Wird Hamburgs neue U4 im Herbst nur teilweise eröffnet?

Im Herbst geht Hamburg neuste U-Bahn-Linie in Betrieb - die U4 von der Innenstadt in die Hafencity. Die ersten Fahrgäste werden allerdings in einer Sandwüste landen, denn rund um die beiden neuen Haltestellen klaffen noch tiefe Baugruben.
Christian Hinkelmann
Symbolbild: Bauarbeiten im Tunnel der Hamburger U-Bahn.
Symbolbild: Bauarbeiten im Tunnel der Hamburger U-Bahn.

Grund: Während die U4 pünktlich fertig wird, hinkt der Gebäudebau in Hamburgs neuem Vorzeigestadtteil hinterher. Hochbahn-Chef Günter Elste in der Hamburger Morgenpost: „Die Investoren haben zur Bedingung gemacht, dass die U-Bahn zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig sein soll – aber durch die Finanzmarktkrise bis zu zwei Jahre verspätet angefangen zu bauen. Das ist irre. Was sollen wir machen? Wir haben uns an die Vorgaben gehalten.“

Elste befürchtet nun ausbleibende Passagiere auf der neuen Linie: „Vorsichtig ausgedrückt: Die Fahrgastzahlen werden noch nicht sofort das angestrebte Niveau erreichen.“

Als Konsequenz diskutiert die Hochbahn, im Herbst nur einen Teil der neuen U-Bahn-Linie zu eröffnen. Pressesprecher Christoph Kreienbaum zu NahverkehrHAMBURG: „Das Anfahren der Haltestelle Hafencity Universität verursacht laufende Betriebskosten. Dieser Aufwand lohnt sich wirtschaftlich also nur bei ausreichenden Fahrgastzahlen. Daher ist nicht ausgeschlossen, dass die Haltestelle im Herbst zwar offiziell in Betrieb genommen wird, aber nicht sofort oder nicht in einem engen Takt angefahren wird. Eine Entscheidung ist aber noch nicht getroffen.“

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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