausgängen entgegen. Unter ihnen eine Frau im Rollstuhl, sowie ein junger Mann mit Kinderwagen. Sie steuern zielsicher auf den jetzt neu installierten Aufzug zu, der sie unkompliziert nach oben transportieren wird.

Die U1-Haltestelle Jungfernstieg ist eine der zuletzt barrierefrei umgebauten Haltestellen der Hochbahn. Leitstreifensysteme für blinde und sehbehinderte Menschen, ein ebenerdiger Einstieg und vor allem der Fahrstuhl verleihen dieser Station ab sofort das Prädikat barrierefrei. Die ebenfalls in der Hamburger Innenstadt liegende Haltestelle Steinstraße soll im Sommer folgen. Damit wären dann 90 Prozent aller U-Bahn-Haltepunkte barrierefrei ausgebaut.

Ähnlich sieht die derzeitige Bilanz im Netz der S-Bahn Hamburg aus. 84 Prozent aller Haltestellen sind derzeit barrierefrei zugänglich. Zuletzt umgebaut wurden die Stationen Kornweg und Wellingsbüttel. Der barrierefrei zugängliche S-Bahnhof Elbbrücken kam Ende 2019 ganz neu dazu. Bis zum kommenden Jahr will die Deutsche Bahn noch die Stationen Rothenburgsort, Tiefstack und Agathenburg barrierefrei machen, wie ein Bahn-Sprecher gegenüber NAHVERKEHR HAMBURG erklärte.

Bis 2022 muss der ÖPNV barrierefrei sein

Die Zeit …

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Auch interessant

Noch fahren zwar Züge durch das Neubauviertel Neue Mitte Altona - aber einen direkten Bahnanschluss gibt es bislang nicht.

Verkehrswende: Neuer S-Bahnhof für Altona?

Neue Haltestelle würde Fußwege drastisch verkürzen. Die angedachte Bauform wäre für Hamburger Verhältnisse einmalig. Doch die Station hätte mehrere Haken für die Fahrgäste. So sehen die Pläne im Detail aus, so hoch sind die Realisierungschancen und dann könnte der Bau frühestens starten.

5 Antworten auf „Wie weit ist der barrierefreie Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in Hamburg?“

In Ahrensburg wird gerade die Barrierefreiheit zurück gebaut. Der barrierefreie Wagen von RB81 und RE80 hält am südlichen Ende des Bahnsteigs, der Fahrstuhl ist eher am nördlichen Drittel. Und dazwischen entsteht jetzt eine riesige Kiste, vermutlich für einen Brezelladen oder ähnliches, der es fast unmöglich macht, dort sicher mit Rollie oder Kinderwagen vorbei zu kommen. Derzeit wegen dem Bauzaun geht es gar nicht ohne die weiße Linie zu überschreiten (ca. 50cm Lichtraum) und später nur an dem Ding entlang schrubbend (100cm Lichtraum). Da fahren auch Güterzüge und schnelle Personenzüge mit je bis zu 120km/h durch. Und wenn jemand dort breit ginsend seinen Hintern parkt geht es nur auf der Bahnsteigkante balancierend. Weil mit so jemanden den maßgeblichen Bernoulli-Effekt zu diskutieren ist in der Regel komplett sinnlos, d.h. es wird einfach nicht geglaubt, dass schnellfahrende Güterzüge tatsächlich die Menschen auf dem Bahnsteig ansaugen. Nun wird es so wie S-Bahn Wilhlemsburg, nur noch schmaler.

Wieso die hoch frequentierte U-Bahn Station Sternschanze erst 2028 barierefrei sein soll erschließt sich nicht. Es wäre ein einfaches vom Dänenweg einen Fahrstuhl bis direkt auf den Bahnsteig zu bauen. Problematischer ist es eher bei der S-Bahnsation, wo man außen um die Statio herumlaufen müsste, um den Fahrstuhl im Bahnhofsgebäude zu erreichen.
Viel schlimmer sind die Sündenfälle, wie die im Bau befindliche neue S-Bahnstation Ottensen, die sich mit Rampen aud Außenbahnsteigen mit geringsten Aufwand als voll barrierefreie Station hätte ausbauen lassen. Stattdessen wird die Station so gebaut, dass sie nur an der Ostseite (Bahnefelder Steindamm) einen Aufzug erhält, keine Fahrtreppen, kein nichts. Von der Westseite ist die Station wegen des Mittelbahnsteigs nur über Treppen und eine Gleisbrücke erreichbar. Wer als Rollfahrer dort ankommt und der Aufzug ist defekt, ist auf der Station eingesperrt! So etwas nennt sich nach Hamburger Behördendefinition barrierefrei!
Genauso dramatisch die S-Bahn-Station Diebsteich. Vor 2028 wird die auch nicht barreifrei zugänglich sein. Warum staht so etwas nicht in ihrem Bericht?

Die Hochbahn schrieb in ihrem Blog, dass dort Kurvenlage, enger Bahnsteig und die Deckenhöhe problematisch seien, so dass eben nicht einfach nur ein Fahrstuhl eingebaut werden kann. Der Ausbau der U Sternschanze wurde hier auf dieser Seite auch schon mehrfach thematisiert.
Für die Barrierefreiheit ists ja mit einem neuen Fahrstuhl auch nicht getan – taktile Leitsysteme usw. gehören ebenfalls dazu. Und eine U-Bahn-Station mit nur einem Ausgang ohne Notausgang ist eh problematisch.

Wie wãre es einmal mit ständig funktionierenden Rolltreppen der S-Bahnstation Reeperbahn und statt einem Atombunker mit einem Fahrstuhl. Klar, durch den Bunker wird es kompliziert, aber ein Schrägaufzug wãre denkbar. Platz wäre auf jedenfall da.

Moin,
bitte nicht ins Hamburger Umland schauen. Selbst Straßenneubau wird nicht immer genutzt. Einige Bushaltestellen z.Bsp. wurden im Zuge des Ausbaus einer Kreisstraße(im Jahr 2020) in Geesthacht mit neuen Bürgersteigen nicht der neuen Norm angepasst. Ohne großzüge Zuschüsse(von wem auch immer) und wahrscheinlich Zwang wird in diesem Bereich nicht viel passieren. Ein Trauerspiel!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert