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Wochenrückblick: Wieder mehr Fahrgäste im HVV, Ärger bei U4-Verlängerung

Der HVV kann sich über steigende Fahrgastzahlen freuen und verlängert seine Ukraine-Hilfe, viele Nordbahn-Züge fallen bis Mitte Mai aus und die Ingenieurkammer kritisiert die Hochbahn wegen der U4 im Hafen. Das war diese Woche im Hamburger Mobilitätssektor los.
Katrin Wienefeld
Fahrgäste steigen an der Bushaltestelle Grindelhof ein und aus.
Fahrgäste steigen an der Bushaltestelle Grindelhof ein und aus.
Foto: Christian Hinkelmann

Jeden Freitag fassen wir Ihnen hier alle wichtigen Mobilitäts-News der Woche für Hamburg zusammen – kurz, knapp und kompetent.

Wieder mehr Fahrgäste im HVV

Die Menschen in Hamburg nutzen wieder stärker die Busse und Bahnen. Im März stieg die Zahl der HVV-Fahrgäste auf 78 Prozent im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit, berichtet NDR 90,3 hier. In absoluten Zahlen sind es rund 71 Millionen Fahrgäste, die im Frühjahrsmonat mit den Öffis unterwegs waren, 7 Millionen mehr als im Februar. Laut Hochbahn sind vor allem die Busse wieder voller. Ein möglicher Grund: hohe Spritpreise lassen Autofahrende umsteigen. Der HVV geht zudem davon aus, dass sich der Trend zu Bus und Bahn mit dem Neun-Euro-Ticket verstärkt, das im Juni, Juli und August gelten soll.

Viele Nordbahn-Züge fallen bis Mitte Mai aus

Seit Anfang vergangener Woche ist im Bahnhof Elmshorn ein Gleis gesperrt, weil dort die Brücke über die Krückau kaputt ist (

Der Kopf hinter diesem Artikel

Katrin Wienefeld arbeitet als freiberufliche Journalistin in Hamburg. Sie kennt ihre Heimatstadt als Autorin von Stadtführern aus dem Effeff, schreibt außer über Mobilität und Stadtplanung viel für evangelische Medien und würde nur aus einem Grund auf ihr geliebtes Fahrrad als Fortbewegungsmittel verzichten: Wenn es möglich wäre, durch Alster, Elbe und Bille von A nach B zu schwimmen.

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5 Antworten auf „Wochenrückblick: Wieder mehr Fahrgäste im HVV, Ärger bei U4-Verlängerung“

Die Wochenzusammenfassung ist leider nur eine Wiedergabe der entsprechenden, aber gekürzten Abendblattartikel. Warum wird z.B. bei der Marschbahnsaneirung nicht gefragt, wann das zweite Gleis bei den noch bestehenden eingleisigen Strecken kommt. Wenn jetzt schon saniert wird, warum werden dann nicht gleich Strommasten für die überfällige Elektrifizierung der Strecke aufgestellt., usw.
Gleichermaßen zur U4. Es muss einen tieferen Hintergrund für die Kritik der eher konservativen Ingenieurkammer geben. Überhaupt nicht thematisiert wird die Frage, wie wird die U4 weiter nach Süden Richtung Kirchdorf-Süd und Harburg geführt. Das hat naürlich Einfluss auf die Brückenbauten. Einzig eine oberirdische Trassierung auf dem Planum der ehemaligen Wilhelmsburger Reichsstraße hat Chance auf eine baldige Realisierung. Eine Tunnellösung quer durch Wilhemsburg wäre nicht nur extrem teuer, sondern hätte während der Bauzeit auch größte Verkehrsbehinderungen dort zur Folge.
Warum wird nichts zu den Gründen für die langen Sperrpausen bei den S-Bahnstrecken gesagt?

> Wenn jetzt schon saniert wird, warum werden dann nicht gleich Strommasten für die überfällige Elektrifizierung der Strecke aufgestellt., usw.

Vielleicht, weil es noch nicht planfestgestellt ist… Aber im Ernst, die Elektrifizierung der Marschbahn ist schon eine Nummer, die man wohl nicht so ohne weiteres machen kann. Gerade mit Hinblick auf die Autozugbeförderung (im Gegensatz zu Autoreisezügen bleiben die Menschen in den Fahrzeugen sitzen) und den Hindenburgdamm wird das alles andere als einfach. (Im Bahninfoforum – Rubrik Schleswig-Holstein gibt es ein paar Bilder von Stellen, wo es nicht so einfach ist…)

Zumal bei der Marschbahn bei ihrer momentanen Trassierung insb. vor Glückstadt sich auch die Frage stellt nach den effektiven Zeitgewinnen. Was soll eine Elektrifizierung, wenn man nicht in weniger als 2 Stunden von Diebsteich nach Westerland kommt? Im übrigen wird es ja in den nächsten Jahren einige Insellösungen mit Oberleitungsmasten geben. 🙂

Zum Thema U4 und Willhelmsburger Reichsstraße aus der Konzeptstudie:
„… Als erhebliche Nachteile wurden die große Nähe zur S-Bahn-Trasse und das Aussparen wichtiger bestehender Aufkommensschwerpunkte beurteilt.“ Diese Trasse wäre also ziemlich sinn befreit, da praktisch parallel zur S – Bahn in einem Gebiet, wo kaum jemand wohnt. Daher wird zu Recht nach heutigen Sachstand eine andere Variante bevorzugt. Was die Kritik der Ingenieur Kammer angeht: Hier scheint es mehr darum zu gehen, daß möglichst viele Büros eine Chance erhalten wollen, sich zu beteiligen. Das ist sicher wünschenswert, allerdings wird dadurch das Projekt zeitlich sicherlich verzögert. Wenn man sieht, daß für die Neugestaltung des HBF 13 Entwürfe präsentiert wurden und ein Baubeginn! vor 2030 nicht zu erwarten ist, ist diese Art von „Demokratie“ wohl doch etwas übertrieben.

Dass gerade die Busse voller werden, ist oft einer Situation von Notlösungen geschuldet. Denn wo keine oder nur eine schlechte Schnellbahnerschließung besteht, sind die Menschen notgedrungen auf Busse angewiesen. Das ergibt dann zusammen mit anderen Zwangspunkten die kurriosesten Situationen.

Ein Beispiel, dass ich immer gern nenne, ist die Haltestelle „Bahnhof Tonndorf (Tonndorfer Hauptstraße)“. Diese musste vor Jahren eingerichtet werden, da durch die Benachteiligung der Busse der Linie 9 im Straßenverkehr die Fahrzeiten immer länger wurden und nicht mehr eingehalten werden konnten. Also wurde das Anfahren des Busplatzes direkt am Bahnhof aufgegeben und als Notlösung diese Haltestelle auf der direkten Strecke eingerichtet, natürlich ohne Hinweise am eigentlichen Busplatz. Da die Entfernung zur RB81 dadurch erheblich geworden ist und damit sie nicht noch größer wird, musste diese Ersatzhaltestelle an einer ungünstigen Stelle eingerichtet werden, obwohl etwas weiter westlich durch einen Vorplatz vor einem Geschäft mehr Freiraum wäre: Nur 180m von „Studio Hamburg“ entfernt, dafür aber fast 800m zur nächsten Station stadteinwärts „Friedhof Tonndorf“. Zudem müssen die Linie 29 und die Sonderlinie 209 einen extra Umweg mit engen Kurven fahren, um den Anschluss zur 9 stadteinwärts an dieser Haltestelle zu bedienen. Gerade unter Corona-Bedingungen ist der durch den Umsteigezwang von der Linie 209 besonders von Wartenden vollbelegte enge Fußgängerbereich ungern zu passieren. Ich weiche da oftmals auf die Straße aus, wenn es der Verkehr zulässt oder warte bis die 9 die Fahrgäste aufgenommen hat.
Man sieht: Abseits der „>hvv Superbereiche“ reiht sich oft eine Bus-Notlösung an die andere. Ich bin schon gespannt, wie es mit dem 9-Euro-Ticket wird. Vielleicht bekommen wir dann alle so richtig Corona. Ich werde dann die Busse, vor allem diverse Linien, möglichst meiden.

PS: Diesmal ist wirklich am Wochenende kein Zugausfall für die RB81 angekündigt, auch wenn das der >hvv sowieso nicht veröffentlichen würde.

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