Wochenrückblick: Fahrerloses Warten und frustrierendes Radfahren

Das sind die wichtigsten Mobilitäts-News der Woche für Hamburg und Umland: Auf dem UITP-Nahverkehrskongress ist deutlich geworden, dass es bis zu fahrerlosen Standard-Linienbussen noch ein weiter Weg ist, die Frustration bei Hamburgs Radfahrenden steigt und die U-Bahn bekommt schon in wenigen Wochen neue Anzeiger.
Christian Hinkelmann
Holon-Kleinbus auf dem UITP-Kongress 2025 in Hamburg.
Holon-Kleinbus auf dem UITP-Kongress 2025 in Hamburg.

Was war diese Woche im Hamburger Verkehrssektor wichtig? Hier fassen wir Ihnen die relevantesten Nachrichten zusammen, damit Sie den Überblick behalten und Zeit sparen.

Autonomes Fahren im ÖPNV – noch ein weiter Weg

Der UITP-Nahverkehrskongress war in dieser Woche natürlich das beherrschende Mobilitätsthema in Hamburg. Im Mittelpunkt stand dort vor allem das autonome Fahren. Moia hat sein erstes serienreifes fahrerloses Shuttle präsentiert und ein verändertes Geschäftsmodell angekündigt. Die Hochbahn geht derweil davon aus, dass erst im Jahr 2032 zugelassene 12-Meter-Linienbusse ohne Fahrer auf die Straßen kommen werden und möchte dann sofort zuschlagen, weil autonome Busse laut Hochbahn-Berechnung insgesamt deutlich günstiger wären und ein Fahrgastwachstum nur damit möglich wäre.

Grundsätzlich wurde auf der Messe deutlich, dass inzwischen alle Projekte im HVV zum autonomen Fahren ihren ursprünglichen Zeitplänen hinterherhängen. Keiner hat bislang mit „normalen“ Fahrgästen getestet, reguläre Straßenzulassungen sind noch nirgendwo in Sicht. Der Lobbyverband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) fordert bei dem Thema mehr Zus…

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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Eine Antwort auf „Wochenrückblick: Fahrerloses Warten und frustrierendes Radfahren“

„Ab August soll dann der flächendeckende Roll-Out auf allen U-Bahnhöfen und Bushaltestellen starten.“
Wurde das wirklich so angekündigt? Alle Bushaltestellen? Oder doch eher „Alle Bushaltestellen, aber nicht in jeder Gegend“?😉
Beispiel Linie 9: Dort gibt es DFIs nur an der „weltgrößten Busumsteigeanlage“ (Mal sehen, ob die unter den ersten 20 dabei ist? Ich glaube eher weniger.), am Bahnhof Rahlstedt und am Ölmühlenweg Süd (nur stadteinwärts). Letzter ist noch ein Relikt aus den Zeiten, als dort auch die Linie 262 fuhr. Da es sonst bei uns keine weiteren DFIs gibt, kann der eine eigentlich auch abgebaut werden.

Mit der Verzögerung der Generalsanierung HH-HL kommt man doch wunderbar aus der Nummer „S4“ raus, ohne sein Gesicht zu verlieren. Jede/r weiß doch, dass es mit 2027/2029 nichts mehr wird. Und wenn sich die S4 noch bis hinter die nächste Bürgerschaftswahl verzögert, umso besser. Dann ist es möglich, wieder um die S4 zu kämpfen, auch wenn es mit Sicherheit danach wieder einen lächelnden grünen Verkehrssenator geben wird. Das hat schon so einen Bart. 😀

Schönes Wochenende!

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