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Wochenrückblick: Streik legt Bahnverkehr im Norden still und zusätzlicher S-Bahn-Tunnel bringt wohl nur überschaubaren Nahverkehrs-Nutzen

Außerdem: Landesbedienstete in SH bekommen massiven Rabatt aufs Deutschlandticket, VHH experimentiert mit autonomen Shuttles und die Bahn testet eine neue App gegen Unsicherheitsgefühle im Hauptbahnhof. Das war diese Woche im Hamburger Mobilitätssektor wichtig.
Christian Hinkelmann
Verwaiste Halle im Hamburger Hauptbahnhof.
Verwaiste Halle im Hamburger Hauptbahnhof.
Foto: Christian Hinkelmann

Jeden Freitag fassen wir Ihnen hier alle wichtigen Mobilitäts-News der Woche für Hamburg zusammen – kurz, knapp und kompetent. Außerdem finden Sie hier die wichtigsten neuen Baustellen und Fahrplaneinschränkungen für die kommenden Tage im HVV.

S-Bahn und Regio-Züge stehen am Montag weitgehend still

Das gab es schon lange nicht mehr: Wegen eines groß angelegten Warnstreiks will die Deutsche Bahn am kommenden Montag bundesweit den gesamten Fernverkehr einstellen. Auch im Regionalverkehr wird „größtenteils kein Zug fahren“, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die Hamburger S-Bahn erwartet am Montag ebenfalls eine „massive Beeinträchtigung“ in ihrem Netz. Die AKN-Linien A1, A2 und A3 werden laut HVV am Montag gar nicht fahren. das betrifft auch den Busersatzverkehr zwischen Ellerau und Burgwedel. Nicht betroffen ist der U-Bahn-Verkehr. Auch die Busse sowie die Elbfähren im HVV verkehren grundsätzlich uneingeschränkt, im Falle einer Sperrung des Elbtunnels muss aber mit Auswirkungen auf die Buslinien 150 und 250 gerechnet werden. Um die Verbindungen über die Elbe zu verbessern, wird die Metrobus-Linie 13 bis zur Haltestelle Elbbrücken verlängert. Gleichzeitig wird laut HVV die Linie 154 verstärkt. Der Metronom meldete, dass er am Montag auf allen Linien planmäßig fahren wird. Die Nordbahn schreibt auf ihrer Website, dass sie nicht direkt vom Streik betroffen sei. Das Unternehmen rechnet aber mit indirekten Auswirkungen.

Überschaubarer Nahverkehrs-Nutzen durch zusätzlichen S-Bahn-Tunnel?

Gleich zu Beginn dieser Woche ließ die Deutsche Bahn eine Bombe platzen: Der geplante zusätzliche S-Bahn-Tunnel zwischen dem Hamburger Hauptbahnhof und Altona ist grundsätzlich machbar, berichtete das Unternehmen aus einer erfolgreich abgeschlossenen Machbarkeitsstudie. Fünf mögliche Trassen stehen zur Auswahl, die Vor- und Nachteile für HVV-Fahrgäste mit sich bringen (hier haben wir sie im Detail analysiert). Am Donnerstagnachmittag wurde dann offiziell der Verkehrsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft über die Pläne informiert. Dabei wurde unter anderem bekannt, dass die DB und die Stadt Hamburg möglicherweise mehr Vorteile in einer Tunnelvariante südlich der heutigen S-Bahn-Strecke vom Hauptbahnhof über Dammtor nach Altona sehen, die dann zu einem neuen S-Bahnhof an der Feldstraße führen würde. In einer gemeinsamen Präsentation im Ausschuss wurde die Südtrasse zumindest hervorgehoben: „Die S…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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8 Antworten auf „Wochenrückblick: Streik legt Bahnverkehr im Norden still und zusätzlicher S-Bahn-Tunnel bringt wohl nur überschaubaren Nahverkehrs-Nutzen“

Die Innenstadt in eine Großbaustelle verwandeln stimmt nun wirklich nicht. Es wird 5 Baugruben geben, davon 1-2 in der Innenstadt, und alle unter Plätzten oder breiten Straßen wo genug Platz ist. Wem das zu viele ist sollte wirklich in ein Museumsdorf ziehen.

Hallo Herr Schmidt, ob 5 Baugruben von jeweils ca 200 Metern Länge und 30 Metern Breite für die Haltestellen und mögliche gruben für Notausstiege mitten im inneren Stadtgebiet zwischen Altona und Hauptbahnhof unter zentralen Plätzen und hochbelasteten Straßen nun wie eine Großbaustelle wirken oder nicht, ist natürlich Ansichtssache 😉

Herzliche Grüße – und bleiben Sie bitte kritisch! Das hilft uns allen.

Christian Hinkelmann

Die Frage ist doch eher, ob diese großen Baugruben zb. für den Strassenverkehr weiter genutzt werden können, in dem man zb.provisorische Strassen einrichtet. Das ist in den sechziger Jahren beim Bau der Victoria line zb. am Oxford circle gemacht worden. Ich muß generell aber auch zustimmen, daß in Deutschland das Baustellenmanagement im Vergleich selbst mit UK chaotisch und vor allem auch platzraubend daher kommt. Die U4 z.b ist eine einzige Katastrophe obwohl wirklich aktiv doch im Moment nur an der Horner Rennbahn gearbeitet wird.

“Überschaubarer Nahverkehrs-Nutzen durch zusätzlichen S-Bahn-Tunnel?”

Hmm, zukünftig doppelt so viele Regionalbahnen wie jetzt, bin mir nicht sicher ob ‘überschaubar’ da so die beste Beschreibung ist. Ich denke man sollte auch nicht so einfach vergessen dass die Pünktlichkeit wohl um einiges besser wird – die Überlastung der Verbindungsbahn ist doch ein Grund warum es beim Bahnverkehr in Hamburg oft zu anhaltenden Verspätungen kommt. Auch zusätzliche Regionalbahnhalte an der Holstenstraße und Sternschanze würde ich als ziemlich guten Nutzen sehen und nicht einfach ignorieren.

Im Endeffekt stimmt es natürlich dass der Hauptnutzen beim Fernverkehr liegt – deshalb zahlt der Bund ja den ganzen neuen Tunnel! Schon etwas komisch dass das scheinbar etwas untergeht…

Die Überlastung der Verbindungsbahn entsteht doch eigentlich nur durch den Halt der Fernzüge am Dammtor. Würden die Züge durchfahren, könnte die Kapazität deutlich erhöht werden, insbesondere dann, wenn die Züge automatisch gesteuert würden, was in zehn/zwanzig Jahren die Regel sein dürfte – also dann, wenn der Tunnel fertiggestellt sein würde.

Ich halte es für viel sinnvoller, den Hauptbahnhof massiv zu erweitern. Das heißt, wir brauchen eine zweite Ebene. Oben (wie heute) ginge alles über die Elbe und unten alles Richtung Ostsee.

Richtung Altona könnten eines Tages auf zwei Gleisen im 30-Sekunden-Takt 120 Züge pro Stunde je Richtung verkehren, was mehr als genug sein dürfte. 60 Züge pro Stunde dürften auch vollkommen ausreichen.

Und die Franzosen hätten in der 1960ern auch nicht den TGV planen sollen weil damals schon alle wussten dass bis Züge und erste Strecken fertig sind über Maglevs auf zwei Gleisen im 30-Sekunden-Takt mit 120 Züge pro Stunde je Richtung verkehren!

Mal ernsthaft, jetzt nicht zu investieren weil man von irgendwelchen neuen Technologien träumt die nirgendwo so inder Praxis funktionieren und wo Fortschritt sein Jahrzehnten langsamer ist als man dachte, das ist Konservatismus der schlechtesten Sorte…

Es wird leider noch eine Weile dauern, bis sich die Erkenntis, dass der Verbindungsbahnentalstungtunnel nur einen begrenzten Mehrwert für den Regionalverkehr, aber massive nachteile für die S-Bahnfaherer bringt, auch beim Seant und in der Politik durchgesetzt hat. Für eine Station S-Bahn-faheln z.B. von Sternschanze oder künftig Schlump bis zum Dammtor wird man nicht 35 meter in den Keller steigen. Solche Stationen sind eine Förderprogramm für die unerträglichen E-Scooter! 2 oder 3 mehr RE-Züge auf der Verbindungsbahn kann man auch mit moderner Signaltechnik, Blockverdichtung und ggfs. zwei zusätzlichen Bahnsteiggleisen am Dammtor erreichen. Dafür muss man nicht 9 Milliarden Euro verbuddeln und 10 Jahre lang die Innenstadt in eine Großbaustelle verwandeln.

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