Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Wochenrückblick: U5-Weiterbau wird teuer und Radspuren verlangsamen Autoverkehr kaum

Außerdem: Gratis-Schüler-Deutschlandticket ist jetzt bestellbar, Regionalexpress-Fahrgäste brauchen ab sofort bis zu 90 Minuten länger und Bundesverkehrsminister distanziert sich von angedachter Neubaustrecke ab Hamburg. Hier sind die wichtigsten Nachrichten der Woche zu Mobilität in Hamburg und Region.
Christian Hinkelmann
So soll die vorläufige Endhaltestelle der U5 an der Jarrestraße in Hamburg aussehen. (Foto: Hochbahn)
So soll die vorläufige Endhaltestelle der U5 an der Jarrestraße in Hamburg aussehen. (Foto: Hochbahn)

Hier fassen wir Ihnen alle wichtigen Mobilitätsnews der Woche für Hamburg und Umland zusammen.

Hamburger Senat beschließt Finanzierung für zweiten U5-Abschnitt

Der Hamburger Senat hat die Finanzierung des zweiten Bauabschnitts der neuen U-Bahnlinie U5 beschlossen. Für die 2,3 Kilometer lange Strecke von der City Nord zur Jarrestraße in Winterhude werden 1,5 Milliarden Euro bereitgestellt, vorbehaltlich der Zustimmung der Bürgerschaft im Oktober. Der Bau beginnt voraussichtlich 2026. Der neue Abschnitt umfasst zwei Stationen, der Tunnel soll teilweise in offener Bauweise errichtet werden, was zu Verkehrsbeeinträchtigungen führen wird. Die Teilinbetriebnahme bis zur Zwischenstation Borgweg soll bis 2033 erfolgen, die gesamte Eröffnung des Abschnitts bis zur Jarrestraße im Jahr 2035. Insgesamt soll die U5 bis 2040 auf 25 Kilometern Länge (bis zu den Volkspark-Arenen) 270.000 Fahrgäste täglich befördern. Der Bund könnte bis zu 75 Prozent der Kosten übe…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Tunnelbaustelle in Hamburg. Sind die zahlreichen Bahnbauprojekte in der Stadt in Gefahr?

Gerichtsurteil: Bahnprojekte in Hamburg in Gefahr?

Das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts könnte auch Bahnprojekte in Hamburg betreffen. Noch herrscht wenig Klarheit, doch es gibt Befürchtungen, die Auswirkungen auf Projekte wie die U5, den Verbindungsbahnentlastungstunnel und die zusätzliche S-Bahnlinie S6 haben könnten.

13 Antworten auf „Wochenrückblick: U5-Weiterbau wird teuer und Radspuren verlangsamen Autoverkehr kaum“

Also ich finde den Umbau der Luise-Schröder-Straße voll gut. Vorallem ist das auch ein sehr guter Lückenschluss – vorher gab es ja schon gute Wege in der Großen Bergstraße, und in den Grünanlagen zwischen Fischmarkt und Johanniskirche, und die sind jetzt verbunden.

Auch dass Gratis-Deutschlandticket für Schüler und dass es mit der U5 weitergeht halte ich für gut.

Die Frage ist nur, ob dieser Straßenumbau wirklich etwas zur Rettung des Weltklimas beiträgt, oder doch nur zur „heilen Welt“ der dort Wohnenden, die sich dann „besser fühlen“ können. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es in anderen Stadtregionen Hamburgs ganz anders aussieht, und das Interesse der „sich besser Fühlenden“ an der Situation in diesen dann auf einmal merklich zurückgeht.

Übrigens wurde wohl kurzfristig der RE1-SEV von Wandsbek Markt nach Wandsbeker Chaussee umgeplant:
https://www.dbregio-mecklenburg-vorpommern.de/resource/blob/8703484/1c79e9ed0433445df9bfa823da2a9761/RE1_HH-SN-HRO-data.pdf
Entweder will die DB eine Reisekette mit ihrem eigenen Unternehmen erreichen oder, was ich eher für möglich halte, ist die Busanlage Wandsbek Markt so ausgereizt, dass dort keine zusätzlichen Busse mehr abgefertigt werden können.
(Tja, man hätte die S4 schon vor Jahrzehnten bauen können, und auch die U1 östlich wie ursprünglich geplant, dann hätte es von Anfang an weniger notwendige Busfahrten zu diesem Hotspot gegeben.)
Was in dem Flyer jedoch nicht drin steht, ist, ob das Mecklenburg-Vorpommern-Ticket auf der „Lücke“ Lübeck-Reinfeld in dieser Zeit gilt. (Werde ich noch recherchieren und dann hier posten.)

Spannend wird es auch noch mit der Generalsanierung HH-HL 2027, kurz vor der geplanten Teilinbetriebnahme der S4. Da werden wohl sehr viele merken, wie bequem es ist, mit dem eigenen PKW anzureisen, anstelle sich in einen unattraktiven und unzulänglichen SEV und ÖPNV zu quetschen. Ob die dann alle für eine Nutzung der S4 zurückgewonnen werden können? Oder löst sich dann für einige das „Kopfzerbrechen“ darüber, dass die S4 laut S-Bahn-Netz-Planung nur maximal im 10-Minuten-Takt verkehren kann, auf wundersame Weise von selbst auf? (An das Thema „Takt“ erinnere ich immer wieder gern, auch wenn es einige vermutlich nicht gern lesen möchten.)

Ich erinnere mich hier noch gut an einen selbst ernannten Verkehrsexperten, der sonst immer sehr auf Zahlen pocht, der vor wenigen Jahren trotz vorliegendem Untersuchungsbericht mit gegenteiligen Ergebnissen verkündete, der Radfahrstreifen am Schlump behindere PKW und Bus massiv. Schön dass nun auch die TomTom-Daten nochmal bestätigen, dass die Welt für den Kfz-Verkehr dort nicht untergegangen ist.
Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die Situation auf der Reeperbahn auch spätestens in den nächsten 12-18 Monaten normalisieren wird.

Zur Neubaustrecke Hamburg Hannover kann ich in den verlinkten Artikeln keine geänderte Haltung von Wissing erkennen oder gar eine Distanzierung von der Neubaustrecke. Die Distanzierung wird von den Redakteuren hineininterpretiert.

Wissing spricht sich für eine Verschiebung der geplanten Generalsanierung der Bestandsstrecke um drei Jahre aus um durch mehr Planungszeit leicht Kapazitätssteigernde Maßnahmen umzusetzen.

Er spricht sich nicht gegen eine Neubaustrecke aus, sondern „Parallel dazu [der Sanierung der Bestandstecke] sollen in Arbeitsgruppen gemeinsam mit der Region Lösungen für den langfristigen Kapazitätsbedarf zwischen Hamburg und Hannover entwickelt werden.“

Damit läuft die gesetzlich beschlossene Planung ungestoppt weiter. Das Planungsrecht sieht sowieso vor, dass die lokalen Akteure eingebunden werden. Wissing will vermutlich nur eine darüber hinausgehende Einbindung.

Ich habenden Eindruck, dass Wissing sich nur aalglatt geben will um dem Widerstand Wind aus den Segeln zu nehmen.

Schon peinlich, wenn ein Obergrüner, der zudem noch im DB InfraGO Augfsichtsrat sitzt, sich für klimaschädliche 300 km/h Hochgeschwindigkeitsstrecken engagiert, die frühestens in 2045 eine mögliche Entlastung bringen könnten. Ein schrittweiser Ausbau im Betand auf der Strecke Hamburg-Hannover mit langen Überholgleisen, die eine fliegende Überholung von Güterzügen und RE/RB Zügen ermöglichen würde, bringt viel schneller und flexibler einen Kapazitätszuwachs der hochbelasteten Strecke. Und es gilt die alte Eisenbahnerregel, dass eine viergleisige Strecke 230% der Kapazität im Vergleich zu zwei unabhängig voneinander verlaufenden zweigleisigen Strecken hat.
Dass die U5 deutlich teurer wird, als ursprünglich geplant, davon soltle man ausgehen. Es war auch nicht anders zu erwarten. Aber interessant ist, dass es bisher keine bindende Finanzierungszusage des Budnes gibt. Der vage Hinweis, der Bund könnte sich mit 75% der Kosten beteiligen spricht Bände. Es wäre doch einmal Aufgabe von Nahverkehr nachzuforschen, was der Status der Verhandlungen zwischen Bund und Hamburg zu diesem Thema ist….
Der Straßenumbau an der Louise Schröder Straße ist nett, tut keinem weh, hat sicher einen Haufen Geld gekostet, aber kompensiert nicht die Sünden, die bei der sich seit zwei Jahren hinziehenden Erneuerung der Max-Brauer-Allee im Abschnitt Holstenstraße – Bahnhof Altona begangen wurden. Auf der sanierten südwärts gehenden Fahrspur gibt es keinen Radweg, da müssen sich Radler und die Busse eine Spur teilen (hochgefährlich), dafür wurden 25 alte kerngesunde Bäume gefällt und während der Baumaßnahmen gibt es keine geschützte Spur für Radler. Alles hochgefährlich. Und die Parkflächen für Autos auf dem Mittelstreifen wurden noch nicht einmal entsiegelt.

Das Problem mit AlphaE ist, das die Kapazitäten nicht ausreichen werden. Ab 2029 wird die Strecke Hamburg Hannover mit dem gesamten Skandinavienverkehr beglückt werden, der Richtung Süden möchte und es jetzt schon eine Katastrophe, das im HBF nichts getan wird, um diesen zusätzlichen Verkehr aufzunehmen (Das auch die Strecke von Lübeck bis Großenbrode (vom Fehmarnsund Tunnel fange ich besser gar nicht erst an) bis 2029 nicht fertig sein wird, sollte allen klar sein. Sollte man keine Neubaustrecke planen, würde das zum Armageddon führen und Deutschland würde sich damit letztlich auch in der EU an den Pranger stellen.
Daher kommt man um eine Neubaustrecke nicht herum. Die Strecke Hamburg-Hannover ist die einzige Hochgeschwindigkeitsstrecke, die wirklich notwendig ist und die eigentlich schon Anfang der neunziger Jahre geplant und gebaut werden müssen.

Na, mal sehen wie das wird mit den RE1-SEV-Bussen zum Wandsbeker Markt.
(Übrigens gibt es unter den letzten Artikeln bei Lok Report online zwei interessante zum Thema Bahnsperrung in MV.)

Kleiner Erlebnisbericht vom letzten Freitag nachmittags:
Da mussten insgesamt gleichzeitig – sage und schreibe – 6 Busse in ein und der selben kurzen Grünphase auf den ZOB! (Ob noch ein siebenter hinter meinem Bus wartete, kann ich nicht sagen.) Meine Linie 9 kam mitten auf der Kreuzung Wandsbeker Allee zum Stehen. Zuerst konnten wenigstens die ersten vier Busse in den ZOB fahren, dann durften die zwei, die hinaus wollten, aus dem ZOB hinaus, und dann – das hatte ich nun gar nicht erwartet – gab es sogar nochmal Grün für die restlichen wartenden Busse, auch für meine 9.
Übrigens fielen an diesem Tag auch schon ab 17 Uhr (!) sämtliche RB81 (und RE) aus und es gab diesmal keinen direkten SEV stadteinwärts für die RB81. Man hätte von Tonndorf nach Ahrensburg mit einem SEV fahren müssen und dann von dort mit dem RE-SEV nach Hamburg!!!
Wie üblich gibt es natürlich im Regionalverkehr-Mecker-Thread des anderen Forums keinen Eintrag zu dieser Situation, da wird lieber zum X. mal über den Metronom gejammert. (Wie immer übrigens auch nicht im S4-Neuigkeiten-Thread. Da verpufft wieder jegliche Diskussion, außer, ein Neuwulmsdorfer schreibt dort über die Bahnsteige in Neuwulmsdorf.)

Naja, Hauptsache man hat jetzt in Altona so eine tolle „Schwamm-Straße“…

Ja das ist so in der Luise Schröderstraße: Im Winter haben die Bäume keine Grün, keine Blätter.
Und über das Geld für diese Umkrempelungen total redet niemand.
Bessere Fahrradwege etc. hätte mit 1/3 des Geldes auch gut gemacht werden können.
Und wenn es im HH Rathaus im Frühjahr einen Machtwechsael geben sollte, kommen dann wieder die Parkplätze?
Schlimm sind die unkontrollierten Baumaßnahmen um den Bahnhof Altona, Max Brauer Allee, Ehrenbergstraße, Königsstraße: Ein Hindernislauf für Fußgänger*Innen und Fahrradfahrer*Innen und das Auto und die vielen Buslinien stehen eben im Stau.
Altona Staubezirk!
Der Wähler wird sich an den Grünen heftig abreagieren.

Man muss eben auch an den Wasserhaushalt und das Stadtklima denken. Ich finde es gut, dass solche Komplettsanierungen auch zum zukunftsfesten Umbau genutzt werden. Passiert sonst bei Neubauten/Umgestaltungen oft nicht genug.

u5 : umgerechnet 700 Mio für einen Km sind schon eine ziemliche Summe. Man fragt sich schon wie das zustande kommt. Aber es gibt letztlich keine Alternative. (wenn man das Thema ernst nimmt). Es rächt sich eben drei und vierfach, wenn man aus falsch verstandener Sparideologie jahrzehntelang nichts tut, um dann letztlich das sechs bis siebenfache bezahlen zu müssen. (die U4 (?) Planung nach Steilshoop Anfang der Jahrtausendwende ging von 500 Mio bis Barmbek aus…und es wurde nicht gebaut weil zu teuer und nicht wirtschaftlich (unter 1) aber jetzt zahlt Hamburg selbst für den Abschnitt Ost um die 700 Mio etwa….In Deutschland regiert die ökonomische Inkontinenz schon seit Jahrzehnten: Exportfetischismus, Sparideologie, kein richtiger Binnenmarkt: All das rächt sich nicht nur in Form exorbitant hoher Infrastrukturinvestionen.

Den Gedanken kann man auch auf die NBS Hamburg-Hannover übertragen: die fehlende Kapazität wird uns noch gewaltig auf die Füße fallen.
Aber der Wissing tut in den letzten Wochen ja sowieso alles um einen zum Kotzen zu bringen…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert