Hamburgs Verkehrspolitiker hatten große Pläne: Nach der Einstellung der Straßenbahn im Jahr 1978 sollte der Bau von Bussonderspuren massiv vorangetrieben werden um den Busverkehr attraktiver zu machen.
21 Kilometer Busspur existierten bis zum Rückbau der letzten Straßenbahnanlagen im Jahr 1980. Innerhalb weniger Monate sollten vier weitere Kilometer hinzukommen. In den Folgejahren wollte der HVV das Busspurnetz auf über 40 Kilometer anwachsen lassen.
“Mit diesem Programm gilt Hamburg in Deutschland als führend”, jubelte das Hamburger Abendblatt am 24.7.1980. “Vorbild ist Paris, wo weit über 100 Kilometer Busspuren bis weit in die Vororte reichen.”
Doch komplett verwirklicht wurden diese Pläne nie.
1989 musste die damalige SDP/FDP-Koalition in der Antwort auf eine große Anfrage der GAL-Fraktion eingestehen, dass die Länge der Busspuren bis 1987 nur um einen Kilometer angewachsen ist auf insgesamt 22 Kilometer.
Bemerkenswert: Nur zwei Kilometer davon verliefen nicht auf schon früher vorhandenen ehemaligen Straßenbahnspuren.
“Busbeschleunigung durch Umverteilung von Verkehrsraum: Weitgehend Fehlanzeige”, bemerkte der damalige Leiter des GAL-Arbeitskreises Verkehr, Michael Wendt, Jahre später in einem Interview (Stadtverkehr 4/09, Seite 43).
Gleichzeitig räumte der Senat ein, dass bei 65 Prozent der Buslinien in Hamburg während der Hauptverkehrszeiten ein Maximalquerschnitt von 90 Prozent Sitzplatzauslastung erreicht wurde – bei 18 Linien sogar auch in den Nebenzeiten.
Zudem mahnten zwei Gutachten im Auftrag des FDP-Wirtschaftssenators den dringenden Bau von zusätzlichen Busspuren und Ampelvorrangschaltungen an, um den Bu…