Was war diese Woche im Hamburger Verkehrssektor wichtig? Hier fassen wir Ihnen die relevantesten Nachrichten zusammen, damit Sie den Überblick behalten und Zeit sparen.
Bürgerschaftswahl: SPD wirft Auge auf die Verkehrsbehörde
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) will Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) offenbar die Verkehrsbehörde wegnehmen, falls die SPD am Sonntag gestärkt aus der Bürgerschaftswahl hervorgehen sollte und es zu einer Neuauflage von Rot-Grün kommt. Das deutete er im Wahlkampf-Endspurt an. „Es ist bekannt, dass wir die Verkehrsbehörde besonders spät abgegeben haben“, sagte Tschentscher laut Mopo. Die Verkehrsbehörde war bis 2020 Teil der Wirtschaftsbehörde und wurde erst auf Bestreben der Grünen unter Senator Anjes Tjarks zu einer eigenständigen Behörde. Wen Tschentscher im Fall der Fälle als eigenen Verkehrssenator setzen würde, sagte er nicht. Eine Koalition mit der CDU schloss der Bürgermeister gleichzei…
5 Antworten auf „Wochenrückblick: Nächstes U5-Genehmigungsverfahren und Machtkampf um Verkehrsbehörde“
Es ist Wahlkampfzeit und da werden neue, häufig völlig illusionäre Projekte quasi im Stundentakt vorgestellt, egal ob sie je jemals realisiert, insbesondere bezahlt werden können. Sich schon jetzt Gedanken über einen S-Bahnfahrplan für 2040 zu machen, ist Kaffeesatzleserei. Erst einmal muss die S-Bahn es hinbekommen den Bestandsfahrplan auch störungsfei zu fahren. Dann müssen die begonnen Bauprojekte (S2 nach Kalenkrichen und S4 nach Rahlstedt) erst einmal umgesetzt werden. Dann muss endlich der Verbindungsbahnentlastungstunnel beerdigt werden. Denn mit diesem Projekt müsste auch die Zuführung zum Bahnhof Altona unter die Erde gebuddelt und der Bahnhof Diebteich umgeplant werden. Also vollständig verschwendete Managementzeit. – Im Bahnhof abreißen ist man ja in Hamburg geübt. Zuerst hat man den historischen Altonaer Bahnhof abgerissen, zu dem die DB heute noch sagt: „Stünde das alte Gebäude noch, wären wir nie auf die Idee gekommen den Bahnhof nach Diebsteich zu verlegen“. Heute ist ein Abriss des Gebäudes unter Klimaaspekten unverantwortlich. Auch hier werden wieder Planungen aufgesetzt, die, weil völlig verfrüht, sich am Ende der Tage als Illusion und als reines Beschäftigungsprogramm für grüne Planungsbüros erweisen werden. Wenn die DB von Fertigstellung Diebsteich in 2027 spricht, dann muss man wissen, dass das im Eisenbahnderdeutsch immer Fahrplanwechsel 2027/28 bedeutet und er ist bekanntlich am 2. Dezemberwochenende. Packt man aber die üblichen Verzögerungen bei Bahnbauprojekten zwischen 480 Tagen (S-Diebsteich) bis zweieinhalb Jahre (S-Ottensen) oben drauf dann sind wir in 2030 ff. Dann noch 5 Jahre für Abriss der Bahnanlagen und Dekontaminierung der Bahnflächen, solange wird Altona eine Großbaustelle bleiben und dem Stadtteil schweren Schaden zufügen. Soll dann noch der Busbahnhof unter die Erde verlegt werden – dürfte an dem Ort technisch kaum möglich sein – dann gibt es hier für mindestens 6 Jahre eine gigantische Baugrube. Aber dann leben wir ja nach der Vorstellungen der Superplaner in einem volldigitalen Zeitalter in dem wir entweder mit AR-Brillen vor unseren Computern sitzen oder uns in autonom fahrenden Autos bewegen und keinen ÖPNV mehr brauchen….. Schöne heile Welt der Träumer!
Herr Jung hat gerade schon selbst am neuen S-Bahn-Konzept gearbeitet und lässt die S2 jetzt nach Kaltenkirchen fahren. Diese mangelnde Sachkenntnis ist für mich immer das Zeichen, dass es ihm nur um Polemik geht und da kein Wissen vorhanden ist.
Aber ich finde die Artikelüberschrift nicht so gelungen. Richtig viel wird ja zum U5-Genehmigungsverfahren nicht gesagt.
Da die Grünen bei Koalitionsverhandlungen gefühlt nahezu allem zustimmen, um mitzuregieren (siehe der unsägliche Koalitionsvertrag für den Bezirk Wandsbek), ist der Wechsel der Verkehrsbehörde zur SPD also quasi schon beschlossene Sache…
Nun macht die Verkehrsbehörde viele positive Schlagzeilen und wird auch massiv angegriffen. Unter dem Strich sind jedoch immer mehr Menschen mit der Mobilitätswende zufrieden, weil sie davon profitieren. Und das wird sich so weiterentwickeln. Die SPD hatte den Verkehr zwischenzeitlich ja bei der Wirtschaftsbehörde geparkt, entsprechen uninspiriert war die Verkehrsplanung der Senate. Wie rückwärtsgewandt auch der Bürgermeister ist , das zeigt sich schon an der Wortwahl: Verkehrsbehörde, das bedeutet rollender Verkehr und vielleicht noch Radfahrer*innen. Die Grünen, und besonders Herr Tjarks , haben jedoch schon vor langer Zeit erkannt, dass der Begriff Verkehr weiter gedacht werden muss . Nicht umsonst heißt die Behörde : Behörde für Verkehr und Mobilitätswende. Dies richtet sich an alle Menschen in der Stadt , und ich hoffe es bleibt so. Wer jedoch mit der Forderung nach mehr Parkplätzen versucht im Wahlkampf zu Punkten, hat die Zukunft jetzt schon verschlafen.
ich finde, daß es in der Verkehrswende im Vergleich zu Beton Wagner erhebliche Verbesserungen gegeben hat. Ich frage mich aber, ob der gruene Verkehrssenator durchsetzungsstark genug ist, um das weiter zu machen, womit er angefangen hat. Immerhin ist der 1. Buergermeister erkennbar ein Klimaleugner und Autofetischistt, der immer noch in den Kategorien der Neunziger herumirrt.
die Stadtbahn als Ungetüm zu beschreibt und gleichzeitig die Leute zum Autofahren zu animiert durch eine völlig blödsinnige Erweiterung von Parkplätzen aber offensichtlich nicht zur Kenntnis nimmt, daß immer mehr Fusswege fuer Familien mit Kindern nicht mehr begehbar sind, weil man Radwege anstatt auf Kosten der Blecheimer auf Kosten der Fussgaenger erweitert.
Im übrigens sind die Grünen beim Thema Stadtbahn auch eher bocklos in den letzten Jahren: Für eine professionelle Stadtbahnplanung kann man nicht bis 2040 warten, das kann man jetzt beginnen.
Man muß sich nicht wundern, wenn die Linke leider oft mit den Expertisen von letztlich Laien (kein Vorwurf an das Engagement, aber die Kompetenz fehlt Doege und Co einfach) hier immer mehr Momentum und auch Stimmen gewinnt. Mein Typ fuer morgen ist (nicht nur wegen der Verkehrspolitik) SPD: 28% CDU 18% Grüne 15% Linke 15% AfD 9% (immer noch zuviel) FDP und BSW je 2%. Ab Montag also auch Schwarz Rot in Hamburg mit freier Fahrt für freie Autofahrer.