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XXL-Radspur am Dammtor und 22.000 Unterschriften für bessere Radwege

Hamburg im Klima-Fieber: Radfahrer-Demo am Dammtor, Volksinitiative für besseren Radverkehr, Beginn der Klimawoche und Experten-Diskussion zur Zukunft des Verkehrs.
Christian Hinkelmann
Neue Radfahrspur in der Edmund-Siemers-Allee: Der ADFC kritisiert die Spur als zu schmal
Neue Radfahrspur in der Edmund-Siemers-Allee: Der ADFC kritisiert die Spur als zu schmal

Das Thema Klimaschutz und umweltfreundlicher Verkehr hält Hamburg derzeit in Atem. Nach der Massendemonstration mit bis zu 100.000 Teilnehmern am vergangenen Freitag (siehe hier) haben gestern Vormittag Fahrradfahrer für mehr Platz auf den Straßen demonstriert und in der Edmund-Siemers-Alle zwischen Universität und Dammtor kurzzeitig eine Autofahrspur in einen XXL-Radweg umgewandelt.

Hinter der Aktion steckte die Initiative „Kurs Fahrradstadt“, die sich für mehr geschützte Radwege, einen allgemeinen Ausbau des Radverkehrs und eine klimafreundlichere Stadtgestaltung einsetzt. Knapp 5.000 Menschen unterstützen die Forderungen der Initiative bereits per Unterschrift (siehe hier).

Initiative hält Fahrradspur in der Edmund-Siemers-Alle für zu schmal

„Kurs Fahrradstadt“ kritisiert, dass der erst vor gut einem Jahr neu gebaute Radfahrstreifen in der Edmund-Siemers-Allee mit einer Breite von unter 1,85 Metern zu schmal und damit ein Sicherheitsrisiko sei. Die Straße werde sowohl von Radfahrern als auch vom Auto- und Schwerlastverkehr viel befahren.

Schon kurz nach Eröffnung des Radfahrstreifens im vergangenen Jahr hatte der Radfahrerverband ADFC kritisiert, dass die Breite der Spur teilweise unter den Mindestmaßen liegen würde, die die Stadt Hamburg selbst für sich festgelegt hat. „Kein Abstand zu den 7,5-Tonnern links, kein Überholen möglich. Das ist Murks”, erklärte der Verband damals (siehe hier).

Fahrrad-Initiative übergibt 22.000 Unterschriften an die Stadt

Am vergangenen Freitag hat sich bereits eine weitere Initiative fü…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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5 Antworten auf „XXL-Radspur am Dammtor und 22.000 Unterschriften für bessere Radwege“

„Schon kurz nach Eröffnung des Radfahrstreifens im vergangenen Jahr hatte der Radfahrerverband ADFC kritisiert,…“
Was mich mal interessiert: warum ist der ADFC immer nur ein stiller Beobachter? Warum wird er nicht schon vorher in die Planung von Baumaßnahmen einbezogen?

Radinfrastruktur zu bauen ist in Hamburg sehr schwer, weil in praktisch jeder Straße irgendwelche Hindernisse entfernt werden müssten. Mal sind es Bäume oder Kopfsteinpflaster (Anwohner und Grüne sauer), mal Parkplätze (alle sauer – außer vielleicht die Grünen), mal Poller (dann stehen da aber Autos), usw. Ganz oft müssten Außengastronomie oder Auslagen der Händler beseitigt werden (nun aber wirklich alle sauer). In einer Stadt, die es z.B. in Eimsbüttel, Eppendorf oder Blankenese nicht schafft, ausreichend breite Gehwege zu schaffen und von parkenden Autos und Sondernutzungen frei zu halte, kann es mit dem Radverkehr erst Recht nichts werden.

„Die Veranstaltung ist nur für geladene Gäste.“
Ja leider. So geht der HVV wieder unangenehmen Fragen aus dem Weg. Ich hätte Herrn Aigner schon einiges gefragt, so zum Beispiel, …was der HVV gedenkt zu tun, damit sich die Situation auf der RB81 grundlegend verbessert, …wann es denn nun endlich konkret mit S4 weiter geht, allein schon mit der Finanzierung, …warum Wandsbek keine Busbeschleunigung bekommt …undundund.
Aber vielleicht ist ja der Herr Jung eingeladen, als Fachmann zum Thema S4.

Trotz dem XXL-Fahrradweg ist der PKW- und LKW-Verkehr ganz gut durchgelaufen. Also man könnte problemlos eine Spur dauerhaft zu einem Fahrradweg umwidmen, Baubeginn Morgen!

Auch der Ring 2 (Alsenstraße, Fruchtallee ,…) war wochen- bis monatelang reduziert auf je eine Richtungsfahrbahn. Es ging gut.
Aber es traut sich keiner von dieser Kfz-zentrierten Verkehrsinfrastruktur in der Stadt abzukehren.

Mindestens innerhalb des Ring2 müßte gelten:
– LKWs nur Mo-Fr von 10-14 Uhr zulässig.
– Nur noch ein Richtungsfahrstreifen je Straße.
– Alle Parkplätze bewirtschaftet, d.h. zum Beispiel für 30min Parken den Preis an den einer Einzelfahrkarte koppeln, derzeit 3,30€.
– Rückbau vieler Längsparkplätze.

Die Realität sieht aber anders aus:
Die Harkortstraße, als Haupterschließung für die Neue Mitte Altona („zukunftsweisendes Quartier mit zukunftsweisenden Mobilitäts-Angeboten“ laut Eigenwerbung) wird gemäß aktueller Planung dem baldigen Umbau nicht mal echte Radspuren erhalten, sondern nur auf einem Drittel(!) Schutzstreifen(!).

https://lsbg.hamburg.de/contentblob/8932608/56fa9ec864fa5bd8d0908ee58147e20a/data/harkortstrasse-abstimmungsunterlagen-plaene.pdf

Dieser Plan wird nach Einspruch nun nochmals unter die Lupe genommen, zeigt jedoch, dass sich in Hamburg* NICHTS, aber auch wirklich GAR NICHTS geändert hat.

Liebe Mitforisten, fragt mal bekannte Grünen-Wähler*innen aus dem Stegreif folgende Fragen:
1. Ist Fr. Fegebank Senatorin für Wissenschaft?
1b. Kennst du Fr. Fegebank überhaupt? (optional, da es notwendig werden könnte…)
2. Warst du für den Elbstrandweg?
3. Warst du für Olympia?

Wenn nicht mindestens 2x „Ja“ (drei inkl. 1b) kommt, sollte die Schlußfrage lauten:
Bist du dir sicher, dass du Grüne aus Überzeugung wählst?

*) Lokstedt, das Hamburg Hamburgs ausgenommen

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